Störgeräusche/Mikrophonie an Röhren-KHV

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Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#1 erstellt: 24. Aug 2017, 13:22
Liebe Forenmitglieder,

ich habe kürzlich einen Fosgate Signature KHV gebraucht erstanden und bin mit dessen Klang eigentlich hochzufrieden.
Er steht auf dem Schreibtisch in der Nähe des Laptops und des Bildschirms.

Bisher hörte ich manchmal direkt nach dem Anschalten mehr oder weniger starke Störgeräusche (Mischung aus Pfeifen und Rauschen), die anhielten, bis ich das Gerät wieder ausgeschaltet habe. Wenn dies der Fall war, veränderte sich das Geräusch auch, wenn ich die PC-Maus bewegt habe. Das Störgeräusch konnte manchmal so laut sein, dass es die Musik fast übertönt hat.

Manchmal waren aber nach dem Anschalten keine Störgeräusche vorhanden (nur ein sehr dezentes Hintergrundrauschen, was bei Röhren-Verstärkern ja wohl normal ist!?). Sobald Musik lief, hab ich das nicht mehr wahrgenommen. Und auch auf Mausbewegungen gab es seitens des Verstärkers keine Reaktionen.

In meinem Versuch, die Ursache zu finden, hab ich bisher das Cinch-Klinke-Kabel getauscht, welches an den DAC angeschlossen ist. Keine Besserung. Auch ein Wechseln der Quelle (Smartphone) brachte keine Besserung.

Ich bilde mir ein, dass sich das Problem verschlimmert hat, seit ich anstelle der Festplatte im Laptop eine SSD verbaut habe. Zumindest treten die Störgeräusch seitdem bisher bei jedem Einschalten auf.

Allerdings habe ich heute festgestellt, dass das Störgeräusch (bei eingeschaltetem Röhren-KHV und eingeschaltetem DAC) erst auftritt, wenn ich den Laptop zusätzlich einschalte. Beim Hochfahren des Laptops scheinen die Störgeräusche dann "synchron zu gehen" mit der LED am Laptop, welche die Festplatten-Aktivität (bzw. nun SSD-Aktivität) anzeigt.

Wegen der Vermutung, dass der Verstärker irgendwelche Einstreuungen von Laptop und Maus empfängt, habe ich ihn heute unter den Schreibtisch gestellt. Keine Besserung. (Müsste er noch weiter weg?)

Dann habe ich auf Gut Glück einen solchen Entstörfilter ( https://www.amazon.c...ressor/dp/B000BCDQ44 ) zwischen Klinke-Cinch-Kabel und Cinch-Eingang des Verstärkers gehängt und nun sind die Störgeräusche sofort weg!

Problem gelöst, könnte man denken. Allerdings habe ich den Eindruck, dass das Gerät durch den Entstörfilter etwas dumpfer klingt und bei den Höhen ein bisschen was abschneidet.

Gäbe es also eine andere Lösung, für mein Problem, die ohne Klangeinbusen einher geht?

Bzw. was ist überhaupt mein Problem? (Ich verstehe ja auch nichtmal, weshalb meine bisherige Lösung funktioniert)

Ich habe auch mal gehört, dass bei Röhren, wenn sie allmählich den Geist aufgeben, sich die Mikrophonie verstärkt. Könnte das der Grund sein?

Schonmal im Voraus vielen Dank für eure Hilfe!
Ingor
Inventar
#2 erstellt: 25. Aug 2017, 10:58
Dein Problem sind Einstreuungen durch eine Erdungsschleife. Zieh einfach mal den Netzstecker des Laptops raus, während es läuft. Es hat ja einen Akku. Dann sollte das Störgeräusch weg sein.

Wie hattest du denn das Handy angeschlossen? Da sollten eigentlich keine Störgeräusche mehr zu hören sein, sofern der Laptop keine Verbindung mehr zum Röhrenverstärker hatte und auch das Handy auf Akku lief und nicht am Stromnetz angseschlossen war.
Das von dir beschriebene Problem hat nichts mit Röhrenverstärker zu tun, sondern trifft ganz allgemein beim Anschluss von Computern an geerderte Verstärker auf.

Dass der Klang mit dem Entstörfilter schlechter wird, wundert mich nicht. Ein guter Trenntrafo für NF kostet pro Kanal 70 Euro.

