Chinchkabel als Coaxiales verwenden

Ja.
Weil es Leute gibt, die das bezahlen.
Aber ein etwas höherwertiges Cinchkabel darf es dann schon sein, muss ja net so ne 1 mm² Strippe sein.

Qualla schrieb:

...Kann man normale Chinchkabel wirklich auch als Coaxialkabel verwenden?...

Was sind denn "Cinchkabel"?

Ich habe hier 'zig Coaxialkabel rumliegen, an die als Abschluss Cinchstecker gelötet sind....

Als Coaxialkabel mit einem Cinchstecker nehmen ich -zB- für elektrische SPDIF-Ausgänge die einfachen Composite Videokabel. Kosten so ab 50 Cent.

Naja, den normalen Sprachgebrauch darf man da schon berücksichtigen, oder?

Cinchkabel sind Koaxialkabel mit Cinchsteckern, richtig.
Ganz am Anfang bin ich auch darauf reingefallen, und habe mir für teures Geld (25€) beim Blödmarkt ein "digitales Koaxialkabel" gekauft. Naja, zum Glück bin ich lernfähig.

Achja, Details gibt's mal wieder, wer hätte das gedacht, bei Wiki.

Vielen Dank, das hat mir schonmal sehr geholfen.
Ich hab tatsächlich noch eine weitere Frage:
Ich möchte meinen AVR mit dem Fernseher verbinden. Der Fernseher hat als einzigen Ausgang einen Optischen. Audio-Out habe ich nicht gefunden (steht auch nichts davon in der Bedienungsanleitung).
Reicht es denn, wenn ich die beiden nur mit einem optischen Kabel verbinde? In der Bedienungsanleitung vom AVR steht nämlich man soll optisch und mit zwei Audio-Chinch (links und recht) verbinden.
Daher bin ich jetzt etwas verwirrt...

Optisch reicht, wieso auch nicht? Und wenn kein Cinch da ist, wie sollst Du ihn dann verwenden? Das kann der hersteller des AVR ja nicht wissen...

Na dann bin ich froh
Dann werd ich mir mal ein optisches Kabel holen und gleich heut Abend ausprobieren

Ich hab tatsächlich noch eine Frage:
Wie viel gibt man so für ein optisches Kabel (Länge bei mir etwar 1,5 m) aus?
Sie scheinen mir nämlich schon recht teuer zu sein...

1,20 EUR bei reichelt.de. Oder halt etwas mehr, wenn man nur 1 Kabel bestellt. Dan lohnt sich reichelt.de nicht wegen der Versandkosten.

Wie immer, gibt es günstig bis teuer. Bei Mediamarkt und Co findest du bei Kabel und Zubehör in der Regel nur "sau teuer".
Wichtig wäre, dass die Stecker eine gute Passform haben, von daher rate ich dir von einem 1,20€ Kabel ab. Damit wird man einfach nicht grlücklich. Ich bestelle gerne bei Amazon. Da gibt es ein AmazonBasics Kabel 1,8m für 7,99€. Sowas in der Richtung wäre meine Wahl.

Die Reichelt Kabel sind hier im Forum eigentlich voll anerkannt und passen bestens. Die werden halt nur nicht mit 10.000% Gewinnmarge verkauft. Das einzige, worauf Du verzichten musst sind die Schutzkappen für Nichtbenutzung. Wobei, da entfällt wenigstens das Risiko, diese nicht entfernt zu haben vor dem Aufstecken, was hier ja auch schon oft passiert ist.

Ich muss zugeben, ich habe mich mit reichelt noch nicht näher befasst, nehme die Info aber mal gerne mit.
Nun istn och zu erfahren, was den der Threadersteller als "recht teuer" erachtet.

20€ oder ähnliches fand ich schon ziemlich teuer.
Dafür kann ich mir ja schon 2 Blurays kaufen

Qualla schrieb:

20€ oder ähnliches fand ich schon ziemlich teuer. Dafür kann ich mir ja schon 2 Blurays kaufen :D

20€ sind tatsächlich arg viel. Das geht definitiv billiger.

Einen Laden in München kennt keiner zufälligerweise, oder?
Im Internet könnte ich es mir vorher nicht ansehen und müsste warten.

Reignman79 schrieb:

Qualla schrieb: 20€ oder ähnliches fand ich schon ziemlich teuer. Dafür kann ich mir ja schon 2 Blurays kaufen :D 20€ sind tatsächlich arg viel. Das geht definitiv billiger.

JEDES Composite Videokabel für 50 Cent funktioniert garantiert genauso gut!

