Warum programmieren von [Harmony] Universal Fernbedienungen nur Online ?

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pasmaster
Stammgast
#1 erstellt: 19. Sep 2019, 11:51
Hallo,

da meine damalige OneForAll Fernbedienung durch Abschalten dessen Onlineportal nicht mehr funktionsfähig war, war ich auf der Suche nach einen Modell, wo eine Programmierung von Funktionen inklusive "Makros" auch offline möglich ist (über Software) (kein italienischer Billiggrunz).
Fand aber nichts.

Klar die bekannte Harmony Serie kommt dem am nächsten, allerdings frage ich mich, wenn der Hersteller mal in Insolvenz muss, und das Portal nicht weiter betrieben wird. Dann ist so eine Fernbedienung quasi wertlos (wenn es keinen Nachfolger für die Seriver gibt), es sei denn diese hat ein Display wo man noch Funktionen ändern kann.

Daher die Frage: Warum stellt man die Daten ausschließlich in der Cloud bereit ?
Wäre es so ein großes Problem die Codes für die Fernbedienung und den sonstigen Daten offline als Datendatei bereitzustellen ? So groß kann das Teil doch nicht sein, wo es doch schon Spiele gibt die 50GB oder mehr auf der Festplatte verbrauchen. Und mehr als ein paar GB würden diese Daten auch nicht verbrauchen.

Die Auswahl an besseren Universalfernbedienungen ist ja eingeschränkt.
Es bleibt ja nur Logitech, oder Oneforall mit seiner App die nichts kann, und bei 2 probierten Smartphones nur Fehlermeldungen produzierte. Auf blöde Codelisten habe ich keine Lust, denn da gibt es bereits Geräte für 10€.

Kann zumindest Logitech garantieren, das sein Onlineportal auf ewig bestehen bleibt ?

Danke und Gruß.
n5pdimi
Inventar
#2 erstellt: 19. Sep 2019, 11:59
Hmm, sollen sich also alle Benutzer erstmal 50GB lokal runterladen und installieren, blos um ihre FB zu programmieren? Und was ist mit aktualisierungen der DB, also wenn neue Geräte auf den Markt kommen? Für mich ist genau das eine klassiches Beispiel für Daten, die Zentral gespeichert und gepflegt gehören in einer Zeit, wo jeder Mist in die Cloud verschoben wird. Das gehört da wirklich mal hin.
Natürlich kann Dir niemand garantieren, dass die Fa. Logitech in 100 Jahren noch existiert. Genauso wenig, wie Logitech garantieren wird, dass sie ewig Harmony FBs anbieten und die Datenbank pflegen. Aber der Status Quo auf dem Gerät bleibt ja hinterlegt. Und manuell anlernen geht auch noch immer.
pasmaster
Stammgast
#3 erstellt: 19. Sep 2019, 12:25
Als eine Möglichkeit unter vielen, denn Datenbestand lokal abzuspeichern.
Und wenn es was neues gibt, wird dieser online aktualisiert.

Und 50 GB wird dieser nicht groß sein, ich tippe auf max 5GB.
n5pdimi
Inventar
#4 erstellt: 19. Sep 2019, 12:41
Also mich bin grade froh, nicht noch eine Software zu haben, diegefühlt ständig riesige Updates zieht und damit meine SSD vollmüllt. Vielleicht wollen sie ihre mühsam erarbeiteten Gerätedaten auch einfach nicht für jeden potentiellen Mitbewerber nach draußen schicken.
Mir erschließt sich der Vorteil der lokalen Installation nicht so recht. Wenn der Support dafür enden sollte, geht so oder so nicht mehr viel.
Passat
Inventar
#5 erstellt: 01. Okt 2019, 10:34
Naja, im Grunde unterscheidet sich die Harmony nicht von UFBs mit Codelisten.
Der einzige Unterschied ist doch der, das bei der Harmony die Codelisten nicht in der Fernbedienung gespeichert sind, sondern auf einem Server bei Logitech und man keine Codes sondern Hersteller+Gerät wählt.
Das hat natürlich den Vorteil, das man sich wegen mangelndem Speicherplatz nicht nur auf die Grundfunktionen beschränken muß, sondern im Prinzip alle Funktionen in der Codeliste speichern kann.

