Vorstufenröhren

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Woppelchen
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 30. Aug 2005, 17:39
Bis jetzt wurde hier sehr viel Wert auf die Qualität von Endstufenröhren gelegt.
Und darauf, welche die Beste für den Klang der verschiedenen Verstärker ist.
Das ist auch vollkommen richtig.
Aber man sollte die Vorstufenröhren nicht vergessen.
Es werden oft vorschnell 6n1 gegen E88CC und andere ausgetauscht, obwohl sie deutliche Unterschiede haben.
Überhaupt habe ich den Eindruck, das die Röhren in der Vorstufe für viele nur "Beiwerk" und damit nicht so wichtig sind.

Ich habe am Wochenende die 6n1 meines Yaqin MC-10L gegen russische 6n1p NOS/OTK ausgetauscht und habe nicht schlecht gestaunt.
Der Klang war plötzlich viel offener und freier.
Der Unterschied war viel stärker als beim Austausch der EL34 gegen die 6ca7 von EH.

Kari Bremnes "Coastal Ship" ist nun nicht mehr so dumpf im Bass, "In the Morning" von Norah Jones kommt so locker flockig daher, dass man die Füsse nicht stillhalten kann und das "Köln Concert" von Keith Jarrett ist nun der Hammer schlechthin.

Ich bin sehr froh, das ich diesen Röhrenwechsel vorgenommen habe.
Tulpenknicker
Inventar
#2 erstellt: 30. Aug 2005, 18:13
Hi Woppelchen,

der Unterschied kann schon sehr frappierend sein wenn man die Vorröhren tauscht und ja, ich gebe Dir recht, manche wissen gar nicht wofür die "kleinen Röhren" da sind

Zu Zeit werkeln in meinem AMP Vor- und Endstufenröhren von EH, die wurden ab Werk eingebaut und ich glaube das sich in diesem speziellen Fall der Austausch gegen eine andere Marke nicht lohnt....

Gruß,

Nils
pragmatiker
Administrator
#3 erstellt: 30. Aug 2005, 18:26

Woppelchen schrieb:

Es werden oft vorschnell 6n1 gegen E88CC und andere ausgetauscht, obwohl sie deutliche Unterschiede haben.


Das ist ja genau der Wahnsinn - da wird unbeleckt von jeder Sachkenntnis rumgetauscht, daß einem die Augen übergehen. Wenn man ein Dieselauto mit Superbenzin betanken würde oder eine CD auf einem Plattenspieler abzuspielen versuchte, dann würde jeder sagen: ach nööö, so aber nicht....aber bei Röhrenverstärkern ist unbegreiflicherweise scheinbar alles erlaubt, was gefällt...nur weil die Röhren zufällig in die Fassung passen...

Grüße

Herbert
Tulpenknicker
Inventar
#4 erstellt: 30. Aug 2005, 18:40

pragmatiker schrieb:
Das ist ja genau der Wahnsinn - da wird unbeleckt von jeder Sachkenntnis rumgetauscht, daß einem die Augen übergehen


Dazu fällt mir ein Kommentar von "Audiosix Reinhard" ein


Was stöpselt Ihr da eigentlich? Hauptsache paßt rein und kommt Musik raus?


Das trifft doch Nagel auf den Punkt, oder ?

Gruß,

Nils
joppi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 30. Aug 2005, 19:24
"Zu Zeit werkeln in meinem AMP Vor- und Endstufenröhren von EH, die wurden ab Werk eingebaut und ich glaube das sich in diesem speziellen Fall der Austausch gegen eine andere Marke nicht lohnt.... "

Hi Nils,
habe auch einen Cayin, ab Werk waren EH Röhren verbaut, Endröhren sind noch die Kt88 von Cayin. Habe auch gedacht das klingt schon klasse, no need to change. Gejuckt hats mich doch, habe mir ein Pärchen ECC 803 S von JJ und Tungsol AX7 gekauft. Die JJ brachten sofort mehr Räumlichkeit, allerdings war der Bass nicht so gut, wie bei den EH. Dann die Tungsols reingestöpselt, was soll ich sagen, obwohl brandneu für mich ein toller Sound, sehr präzise, sehr detailiert und ausgewogen. Nach ca. 15 Stunden hat sich das Ergebnis noch verbessert.
Was mich an den EH,s gestört hat, die Mitten und die Höhen waren etwas "bedeckt" , ist verschwunden. Für mich eine echte Klangverbesserrung. Als nächstes will ich mir die Tungsol 6550 gönnen. Dann schau mer mal.
Der Klang ist so schon phänomenal, aber ich kanns nicht lassen.
Das ist ja das tolle an den Röhrenverstärkern, dass man die Klangcharakteristik so beeinflussen kann. Allerdings bin ich wirklich blutiger Anfänger, aber jeden Tag lern ich ein bischen dazu.
Grüße
Josef
Tulpenknicker
Inventar
#6 erstellt: 30. Aug 2005, 19:34
Hallo Josef,

