Womit Technics SH-8065 Equalizer einstellen

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sven21
Stammgast
#1 erstellt: 24. Okt 2006, 21:23
Hallo,
ich möchte meine alte Stereoanlage wieder aktivieren.
Nun habe ich folgende Frage, besitze einen 33Band Grafik-Equalizer (Technics SH-8065) und benötige ein Messgerät/Tongenerator, was Sinustöne per Kabelverbindung (Chinch) an den Verstärker sendet und ich am Hörplatz dann per Messmikrofon und Anzeige die Linearabweichungen feststellen kann.

Mein Ex-Arbeitskollege hatte mal ein Analoges Gerät, war von Technics, man konnte dort alle Frequenzen des Equalizers einstellen. Am Generator war dann eine Analog Anzeige um die Dezibel unterschiede der einzelnen Frequenzen abzulesen. Das Messmikrofon wurde halt auch dort angeschlossen, und der Generator wurde per Chinchkabel mit dem Verstärker verbunden.

Da mein Ex-Arbeitskollege verzogen ist, weiß ich nun nicht wie das Gerät von Technics heisst und ob es so etwas in der Art noch zu kaufen gibt?

Wie nennen sich solche Geräte eigentlich, Tongeneratoren?


Hat vielleicht sonst jemand eine einfache Lösung wie ich den Equalizer optimal einstellen kann, nach Gehör ist bei der Bandbreite ja nun nicht gerade einfach/möglich.

Die Lösung mit einer Soundkarte und CD ist für mich leider nicht machbar, habe nur ein Notebook zur Verfügung. Denke mal das die verbaute Soundkarte dafür auch garnicht geeignet ist (Microfoneingang).

Ich hoffe ich konnte mich einigermaßen verständlich ausdrücken und Ihr wisst was ich Suche und was ich vorhabe!

Tschau
richi44
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 26. Okt 2006, 09:19
Mit einem einfachen Tongenerator ist da nichts zu machen, weil ein Raum so viele, dicht benachbarte Resonanzen hat, dass eine reine Sinusmessung nutzlos ist.
Ich hatte vor etwa 25 Jahren so ein Ding von Technics, das war ein Generator mit gewobbeltem Sinus, da wird die Frequenz in einem bestimmten Bereich dauernd verändert (Terzband). Wenn man die Anzeige über einige Zeit integriert,bekommt man den Lautstärke-Mittelwert dieser Terz. Das wäre eigentlich fein genug aufgelöst.
Nur erstens gibt es das Ding nicht mehr (dazu gehörte das Messmik), also müsstest Du Dir so einen Wobbel-Tongenerator beschaffen, ausserdem ein Messmik und ein Messgerät mit der Integrierfunktion.
Das alles ist irgendwie noch zu bekommen, aber vermutlich nicht ganz billig.

Das Kernproblem ist aber, dass man mit so einer Einrichtung einen Lautsprecher ausmessen und seine Frequenzgangabweichungen korrigieren kann (Weiche anpassen). Was man nicht kann, ist die Resonanzen des Raums verhindern.
Eine Resonanz bedeutet, dass etwas in Schwingung versetzt wird. Und wenn man einem schwingungsfähigen Gebilde Energie zuführt, nimmt die Schwingungsamplitude fortlaufend zu, bis die Dämpfung (Energie"vernichtung") höher ist als die zugeführte Energie.
Und wenn man keine Energie mehr zuführt, schwingt das Gebilde aus. Das gilt auch für den Abhörraum.

Wenn wir Musik hören, so ist für das Erkennen eines Instrumentes sein Einschwingverhalten entscheidend. Wenn ich also in einem Raum eine Flöte anblase, so höre ich den Flötenton mit seinem typischen Einschwingen. Der Raum schwingt aber erst später ein.
Wenn meine Messung nun einen Pegelabfall bei der Flötenfrequenz ergibt und ich diesen korrigiere, so verändere ich den Pegel nicht nur im eingeschwungenen Zustand des Raums, sondern auch dann, wenn erst die Flöte klingt und der Raum seinen fehlerhaften Klang noch gar nicht beisteuern konnte.

Das bedeutet, dass ein Equalizer einem Raum "auf die Sprünge" helfen kann, wenn es sich um anhaltende Töne handelt. Bei Musik mit ihrer impulsartigen Strukur kann der EQ nur verschlechternd wirken, weil er bereits das Einschwingen korrigiert, was nicht nötig ist. Aus diesem Grund werden heute in Studios die Räume nicht mit Equalizern korrigiert, sondern mit baulichen Massnahmen.
Wenn Du also den EQ einsetzen willst, so gibt es nichts anderes, als Musik hören, nach Gefühl leicht korrigieren (maximal etwa 6dB Minus, 3dB plus), EQ ausschalten, vergleichen, weiter korrigieren.... bis das Ergebnis bei jeder Art von Musik, die Du hören willst, passt. Meist ist das dann: EQ AUS.
sven21
Stammgast
#3 erstellt: 26. Okt 2006, 17:47
Hallo richi44,
vielen Dank für deine informative Antwort!

