Verstärkerleistung messen

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Lugosi
Stammgast
#1 erstellt: 12. Jan 2008, 16:22
Hi,

ich habe letztens gelesen, daß die Leistung eines Verstärkers mit einem Multimeter direkt gemessen werden kann. Mich würde interessieren, wie man das macht?

Muß man irgendein spezielles Signal an den Verstärker anlegen? Und was stellt man mit dem Multimeter an? Nicht das irgendwas landet, wo es nicht hingehört...


danke
Gelscht
Gelöscht
#2 erstellt: 12. Jan 2008, 17:40
meines Wissens wird RMS (also die Dauerleistung) wird mit sogenanntem Rosa Rauschen gemessen.

Wie genau man bei der Messung vorgeht weiß ich auch nicht. Jedoch wird's mit 'nem Multimeter schlecht hinhauen.
Wenn du versuchst es miteinem Wattmeter zu messen weißt du außerdem auch nicht ob du jetzt Peak oder Dauerleistung gemessen hast und der Wert verändert sich ja mehrmals in der Sekunde
chessmichi
Stammgast
#3 erstellt: 12. Jan 2008, 18:40
hi

mit einem multimeter wirds schwer - brauchst 2(spannung und strom).

dann noch nen kräftigen lastwiederstand der einige watt als wärme verbraten kann.

frage: warum willste eigentlich die leistung messen?

gruss
micha
chris_123
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Jan 2008, 18:43
soweit ich weiß wird das mit einem oszi gemessen
aber wie mann vorgeht weiß ich nicht
ruesselschorf
Inventar
#5 erstellt: 12. Jan 2008, 20:16
Um die RMS Leistung wirklich normgerecht zu messen ist ein erheblicher Laboraufwand nötig, die abgegebene Leistung ist direkt von der Netzspannung abhängig, also benötigt man eine stabilisierte Netzspannung, einen klimatisierten Raum für das zu messende Gerät - auch muß man eventuell einen Schaden am Verstärker mit einkalkulieren, das Gerät muß bei RMS die Leistung über Stunden bringen.
Andererseits ist es ziemlich einfach die Sinusleistung zu messen, man nehme:
1. Klirrarmes Sinussignal 1000Hz oder 400Hz, Quelle: PC+Software, CD mit Meßtönen, oder Funktionsgenerator.
2. Zwei Lastwiderstände 8 Ohm etwa 50-100Watt für Messungen an 8 Ohm, und 2 ebensolche 4 Ohm Widerstände, für Messung an 4 Ohm. Die Messung mit nur einem Widerstand nur an einem Kanal würde die Messung stark verfälschen, jedenfalls bei Verstärkern mit nur einem Netzteil.
3. Zwei Widerstände etwa 220 Ohm 5 Watt. Dieser Widerstand wird in REIHE mit einem beliebigen Lautsprecher parallel zum Lastwiderstand angeklemmt und dient als (abgeschwächter) Monitor.
Nun wird das Sinussignal langsam aufgedreht, bei einem 400Hz Sinus hört man im Monitor sehr deutlich bei welchem Pegel der Verstärker anfängt zu klirren - das Signal wird plötzlich metallisch hart, jetzt mit einem nicht zu billigen (True-RMS) Multimeter die Wechselspannung AC messen
Die Leistung ergibt sich aus der Formel: Spannung zum Quadrat, geteilt durch den Lastwiderstand.

Etwas genauer geht es natürlich mit einem Oszilloskop oder gar Klirranalyzer. Aber auch ohne diese Geräte kann man so die Sinusleistung bei etwa 0,5% Klirr bestimmen.

ABER VORSICHT, gebe keine Gewähr, instabile oder kurz vor dem Exitus stehende Klassiker könnten die Tortur eventuell nicht überleben - Tests unter voller Last sollten max. 1 Minute dauern.

Gruß, Helmut
Bertl100
Inventar
#6 erstellt: 12. Jan 2008, 22:26
... man muß ja bedenken, dass der Fall 1kHz Vollaussteuerung in der Praxis niemals auftritt. Bei Musik ändert sich die Leistung ja dauernd.

Daher sind die normalen Consumer-Geräte für diesen Fall auch nicht ausgelegt. Lediglich die Testbedingung (z.b. Volllast für 1 min) überleben sie gerade noch.

Gruß
Bernhard
klafuenf
Neuling
#7 erstellt: 16. Apr 2008, 14:20
Klaines Fehlerle.

Bei einer Messung nach der alten Hifi-Norm (die Messvorschriften sind immer noch sehr gut, nur die ansprüche lächerlich) MUSS ein Gerät diese sog. Sinus-Dauertonleistung 25 min lang bringen (Partytauglichkeit). Und das mache ich auch so beim Messen. Wobei die "Messwiderstände" dann im kühlenden Wasserbad liegen.

Und wenn das Gerät das nicht aushält => eh unbrauchbar.


Gruß

Stefan
detegg
Inventar
#8 erstellt: 16. Apr 2008, 14:45

klafuenf schrieb:
Wobei die "Messwiderstände" dann im kühlenden Wasserbad liegen.

Hi Stefan,

... magst Du das bitte kurz erläutern?!

Gruß
Detlef
ruesselschorf
Inventar
#9 erstellt: 16. Apr 2008, 18:51

klafuenf schrieb:
Klaines Fehlerle.

Bei einer Messung nach der alten Hifi-Norm (die Messvorschriften sind immer noch sehr gut, nur die ansprüche lächerlich) MUSS ein Gerät diese sog. Sinus-Dauertonleistung 25 min lang bringen (Partytauglichkeit). Und das mache ich auch so beim Messen. Wobei die "Messwiderstände" dann im kühlenden Wasserbad liegen.

Und wenn das Gerät das nicht aushält => eh unbrauchbar.


Gruß

Stefan


Ich halte diese Methode für ziemlich sinnlos, risikoreich für das Gerät, für den Privatanwender auch ohne Aussagekraft. Außerdem müßte man auch hier die Netzspannung stabilisieren und die Umgebungstemperatur auf einem Normwert halten. Man braucht also ein richtiges Labor, und die Freiheit auch mal ein paar Exemplare des Gerätetyps beim Test zerstören zu können......

Gruß, Helmut
klafuenf
Neuling
#10 erstellt: 21. Apr 2008, 08:53
Messwiderstände im Wasserbad

Reparatur eines Bassverstärkers für Bassgitarre, danach Leistungstest. Messwiderstände von ca. 3,9 Ohm bei max. 40 Watt Belastbarkeit => Problem: Zu wenig Belastbarkeit. Lösung: Kühlung durch Wasserbad in Auflaufform.

Testbetrieb bei ca. 150 Watt Leistungsabgabe über 30 min.

Kein Ausfall, keine merkliche Erwärmung des Transformators (dafür ist die längere Testdauer nach DIN interessant).

Freigabe.


Gruß

Stefan
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