E-Gitarre über Steinberg Ur22 mk2 an Mac zu leise oder starke Rückkopplung

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straylight23
Stammgast
#1 erstellt: 20. Nov 2020, 21:34
Hallo zusammen,

Ich hoffe ich bin hier richtig und übersehe nichts eigentlich Offensichtliches. Ich bewege mich bei dem ganzen Thema Recording, DAW, Interfaces etc. für mich auf totalem Neuland.
Ich bitte also um etwas Gnade

Zu meinem Problem:

Ich möchte gerne neben Sprache über ein Shure 55sh und einigen Software-Instrumenten auch meine halbakustische Gitarre aufnehmen. Für all dies benutze ich ein Steinberg UR22 mk2, die neuesten Treiber (heute heruntergeladen) und ein MacBook Air mit 10.13.6. Die beiden Ausgänge des UR22 hängen an einem minidsp 2x4hd und das wiederum an einem kleinen 2x25W Verstärker, der zwei passiv Lautsprecher befeuert. So weit so gut. Die Gitarre hängt via 6,3mm Klinke an dem Eingang 2 (HI-Z ist eingeschaltet) und das Mikrofon ist per XLR am Eingang 1. Das Microfon funktioniert so weit gut, wenn ich den Eingangspegel auf Volldampf drehe und in der Software so reduziere, dass es nicht clippt, habe ich eine für mich gut klingende Aufnahme ohne Hall-Effekt. Die Aufnahme der Gitarre bereitet mir aber erhebliche Probleme. Wenn ich versuche einen halbwegs brauchbaren Pegel herauszuholen, bekomme ich fürchterliche Rückkopplungen. Es geht bis zu einem bestimmten Punkt und dann geht es fast schlagartig los. Die Aufnahmen, die ich unterhalb dieser Schwelle aufnehme klingen etwas "mumpfig". Das ist alles unabhängig davon, ob ich den Eingangspegel am Eingang 2 hoch-, bzw. runterdrehe oder das in der DAW mache.

Als Software habe ich bislang ausprobiert: GarageBand, Reaper, und Pro Tools First. Es scheint aber auch mit den Effekten auf dem Instrument in der DAW zusammenzuhängen. Ohne Rechner, einfach über das Interface an den Verstärker geht deutlich besser. Ohne die Yamaha Treiber klappte es in GarageBand auch schon deutlich besser, aber ohne die Treiber hat man ja nicht alle Funktionen, oder? Cubase konnte ich leider noch nicht probieren, da ich den Download Code verbaselt habe.

Habt Ihr vielleicht eine Idee dazu?

Danke!
slaytalix
Stammgast
#2 erstellt: 21. Nov 2020, 07:57
bei Gitarre einen High Z Schalter aktivieren für hochohmige Gitarreneingänge. Effekte oder eine Stompbox eingeschaltet ?

Funktionert das über Apples Garage Band ?

Das Mikro ist dieser Elvis Rasierer, also hier keine Phantomspeisung aktivieren, da dynamisch & nicht mit Kondensator
srabu
Stammgast
#3 erstellt: 21. Nov 2020, 11:51
Moin Thomas,

wie @slaytalix geschrieben hat, ist GarageBand ein guter Start.

Zur Rückkopplung: Du hast die Abhöre bei der Aufnahme aber schon auf Mute/ Cut geschaltet (Output-Regler am Steinberg auf 0) und Kopfhörer benutzt, richtig? Man kann durchaus auch mit aktiver Abhöre statt mit Kopfhörern aufnehmen, aber das ist etwas komplizierter. Also mit Kopfhörern probieren und erst das Mic testen (dabei Gain-Regler 2 für die Gitarre auf 0), dann Gitarre probieren (und Gain-Regler 1 für Mic auf 0). Dabei bitte den Mix-Regler ganz nach links auf "Input", _nicht_ "DAW".

Zur Aussteuerung: DAW auf Unity Gain (0 dB, das ist in GarageBand die Standard-Einstellung beim Erzeugen einer neuen Aufnahmespur). So laut du kannst ins das Mic schreien und dabei den Level am Steinberg so drehen, dass du im grünen Bereich bleibst. Dann den Level-Regler am Audio Interface noch einen kleinen Tacken zurückdrehen. Analog mit der Gitarre verfahren.