Mit Mikrofonie hat dieses Problem nichts zu tun.
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 26. Aug 2017, 23:14
Hallo Ingor,

danke dir für deinen Rat!

Soweit ich es noch in Erinnerung habe, war das Smartphone über ein Klinke-Cinch-Kabel angeschlossen. Ich kann den Versuch morgen nochmal wiederholen. Da werde ich auch das mit dem Netzstecker-ziehen beim Laptop mal versuchen. Werde über beides berichten.

Wenn es also eine Erdungsschleife ist, lässt sich das Problem aber grundsätzlich nur umgehen, wenn ich entweder den Laptop nur im Akkumodus anschließe (für mich keine Option, da ich oft lange am Stück am Schreibtisch sitze).

Oder aber ich besorge mir einen guten Trenntrafo. Ich hab mal nach Hifi Trenntrafos gegoogelt und dabei aber fast nur Geräte gefunden, die teurer waren als mein Verstärker...
Hättest du da zufällig irgendwelche Empfehlungen parat? Da ich mir so einen Verstärker ja nicht ohne Grund geholt habe, möchte ich beim Klang eigentlich nichts herschenken...
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Aug 2017, 14:16
Es ist echt verhext! Der Fehler lässt sich nicht reproduzieren. Gerade habe ich keine Störgeräusche, sowohl mit Laptop als Quelle als auch mit Smartphone, und das ohne Entstörfilter.
Aus Erfahrung weiß ich aber, dass es schon am nächsten Tag anders sein kann...
Sobald ich mal wieder Störgeräusche habe, werde ich das mit Akku und Smartphone nochmal ausprobieren.

Wäre sowas ein vernünftiges Gerät für meine Zwecke oder hast du andere Empfehlungen?
https://www.thomann.de/de/palmer_pli03.htm

Beste Grüße
soundrealist
Gesperrt
#5 erstellt: 27. Aug 2017, 14:44
Ich denke eher nicht. Ist die Verbindung zwischen KHV und DAC die einzige analoge oder gibt es noch weitere ?
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 27. Aug 2017, 15:01
Nein, die Verbindung zum Laptop ist die einzige analoge Verbindung: Laptop -> DAC (batteriebetrieben) -> Fosgate. (2. Eingang und Ausgang des Fosgate sind momentan beide unbenutzt)

Der Fosgate-Verstärker wird mit einem selbstkonfektionierten Netzkabel eines Bekannten betrieben. Kann sowas der Grund sein? Aber eigentlich hatte ich das schon vor einiger Zeit ausgeschlossen: Auch mit einem normalen Netzkabel waren bei einem Test vor ein paar Wochen die Störgeräusche vorhanden.
Sowohl Verstärker als auch Laptop sind über dieselbe Steckdosenleiste ans Netz angeschlossen.

Ich hab's gerade nochmal probiert: Keine Störgeräusche vom Laptop. Meiner Erfahrung nach ist es aber wirklich "tagesformabhängig". Ich möchte den Verstärker außerdem nicht die ganze Zeit kurz hintereinander ein- und ausschalten zum testen, weil man das bei Röhrenverstärkern ja eher nicht machen soll, richtig?

Ich halte euch auf dem Laufenden und wirklich vielen Dank für die Hilfe!
soundrealist
Gesperrt
#7 erstellt: 27. Aug 2017, 15:36

Dei_Mudder (Beitrag #6) schrieb:
Nein, die Verbindung zum Laptop ist die einzige analoge Verbindung: Laptop -> DAC (batteriebetrieben) -> Fosgate. (2. Eingang und Ausgang des Fosgate sind momentan beide unbenutzt)



Erkläre das doch noch mal bitte etwas genauer. Ist das hier Dein KHV ? http://www.theaudiob...e_signature_rear.jpg
Eine analoge Verbindung vom Labtop zum DAC ? Ein DAC wandelt (wie die Bezeichnung Digital-Analog-Converter ja bereits definiert ) ein digitales Signal in ein analoges um. Gemäß Deiner Erläuterung gehst Du aus dem Labtop aber analog raus und damit in den DAC rein ? Das geht doch gar nicht. Ganz abgesehen davon, daß der KHV gemäß Foto ohnehin nur analoge Eingänge hat und ein DAC somit überhaupt keine Funktion ausüben würde.

