Seltsamer Frequenzgang am TT?

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Mxlptlk
Stammgast
#1 erstellt: 15. Aug 2010, 17:28
Hallo Forum,

ich habe mir im Rahmen eines DIY-Projektes diesen TT gekauft und möchte meine Weiche nun abstimmen:
- Tang Band
- W69-1042J
- Reso: 35 Hz

Ich habe das Teil mal im eingebauten Zustand gemessen (ohne Weiche) und erhalte einen in meinen Augen grauenhaft welligen Frequenzverlauf:



Das Ganze ist in ein BR-Gehäuse eingebaut. Stopfe ich das BR-Rohr zu, erhalte ich folgendes:



Übereinandergelegt, sieht man die Auswirkung im Tiefton ganz gut:



Ich glaube, ich kann die Gehäusekonstruktion daher als Fehler ausschließen. Und nun meine Frage:

Wo kommen dieses extreme Loch zwischen 100 und 200 Hz her? Da klaffen ja gut und gerne 18 (!) dB Unterschied. Die Peaks höher als 150 Hz sind unteressant, da ich den TT nur bis max 170 Hz spielen lassen möchte.

Spasseshalber hab ich mal nur den Bereich 15-200 Hz gemessen:



Sieht an sich auch doof aus, oder? Hm.

Die Diagramme sind übrigens mit 1/3 Oktave geglättet.

Weiß hier einer Rat?
--
Danke,
Tom


[Beitrag von Mxlptlk am 15. Aug 2010, 17:29 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 15. Aug 2010, 23:00
Hi,

wie gemessen?
Im Nah-Feld? -- wohl nein.

Bei größerer Entfernung überlagert sich zunehmend die akustische Umgebung:
Eigenschwingungen des Raumes (Moden), bei höheren Frequenzen auch Reflektionen...

Lautsprecher-Messtechnik ist was ganz spezielles
Wenn es dich interessiert, kannst du hier noch viel lernen.

Gruss,
Michael
nailhead
Stammgast
#3 erstellt: 16. Aug 2010, 08:07
Hallo Tom,

ein paar weitere Infos wären gut, zum Beispiel ein paar Daten zum Gehäuse, und/oder Bilder
Zudem wäre es hilfreich mehr darüber zu erfahren, wie du gemessen hast. Welches Messsystem, welche Entfernung, Einstellungen des Messsystem..eben einfach alles


Grüße
Andreas
Mxlptlk
Stammgast
#4 erstellt: 16. Aug 2010, 17:04
Wow, Antworten. Hätte ich bei den Diagramme gar nicht gedacht... Prima.

Der TT-Bereich des Speakers sieht übrigens so aus:



Das Foto ist etwas älter, mittlerweile hat er auch eine linke Seitenwand...

OK, hier ein paar Angabe zum verwendeten System:


- Micro: Behringer ECM8000 (die üblichen Verdächtigen halt)
- PreAmp: No-Name-Teil von Conrad aber mit Phantom-Speisung
- Kabel: symmetrische und asymmetrische von Klotz
- Soundeingang: Line-In meines Mac Pro (early 2009)
- Soundausgang: Line-Out desselben
- Soundkarte: M-Audio Fast Track, extern, USB (geht wohl auch ohne)
- Software: Tryout von Fuzz Measure Pro 3
- Betriebssystem: OS X 10.6.2 (jetzt steigen wohl viele aus... wenn Sie es nicht bei einem oben liegendem TT schon tun.)
- Verstärker: Revox H5

Messe ich damit die Frequenzgänge der Hoch-Mitteltoneinheit, so bekomme ich eine ordentliche, dem Original recht ähnliche Kurve.

Fuzzmeasure ist ganz interessant, da es kein permanentes Signal liefert, sondern ein in Länge und Bandbreite modifizierbares Sinussignal liefert, dass während des Outputs gemessen wird.

Ich habe zwar vorher mit einigen Softwaren innerhalb einer virttuellen Windowsmaschine (unter Win 7) herumprobiert, aber diese hat Probleme, die externe M-Audio richtig anzusteuern; es kommt immer nur ein elektronisch "verfremdetes" Signal dort heraus. Also gleich um eine Mac-Lösung gekümmert.

Der Messabstand betrug genau 1 Meter, Micro war gerichtet auf den TT; MT und HT waren abgeklemmt.