Viele Grüße,
Stefan.
straylight23
Stammgast
#4 erstellt: 21. Nov 2020, 14:34
Moin zusammen,

Danke für Eure Antworten! Ich habe mir das gerade nochmal angeschaut und das Setup insofern vereinfacht, dass ich einen Kopfhörer an das UR22 angeschlossen habe, und sowohl das Mic als auch die beiden Ausgänge ausgestöpselt habe. Zusätzlich habe ich die Systemeinstellungen bezüglich Ton auf die internen Kanäle gesetzt und gemutet.

Der Einfachheithalber starte ich mit Garageband mit einer einzigen Spur für die Gitarre. Wenn ich dort das Monitoring auf dem Eingang 2 (als verzerrte Gitarre definiert) aktiviere ist so lange alles gut, so lange der Mix-Regler im UR22 auf Input steht. Sobald ich da die DAW reinregele, fängt das Gekreische an. Ohne die Yamaha-Treiber passiert das nicht. Ich probiere das dieses WE mal an einem PC. Mal gucken.

Danke nochmal und schöne Grüße,
Thomas


[Beitrag von straylight23 am 21. Nov 2020, 14:37 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#5 erstellt: 21. Nov 2020, 15:22
Moin Thomas,

das ist kein Hardware-Problem, sondern ein Konzept

Monitoring kann man mit deinem Setup auf 3 Wegen erreichen:
1. Hardware-Monitoring - das ist der "Input / DAW" Drehregler an deinem Interface. Du hörst das "Clean" Signal deiner Gitarre.
2. Software-Monitoring - das ist, was von der DAW kommt. Kannst du in jeder DAW (auch GarageBand) aktivieren, deaktivieren, in der Lautstärke regeln. Vorteil: Du kannst die Effekte (zB eine Amp-Simulation) direkt hören. Nachteil: Latenz.
3. DSP-Mixer-Monitoring - das ist die Software zu deinem Interface, welche du installiert hast. Bitte schau mal in der Steinberg Software nach, ob du dort "Loopback" aktiviert hast oder eine ähnliche Einstellung, und deaktiviere das.

Wenn du mehr als einen Weg gehst, geht es schief. Entweder Rückkopplung oder zeitversetzt mehrfache Wiedergabe oder beides.

Ich würde mit Variante 1 anfangen und 2 und 3 deaktivieren für den Start. Wenn das alles funktioniert wie du es möchtest, dann kannst du 2 und 3 ausprobieren (und auch dabei die jeweils anderen Alternativen deaktivieren, bitte).

Das Interface lässt sich für deine Zwecke auch prima ohne die Treiber am Mac betreiben. Ich würde den Treiber weglassen, dann hast du das Thema 3 nicht und kannst 1 und 2 in Ruhe (getrennt voneinander!) ausprobieren

Viele Grüße,
Stefan.
straylight23
Stammgast
#6 erstellt: 21. Nov 2020, 15:48
Hi Stefan,

Danke für die schnelle Antwort. Wie ich Variante 1 ohne Feedback hinbekomme, weiß ich jetzt. Gerne würde ich aber mal die Effekte live hören. Das schaffe ich aber nicht ohne Rückkopplung. Hast Du einen Tipp für mich, wie ich das einstellen muss?

Ah, Du schriebst ja schon, ich solle mal nach den Loopback-Einstellungen gucken. Zumindest unter Windows habe ich eben gesehen, dass es aktiv ist. Unter Windows mit Cakewalk ist es exakt das gleiche. Ich kann die cleane Gitarre gut monitoren. Sobald ich "Software-Monitoring" einschalte fängst an zu kreischen

Manchmal wäre es halt schön die Effekte live zu probieren. Ich guck mal, ob der Effekt weg ist, wenn ich Loopback deaktiviere.
Danke nochmal. Ich vermute es fehlt mir an einigen entscheidenden Stellen an Verständnis

Edit: Danke, das war es. Die Loopback-Einsstellung war aktiv. Deaktiviere ich diese, kann ich auch Software-Monitoring mit Live-Effekten aktivieren und habe keine Rückkopplung mehr. Wofür würde ich die Einstellung aktivieren wollen?

