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Lack auf Box? ich sag euch wie es richtig geht

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Autor
Beitrag
Zückerchen
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Mai 2005, 23:25
Guten Abend.

möchte hier auch mal was kreatives einbringen, wenn ich sonst schon nix kann
Habe ca. 25 Jahre als "Lackierer" meinen Unterhalt bestritten, 15J als KFZ Lack. sonst als "alles" Lack. vornehmlich Holz.


Wenn Ihr also was über Holzlackierung und dessen Vorbereitung wissen wollt.....ich schau hier ab und zu mal rein....


Ps. versuche die Tage mal die wichtigsten Dinge zusammen zu tragen

Gruß Zückerchen
Gelscht
Gelöscht
#2 erstellt: 25. Mai 2005, 23:48
prima! lass' 'mal alles los, was du an tipps geben kannst. wie erreicht man eine ebenmässige lackoberfläche (ähnlich einer fahrzeuglackierung) auf holz?
Steclau
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 25. Mai 2005, 23:48
ohjahh,bin gespannt!!
co
Stammgast
#4 erstellt: 26. Mai 2005, 00:55
ich bin auch kurz davor meine ls zu lakieren! vielen dank!


mfg
co
Jogi42
Inventar
#5 erstellt: 26. Mai 2005, 07:27

möchte hier auch mal was kreatives einbringen, wenn ich sonst schon nix kann

Nicht so bescheiden. Wäre froh, wenn ich lackieren könnte. Bin auch schon gespannt, da ich auch kurz vor dem lackieren stehe. Vielleicht kannst du ja auch ein paar Tips zum Spachteln geben.
ukw
Inventar
#6 erstellt: 26. Mai 2005, 08:52
@ Zückerchen: Mach das, ich werde Dir auf die Finger schauen

@ Jogi: Polyesterspachtel (bei weißem Lack ist es vorteilhaft nicht den rot eingefärbten Härter zu verwenden, sondern farblosen Härter)
georgy
Inventar
#7 erstellt: 26. Mai 2005, 09:25
Gute Sachen zur Oberflächenbehandlung bekommt man meistens nicht im Baumarkt sondern in Läden die eigentlich an Handwerker, aber eben auch an Endkunden verkaufen
PeHaJoPe
Inventar
#8 erstellt: 26. Mai 2005, 09:29
Bütte Das ist "Das" was wir schon immer wissen wollten Dafür werden Dir sehr viele dankbar sein und Dich in ihr Abendgebet miteinbringen.
wastelqastel
Inventar
#9 erstellt: 26. Mai 2005, 10:22
ja mal ein paar neue tipps
vorallem wenn man nicht auf gehrung verleimt damit man keine übergänge sieht
oder ein paar verarbeitungs tipps von klavierlack
und welcher lack ist besser wasser acryl oder kunstharz
optimale untergrund vorbereitung von mdf oder span
auf leg mal los
Zückerchen
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 26. Mai 2005, 15:22
Grundsätzliches zur lackierung vo Holzoberflächen.

Holz ist ein sehr empfindliches Material, egal welche Art von Holz. Behandelt es wie ein rohes Ei, sorgt dafür das es bei möglichst gleichbleibender Temperatur, trocken gelagert wird.

Beginnen wir mal mit dem wohl am meisten verwendetem -Boxenbauwerkstoff-, MDF (mittel dichte Faserplatte)