Der LS stand ungünstigerweise ca. 1 Meter von rückwärtiger und seitlicher Wand entfernt; eigentlich eine typische Raumsituation aber leider wohl zum Messen ungeeignet. Werde heute Abend das Teil mal mittig in den Raum stellen um so zumindest den Raum als Übeltäter zu entlarven.

Das Gehäuse hat
- 27 Liter netto
- BR-ø: 6,6 cm
- BR-Luftsäule = 18,5 cm Länge

Und, wie gesagt, will ich eine Trennung bei etwa 170 Hz erreichen, wenn das mit einer Weiche nicht klappt, werde ich die Bässe aktiv abtrennen und über einen Sub-Amp antreiben. So kann ich auch der verschobenen Phase(weil TT liegt tiefer als die HM-Einheiten) entgegenwirken.
--
Gruß, Tom
Mxlptlk
Stammgast
#5 erstellt: 16. Aug 2010, 17:05

Mwf schrieb:
Lautsprecher-Messtechnik ist was ganz spezielles
Wenn es dich interessiert, kannst du hier noch viel lernen.

Ist genau das, was ich will...
Klausi745
Stammgast
#6 erstellt: 16. Aug 2010, 17:18
Bau doch mal das Chassis aus, steck es in nen 40 liter CB gehäuse und messe mal im Nahfeld
Mxlptlk
Stammgast
#7 erstellt: 16. Aug 2010, 17:29

Klausi745 schrieb:
Bau doch mal das Chassis aus, steck es in nen 40 liter CB gehäuse und messe mal im Nahfeld ;)

Hab ich grad nich rumliegen.
Mxlptlk
Stammgast
#8 erstellt: 16. Aug 2010, 21:36
Hallo nochmal. Zum Messen komme ich heute nicht mehr, weil meine Hände zu sehr zittern.

Grund: jemand hat in meiner Werkstatt an den Speakern herumgemacht und versucht, diese zu verschieben... Spikes auf Nadelfilz.

Da hat es die Verankerungen aus dem MDF gerissen. Risse am Boden und so weiter. Und das Witzige dabei ist, dass es keiner war...

Sorry, gehört nicht zum Thema aber ich musste mir mal Luft machen.

Danke, Tom
Mxlptlk
Stammgast
#9 erstellt: 17. Aug 2010, 16:17
Hallo Forum,

nachdem sich der Ärger gelegt hat und ich das Gehäuse repariert habe (Epoxidharz sei Dank), habe ich den Speaker mal mittig im Raum aufgestellt und siehe da, der Peak ist verschwunden, der TT macht nun das, was er soll:



Der Peak bei 280 Hz ist wohl immer noch auf den Raum zurückzuführen, immerhin ist das Loch deutlich verschwunden. Allerdings hängt der TT hier an einer aktiven Weiche, die ab 150 Hz mit 18 dB abriegeln soll; ich denke dass der 280er Peak von der Wand kommt, die hinter dem Mikro steht. Aber mit dem Verlauf bin ich schon ganz zufrieden.
--
Cheers, Tom
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 17. Aug 2010, 23:34

Mxlptlk schrieb:
...Der Peak bei 280 Hz ist wohl immer noch auf den Raum zurückzuführen...

Geh mal mit dem Mikro schrittweise immer näher ran (= immmer weniger Raum-Einfluß und BR-Anteil).
Der Hohlraum über dem TT wird auch nicht ohne Effekt sein (entsprechend einer Bandpass-Konstruktion).

Gruss,
Michael
nailhead
Stammgast
#11 erstellt: 18. Aug 2010, 07:42
Genau, dass mit dem Bandpass-Effekt hatte ich auch schon vermutet. Hätte auch eine schlecht bedämpfte Längsresonanz des Gehäuses sein können (250Hz ~ 70cm).

Die 18dB bei 150Hz sind bestimmt von der Beschriftung des Drehreglers, richtig? Die Hersteller nehmen das da nämlich fast nie so genau...
georgy
Inventar
#12 erstellt: 18. Aug 2010, 13:26
Es wurde schon ein paar mal geschrieben, dass du mit dem Mikrophon näher an den TT ran gehen sollst, bei einem Meter Entfernung bekommst du zuviel Raumeinflüsse in die Messung.
Mxlptlk
Stammgast
#13 erstellt: 18. Aug 2010, 14:05

nailhead schrieb:
Die 18dB bei 150Hz sind bestimmt von der Beschriftung des Drehreglers, richtig? Die Hersteller nehmen das da nämlich fast nie so genau...