Wir sind beim optischen Kabel...

n5pdimi schrieb:

Wir sind beim optischen Kabel... ;)

Danke! Habe ich wohl einen entscheidenden Schwenk nicht mitbekommen....

Wir sind bei digitaler Datenübertragung, da klingen alle gleich und tuen gleich.
Wie gehabt, dann ist es eher wichtig, wie gut der Stecker passt und welche Qualität das Kabel allgemein hat. Und ganz ehrlich, für 50 Cent, bekommt man einfach kein gescheites Kabel.

Reignman79 schrieb:

...Und ganz ehrlich, für 50 Cent, bekommt man einfach kein gescheites Kabel.

da waren wir bei Composite-Kabeln (weil id eauch 75 Ohm haben)! Natürlich gibts dafür gescheite Kabel! Es ging doch um SPDIF-Einsatz. Willst du mir erzählen, es gebe beim SPDIF-Einsatz klangliche Unterschiede?

ja, wie oft denn noch: es KANN bei der S/PDIF Übertragung klangliche Unterschiede geben!

Selbst wenn jedes einzelne Bit zu 100% erkannt wird (also auch ohne Fehlerkorrektur usw.) kann es eben dazu kommen! Bei S/PDIF wird ja nur ein Kanal genutzt. Der Empfänger muss aus dem Datensignal den Takt wieder extrahieren. Das Signal ist dafür extra aufbereitet. Wenn das "einfach so" auf den Weg geschickt werden würde, dann käme ja am Anfang eines Liedes nur digital 0 an, einfach gar nix. Wie soll da ein Takt erkannt werden?

Keine zwei Quarze sind so genau, dass sie im Sender und Empfänger für die Dauer einer CD 100% synchron laufen würden. Spätestens wenn der Verstärker mit der Zeit wärmer wird, geht das schief. Da müsste man extremen Aufwand treiben und es ginge trotzdem nicht richtig.

Der Empfänger muss also kontinuierlich seinen "Lese-Takt" an das empfangene Signal anpassen!!!

Wenn man jetzt ein nicht 75Ohm Kabel einsetzt, dann kommt es auf dem Kabel zu Reflexionen. Aus dem ursprünglichen Rechteck-Signal wird ein ziemlich übler "Müll". Ok, auch wenn die Daten noch erkannt werden können, kann halt nicht mehr eindeutig der Anfang und das Ende eines Bits erkannt werden.

Es kommt daher bei dem angepassten Lesetakt zu einem Jitter, d.h. der Takt schwankt sehr schnell um den eigentlichen Soll-Wert. Speziell bei den ersten Digital-Verstärkern wurde dieser Takt aber gleichzeitig auch zum Ansteuern der D/A Wandler genutzt. Macht ja auch Sinn, der D/A Wandler muss die Daten so schnell verarbeiten wie sie rein kommen.
Dabei schlägt der Jitter dann direkt auf das analoge Ausgangssignal durch!
Also obwohl digital und jedes einzelne Bit korrekt gelesen wurde, kommt es doch zu Klangeinbußen!

Aber ich gebe zu, dass das bei modernen AVR nicht mehr so gegeben ist. Zumindest die besseren AVR haben so genannte "Low-Jitter" Schaltungen am Eingang verbaut. Das Signal wird für eine Zeit gepuffert und dann mit einer hochwertigen PLL wieder ausgelesen. Je größer der Puffer, desto langsamer kann die PLL nachgeregelt werden. Bei einfachen AVR kann es daher trotzdem noch zu Problemen führen.

Egal wie man es dreht oder wendet, man braucht es dem AVR ja nicht schwieriger machen als unbedingt nötig! Achja, optische Kabel sind aufgrund der minderwertigen Technik (Sender, Kabel und Empfänger) noch stärker betroffen! Im Zweifelsfall ist also eine elektrische, ordentliche 75Ohm Koax Strippe einer optischen vorzuziehen, mehr als 50cent muss die aber trotzdem nicht kosten...

Apalone schrieb:

Reignman79 schrieb: ...Und ganz ehrlich, für 50 Cent, bekommt man einfach kein gescheites Kabel. da waren wir bei Composite-Kabeln (weil id eauch 75 Ohm haben)! Natürlich gibts dafür gescheite Kabel! Es ging doch um SPDIF-Einsatz. Willst du mir erzählen, es gebe beim SPDIF-Einsatz klangliche Unterschiede?

Nö, ich schrieb, dass man dann mal eher auf die Steckerqualität achten soll. Was bringt ein günstiges Kabel, wenn es lummelig in der Buchse hängt. Und für 50 Cent ist das einfach nicht machbar, denn bei den Kosten kann bei der Herstellung net wirklich groß auf Fertigungstoleranzen geachtet werden.