Wenn Ihr ein wiklich gutes Lack-Finish erreichen wollt, gebt lieber ein paar Euro mehr aus und kauft MDF in 1A Qualität.
1A Qualität bekommt man in der Regel nicht im Baumarkt,in der Holzhandlung auch meist nur auf Anfrage, jedoch beim gutem Schreiner.
Die Oberfläche des MDF sollte weder beschädigt noch geschliffen werden. Das macht die Oberfläche Offenporig und muss nachher aufwendig wieder isoliert werden. Kritisch sind die Schnittkanten die so behandelt sein müssen ,das nacher kein Lack mehr einsaugt oder die Oberfläche beim aushärten des Lackes "nachsacken" kann. Schnittkanten an MDF sollten zunächst einmal "verdichtet" werden. Das erreicht man mit schleifen, am besten mit Schleifpapier 180 Körnung von Hand!
Man wickelt dazu zb. das Schleifpapier um ein gerades Hartholzstück, schleift damit sauber und ohne die Kanten zu brechen, an der Schnittkante entlang (der Länge nach).
Wichtig!! nach dem Schliff, weder die Kanten absaugen, ausblasen mittels Kompressor , denn sonst sind diese wieder offenporieger. Danach muss man das MDF "Isolieren" mit einem Isoliergrund der die gleichen Eigenschaften aufweist wie der spätere Lack. Soll also später ein 2 Komponentenmaterial aufgetragen werden (Autolack, Klarlack oder ähnl.) sollte man auch mit 2K. Material isolieren. ZB. Lignal Compakt-Grund DG 468 oder Lignal PUR Isolierung DG 572, oder ein Kombi Produkt von Zweihorn (das ist eine Isolierung und Füllgrund in einem) Wiranit 2K-MDF Isolierfüller.
Die Lignal Materialien kann man auch streichen, beim Wigranit Isolierfüller ist eher die Verarbeitung mit einer Spritzpistole angesagt.
Das ganze bitte nur in gut gelüfteten Räumen vornehmen, oder unter freiem Himmel und..........unbedingt die Trockenzeiten einhalten
Zwei wirklich gute Holz-Lack-Hersteller
http://www.hesse-lignal.de/
http://www.zweihorn.com/
Nach dem durchtrocknen der Isolierung (ich würde immer 12-24 Std. warten) ist wieder Schleifen angesagt. ZB. wieder mit einem glattem/geradem Hartholzstüch von Hand (Ihr spart Euch die "Mukkibude") oder aber Maschinell. Wenn schon mit Maschine ,dann aber bitte nur mit einem Exenterschleifer, der schleift wesentlich feiner. Körnung des Schleifpapieres--240 bis 180. Achtet bitte darauf das nirgendwo durchgeschliffen wird, also die Isolierung nur glätten, NICHT abschleifen, sonst sollte an den durchgeschliffenen Stellen nachbehandelt werden.
Ist nun alles fein säuberlich und glatt verschliffen könnt Ihr alles entstauben und das Gehäuse zusammenleimen.
Ich mache das immer erst--nach-- der Isolierung, denn auch Rohes MDF ist im gewissem Sinne Luftdurchlässig. So hat man innen wie aussen eine glatte,dichte Oberfläche.
Zum verleimen, hier ist darauf zu achten das wasserfester Leim verwendet wird, Ponal express zb. ist NICHT wasserfest.
Ansonsten kann man nachher die verleimten Stoßkanten wider sehen, weil der Lack den Leim wieder anlöst.
Habt Ihr nun alles zusammengeleimt, geht es ans "Füllern".
Der Füllgrund sollte dann aber wirklich mit einer Spritzpistole aufgetragen werden (beim streichen erreicht Ihr nachher keine ebene, glatte Fläche mehr weil das Material sehr dick ist).
Eine Möglichkeit wäre es, das Gehäuse zum Lackierer zu bringen, füllern zu lassen und zuhause selbst zu schleifen.
Ansonsten ist es sinnvoll den passenden Füller zum Lack zu kaufen zb. im Autozubehörhandel. Lasst Euch da beraten, es gibt etliche Lackhersteller die alle ihr eigenes System haben. Dazu kann ich hier auch keine Pauschale Aussage machen, es kommt darauf an was für einen Lack Ihr verwenden wollt.
Sicher ist, das Ihr den Füller, egal ob Ihr einen Metallic Lack oder Uni Lack verwenden wollt, sehr fein schleifen müsst. Das macht man am besten trocken, mit einem Excenterschleifer, Schleifpapierkörnung 360er-400er-500er.

Das also mal zur Lackiervorbereitung, das A+O des Lackierens.

Ich denke ich schließe hier erst mal, unächst mal habt Ihr wohl genug zu tun. Wenn noch Fragen zu diesem Thema sind, bin ich gerne bereit auf das ein oder andere spezielle Problem einzugehen.


Vieeel Spaß beim schleifen wünscht Euch
Zückerchen
Epsilon
Inventar
#11 erstellt: 26. Mai 2005, 16:09
Hi,
ich zitiere mich mal selbst:


Ein Tip für die Oberfläche (auch für Furnier), hab´s woanders auch schon geschrieben:

Clou "Schnellschleif-Grundierung" aus dem Baumarkt, mit dem Pinsel auftragen, mit 240er Papier schleifen und darüber 2 x Klarlack aus der Dose vom Autoteile-Händler (hab ich für 4,50 gekriegt). Das ergibt schon eine brauchbare Oberfläche! Besser wird die Oberfläche durch 2 x grundieren und mehrere Lackschichten, dann kann man den Lack auch mit 400er oder feinerem (Nassschleif-)Papier zwischenschleifen.

