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Röhrenverstärker- Frage zur Ruhestromeinstellung+A -A |
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Autor |
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Alex2503
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 16. Aug 2022, 08:00 | |
Hallo zusammen, ich habe mal eine Frage bezüglich eines Röhren-(Gitarren-)Verstärkers: Es handelt sich um einen Fender Princeton, bei dem die Endstufen-Röhren erneuert werden. Ein neues gematchtes Pärchen habe ich bereits hier liegen. Nach dem Austausch der Röhren ist möglicherweise ein BIASING erforderlich, auf jeden Fall würde ich den Ruhestrom gern überprüfen und -sofern nötig- neu abgleichen. Wie dies grundsätzlich funktioniert, ist mir klar, wie es bei diesem Gerät funktioniert jedoch nicht. Normalerweise messe ich den Spannungsabfall über den Kathodenwiderstand der Endröhre, da in diesem Fall jedoch beide Kathoden auf Masse liegen...? Hilfswiderstand von 1 Ohm in beide Kathodenzweige einfügen, oder geht es auch einfacher/eleganter? Ein Poti zur Regelung (siehe Modifikationsanhang) ist bereits eingefügt, jedoch ist es sicherlich nicht nur zielführend, mit dem Poti die im Plan angegebenen -34V einzustellen, oder? Oder wäre es besser, ein Sinussignal einzuspeisen, dieses an einem angehängtem Lastwiderstand am Verstärkerausgang mit einem Oszi abzugreifen und solange den Ruhestrom zu ändern, bis Übernahmeverzerrungen gerade nicht mehr sichtbar sind (optische Methode)? Hoffe, ihr könnt mir weiterhelfen! Grüße, Alex |
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pragmatiker
Administrator |
#2 erstellt: 16. Aug 2022, 08:21 | |
Servus Alex, ohmschen Widerstand (bei Betriebstemperatur - also betriebswarmem Ausgangsübertrager) der beiden Primärteilwicklungen des Ausgangsübertragers messen und dann den Spannungsabfall über den beiden Primärteilwicklungen messen - der Ruhestrom ergibt sich dann per: Spannungsabfall pro Teilwicklung dividiert durch ohmschen Widerstand pro Teilwicklung = Ruhestrom pro Teilwicklung. ACHTUNG - GEFAHR DURCH HOHE SPANNUNGEN AN DIESER STELLE! Nur bei ausreichender Fachkenntnis unter Einhaltung aller anwendbaren elektrotechnischen Sicherheitsspielregeln messen - eine Hand in die Hosentasche - nur VDE-taugliche Meßgeräte für diese Spannung verwenden (das ist KEIN Einsatzfall für 30 Euro China-Meßgurken!!) - nie müde oder unkonzentriert an diesen Spannungen arbeiten!! Diese Vorgehensweise setzt aber für die beiden Röhren getrennt einstellbare Ruheströme voraus. Das ist in der hier gezeigten Schaltung allerdings nicht gegeben - hier kann man nur den Ruhestrom der Endstufe als Ganzes einstellen. Also mißt man ohmschen Widerstand und Spannungsabfall an der gesamten Primärwicklung und errechnet daraus den Gesamtruhestrom. Das ist - gemäß der oben gezeigten Schaltung - die einzige Methode, wie man den Ruhestrom ohne Löterei oder Auftrennung von Leitungen ermitteln kann. Grüße Herbert [Beitrag von pragmatiker am 16. Aug 2022, 08:28 bearbeitet] |
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Alex2503
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 16. Aug 2022, 08:27 | |
Moin Herbert, danke für deine schnelle Antwort! Im Prinzip messe ich jeweils Pin3 am Röhrensockel gegen die Mittelanzapfung der Primärseite des Ausgangsübertragers, richtig? Dann werde ich mein Glück mal versuchen! Beste Grüße Alex |
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bachelag
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 16. Aug 2022, 14:02 | |
Im Prinzip messe ich jeweils Pin3 am Röhrensockel gegen die Mittelanzapfung der Primärseite des Ausgangsübertragers, richtig? Dann werde ich mein Glück mal versuchen! Das ist Richtig. Würde man über die ganze Primärwicklung messen, käme nichts heraus. Theoretisch 0V, da auf beiden Seiten der gleiche Spsannungsabfall vorhanden ist. Falls eine empfindliche Stromzange vorhanden ist, wäre das auch ein Weg. Ich persönlich würde es vorziehen je einen 1Ohm Widerstand einzuschlaufen. Viele Grüsse Heinz |
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pragmatiker
Administrator |
#5 erstellt: 16. Aug 2022, 15:35 | |
Das ist sicher der bessere Weg, weil bei Kathodeneinschleifung auch der Schirmgitterstrom mit erfaßt wird - und damit der gesamte Ruhestrom, der durch die Röhre fließt. Außerdem hat man dann nicht den Temperaturgang des ohmschen Widerstands der Primärwicklung im Meßergebnis drin. Aber man muß dafür halt die Kathodenleitung auftrennen und einen Meßwiderstand reinsetzen - bei dem ich zu 10[Ohm] tendieren würde, um einen vernünftig großen Spannungsabfall zu erhalten. Grüße Herbert |
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Alex2503
Ist häufiger hier |
#6 erstellt: 31. Aug 2022, 10:17 | |
Moin und Entschuldigung, dass ich mich jetzt erst wieder melde- ich war leider krankheitsbedingt länger abwesend. Ich habe es nun so gemacht, wie von euch vorgeschlagen, indem ich in die Kathodenzweige jeweils einen 1 Ohm Widerstand eingebaut habe- der Ruhestromabgleich funktionierte danach einfach und problemlos! Jetzt habe ich nur noch ein zeitweise fehlenden Tremolo (offenbar eine Unterbrechung), aber das bekomme ich auch noch heraus... Besten Dank nochmal für eure Hilfe und eure Meinung! Grüße, Alex |
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