Danke, Thomas


[Beitrag von straylight23 am 21. Nov 2020, 16:02 bearbeitet]
srabu
Stammgast
#7 erstellt: 21. Nov 2020, 16:58
Hi Thomas,

schön, dass du es hingekriegt hast, freut mich

Hardware-Monitoring: Du kannst eine oder zwei Spuren in Garageband "scharf" auf Aufnahme schalten und eine dritte (Stereo?) Spur mit Musik laufen lassen und dazu spielen/ singen. Drehst du den Regler auf "Input" hörst du lediglich dich. Drehst du ihn auf "DAW" dann lediglich die Musik. In der Mitte hörst du beides. Da es ein Poti ist, kannst du so die "optimale" Stellung finden für deine Aufnahme. Der Regler ändert lediglich das Monitoring, nicht die Aufnahme.

Software-Monitoring: Wenn du also den Regler ganz nach rechts auf "DAW" drehst, dann hörst du die Musik (oder den Click-Track, wenn du etwas mit Metronom aufnehmen möchtest und später dazu zB Drums per Software Hinzubauen willst). Dann hörst du die Inputs auch nicht mehr, sondern lediglich den Return von der DAW - musst also für Software-Monitoring deine beiden Aufnahme-Tracks auf Monitoring schalten, damit du sie hörst. Dann kannst du auch gleich die Effekte mithören, zB einen Amp-Simulator, ein Delay auf der Gitarre oder etwas Reverb für die Stimme.

Zu Aufnahmen der Stimme: Profils nehmen immer (!) ohne "Wohlfühl-Reverb" auf, weil sie so besser lernen und genauer werden. "Wohlfühl-Reverb" schaltet man für Anfänger, die sich unsicher sind und sonst nicht laut genug singen. Also brauchst du das eigentlich für die Stimme zu Hause von Anfang an nicht

Der Loopback-Kram ist für Podcaster gedacht, glaube ich. Da werden die Inputs mit dem Return der DAW gemischt und zusammen wieder an den Rechner geschickt. Podcaster können dann den Mix streamen. Für Musiker ist das nix.

GarageBand ist ein super Start, die Software ist so etwas wie "Logic Light", ohne Qualitätseinbußen, nur weniger Features und unkomplizierter. Mit GarageBand geht echt viel, und wenn du dann doch mal eine "große" DAW brauchst, kannst du mit Logic Pro deine alten Projekte importieren. Logic Pro ist Profi-Liga und mit 230 € (kein Abo) echt günstig. Zum Vergleich: ProTools kostet 740 € - als Abo pro Jahr

Viele Grüße & Gute Aufnahmen,
Stefan.
straylight23
Stammgast
#8 erstellt: 21. Nov 2020, 20:39
Hi Stefan,

Danke für deinen Input.
Ich werde wohl wirklich erstmal bei Garage Band bleiben. Das ist einfach sehr intuitiv zu bedienen und fördert so die Kreativität. Man kann sich leichter aufs "machen" konzentrieren. Auch wenn ich Avid Pro Tools auch gut und recht leicht zu bedienen fand, bringt es in der kostenlosen "First" Edition einfach zu wenig mit. Reaper war mir jetzt erstmal zu wenig intuitiv. Mit Garage Band kommt man glaube ich schon recht weit. Also gibt es fürs erste keinen Grhnd zu wechseln - jetzt wo ich den Loopback-Schalter gefunden habe.

Danke nochmal und schöne Grüße,
Thomas
Fenderbender
Inventar
#9 erstellt: 22. Nov 2020, 14:34

Zum Vergleich: ProTools kostet 740 € - als Abo pro Jahr


Die Perpetual Version (Dauerlizens mit 1 Jahr Upgrades) kostet aktuell 599, da lohnt sich die Abo-Version einfach nicht ;-)
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