Der Vorteil ist, dass es wirklich einfach zu machen ist und ausser Pinsel und Schleifpapier keine Hilfsmittel gebraucht werden.
cooli04
Stammgast
#12 erstellt: 26. Mai 2005, 17:55
Hi Zückerchen,
finde es echt prima, dass mal jemand genau erläutert, wie man das mit der Lackiererei macht.
Hätte da aber ne Frage, du schreibst ja man soll das mdf nicht schleifen, weil die Oberfläche andernfalls offenporig wird.
Wie kann man die Oberfläche aber denn wieder dicht machen, wenn man schleifen muss??? bzw. man schon geschliefen hat??
Gelscht
Gelöscht
#13 erstellt: 26. Mai 2005, 18:07
@ zückerchen:

super sache deine tipps !!!!! werden mir sicher helfen beim bevorstehenden lackieren meiner buschhörner...

MfG Bass-Fritt
Tintera
Stammgast
#14 erstellt: 26. Mai 2005, 18:09
Hi, Zückerchen

Tolle Idee, der Thread erspart vielen teure Fehlschläge...
Zückerchen
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 26. Mai 2005, 18:15
cooli04--mit der Isolierung bekommst Du die geschliffenen Stellen wieder "dicht", musst sie aber (mit Zwischentrocknung und Zwischenschlff) mehrmals auftragen.....bis das MDF satt getränkt ist. Es sollte eine absolut glatte Fläche entstehen.

Epsilon-- Ein guter Tip.....leider ist der Clou "Schnellschleifgrund" ein 1 Komponenten Material, er trocknet also ohne zugabe von Härter. Diese Art von Grundierung ist leider nicht für Acryl oder Metallic Lacke geeignet, der Untergrund würde sich beim Auftragen von zb. Acryl Autolack wieder anlösen.
Wenn man jedoch mit einem Kunstharzlack, zb. Sprühdose, lackieren möchte ist das eine schnelle und günstige Lösung.


Gruß Zückerchen
cooli04
Stammgast
#16 erstellt: 26. Mai 2005, 19:15
Danke Zückerchen für die schnelle Antwort. Wie ist das mit der isolierung?? Wie wird diese aufgetragen?? Spraydose? oder streichen?
Hoffe du kannst mir nocheinmal helfen, kenne mich nämlich auf dem Gebiet überhaupt net aus
Jogi42
Inventar
#17 erstellt: 26. Mai 2005, 21:36
Nun mal für dumme wie mich:
Iche gehe zu Obi, Hagebaumarkt oder schie0 mich tot und will alles einkaufen:
1: Material zum spachteln, welches?
2. Isolierung, welches?
3. Füllermaterial, welches?
4. Lack, Farbe, welche?
Das wären super , tolle Informationen.
bukowsky
Inventar
#18 erstellt: 26. Mai 2005, 21:49

georgy schrieb:
Gute Sachen zur Oberflächenbehandlung bekommt man meistens nicht im Baumarkt ...

was wahrscheinlich auf die meisten Produkte zutreffen dürfte
Epsilon
Inventar
#19 erstellt: 26. Mai 2005, 21:55

Zückerchen schrieb:
Ein guter Tip.....leider ist der Clou "Schnellschleifgrund" ein 1 Komponenten Material, er trocknet also ohne zugabe von Härter. Diese Art von Grundierung ist leider nicht für Acryl oder Metallic Lacke geeignet, der Untergrund würde sich beim Auftragen von zb. Acryl Autolack wieder anlösen.


Ich kann dir versichern, dass es funktioniert, da ich es ja selbst erfolgreich gemacht habe, weiss allerdings nicht, ob der von mir verwendete Autolack ein Acryllack ist. Der von mir verwendete Lack war "2-Schicht-Klarlack" der Marke "Spraila" (Hersteller "Auto-K" bzw. "Kwasny-Gruppe").

MfG
Stöhnie
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 26. Mai 2005, 22:16
@Zückerchen Tipptopp deine Tipps...

kleine Ergänzung von mir: Man kann sich das Leben noch viel einfacher machen wenn man MDF mit Grundierfolie holt, die Fläche wird noch ein bischen besser und man brauch nur die Schnittkanten Versiegeln mit dem Sperrgrund.
Motu
Stammgast
#21 erstellt: 27. Mai 2005, 06:22
wie ist das mit Spritzspachtel fürs auto
kann ichg den ohne Grundierung auftragen.

Ich meine das der auch als Grundierung taugt
Zückerchen
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 27. Mai 2005, 08:42
Tach zusammen, mensch mensch, da hab ich ja was ausgelöst hier......