Kannst Du mal eine Skizze mit Pfeilen machen, aus der sämtliche Verbindungen in ihrer Art (digital oder analog) hervorgehen ?
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 27. Aug 2017, 17:59
Oh, das war ein Missverständnis, sorry!

Natürlich ist der Laptop über USB mit dem DAC verbunden (also digital). Von dem geht es dann über dessen Klinkenausgang analog zum Cinch-Eingang des Verstärkers.

Das ist übrigens der Verstärker:
http://www.high-fide...orer_Verstarker.html

Der DAC ist übrigens selbst gleichzeitig ein KHV, aber ich bevorzuge halt den Röhrensound, weshalb der Fosgate wie oben beschrieben dranhängt.

Schönen Abend!
soundrealist
Gesperrt
#9 erstellt: 27. Aug 2017, 18:31
Trenne doch mal testweise einfach die (analoge) Verbindung zwischen DAC und KHV, also das Adapterkabel Klinke auf Chinc aus dem KHV komplett rausziehen. Hast Du das Problem dann immer noch, ob wohl dann überhaupt nichts mehr dranhängt ?

Falls ja gibt es in einem solchen Fall tatsächlich nur noch zwei Möglichkeiten: Entweder der KHV selbst ist das Problem, oder es streut irgend etwas beim Adapter Chinc/Klinke rein (= Baumarktware ist z.B. oft schlecht abgeschirmt).


[Beitrag von soundrealist am 27. Aug 2017, 18:32 bearbeitet]
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 28. Aug 2017, 15:29
Also... heute hatte ich mal "Glück" und es gab die üblichen Störgeräusche, weshalb ich endlich die Tests durchführen konnte:

Laptop im Akkumodus -> Störgeräusche sind weg
Smartphone als Quelle (an Klinke-Cinch-Kabel anstatt des DAC) -> Störgeräusche sind weg (kA, was ich damals anders gemacht hab)
Trennen des Klinke-Cinch-Kabels vom Verstärker -> Störgeräusche sind weg

Aufgefallen ist mir, dass die Störgeräusche etwas leiser waren, wenn ich den Netzstecker des Laptops (im Netzbetrieb) innerhalb der Steckdosenleiste in eine Buchse gesteckt habe, die vom Netzstecker des KHV etwas weiter entfernt war. Waren aber immer noch wahrnehmbar.

Das Klinke-Cinch-Kabel is übrigens Hifi-Ware, allerdings auch selbst-konfektioniert von dem besagten Bekannten (und bei Eigenbau sind ja durchaus Fehler möglich)

Es steht also jetzt fest, dass es eine Erdungsschleife ist, richtig?

Kann da die Reihenfolge, in der ich die Geräte einschalte bzw. miteinander verbinde eine Rolle spielen? Wäre zumindest ne Erklärung dafür, dass die Geräusche manchmal da sind und manchmal nicht.

Wenn ich einen Trenntrafo brauche, hätte da jemand von euch zufällig Empfehlungen? Besten Dank!
soundrealist
Gesperrt
#11 erstellt: 28. Aug 2017, 17:37
Kannst Du +/- an der Steckdose, den Buchsen der Stecksoseleiste und den Steckern ermitteln ? Versuche mal, sämtliche Geräte in identischer Phase indie gleiche Leiste zu stecken.

Zusätzliche Hausaufgabe: Zieh mal alle Antennen bzw. Satanlagenstecker aus der Wand. Was passiert dann ?
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 29. Aug 2017, 09:55

soundrealist (Beitrag #11) schrieb:
Kannst Du +/- an der Steckdose, den Buchsen der Stecksoseleiste und den Steckern ermitteln ?

Na, hoffen wir mal (im Sinne der Unversehrtheit der technischen Verbraucher an der Steckdose) stark, daß aus der Steckdose keine Gleichspannung rauskommt (nur dann hätten die Pole eine zuordenbare "+/-" Polarität) - bei Wechselspannung heißt das "Phase" ("L" für "Live") und "Nullleiter" ("N" für "Neutral").