welchen Cayin hast Du denn?

MfG,

Nils
pragmatiker
Administrator
#7 erstellt: 30. Aug 2005, 19:43

Tulpenknicker schrieb:
Hallo Josef,

welchen Cayin hast Du denn?

MfG,

Nils


Servus Nils,

die Schaltbildkommentare zu Deinem "Kleinen" komm' ich schon noch - hab's nicht vergessen.

Grüße

Herbert
Tulpenknicker
Inventar
#8 erstellt: 30. Aug 2005, 19:58
Schon mal danke im Voraus Herbert,

was mich bei dem Plan interessieren würde wäre die Frage, welche Röhrentype man in den Cayin einbauen kann, die Trollis von der Stereoplay haben einfach eine KT88 in den A50-T gesteckt, obwohl Cayin selber sagt, daß vorher die Gittervorwiderstände geändert werden müssen. Scheinbar scheint es mit den Hochschulabslüssen der Stereoplay Testingenieuren nicht weit her zu sein.... wobei wir wieder beim Thema "Röhrenstöpseln" wären: Reinstecken, egal was, die Hauptsache ist, das Musik herauskommt....

Gruß,

Nils
pragmatiker
Administrator
#9 erstellt: 30. Aug 2005, 20:13

Tulpenknicker schrieb:
die Trollis von der Stereoplay haben einfach eine KT88 in den A50-T gesteckt, obwohl Cayin selber sagt, daß vorher die Gittervorwiderstände geändert werden müssen. Scheinbar scheint es mit den Hochschulabslüssen der Stereoplay Testingenieuren nicht weit her zu sein.... wobei wir wieder beim Thema "Röhrenstöpseln" wären: Reinstecken, egal was, die Hauptsache ist, das Musik herauskommt....


Zu verstehen ist das nicht mehr...kein Mensch würde auf ein Auto Reifen irgendeines beliebigen Typs in irgendeiner Größe draufschrauben, nur weil zufällig der Befestigungslochkranz paßt....aber das Auto ist ja auch des Deutschen liebstes Kind....und so manchen Redaktionsingenieur (nicht alle, Gott bewahre, es gibt auch viele sehr fachkundige), der solche Aktionen durchzieht, sollte man schon mal genau nach den technischen Hintergründen seines Tun und Treibens befragen...und wann er das letzte Mal (bzw. überhaupt) eine Schaltung entwickelt und diese auch komplett und spezifikationsgerecht zum Laufen gebracht hat.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 30. Aug 2005, 20:17 bearbeitet]
Belzebub69
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 30. Aug 2005, 20:13
Hallo..

Reinhard Kommentar klingt mir auch noch in den Ohren, zumal diese besagten Röhren nach stundenlangen Diskussionen trotzdem wissentlich falsch gekauft wurden Da fragt man sich warum man vorher erst drüber diskutiert hat..
Da wird ein Bohei gemacht um Röhren die fast nix kosten, warum man da noch wild experiemtieren muß entzieht sich meiner Logik, ich hab es da schon geschrieben, hier gerne nochmal: Ich hätt mir für dem Preis sofort die passenden richtigen Röhren geholt und feddich.
Gruß Ralph
Woppelchen
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 30. Aug 2005, 21:06
Ebenst.
Wenn ein Verstärker auf eine bestimmte Röhrensorte ausgelegt ist.....
....warum muss man dann eine Andere reinstecken?

Röhren haben nun mal eine bestimmte Kennlinie und Charakteristik.


[Beitrag von Woppelchen am 30. Aug 2005, 21:18 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#12 erstellt: 31. Aug 2005, 08:15

Woppelchen schrieb:

Es werden oft vorschnell 6n1 gegen E88CC und andere ausgetauscht, obwohl sie deutliche Unterschiede haben.