@Jogi 42--- Im Baumarkt wirst Du nicht viel finden was man für einen vernünftigen Holz-Lack-Aufbau gebrauchen kann. Es gibt verschiedene Materialien von CLOU, die aber letztlich min. genau so teuer sind wie das Profi Material von Hesse oder Zweihorn.
1. Plyesterspachtel möglichst mit farblosem Härter (sonst den roten aus der Tube, aber an die Anweisung halten,Härtezugabe liegt meist so bei 1-3%, dann färbt der rote Härter auch nicht aus)----Autozubehörhandel.
2. Isolierung----wie oben schon beschrieben....Lignal Compakt-Grund DG 468 oder Lignal PUR Isolierung DG 572
Sonst mal beim Schreiner nachfragen, die arbeiten fast alle mit Hesse-Lignal oder Zweihorn. Der kann Euch sagen woher er das Material bekommt, oder verkauft Euch auch kleinere Mangen.
3. Füller--- Den Lignal PUR Isolier Füller DP 491 gibt es in verschiedenen Farbtönen, das beeinflusst die Deckkraft der Endlackierung unter umständen masshaltig. Ein KFZ Dickschichtfüller geht auch, ist aber ein an der Oberfläche weit weicheres Material als ein PUR (Polyuretan) Füller.
4.Lack----ebenfalls ein PUR Lack von Hesse, Basislack +Klarlack aus dem Autozubehör oder aber auch Kunstharzlack aus dem Baumarkt. Wobei alle diese Materialien mit einer Spritzpistole/Sprühdose aufgetragen werden sollten um ein optimales Finish zu gewähleisten. Zum Kunstharzlack oder Wasservedünnbarer Baumarktlack ist zu sagen, das sind 1 K Materialien die ohne Härterzugabe an der Luft trocknen, was sehr lange dauert bis zur vollständigen Durchtrocknung und natürlich auch nicht die Oberflächenhärte eines 2K Acryl oder PUR Lackes erreicht.

@ Motu---Spritzspachtel ist als Grundmaterial nicht geeignet. Die Isolierung ( ZB. Lignal Compakt-Grund DG 468 oder Lignal PUR Isolierung DG 572) dient dazu das Holz geschlossenporig zu machen, sie dringt tief in das Holz ein.
Ein Polyester Spritzspachtel trocknet viel zu schlell, dringt nicht in das Holz ein und schließt die Poren nicht im Untergrund. Liegt also quasi nur oben auf. Durch die schnelle Trocknung schließt die Oberfläche sehr schnell und dringt nicht tief genug ein, es wird also mit der Zeit "nachsacken" und Stosskanten werde wieder sichtbar.

@ Stöhni--sehr guter Tipp

Gruß Zückerchen
ukw
Inventar
#23 erstellt: 27. Mai 2005, 09:57
Dann wäre da noch zu sagen, daß die meisten Lacke (besonders die kunstharz Lacke) nicht lichtecht sind d.h. sie vergilben.
Das Problem hat man beim Hesse Lack nicht.

Ich würde den Füller immer einfärben. Es sieht nämlich sehr unschön aus, wenn beim ersten Kratzer der weiße Füller oder die weisse Melaminharz-Grundierfolie durchguckt.

Und: Besonders bei weißem Lack (eigentlich auf jedem Buntlack)
gehört eine Schicht Klarlack oben drauf (Modu Pur 400) macht den Lack ringecht = es gibt keinen grauen Streifen wenn man mal mit einem Metallteil darüber schabt.
Außerdem bekomme ich erst damit den gewünschten Glanzgrad der Oberfläche (Stumpfmatt/Matt/Seidenmatt/Glänzend oder Hochglanz = Klavierlack)
LarsAC
Stammgast
#24 erstellt: 27. Mai 2005, 14:34
Wie kriegt man denn stumpfmatt hin?

Lars
Jogi42
Inventar
#25 erstellt: 27. Mai 2005, 14:39
Wenn man keine Möglichkeit hat, den Lack mit einer Spritzpistole aufzubringen, was ist dann besser:
a) Walze (welches Material)
b) Pinsel
Zückerchen
Ist häufiger hier
#26 erstellt: 27. Mai 2005, 17:34
@ ukw---besten Dank für die Unterstützung !

@ LarsAC---siehe den Beitrag von ukw.......
eine günstige Lösung wäre auch, wenn man keine Lackierpistole usw. hat, nach der Isolierung einen matt schwarzen Sprühdosenlack aufzubringen. Der ist dann aber bei weitem nicht so unempfindlich wie zb, ein Hesse Lack mit anschließender Matt Klarlack Versiegelung. Putzt man zb. öfter mal über die mit Sprühdose lackierte matte Fläche wird sie wieder glänzender, kratzunempfindlich ist sie auch nicht,geschweige denn Ringfest.
Aber wir alle lieben ja unsere LSP heiß und innig ;), und wehe es kommt den Dingern einer zu nahe es kann also durchaus sein das jemandem mit sehr ausgeprägtem "Beschützerinstinkt" der Lack aus der Sprühdose reicht.

