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PPP EL34 Arbeitspunkt bzw. Ruhestrom bestimmen+A -A |
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Autor |
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-JG-
Neuling |
#1 erstellt: 11. Jun 2020, 14:27 | |||
Hallo zusammen, ich bin momentan dabei einen alten Röhrenverstärker (PPP Verstärker mit 6xEl34 von Gerhard Haas/Experience Electronics), der Jahre lang auf dem Dachboden stand, wieder auzubauen. Damals habe ich es nicht geschafft alles zum laufen zu bekommen, da der Netztrafo defekt war und noch einige Fehler im Schaltplan waren. Einen neuen passenden Netztrafo konnte ich schon organisieren sowie die berichtigten Schaltungsunterlagen. Sorgen machen mir die Ausgangsübertrager, diese habe ich damals selbst berechnet, wobei mir auch hier aufgefallen ist, dass das etwas falsch berechnet wurde. Z.B. habe ich die Versorgungsspannung des Verstärkers als Spannung um Übertrager angesehen und den Ruhestrom geschätzt. Auch der Aufbau mit schwarzem Isolierband gefällt mir nicht. Ich habe mir bereits einige Beiträge durchgelesen und versucht, den Arbeitspunkt bzw. Ruhestrom zu berechnen, doch da die Datenblätter nur Angaben zu anderen Gitterspannungen machen, bzw. ich die Gitterspannung auch nicht kenne, kam ich immer auf absurde Ergebnisse. Experience Electronics bietet noch einen Ausgangsübertrager an, doch dieser ist leider für die neuere Version dieses Verstärkers (140W) ausgelegt. Für diesen Trafo wird ein Rkk von 330Ohm angegeben und in der Beschreibung dazu ist der Ruhestrom mit 35mA angegeben. Zudem habe ich Beziehungen zu einer Trafowickelei die mir den Ausgangsübertrager günstig wickeln könnten und ich möchte ihn gerne an meinen Verstärker anpassen. Kann mir dabei jemand helfen? Prinzipiell reicht mir schon den passenden Rkk zu bestimmen, den Rest schaffe ich, zu berechnen. Hier noch die Schaltpläne, 100W Version ohne Ruhestromeinstellung und 310V am Netztrafo; 140W Version mit Ruhestromeinstellung und 340V am Netztrafo Link:PPP Verstärker 100 bzw. 140W + Netzteile Vielen Dank schonmal [Beitrag von -JG- am 11. Jun 2020, 14:34 bearbeitet] |
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RoA
Inventar |
#2 erstellt: 12. Jun 2020, 05:23 | |||
Ehrlich gesagt verstehe ich teilweise nur Bahnhof, was du da gebaut hast.
Sowas meine ich. Anyway, soweit ich das erinnere, unterscheiden sich die alte und die neue Version im Kern nur durch die separate Vorspannung, so daß der Bias bei der neuen Version für jede Röhre einzeln eingestellt werden kann. Ohne separate Vorspannung (die ganz alte Version) soll eine Leistung von 100 Watt erreicht werden, mit separater Vorspannung und manueller Bias-Einstellung auf 35mA (=350mV bei 10 Ohm Kathoden-Widerstand) 120 Watt. Trafo und Übertrager beider Versionen sind identisch. Die 140 Watt-Version und die 120 Watt-Version sind ebenfalls identisch. Auf die 140 Watt kommt er durch einen Trick: Erstens Doppel-Mono-Aufbau (Mono-Blöcke) und vor allem: Die 140 Watt beziehen sich auf einen Klirr von 2%, die 120 Watt werden bei einem Klirr von <1% erreicht. Alle Versionen mit 6*EL34 haben eine Eingangsspannung von 310 Volt und einen Rkk von 330 Ohm. Die separate Vorspannungs-Windung hat 50 Volt (2-fach pro Kanal). Das Netzteil mit 340 Volt ist für die Version mit 4*KT88, ebenfalls 140 Watt, die EL34 würde bei 340 Volt ausserhalb ihrer Spezifikationen laufen (bei 310 Volt ist sie bereits nahe an ihren Grenzwerten). Mit den 310 Volt ist bei gegebener Schaltung alles andere festgelegt, d.h. Du kannst die Ausgangsübertrager anhand des Datenblattes von Experience wickeln lassen oder gleich da kaufen. Das Datenblatt faxen sie dir auf Anfrage zu. Ich würde dir empfehlen, die Ruhestromeinstellung nachzurüsten, ggfs. auf einer separaten Platine. |
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-JG-
Neuling |
#3 erstellt: 12. Jun 2020, 08:27 | |||
Hallo, dann versuche ich mal mehr Licht ins Dunkel zu bringen. Grundlegend für den Ausgangsübertrager zu berechnen bzw. Rkk zu berechnen bräuchte ich ja die Ausgangsspannung des Verstärkers bzw. die Spannung die am Übertrager anliegt und den Strom der Röhren. Da bei der 100W Version keine Ruhestromangaben gemacht wurden habe ich pauschal mit 40mA gerechnet, da mir das ein realistischer Wert war und in anderen Schaltungen der Ruhestrom bei EL34 eingestellt wurde. Zudem weiß ich zwar die Versorgungsspannung, kann aber, wie schon erwähnt, Ua nicht mit dem Datenblatt bestimmen und wäre hier um ein bisschen Hilfe sehr Dankbar. Zu den Spannungsangaben der Verstärker: Ich habe 2 Bücher "High-End mit Röhren", einmal die Erste Auflage von 1995 und die 6. überarbeitete Auflage von 2007. In dem