Und die Codeliste ist sicher keine 5 GB groß.
Da reichen 100 MB locker aus.

So viele IR-Protokolle gibt es ja gar nicht.
Man muß nur die Codes mit den Geräten und deren Funktionen verknüpfen.
Nehmen wir einmal das RC5-Protokoll:
Der Code für z.B. Ein/Aus ist bei allen Geräten, die RC5 verwenden, identisch, denn die Codes sind genormt.
Dazu kommt dann noch der Gerätecode (Verstärker, TV, etc., auch das ist bei RC5 genormt).
Die Codelänge bei RC5 ist nur 14 Bits.
Um kompletten Codesatz des RC5-Protokolls zu speichern braucht es also nur 2^14 = 16384 bits = 2 kByte.

Das heute am meisten verwendete IR-Protokoll ist das NEC-Protokoll.
Das wird von ca. 75% aller Geräte verwendet.

Grüße
Roman


[Beitrag von Passat am 01. Okt 2019, 10:45 bearbeitet]
TheWolf
Inventar
#6 erstellt: 02. Okt 2019, 13:30

Passat (Beitrag #5) schrieb:

Nehmen wir einmal das RC5-Protokoll:
Der Code für z.B. Ein/Aus ist bei allen Geräten, die RC5 verwenden, identisch, denn die Codes sind genormt.

Und womit erklärst Du dann den Unterschied zwischen diesen beiden PowerON-Codes?
DENON-AVR:
0000 006D 0000 0020 000A 001E 000A 0046 000A 001E 000A 001E 000A 001E 000A 0046 000A 001E 000A 001E 000A 001E 000A 001E 000A 0046 000A 0046 000A 0046 000A 001E 000A 001E 000A 0679 000A 001E 000A 0046 000A 001E 000A 001E 000A 001E 000A 001E 000A 0046 000A 0046 000A 0046 000A 0046 000A 001E 000A 001E 000A 001E 000A 0046 000A 0046 000A 0679

ONKYO-AVR:
0000 006D 0022 0002 0156 00AB 0015 0015 0015 003F 0015 0015 0015 0015 0015 003F 0015 0015 0015 003F 0015 003F 0015 003F 0015 0015 0015 003F 0015 003F 0015 0015 0015 003F 0015 003F 0015 0015 0015 0015 0015 0015 0015 003F 0015 0015 0015 0015 0015 0015 0015 0015 0015 0015 0015 003F 0015 003F 0015 0015 0015 003F 0015 003F 0015 003F 0015 003F 0015 003F 0015 05CC 0156 0055 0015 0E47

Der generelle Aufbau eines Codes ist genormt. Das stimmt. Der Inhalt eines Code-Blocks jedoch nicht, denn der richtet sich u.a. nach Hersteller, Geräte-Typ, Befehl, Timings, etc.
Passat
Inventar
#7 erstellt: 02. Okt 2019, 14:16
Denon und Onkyo verwenden NICHT das RC5-Protokoll!

Deshalb sind die Befehle auch unterschiedlich.

Es gibt neben dem RC5-Protokoll noch das RC6, NEC, SIRCS, RECS80, B&O, etc. etc. Fernbedienungsprotokoll.
Alle unterscheiden sich sowohl in der Codelänge als auch im Sendeverfahren und natürlich auch in den Codes selbst.
RC5 hat eine Codelänge von 14 bits und ist Biphasencodiert.
NEC hat eine Codelänge von 34 bits und ist pulsweitencodiert.
RECS80 hat eine Codelänge von 12 bits und ist pulsweitencodiert.
B&O hat eine Codelänge von 22 bits und ist pulsweitencodiert.
Bei SIRCS ist die Codelänge variabel von 13-21 bits und es ist pulsbreitencodiert.
etc.
Und auch in einigen anderen Parametern wie Pulslänge, Länge der Pause zwischen den Pulsen etc. unterschieden sich die Fernbedienungsprotokolle.

Bei RC5 sind die Befehle genormt.
Es gibt 16 Gerätecodes und pro Device 128 Befehlcodes.
Der Befehl für 1 unterscheidet sich zwischen TV und CD-Player nur im Gerätecode, der Befehlscode ist gleich.
etc.

Grüße
Roman
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