@ Jogi42--- am besten wohl mit der Schaumstoffrolle, aber bitte die mit den abgerundeten Enden. (man kann auch die eckigen nehmen und die Ecken mit der Schere einfach rund schneiden) Bitte darauf achten das bei einem 2K Lack dann ein "langer" Härter verwendet wird, damit der Lack genügend Zeit sich zu "verspannen", also sich glatt hinzulegen :-). Ich würde aber mit der "Rolle" einmal vorlacken, nach durchtrocknung alles noch mal glatt schleifen(ohne durchzuschleifen), dann noch mal nachlackieren.
Ein guter Maler kriegt das auch mit einem gutem Pinsel hin, da hab ich keine Erfahrung....bin Lackierer

es grüßt Zückerchen
georgy
Inventar
#27 erstellt: 27. Mai 2005, 18:05

Zückerchen schrieb:
Ein guter Maler kriegt das auch mit einem gutem Pinsel hin, da hab ich keine Erfahrung....bin Lackierer

es grüßt Zückerchen


Mit einem Pinsel geht es auch, dann sollte man aber einen wirklich guten Pinsel nehmen und nicht was aus dem Baumarkt, der Lack sollte dann ebenso langsam trocknen wie beim Lackieren mit der Rolle.

Da man es nicht oft genug sagen kann, bevor man seine heißgeliebten Boxen lackiert sollte man mal an einer die nicht ständig sichtbar rumsteht probieren, z.B an Zweitboxen.
darouler
Stammgast
#28 erstellt: 28. Mai 2005, 17:03
Dieser thread kam eine Idee zu spät
Ich habe vor ein paar Tagen nämlich meinen Subwoofer gepinselt und zwar mit schwarzer Farbe aus dem Bauhaus (matt).
Ich hab das MDF vorher geschliffen und wollte das jetzt noch fein schleifen und nochmal drüber malen...
was empfielst du mir, was ich jetzt tun soll?
Die Oberfläche ist momentan alles andere als glatt
Zückerchen
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 28. Mai 2005, 18:20
Die Farbe wird wohl ein Kunstharzlack sein oder??
Mit sehr großer Wahrscheinlichkeit wirst du es nicht schaffen den Lack wieder rückstandsfrei zu entfernen, ich denke man kann die Situation dennoch retten.
Ich würde das Gehäuse wieder glatt schleifen, also so weit herunterschleifen den Lack, bis wieder eine absolut glatte Fläche entsteht.(zum Schluss mit feinem Schleifpapier 240er) Egal ob dann an verschiedenen Stellen das Holz wieder zu sehen ist. Dann würde ich den schon vorhandenen Baumarktlack mit einer passenden Verdünnung sehr dünnflüssig einstellen. Soll heißen, der Lack ist dann so dünn das er direkt in das Holz eindringt. Wenn das dann alles gut durchgetrocknet ist (evt. mehrmals streichen), könnte man noch mit zB. der Schnellschleifgrundierung von Clou eine Schutzschicht herstellen. Was ich nicht weiss, ob die Clou Grundierung matt ist? Ansonsten einen matten Klarlack verwenden, der ebenfalls sehr dünn eingestellt ist.
In jedem Falle aber solltest Du darauf achten das die Materialien gleich sind. Wenn der Lack ein Kunstharzlack ist, auch einen Kunstharz Klarlack verwenden!

Gruß Zückerchen
Sh0rtCut
Stammgast
#30 erstellt: 29. Mai 2005, 19:11
@ zückerchen:

hab da noch ma ne frage würde mir auch gerne meine boxen lackieren, hab aber nur billige spanplatte als gehäuse genommen. geht das da auch drauf zum anmalen, oder muss ich das zuerst irgendwie grundieren? hab acryl-buntlack (seidenglänzend) gekauft.

ich will das net irgendwie dranspachteln, sondern einfach mitm pinsel, damit man später sieht, dass man das von hand angestrichen hat...