Grüße

Herbert
soundrealist
Gesperrt
#13 erstellt: 29. Aug 2017, 14:47
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 29. Aug 2017, 14:58
Hallo,

die Geräte in der Steckdosenleiste sind eigentlich alle phasengleich angeschlossen. Ich habe gestern als die Störgeräusche auftraten auch mal probehalber nur den Stecker des Laptops phasenverkehrt zu den restlichen Steckern reingesteckt. Hatte keinen Einfluss auf die vorhandenen Störgeräusche.

Antennen under Satanlagen-Stecker habe ich keine zum rausziehen, weil ich keinen Fernseher hab

Was bleibt jetzt zu tun?

Vielen Dank für die Ratschläge soweit!
Ingor
Inventar
#15 erstellt: 31. Aug 2017, 09:13
Es gibt für Laptops Ersatznetzteile, die keinen Schutzleiter haben. Erkennt man an einer zweipoligen Netzleitung. Damit hatte ich das Problem gelöst.

Und bevor jetzt gleich wieder die VDE - Spezialisten um die Ecke biegen, es war ein zugelassenes Marken Netzteil und hatte von Hause aus keinen Schutzleiter.

Meinen DAC habe ich zwischenzeitlich mit einer optischen Verbindung angeschlossen. Dann ist das Thema auch erledigt.
soundrealist
Gesperrt
#16 erstellt: 31. Aug 2017, 09:18
Siehe #8.
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 31. Aug 2017, 10:28
@ Ingor:

Mein KHV hat leider keinen digitalen/optischen Eingang. Daher ist das keine Option.

Mit Laptop-Netzteil ohne Schutzleiter meinst du solche mit Eurostecker, richtig?

Wäre das in meinem Fall zielführender als ein Trenntrafo?

Falls ja, welche Netzteil-Hersteller könnt ihr da empfehlen? Mir wäre halt wichtig, dass die Stromversorgung möglichst sauber ist, weil eine unsaubere Spannungsversorgung sich ja angeblich negativ auf den Klang auswirkt (zugegebenermaßen selbst noch nicht getestet).

Mein derzeitiges Netzteil hat 15V und 5A Output. Soweit ich weiß, müsste das neue Netzteil auch 15V haben und bei den Ampere könnte es gleich viel oder mehr sein. Korrekt soweit?

In Eigenrecherche habe ich folgende Netzteile gefunden:
- Voltcraft: https://www.conrad.d...-195-vdc-515004.html

- FSP: https://www.amazon.d...otebook+netzteil+15v

Ist da ein vernünftiges dabei oder würdet ihr was anderes empfehlen?

Beste Grüße!
Ingor
Inventar
#18 erstellt: 31. Aug 2017, 12:07
Das Netzteil muss die selbe Spannung haben also 15 Volt und mindestens 5 A. Dieses Netzteil bestimmt in keiner Weise den Klang. Entweder funktioniert es, oder es funktioniert nicht. Der Strom wird im Laptop noch zigmal umgewandelt und daher kommen auch die ganzen Geräusche. Aber da kannst du nichts dran ändern.

Das Conrad Netzteil passt, das von Amazon auch. Ich würde das von Amazon nehmen, da billiger.

Es gibt USB auf SPDIF Wandler mit optischem Ausgang.
soundrealist
Gesperrt
#19 erstellt: 31. Aug 2017, 12:31
Eine sehr gute Idee,wie ich finde
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 31. Aug 2017, 13:22
Also, ich hab jetzt ein Be Quiet-Netzteil (mit vergleichbaren Spezifikationen wie die beiden genannten, aber billiger) bestellt.

Ich werde hier berichten, wenn ich es einige Tage ausprobiert habe. Ab dem Zeitpunkt kann ich sicher sagen, ob das Problem beseitigt wurde.

Vielen Dank für euren Rat und entschuldigt bitte meine Ignoranz in technischen Dingen
Dei_Mudder
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 22. Sep 2017, 16:34
Liebe Leute,

ich glaube, ich hab das neue Netzteil jetzt lange genug ausprobiert, um sagen zu können, dass es mein Problem behoben hat.

Vielen Dank euch für eure Hilfe!