Das mit den Raummoden habe ich auch schon gelesen gehabt
In meiner alten Wohnung habe ich mit dem besagten Technics-Teil, in Verbindung mit dem EQ, die Lautsprecher Linear abgeglichen! War danach vom Klang her wesentlich besser, musste für meinen Geschmack nur den Bassbereich um 3db anheben und war glücklich

Der Raum war allerdings audiotechnisch überhaubt nicht geeignet, 4,5m x 4,5m u. Deckenhöhe 3,1m!
Platzbedingt und durch Ausnutzung der gesammten Wohnung blieb mir nichts anderes übrig, wie die Lautsprecher in den Ecken, an der Wand, ab einer Höhe von 1,9m (unterster Punkt der LSP) zu befestigen, von der Optik sprechen wir mal nicht
Von daher war ich halt mit dem EQ sehr zufrieden, spielte nach Abgleich schon recht brauchbar.

Nun bin ich umgezogen, das Wohnzimmer jetzt hat, 4,15m x 6,2m, Deckenhöhe 2,4m, ist zwar räumlich "besser" aber habe trotzdem Stellprobleme der LSP, sie müssen an die Längsseite und eine davon sogar recht stark in die Ecke gestellt werden! Tja meine Frau hat eben auch mitsprache recht

Meine alten LSP habe ich nun weggegeben (waren einfach zu groß/breit 38er Basschassis) und habe mich für die Canton RC-L entschieden, ist zwar nicht der optimalste "EckenLSP",
aber das Auge u. Portmonee (neue Rechtschreibung ) kauft halt mit.

Nun kam mir die Idee mit der RC-L Unit und dem EQ, könnte ich die LSP optimal auf meinen Hörplatz einstellen!

Sprich die RCL erst einmal mit EQ Linear abstimmen und dann sehen was bei raus kommt

Probieren wie sich was anhört werde ich bestimmt, naja wer würde es nicht machen wenn die Geräte vorhanden sind
Den 33 Bänder EQ nach Gehör einstellen???, das wäre ja Strafarbeit :D.... "Monate später hat er sich gemeldet,..... war halt nix ":D

Laut deiner Beschreibung weisst Du wohl welches "Teil" von Technics ich meine, könntest Du mir evtl. sagen wie das "Teil" hieß? Vielleicht kann ich es ja irgendwo gebraucht finden.

Gruß
Sven
richi44
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Okt 2006, 06:40
Ich hab das Ding mal zum testen erhalten, ist aber schon über 25 Jahre her. Und weil es die Zeitschrift nicht nmehr gibt, für die ich das damals getestet habe, gibt es keine schriftlichen Unterlagen mehr, ebensowenig das Gerät. Da kann ich Dir leider nicht weiter helfen.
sven21
Stammgast
#5 erstellt: 27. Okt 2006, 11:04
Schade!!!
Aber trotzdem vielen Dank für deine Info!

Tschau
Sven
Marcel61261
Neuling
#6 erstellt: 26. Okt 2007, 20:57
Hallo Sven21,
bin neu hier, aber ich kann Dir demnächst eine Antwort schreiben, habe dieses gute Teil noch bei meinen Eltern stehen. Es wird wohl irgendwann auch mein Neues Heim erreichen. Kann Dir heute noch nicht versprechen, wann ich dazu kommen werde es auszugraben. Aber die Daten werde ich Dir dann schnellstens schreiben.
Bis bald,
Marcel 61261 aus Luxemburg
Passat
Inventar
#7 erstellt: 27. Okt 2007, 07:46
Der Tongenerator von Technics hieß afaik SH-8000.

Du kannst es aber auch per PC machen, nur kann man dafür den Mikrofoneingang deines Notebooks vergessen, da die i.d.R. einen krummen Frequenzgang haben.

Ich habe mir deswegen dafür eine günstige USB-Sound"karte" gekauft. Das Teil hat am Line-In eine Abweichung von deutlich unter 1 dB im Bereich 20 Hz - 20.000 Hz.

Grüsse
Roman
detegg
Inventar
#8 erstellt: 27. Okt 2007, 09:45
... ein vlt. etwas ungewöhnlicher Tip:

Du besorgst Dir einen modernen EQ mit Einmessfunktion (z.B. DEQ2496 von Behringer) und kopierst das gefundene Setup. Wenn Du z.B. bei Thomann.de kaufst, kannst Du ohne Angabe von Gründen das Teil nach 30 Tagen zurückschicken ...

Detlef
plüsch
Inventar
#9 erstellt: 24. Jan 2008, 23:38
Hallo,
is zwar schon Tage alt,der Fred
aber der vollständigkeit halber,

Bilders





my First... :)Technics vor 1/4 Jahrhundert gekauft

Gruß plüsch
HiFi-Selbstbau
Inventar
#10 erstellt: 26. Jan 2008, 23:31
Hi plüsch,

mit dem Teil habe ich vor 25 Jahren auch meine WG genervt . . .

Heute macht man das mit PC und Soundkarte. Deren Fehler kann man leicht numerisch korrigieren und es reicht ein Billigmikro - allerdings bitte individuell kalibriert! So was gibt's bei uns für 25 € zu kaufen (s. http://lasip.hifi-se...rt_id=5191971.15368)

Als Messsoftware gibt es viele Lösungen (s. z.B. am Ende dieses Artikels

Gruß Pico
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