das eigentliche problem sind aber eben die schnittkanten. du hast auf seite 1 sehr schön erklärt, wie man das machen kann, aber kann ich anstatt so nen andren lack zu nehmen (um den spanplatten-staub den ich mit dem schmirgelpapier produziert hab) einfach 2 schichten von dem acryl-klarlack auftragen um das zu "fixieren"??
ukw
Inventar
#31 erstellt: 29. Mai 2005, 19:58
komplett spachteln wenn schon verleimt.
Sonst gibt es für Spanplatten die Möglichkeit vor dem verleimen Melaminharzkanten anzufahren.
Sh0rtCut
Stammgast
#32 erstellt: 29. Mai 2005, 20:58
also 1. hab ich die platten noch nicht zusammengeleimt und
2. will ichs eben net spachteln. ich möchte, dass man sieht, wie ich die flächen mit nem pinsel angemalt hab... oder geht sowas nich??
ukw
Inventar
#33 erstellt: 29. Mai 2005, 21:46
also Kanten dran.
albondiga
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 29. Mai 2005, 22:22
@Thorin_2
wenn du möchtest, dass man die Kanten sieht, würde ich die Dinger mit der Oberfräse leicht anfräsen, so dass eine "Schattenfuge" entsteht. Das sieht dann nämlich wieder gut aus.
Zückerchen
Ist häufiger hier
#35 erstellt: 30. Mai 2005, 15:04
@ Thorin2---- also Du hast nun einen Zuschnitt aus Span-Platte, Du willst das man sieht das es mit dem Pinsel lackiert ist? Die Schnittkanten der Span-Platten sind ja nu ziehmlich grob, die müsstest Du nach dem Grundieren Spachtel(ohne Grundierung hält der Spachtel nicht gut) um sie glatt zu bekommen. Oder Du machst einen Umleimer drann, ein Umleimer der aussieht wie Span-Platte ist mir jedoch nicht bekannt.
Wenn Du den Lack mit entsprechender Verdünnung sehr dünn einstellst, kann man nach den streichen die Struktur der Span-Platte noch sehen.
Stellt Du den Lack dicker ein, erkennt man das Holz nicht mehr,man sieht aber genau das Du es mit dem Pinsel gestrichen hast.

Sorry, ne andere Lösung hab ich nu nicht, verstehe auch nicht so wirklich was Du möchtest.

Gruß Zückerchen
ukw
Inventar
#36 erstellt: 30. Mai 2005, 15:13
@ Zückerchen: Strichlack? dann braucht er nur die Kanten zu verdecken. Es geht IMHO nicht um die Struktur der Rohspanplatte
Epsilon
Inventar
#37 erstellt: 30. Mai 2005, 15:20
Müsste man nur vorher testen, ob der Grund auf dem Umleimer hält...
Waschhausernst
Stammgast
#38 erstellt: 30. Mai 2005, 15:46
Muss auch mal ein "SUUPER" einwerfen!
wirklich klasse thread mit kompetenz!!!
na was will das DIY-herz mehr in sachen finish?

mfg Waschhausernst
bernieserver
Stammgast
#39 erstellt: 30. Mai 2005, 16:38
danke auch von mir, kann ich sicherlich gut gebrauchen. Ich würde sagen

macht den thread sticky!



Gruß

Bernieserver
ukw
Inventar
#40 erstellt: 30. Mai 2005, 22:46
Der Grund hält (2K PUR Lack)
1000 mal getestet
Mit Wasserlack sieht's natürlich schlechter aus und Alkydharz (Kunstharz) ist ein "Malerlack"

Das ist ein Schimpfwort. Sorry Maler

PUR Lacke sind Isocyanate (Sekundenkleber ist auch ein Isocyanat) nannte man früher DD-Lack. (kommt von Desmodur und Desmophen - die beiden Bestandteile als Basis und Vernetzer)
Haesel
Stammgast
#41 erstellt: 31. Mai 2005, 04:57
@ Zückerchen : Ein Einwand habe ich noch, denn den 2K-Spritzspachtel kann ich immer bei MDF empfehlen, ich habe schon genügend MDF-Teile lackiert, mein Bruder ist ebenfalls Lackierer (22 Jahre Berufserfahrung) und dort werden MDF-Teile (Möbel etc.) immer mit Spritzspachtel bearbeitet. Die Kanten werden vorher zusätzlich abgespachtelt. Bisher ist nix eingefallen. Sogar bei Hochglanzlackierung sieht man nix.
Motu
Stammgast
#42 erstellt: 31. Mai 2005, 08:01
gut zu hören! weil spritzspachtel ist richtig geil.

hat er den Spritzspachtel ohne Grundierung auf gebracht?
Zückerchen
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 31. Mai 2005, 09:03
@ Haesel---- Ich bestreite nicht, das Spritzspachtel auf MDF oder Span-Platte funktioniert. Fakt ist, es ist nicht das geeignete Grundmaterial für Holz. Ich habe selber damit schlechte aber auch gute Erfahrungen gemacht.
Spritzspachtel ist wie der Name schon sagt, nichts anderes als Polyesterspachtel,tixotrop eingestellt so das man ihn mit der Lackierpistole verarbeiten kann. Wie normaler Ziehspachtel auch, trocknet er sehr schnell durch. Wenn man ihn also nicht kräftig in zb. Kanten oder Löcher drückt, bindet er an der Oberfläche schon ab bevor er den "Grund" des Loches erreicht hat, es bildet sich also ein Hohlraum unter dem Spachtel. Sehr schön zu sehen ist das, wenn man ein Bohrloch verspachteln will. Meist füllt man das Loch schon beim ersten mal spachteln, stellt aber nach Durchtrocknung fest, das der Spachtel wieder nachgesackt ist. Zudem hat Spritzspachtel einen ziemlich hohen "Schwund" lässt sich kaum mit dem Pinsel verarbeiten, wird je nach Auftragestärke sehr heiss und ist nach Durchtrocknung sehr spröde.
Wenn Ihr also Spritzspachtel auf Holz verwenden wollt, solltet Ihr vorher auf jeden Fall grundieren. Polyesterspachtel(egal in welcher Form) hält nur begrenzt auf roher Holzoberfläche!
Er dringt nicht in das Holz ein, sondern liegt nur oben auf.
Die 2K Pur Grundierung dient dazu das Holz zu schließen, fest und nach Schliff tragfähig zu machen so das ein Untergrund vergleichbar mit Blech entsteht.
Also, nach!! der Grundierung spricht nichts gegen Spritzspachtel. Das Material hat auch Vorteile, lässt sich gut schleifen, trägt sehr dick auf und trocknet schnell.
Kostet aber auch mehr als ein Pur-Holz Material.