Jetzt kann ich endlich Musik ohne Störgeräusche genießen!
soundrealist
Gesperrt
#22 erstellt: 22. Sep 2017, 17:51
Schön zu hören
HappyTruant
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 19. Mrz 2018, 04:11

Ingor (Beitrag #2) schrieb:
Dass der Klang mit dem Entstörfilter schlechter wird, wundert mich nicht. Ein guter Trenntrafo für NF kostet pro Kanal 70 Euro.

Sorry, dass ich den alten Thread nochmal ausgrabe, aber die Aussage interessiert mich. Warum ausgerechnet 70€, nicht 40 oder 100? Gibt es ein "Referenzgerät", bei dem die verbauten Trafos pro Stück ca. 30€ kosten, oder woher kommt diese Zahl?

Es gibt ja eine recht große Bandbreite an Audio Trennnübertragern, die billigsten sind wahrscheinlich die Teile für den Car-"HiFi" Bereich. Von Behringer der HD400, den es nicht mehr zu geben scheint, hat auch "nur" ~30€ gekostet, und ich meine mal Messungen gesehen haben, die dem Teil zumindest einen ziemlich linearen Frequenzgang bescheinigen - wenn ich die Quelle finde, verlinke ich sie noch. Und dann gibt es von Schlangenölfirmen wie Oehlbach für 60€ den "Audio Linear 8", von dem sie physikalisch Unmögliches versprechen ("Durch jahrelange Erfahrung und technologischen Vorsprung hat Oehlbach die Filtertechnik perfektioniert und steht für absolut verlustfreie und unbearbeitete Weiterleitung des Audiosignals zur optimalen Reproduktion und maximalen Musikgenuss."), und natürlich auch noch Geräte aus dem Studiobereich, bspw. von Palmer, wo man für einen Übertrager mit symmetrischen Anschlüssen zwischen 100 und 165€ hinblättern muss, allerdings gibt es für 50€ auch von der Thomann Eigenmarke ein Gerät mit Cinch Anschlüssen (https://www.thomann.de/de/millenium_pcx_2.htm).

Leider finde ich aber nirgendwo, weder auf deutsch noch auf englisch, mal einen Vergleich verschiedener Geräte, wo jemand nachgemessen hat. Im Zweifel würde ich zu den Studio Geräten greifen, aber mangels Info/technischer Daten oder Tests, privat oder kommerziell, bin ich sehr skeptisch.

Gibt es dazu irgendwelche Meinungen oder Erfahrungen?
DB
Inventar
#24 erstellt: 19. Mrz 2018, 12:26
Meinungen gibt es schon. Hier dazu meine: für einen wirklich guten Eingangsübertrager, wie er in hochwertigen Mischpulten zu finden ist, wird man incl. Mumetallhäuschen nicht unter 100€ zahlen.

MfG
DB
pragmatiker
Administrator
#25 erstellt: 19. Mrz 2018, 13:45
Servus zusammen,

die 1:1 Trennübertrager im MuMetall-Häubchen von Pikatron (professioneller Hersteller für den Studiobereich, hat mit "Car-Hifi" nichts zu tun) sind - bei vernünftiger Qualität - gar nicht soooo teuer (allerdings ist bei denen im Baßbereich auch bei 40[Hz] nach unten Schluß, die Spannungsaussteuerbarkeit geht auch nicht beliebig weit nach oben und es gibt sicher auch noch andere Übertrager, bei denen der Frequenzgang auf besser als +/-1[dB] eingeengt ist):

https://www.buerklin.com/de/trennuebertrager/p/80c750 (1[kOhm] Version; max. 2.5[V]).
https://www.buerklin.com/de/trennuebertrager/p/80c752 (200[Ohm] Version; max. 250[mV]).

Mit diesen 1:1 Übertragern von Pikatron hab' ich persönlich keine Erfahrungen - mit den 1:5 und 1:10 Mikrophonübertragern (die etwa doppelt so teuer sind) allerdings schon - und diese Erfahrungen sind einwandfrei.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Mrz 2018, 13:56 bearbeitet]
HappyTruant
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 19. Mrz 2018, 18:51

DB (Beitrag #24) schrieb:
für einen wirklich guten Eingangsübertrager, wie er in hochwertigen Mischpulten zu finden ist, wird man incl. Mumetallhäuschen nicht unter 100€ zahlen.

