ARTA: Korrekte Schallpegel Anzeige

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_ES_
Administrator
#1 erstellt: 17. Nov 2012, 23:45
Hi,

Was ich habe :

Läppi, ARTA 1.5, Tascam US122L, Amp (HK 970, digitale LS-Regelung bis 0dB), ECM 40 kalibriert.

Was ich gerne hätte:

"Korrekte" SPL Anzeige in den gemessenen F-Gängen...

Wie man da hin kommt, ist soweit klar- mit der Kalibrierung der Geräte.
Aber genau da komme ich immer wieder aus dem Tritt- den regelbaren Ein-/Ausgängen der Tascam sei Dank.
Amp-Gain, Mic Preamp Gain...wie soll ich das fest machen ?
Z.B. Preamp Gain:

Zuerst nahm ich die FR vom Mic-In/Line-out auf, also bis zur Grenze der Übersteuerung.
Den Regler so stehen gelassen, umgestöpselt vom Mic-In ins Line-In, messen.
Die Differenz der Pegel war imho der Verstärkungsfaktor.
Dummerweise hängt das alles vom Zusammenspiel der Ein/Ausgangsregler zusammen, entsprechend variiert das alles.
Entsprechend verwirrend ist es...
Was also tun ?

HiFi-Selbstbau
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2012, 20:28
Hi R-Type,

den Inputregler einmal einstellen und mit Heisskleber fixieren ;-)

Dann die Ein- und Ausgänge kalibrieren.

Dann mit einem Kalibrator einen bekannten Schalldruck draufgeben -> mV/Pa für das Mikro + Input (mit fixiertem Regler)

Den Ausgangspegel kannst Du bei einer 2-kanaligen Messung verstellen, bei einer 1-kanaligen Messung nicht - da ist das Ergebnis abhängig vom Anregungspegel -> den muss Du also auf einen bestimmten Wert einstellen und für diesen Wert die Empfindlichkeit anpassen (power amplifier gain).

Wenn Du dann noch in 1 m misst kommt sogar dB/2.83V/m raus. Ansonsten musst Du durch ide entfernung teilen (Edit/Scale amplitude).

-> das macht keinen Spaß (vor allem wenn man ständig NICHT in 1m Abstand misst)!

Gruß Pico


[Beitrag von HiFi-Selbstbau am 20. Nov 2012, 20:28 bearbeitet]
_ES_
Administrator
#3 erstellt: 21. Nov 2012, 22:04
Hi Pico,


Dann mit einem Kalibrator einen bekannten Schalldruck draufgeben


Kein Problem, sowas habe ich hier massenhaft in der Schublade...
Nein, natürlich nicht...hatte das Mic kalibrieren lassen, dies wurde wohl mit so einen Kalibrator kalibriert (stand jedenfalls im Protokoll)- das nutzt mir in dem Fall wohl nichts, oder?

Alles andere habe ich bereits getan, den Mic-Gain habe ich mittels Loop-Messung am Line IN und Mic In ermittelt:
Erst MicIn und bei definierten Outputlevel den Inputregler solange verändert, das nicht mehr übersteuert wird- so gelassen und dann in Line In umgestöpselt und nochmal gemessen.
Die Differenz zwischen den beiden Pegeln war für mich der Gain...

gain

Evtl. mache ich das aber nochmal mit höheren Output- denn in Stellung Mitte wirft die Tascam gerademal 218mV rms raus..

MfG
R-Type
HiFi-Selbstbau
Inventar
#4 erstellt: 23. Nov 2012, 09:43
Hi R-Type,

wenn Du das Mikro hast kalibrieren lassen, dann müsste eine Empfindlichkeit in mV/Pa angegeben worden sein. Diesen Wert trägst Du unter Setup/Audio devices/Microphone sensitivity ein.

Dann musst Du einfach eine "übliche" und möglichst reproduzierbare Einstellung des Mikroeingangs einstellen (mit der es üblicherweise ein gute Aussteuerung und keine Übersteuerung ergibt) und IN DIESER EINSTELLUNG ermitteln wie viel Spannung nötig wäre den Eingang voll auszusteuern (das machst Du in der ARTA-Kalibrierroutine unter Setup/Calibrate devices). Dazu brauchst Du ein ordentliches Multimeter.

Durch diese beiden Angaben kann ARTA der gemessenen Spannung einen Schalldruck zuordnen. Das gilt dann natürlich NUR für den Mic-Eingang in DER Stellung :-(

"Dummerweise" misst ARTA aber in dB/V/m, d.h. Du musst auch sicher stellen, dass Du in 1 m misst (oder aber die Entfernung über Edit/Scale amplitude entsprechend anpasst) und mit 2.83V am Verstärkerausgang. Wenn Du den NICHT-Mikrofoneingang (= Referenzeingang) entsprechend kalibriert hast und die Verstärkerausgangsspannung misst ist alles OK (ACHTUNG: auf die Polung achten, sonst gibt es einen Kurzen!!!! Verstärker im Brückenbetrieb eignen sich nicht, da der Minuspol dort nicht qan Signalmasse liegt !!!!).

Leider ist die Ausgangsspannung des Verstärkers oft viel zu hoch für den Line-Eingang, so dass ein Spannungsteiler nötig ist. Den kannst Du berechnen (s. ARTA Handbuch) oder einfach durch Ausprobieren zusammenbrutzeln (10 kOhm parallel zum Eingang sollte immer funktionieren, der Vorwiderstand wird dann angepasst). Die Abschwächung des Spannungsteilers musst Du messen (da kommt wieder das Multimeter zum Einsatz) und in Setup/Audio devices als Power amplifier gain eintragen.

Alle Klarheiten beseitigt?

Wie gesagt: mir ist das zu lästig. Ich messe kalibriert mit JustOct, da muss ich nur die Ausgangsspannung des Verstärkers richtig einstellen (bzw. den wert angeben) und die Messentfernung angeben und alles passt bei jeder Messung und wird automatisch auf 1m und 2.83V umgerechnet, selbst wenn ich in 17 cm Abstand mit 3.45 V messe.

Gruß Pico
Andre_P
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 23. Nov 2012, 14:15
Wäre schön, wenn ARTA in der nächsten Version die absolute Pegelmessung besser unterstützen würde.

Gruß
Andre
_ES_
Administrator
#6 erstellt: 23. Nov 2012, 19:32
Hi Pico,


Alle Klarheiten beseitigt?


Danke für Deine schlüssigen Erläuterungen- die Elektronik und das Drumherum Howto ist nicht das Problem, das ist so quasi Tagesgeschäft bei mir.
Nur bei der ARTA-Sache bekomme ich immer wieder einen Knoten in den Hirnwindungen..
(z.B. das man in den Gain-Angaben im entsprechenden Menü eben NICHT die Werte in dB eintragen soll und weitere Merkwürdigkeiten, die man als Prüfer so nicht erwartet hätte)
Aber mit Deinen Ausführungen wirds langsam klar, weswegen man Knoten bekommt..
Danke erstmal !
MfG
R-Type


[Beitrag von _ES_ am 23. Nov 2012, 19:34 bearbeitet]
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