Nich das das hier in Streitereien ausartet, jeder hat so sein spezielles Rezept, was auch immer gut funktioniert hat,das will ich hier auch nicht absprechen. Ich versuche hier nur grob weiterzugeben was ich in all den Jahren Beruf an Erfahrung gesammelt habe und auf zig. Lehrgängen gelernt habe.

Also denn
Gruß Zückerchen
Steclau
Ist häufiger hier
#44 erstellt: 31. Mai 2005, 09:46
ok,nochmal kann sein ich habs überlesen oder schlicht nicht kapiert

Angenommen das Gehäuse ist fertig verleimt und muss gespachtelt\ausgebessert werden!
Erst spachteln dann isolieren,oder andersrum?
Wenn ich so weit bin würde ich nach den Lignal-Produkten schauen,d.h ich könnte dann irgend eine 2k Poly.-spachtel nehmen!?


[Beitrag von Steclau am 31. Mai 2005, 09:48 bearbeitet]
ukw
Inventar
#45 erstellt: 31. Mai 2005, 10:34
Folgendes Prinzip bzw ablauf ist immer gleich:

1. Kontakt zum Untergrund herstellen, bzw Untergrund tragfähig machen. (Grundierung)

2. Untergrund absperren bzw ausgleichen (Füller / Spachtel)

3. Farbe

4. Schutzschicht mit Glanzgrad


Diese 4 Arbeitsgänge können u.U. zusammengefasst werden.
Das hängt vom Einzelfall ab und dem Anspruch den man an die Oberflächen hat. Auch spielen da die Verarbeitungsmöglichkeiten eine nicht unerhebliche Rolle.
Haesel
Stammgast
#46 erstellt: 31. Mai 2005, 11:35
Rede nur davon was ich bisher gemacht habe. Bisher war auch alles Prima. Übrigens war für mich MDF eigentlich nie richtiges Holz, ist halt irgendwie anders. Den Spritzspachtel habe ich immer ohne Grundierung satt mehrmals aufgetragen. Die Kanten oft noch zusätzlich gespachtelt mit Spies & Hecker 2K-Spachtel alles geschliffen und danch in mehreren Gängen lackiert.
Motu
Stammgast
#47 erstellt: 31. Mai 2005, 12:47
mir wurde im Fachhandel Kellergrundierung empfohlen. kostet ca
7€
mikhita
Stammgast
#48 erstellt: 31. Mai 2005, 13:29
Hallo Zückerchen,

danke für die Tipps, vorallem die Sache mit dem wasserlöslichem Leim der sichtbar wird hatte ich nie bedacht!
Also ab jetzt wasserdester Leim. Ist Packettleim in Ordnung für MDF?
Und toll wäre noch eine Variante mit acryl Lack auf MDF.
Welche Grunduerung ist dann sinnvoll?
Gruss und Dank,
mikhita
Tourban
Stammgast
#49 erstellt: 31. Mai 2005, 14:52
Hallo.
Da bei mir auch ein Lautsprecherbau ansteht freue ich mich sehr, dass ich hier über dieses Thread gestolpert bin.
Ich hab ihn mir durchgelesen und parallel dazu eine txt-Datei erstellt.
In dieser habe ich mal all das was hier beigetragen wurde gesammelt und in Arbeitsschritte eingeteilt.
So ist es ein wenig übersichtlicher.
Bitte verbessert mich, wenn ich irgendetwas falsch verstanden habe.



MDF-Platte von guter Qualität verwenden:

- unbeschädigte Oberfläche
- ungeschliffen (wenn schon geschliffen: mit der Isolierung bekommt man sie wieder dicht, mehrmals auftragen, bis das MDF satt getränkt ist.
(mit Zwischentrocknung und Zwischenschliff) Es muss eine absolut glatte Fläche entstehen!)


