SRPP, µ-Follower, WCF - Vergleich, Eignung als OTL-KHV

Hallo Zusammen,

ich mache mal noch einen weiteren Thread zu KHV auf ... mit den Bleistiftröhren bin ich leider nicht so recht voran gekommen , da fielen mir gestern (mal wieder) Konzepte von OTL-KHV auf. Einen OTL-KHV hatte ich vor Jahren zwar schon mal gebaut (mit 6080 / 6AS7), aber mit klassischer Anodenbasisschaltung (Kathodenfolger). Mit "neueren" Doppeltriodenkonzepten in Totem-Pole-Anordnung habe ich bislang aber noch nichts gebastelt.

Da ich gerne Übersichten mache, anbei eine kleine Übersicht



[aus meinem Büchlein: Simulation von Röhrenverstärkern mit SPICE: PC-Simulationen von Elektronenröhren von von Alexander Potchinkov]

Herausgesucht hatte ich die SRPP-Schaltung, den µ-Follower und den White-Cathode-Follower.
Der WCF scheint mir zum Treiben von Kopfhöreren ideal. Es verwundert mich, dass es ab und an auch Schaltungsvorschläge mit SRPP-Schaltung als KHV gibt (wie hier zum Beispiel), da diese einen viel höheren Ausgangswiderstand aufweist. Ein Mittelweg wäre evt. der µ-Follower.

Was ich hauptsächlich wissen möchte ...
Haben diese Schaltungskonzepte Nachteile, die ich nicht so "auf dem Schirm" habe?
Als Nachteil sehe ich hauptsächlich das Einhalten von Ufk der oberen Triode. Ein Hochlegen der Heizspannung ist schwierig, weil man die untere Masse-nahe Triode ja mit hochlegen würde, so dass man evt. deren Ufk überschreitet. Es sind ja Doppeltrioden mit einem Heizsystem im Gehäuse. Als Lösung wäre es evt. möglich die Teiltrioden im Stereo-Verstärker so zu schalten, dass linker und rechter Kanal jeweils dem oberen und unteren Teilröhrensystem zugeordnet wird.
Ansonsten hatte ich noch gelesen, dass man die Betriebsspannung ordentlich Sieben muss, was ich aber nicht so sehr als Problem sehe.
Als Vorteil sehe ich ganz klar bei allen Schaltungen dass der Ausgangsübertrager entfällt.

Ansonsten geht es mir um die Ansteuerung rel. hochohmiger KH mit Impedanzen von 300 bis 600 Ohm. 32 Ohm KH würde ich auch nur via Übertrager ansteuern. Ich denke sonst mutet man den Röhren zu viel zu (und verschiebt durch die (zu) niederohmige Last die Arbeitsgerade massiv) oder man muss auf große stromlieferfähige Boliden ausweichen.

Ich habe da auch mal etwas simuliert ...



Die Simulation ergibt 260mW@600Ohm bei einer THD von 1,8%.

Gefunden hatte ich die Schaltung (hier), sie geht wohl auf einen Entwurf von Menno van der Veen zurück.

Beste Grüße
Steffen

PS: Einen umfangreichen Deutsch-sprachigen Artikel zu SRPP, in dem auch einige Nachteile beschrieben sind, fand ich hier ("Ave SRPP!" von Friedrich Hunold). Dieser Artikel bezieht sich aber nur auf SRRP, nicht auf die anderen Schaltungsarten meiner Übersicht für KHV.