Das ist auf jeden Fall schon mal ein guter Anhaltspunkt bzw. Richtwert, aber ich wüsste es gerne noch genauer.



pragmatiker (Beitrag #25) schrieb:
die 1:1 Trennübertrager im MuMetall-Häubchen von Pikatron (professioneller Hersteller für den Studiobereich, hat mit "Car-Hifi" nichts zu tun)

Ich meinte auch eher sowas hier, was oben verlinkt wurde - https://www.amazon.c...ressor/dp/B000BCDQ44


pragmatiker (Beitrag #25) schrieb:
sind - bei vernünftiger Qualität - gar nicht soooo teuer (allerdings ist bei denen im Baßbereich auch bei 40[Hz] nach unten Schluß, die Spannungsaussteuerbarkeit geht auch nicht beliebig weit nach oben und es gibt sicher auch noch andere Übertrager, bei denen der Frequenzgang auf besser als +/-1[dB] eingeengt ist):

Wäre im Anwendungsfall KHV gar nicht mal sooo tragisch, denn unter 40 Hz ist da ja sowieso eher wenig los, oder verschätze ich mich da gerade und der Frequenzgang bricht eher erst bei 20 kHz ein? Ich bin da auch ganz pragmatisch und würde nicht davor zurückschrecken, mit einem EQ zumindest ein bisschen zu kompensieren.


pragmatiker (Beitrag #25) schrieb:
https://www.buerklin.com/de/trennuebertrager/p/80c750 (1[kOhm] Version; max. 2.5[V]).
https://www.buerklin.com/de/trennuebertrager/p/80c752 (200[Ohm] Version; max. 250[mV]).

Mit diesen 1:1 Übertragern von Pikatron hab' ich persönlich keine Erfahrungen - mit den 1:5 und 1:10 Mikrophonübertragern (die etwa doppelt so teuer sind) allerdings schon - und diese Erfahrungen sind einwandfrei.

Gibt's die auch fertig mit Gehäuse und Buchsen irgendwo, oder muss man da zum Lötkolben greifen?

Eine weitere Firma, die ja generell einen (sehr) guten Ruf hat, und fertige Trennübertrager zumindest einzeln, in Mono, und für verschiedene "Voltlevel" anbietet, ist Neutrik. Die bewegen sich im Rahmen von 30-35€/Stück. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Neutrik bei den Übertragertrafos schlechte Qualität einsetzt. Aber auch hier würde es mich interessieren, ob nicht irgend jemand einfach schon mal nachgemessen hat.

Vielen Dank für die Antworten bisher, ich werde mal weiter die Augen offen halten.

Falls noch jemand Erfahrungen hat, oder sogar *irgend* einen Trennübertrager besitzt und das Equipment den mal durchzumessen - ich wäre an den Ergebnissen sehr interessiert. Oder wenn jemand online mal über Messungen gestolpert ist: Würde mich über jeden Link freuen.
pragmatiker
Administrator
#27 erstellt: 19. Mrz 2018, 19:45
Servus HappyTruant,

HappyTruant (Beitrag #26) schrieb:
Gibt's die auch fertig mit Gehäuse und Buchsen irgendwo, oder muss man da zum Lötkolben greifen?

Die Pikatrons gibt es nicht fertig im Gehäuse mit Steckverbindern.

Eine weitere Firma, die ja generell einen (sehr) guten Ruf hat, und fertige Trennübertrager zumindest einzeln, in Mono, und für verschiedene "Voltlevel" anbietet, ist Neutrik. Die bewegen sich im Rahmen von 30-35€/Stück. Ich kann mir schwer vorstellen, dass Neutrik bei den Übertragertrafos schlechte Qualität einsetzt. Aber auch hier würde es mich interessieren, ob nicht irgend jemand einfach schon mal nachgemessen hat.

Neutrik ist gut und wird viel in der Studiowelt eingesetzt - das stimmt. Allerdings habe ich selbst noch nie einen Neutrik Übertrager nachgemessen.

Falls noch jemand Erfahrungen hat, oder sogar *irgend* einen Trennübertrager besitzt und das Equipment den mal durchzumessen - ich wäre an den Ergebnissen sehr interessiert.