1. Schnittkanten an MDF verdichten

(von Hand mit 180 Körnung Schleifpapier schleifen)
Dazu einfach um gerades Harholzstück wickeln.
Sauber schleifen, ohne die Kanten zu brechen, der Länge nach entlang. Kanten nicht absaugen, o.ä.



2. Isolierung auftragen

Isolierunggrund muss die gleichen Eigenschaften aufweisen wie der spätere Lack.
In gut belüfteten Raum "isolieren" und 12-24h trocknen lassen!

(Lignal Compakt-Grund DG 468 oder Lignal PUR Isolierung DG 572)




3. Schleifen

mit glattem geraden Harholzstück von Hand (180 Körnung?)
Isolierung nur glätten, nicht abschleifen! ansonsten an durchgesschliffenen Stellen nachbehandeln



4. Entstauben und Gehäuse zusammenleimen

Beim Verleimen wasserfesten Leim verwenden! (Ponal express ist NICHT wasserfest)



5. "Füllern"

Füllgrund mit Spritzpistole auftragen.
(Evtl. zum Lackieren bringen, füllern lassen und zuhause selber schleifen)
Passenden Füller zum Lack kaufen. (Jeder Lackhersteller hat eig. System) (z.B. im Autozubehörhandel)
Den Füller sehr fein schleifen. Am besten trocken mit Excenterschleifer, Schleifpapierkörnung 360er-400er-500er
Füller einfärben? (wg. Kratzern)



6. Lackieren

Mit Spritzpistole/Sprühdose auftragen!
(ebenfalls ein PUR Lack von Hesse, Basislack +Klarlack aus dem Autozubehör oder aber auch Kunstharzlack aus dem Baumarkt)



7. Klarlack auftragen



______________________________________________________________________________________
Allg. Vorgehen:

1. Kontakt zum Untergrund herstellen, bzw Untergrund tragfähig machen. (Grundierung)
2. Untergrund absperren bzw ausgleichen (Füller / Spachtel)
3. Farbe
4. Schutzschicht mit Glanzgrad
______________________________________________________________________________________





gute Lackhersteller:

http://www.hesse-lignal.de/
http://www.zweihorn.com/


Danke für die Tipps! (Speziell Zückerchen!)
Tourban
Spatz
Inventar
#50 erstellt: 31. Mai 2005, 15:32
Sehr guter Thread, danke, Zückerchen, aber eine Frage hätte ich da noch:

Ist es nciht so, dass Holzleim speziell dazu da ist, um Holz zu leimen?

Bekommt der dann nicht Probleme mit der Haftung, wenn eine Isolierung aufliegt?

MfG,

Spatz
Zückerchen
Ist häufiger hier
#51 erstellt: 31. Mai 2005, 20:33
naabend auch

@-Motu-Kellergrundierung? interessante version, also Tiefengrund für Mauer und Boden?? Das ist in der Regel ein Dispersion Material (so wie Wandfarbe,Alpina weiss etc.). Lässt sich so gut wie nicht mehr schleifen, wie Gummi "ribbelt" beim schleifen auf. Ein Versuch wäre es wert, aber ich verlass mich lieber auf bewährtes.

@-mikhita- In der Regel steht drauf ob der Leim wasserfest ist, Ponal Super 3 ist ein Parkettleim und wasserfest. Ob alle Parkettleime wasserfest sind kann ich nicht beurteilen.
Die "Vorarbeit" ist immer die selbe (siehe Beitrag ukw), auf die Lignal Grundierung kannst Du spritzen/streichen/kleben/bewerfen was immer der Lack Markt so her gibt.

@-Tourban- schöne Zusammenfassung, wat zum Teufel iss ne txt Datei. Aber siesse ma, der ene kann dat, der annere dat, so kommt auch hier schön was zusammen

@-Spatz- Mir sind keine Haftungsprobleme bekannt(nach Schliff), jedenfalls machen die Schreiner, die ich kenne, das im Lack-Möbelbau fast alle so. Es spricht ja auch nichts dagegen, das Gehäuse erst zu verleimen und dann zu grundieren.


Noch ein Tipp,macht man im Car-Hifi Bereich oft, das Gehäuse von innen mit Unterbodenschutz auslackieren (bitte den überlackierbaren nehmen, der normale wird bei großer Hitze wieder weich).....das macht dicht,und beruhigt das Gehäuse.
Diese Art von Beschichtung dämmt wohl auch, wie sich das auf mittel/hoch Ton auswirkt weiss ich nicht, mit meinem AC-Controller konnte ich jedoch keinen Veränderung im Frequenzgang feststellen. Im Tieftonbereich (Woofer) mach ich das immer so.

Gruß Zückerchen
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