alten Buch ist die Version mit 100W und mit einer Spannung von 310V angegeben. In dem neuen Buch ist die Version mit 140W und 340V, hier wird auch beschrieben, dass 4x KT88 eingesetzt werden können, die dann mit jeweils 65mA Ruhestrom betrieben werden. PPP 140W & 100W Auch die Ausgangleistungen sind, nicht wie von dir angegeben bei 1% und 100W bzw. 2% und 140W, sondern bei beiden Verstärkern mit jeweils <2%, aber einmal bei 100W und in der anderen Version bei 140W Zudem bietet Experience Electronics nurnoch einen Netztrafo mit 340V an und gibt diesen auch für 6xEL34 an. Auf Anfrage wird dort das Vorgängermodell (Ich denke die 310V Version) noch angeboten. Stereo: Netztrafo Experience Electronics Mono: Netztrafo Experience Electronics Mono Also meiner Meinung nach wird bei beiden Verstärkern die Röhren in einem ähnlich großen Ruhestrom betrieben, aber die 140W Version arbeitet mit ca. 480VDC(340VAC) und die 100W Version mit ca 440VDC(310VAC). PS: Probleme bereitete mir damals auch der Schaltplan, weil ich noch mit der ersten Veröffentlichung aus der Zeitschrift elrad (Heft 88/12 bzw. 89/1) arbeitete und dort noch viele Fehler waren. In der ersten Auflage des Buches sind hier schon einige Fehler behoben, welche sich auch decken mit einem Post hier aus dem Forum. PPP 100W |
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RoA
Inventar |
#4 erstellt: 12. Jun 2020, 10:05 | |||
Ich habe die 4. und ebenfalls die 6., und für die EL34 ist definitiv 310V die richtige Versorgungsspannung. Wenn man sich intensiv mit den Schaltungen in den Büchern bzw. in Elektor ausseinandersetzt, findet man des öfteren einige 'Inkonsistenzen', die bei Elektor in den nachfolgenden Heften als 'Errata' bezeichnet werden. Auch die Homepage von Experience ist nicht immer wirklich auf Stand. Überschlägig ergibt sich bei 310V eine Ua von 310*1,4= 430 bis 440 V. Die EL34 verträgt nach Datenblatt max. 450V, und für den Übertrager gab Experience auch eine empfohlene Betriebsspannung von 400-440V an. Bei 340V ergibt sich eine Ua um 480V, das ist für die EL34 zu viel. Für die KT88 hatte Experience einen anderen Trafo im Programm (NTR P/2 für 6*EL34, NTR P/5 für 4*KT88), s. 6. Auflage Seite 170 oben. Neben Versorgungspannung und Heizleistung unterscheiden die sich auch in der Gittervorspannung (EL34 braucht 50V, KT88 65V). Die 100-Watt-Version hat vermutlich einen etwas geringeren Ruhestrom in der Gegend um 30mA, weil wg. Auto-Bias ein gewisses Sicherheitspolster berücksichtigt wurde. Deshalb hat sie auch etwas weniger Leistung.
Die 120-Watt-Version ist mit <1% angegeben (4. Auflage S. 171), und 310 Volt. Sie ist identisch mit der 140-Watt-Version in Auflage 6. Die Grenzwerte für die EL34 sind Ua(max)=450V und Ug2(max)=425V. Die werden bei 430-440 Volt schon gut ausgereizt, höher sollte man nicht gehen.
Was hat der für Daten? |
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-JG-
Neuling |
#5 erstellt: 12. Jun 2020, 12:26 | |||
Hallo,
Da kann ich dir nur voll zustimmen. Der aktuelle NTR -P1- 15 wird angegeben für 2x6xEL34 mit 340V und 1x140W Ausgangsleistung. NTR -P2-15 soll für 6xEL34 oder 4xKT88 sein mit ebenfalls 340V und 2x140W Ausgangsleistung. Der im Buch angegebene NTR -P5 hat laut EE Website aber 322V für 2x2xKT88 mit nur 2x45W Ausgangsleistung. Irgendwas stimmt dort nicht.
In Auflage 6 steht in meinem Buch: Klirrfaktor <2% bei Vollaussteuerung s. Bild. Daten 140W PPP Wie dem auch sei, vertraue ich dir da einfach mal und werde das ganze einfach testen, den Trafo habe ich ja hier. Dazu noch das Typenschild: Trafo EL34 Dennoch macht der Rkk von 330 Ohm mir Kopfzerbrechen. Wenn ich über das Übersetzungsverhältnis zurück rechne, welche Spannung primär am Übertrager anliegen muss, kommt mir das komisch vor. Bei 8Ohm Lautsprecher und 140W Ausgangsleistung ergibt sich dann eine Sekundärspannung von: P*R=U² 140W*8Ohm= 1120V² U= 33,466V ü²=Rkk/Rl ü²=330Ohm/8Ohm ü²=41,25 ü=6,423 Upri=Usek*ü Upri=33,466V*6,423 Upri=214,94V Diesen Wert kann ich mir nicht vorstellen bei einer Versorgungsspannung von 2x440VDC. Hab ich etwas falsch gemacht? |
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RoA
Inventar |
#6 erstellt: 12. Jun 2020, 12:52 | |||
Ich werde das Datenblatt für den Übertrager mal einscannen und schick dir dann eine PM. |
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-JG-
Neuling |
#7 erstellt: 12. Jun 2020, 13:35 | |||
Super, vielen Dank dafür schonmal im Voraus. |
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RoA
Inventar |
#8 erstellt: 12. Jun 2020, 13:38 | |||
Gern geschehen und schon passiert.
Nö. Bei 8 Ohm ist das Übersetzungsverhältnis mit 6,4 angegeben. Passt scho. |
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