Nur mal zur Verdeutlichung:

http://www.fust-electronica.nl/ti6n1p_en.htm

Deutlich anderer (doppelter) Heizstrom, viel niedrigere Steilheit, niedrigerer (halber) Anodenstrom - die "Stöpsler" schrecken ja wirklich vor gar nichts zurück....

Allerdings hat die 6N1P eine sehr interessante Spezifikation: Die U(fk) - also die Spannung zwischen Kathode und Heizfaden - liegt in einer Polaritätsrichtung sehr hoch...die Kathode darf bis zu 250[V] positiver sein als der Heizfaden. Das macht dieses Teil interessant für Verstärkerprojekte, bei denen mehrere Röhren "aufeinanderstehen" (Kaskode, SRPP, Differenzverstärker mit Konstantstromquelle) und die kostenempfindlich sind, weil man sich die separate Heizwicklung samt der dazu gehörenden Extraverdrahtung sparen kann. Das dürfte auch der Grund für den hohen Heizstrom sein - vermutlich ist der Abstand zwischen Heizfaden und Kathode relativ groß.

Grüße

Herbert


[Beitrag von pragmatiker am 31. Aug 2005, 08:32 bearbeitet]
TSF
Stammgast
#13 erstellt: 31. Aug 2005, 10:33
Vielleicht sollten sich die "Stöpsler" mal in den Schaltplänen uralter Radios umschauen. Da tun sich nämlich in puncto Nf-Vorverstärkung ungeahnte Möglichkeiten auf. Man war da ja früher sehr erfinderisch, meist mit dem Ziel, auf eine eigene Nf-Vorröhre ganz zu verzichten.

Nur so als Tip: Man kann auch die Trioden in den Magischen Augen zur Nf-Vorverstärkung heranziehen. Ob das den Klang entscheidend verbessert, weiss ich nicht. Aber eine EM85 macht schon mal optisch viel mehr her als diese langweiligen ECC's. Wenn man's richtig macht, hat man damit gleich noch eine Art VU-Meter am Amp.

Gruss
TSF


[Beitrag von TSF am 31. Aug 2005, 10:34 bearbeitet]
pragmatiker
Administrator
#14 erstellt: 31. Aug 2005, 11:15

TSF schrieb:

Nur so als Tip: Man kann auch die Trioden in den Magischen Augen zur Nf-Vorverstärkung heranziehen. Ob das den Klang entscheidend verbessert, weiss ich nicht. Aber eine EM85 macht schon mal optisch viel mehr her als diese langweiligen ECC's. Wenn man's richtig macht, hat man damit gleich noch eine Art VU-Meter am Amp.

Gruss
TSF


Dann hätte man ab einem gewissen Pegel eine Aussteuerungsanzeige für jede Stufe...und mit mehreren EM85 könnte man sich auch beide Zweige einer Phasenumkehrstufe ansehen...bei Frequenzen so unter 10[Hz] sicher ein optisches Spektakel...und so praxisnah....ungeahnte Möglichkeiten eröffnen sich...

Grüße

Herbert
TSF
Stammgast
#15 erstellt: 31. Aug 2005, 12:27
Und wenn wir schon mal dabei sind, Magische Augen en gros zu verbauen, könnten wir gleich noch ein paar zusätzliche Exemplare vorsehen, die mit den Gitter-Kathoden-Spannungen der Endröhren angesteuert werden, damit sich die korrekte Einstellung des Ruhestroms besser überwachen lässt...
Gruss
TSF
pragmatiker
Administrator
#16 erstellt: 31. Aug 2005, 12:50

TSF schrieb:
Und wenn wir schon mal dabei sind, Magische Augen en gros zu verbauen, könnten wir gleich noch ein paar zusätzliche Exemplare vorsehen, die mit den Gitter-Kathoden-Spannungen der Endröhren angesteuert werden, damit sich die korrekte Einstellung des Ruhestroms besser überwachen lässt...
Gruss
TSF


Und dann bitte noch zwei magische Augen, die mit dem Triodensystem den Spannungsabfall am Kathodenwiderstand der Endröhren messen und dann anzeigen - dann hat man auch gleich noch eine Ruhestromanzeige - die [mA]-Skala dazu kann man dann ja mit dem Filzstift auf die Röhre malen....

magische Grüße

Herbert
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