Das Problem dabei ist, daß solche Messungen und deren Dokumentation - selbst wenn man Zugriff auf die dafür nötige Meßtechnik hat - recht zeitaufwendig sind. Da müßte hier jemand unterwegs sein, der sowas zufällig aus aktuell brennendem Eigeninteresse durchzieht. Ich wenn z.B. solche Sachen mache, schreibe immer dazu "mache ich mal bei Gelegenheit, wenn ich dazu Zeit und Lust habe". Und diese unverbindliche Zeitskala hilft Dir vermutlich nicht weiter (weil Du die Dinger wahrscheinlich ja jetzt brauchst), weil diese Aussage realistischerweise auch heißen kann: "Wird vielleicht in ein paar Jahren gemacht". Aber: Es gibt auch Labore, die solche Messungen zeitnah gegen entsprechendes Honorar durchführen.......nur: für die Höhe dieses Honorars kann man vermutlich zehn oder mehr Übertragerpaare kaufen und diese in einem direkten Hörtest vergleichen.

Induktive eisenbehaftete Bauelemente sauber vermessen (da gehört ja deutlich mehr dazu als nur mal schnell einen Frequenzgangsweep "drüberzuleuchten") ist in der Meßtechnik der passiven Bauelemente sozusagen die "Königsklasse", weil das Verhalten des eisenbehafteten Bauelements von seiner (unbekannten) magnetischen Vorgeschichte abhängt - Meßfehler von ca. +/-30% (oder mehr) sind da locker drin, wenn der Eisenkern nur groß genug und das Kernmaterial mit genügend Remanenz behaftet ist.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 19. Mrz 2018, 19:49 bearbeitet]
HappyTruant
Ist häufiger hier
#28 erstellt: 20. Mrz 2018, 05:34
Wenn du jemals die Neutrik Teile selbst durchmisst, oder Messungen findest, lass es uns gerne wissen. Das gilt natürlich für jeden, der hier mitliest. Das "Massenschleifeproblem" ist ja schließlich nichts Exotisches - die meisten Leute wissen nur nicht, dass das ihr eigentliches Problem ist, wenn sie es brummen, zischen, fiepen, oder ihre "Computermaus bewegen" hören.

Ich wollte auch nicht so rüberkommen, als verlange ich hier von irgend jemandem, dass er für mich diese Teile durchmisst - wenn das so rüberkam, entschuldige ich mich. Mein Interesse komme eher daher, dass ich immer mal wieder beim Experimentieren mit völlig gemischtem Equipment aus dem HiFi-, PC- und Studiobereich (sofern sich das überhaupt trennen lässt, aber das Problem an sich scheint das ja zu bestätigen) immer wieder auf das Problem stoße. Zuletzt waren es USB Interfaces, die mir Kopfschmerzen bereitet haben, da hatte ich dann für eine Weile auf einen USB 2.0 Trenner von Intona gesetzt, was auch gut funktioniert hat. Weil mir aber das USB Interface nicht gereicht hat, bin ich mittlerweile mit einem Focusrite Interface mit Thunderbolt unterwegs, und warum auch immer, habe ich damit das Problem nicht. Es müsste immer noch vorhanden sein, weil an das gleiche Equipment angeschlossen, und ich bezweifle stark, dass Focusrite im Niedrigpreissegment ordentliche galvanische Trennung im Signalweg daherzaubert - oder mache ich da einen Denkfehler?

Danke jedenfalls für die fachkundige Auskunft! Und bitte nicht falsch verstehen, das "wenn jemand Zeit und Lust hat" war genau so gemeint. Mich interessiert das Thema einfach, jede Info, wie ich sie ja auch schon bekommen habe, bringt mich weiter. Niemand soll das als Aufforderung verstehen, aber es gibt sicherlich Gleichgesinnte, die eben mal bei "Zeit und Lust" solche Messungen durchführen. Die müssen ja auch nicht exakt und korrekt bis ins Detail sein. Wie oben aufgelistet, gibt es eben ziemlich viele verschiedene Lösungen, und mal einen Eindruck davon zu bekommen - auch wenn er noch stark fehlerbehaftet ist - fände ich persönlich besser, als komplett gar nichts abschätzen zu können. Also bitte nicht falsch und als Aufforderung verstehen, so war es keinesfalls gemeint, nichts für ungut.
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