Stimmt (schäm...) 150 Hz steht am Drehregler; bei Licht gesehen handelt es sichj eigentlich um gut 200 Hz.
Mxlptlk
Stammgast
#14 erstellt: 18. Aug 2010, 14:10

Mwf schrieb:

Mxlptlk schrieb:
...Der Peak bei 280 Hz ist wohl immer noch auf den Raum zurückzuführen...

Geh mal mit dem Mikro schrittweise immer näher ran (= immmer weniger Raum-Einfluß und BR-Anteil).
Der Hohlraum über dem TT wird auch nicht ohne Effekt sein (entsprechend einer Bandpass-Konstruktion).


Werde ich heute noch machen (mit dem Mikro schrittweise näher ran gehen), der Hohlraum über dem TT ist eigentlich nur ein halber: über dem Speaker befindet sich eine massive Parabelkonstruktion, weil ich mir vorher schon dachte, dass eine parallele Fläche nix als Scherereien machen würde (Reflexion, Phasenauslöschung etc.)

Werde am Abend die neuerlichen Messkurven posten.
Mxlptlk
Stammgast
#15 erstellt: 18. Aug 2010, 14:16

nailhead schrieb:
Genau, dass mit dem Bandpass-Effekt hatte ich auch schon vermutet. Hätte auch eine schlecht bedämpfte Längsresonanz des Gehäuses sein können (250Hz ~ 70cm).


Kannst Du mir das mit der Längsresonanz mal näher erklären? Wellenlänge, ist schon klar. Welchen Einfluss hat die Länge eines (wohnzimmertauglichen) Gehäuses auf den Tiefton? Gilt das nur für ventilierte Gehäuse?
nailhead
Stammgast
#16 erstellt: 18. Aug 2010, 15:41
Ach das überlass ich lieber den Jungs von hifi-selbstbau:

http://www.hifi-selb...schiedenes&Itemid=70

Mxlptlk
Stammgast
#17 erstellt: 18. Aug 2010, 16:18
Sooo...

hier die neuesten Graphen - nicht ohne weitere Seltsamkeiten.

Gemessen habe ich mit dem Mikro direkt über dem TT, direkt auf ihn gerichtet, Mikroempfindlichkeit natürlich eingestellt, damit das Teil nicht clippt, HM-Einheit abgeschaltet.

Der Peak hat sich leicht Richtung 250 Hz verschoben, aber er ist immer noch da. Hm.



Trennfrequenz / Phase (Drehregler):
Blau = 100 Hz / Phase: 0°
Gelb = 100 Hz / Phase: 90°
Lila = 100 Hz / Phase: 180°

Analog mal dazu der Output des BR-Rohrs, gemessen direkt an der Öffnung:



Trennfrequenz / Phase (Drehregler):
Blau = 100 Hz / Phase: 0°
Gelb = 100 Hz / Phase: 90°
Lila = 100 Hz / Phase: 180°

Auffällig ist, dass es hier auch einen Peak gibt, der allerdings phasenabhängig zu sein scheint. Zumindest hab ich hier die Abstimmfrequenz von 35 Hz (da liegt auch die Reso des TT) ziemlich genau getroffen. Aber die Gehäusedruckverhältnisse, die das Ventil erzeugt, scheinen nicht verantwortlich zu sein für den doofen Peak am TT.

Ratlos. Vielleicht ein Brumm in der Messelektronik?

Das leise Flüstern des Messcomputers kann nicht schuld daran sein, da sich das Bild nicht ändert, egal, wo man das Mikro hinhält. Vielleicht doch ein Brumm/Rausch im Vorverstärker/USB-Box? Leider kann man nix hören.

Ich versuche nachher noch ein paar Messungen ohne Ton zu machen

Nochmal ratlos,
Tom
pelowski
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 18. Aug 2010, 16:44
Hallo Mxlptlk,

die Phasenanpassung dient doch ausschließlich dazu, das Zusammenspiel mit den Satelliten zu optimieren.

Wenn bei deinen Messungen des Subs alleine irgendwelche Unterschiede auftreten, dann sind das Messfehler oder in der Schaltung selber passiert da noch Anderes.

Die Kurven unter 150 Hz sehen m.M. nach so aus, wie sie sollen.
Der peak um 250Hz könnte eine Stehwelle im Gehäuse sein.

Grüße - Manfred
Mxlptlk
Stammgast
#19 erstellt: 18. Aug 2010, 17:38

pelowski schrieb:
die Phasenanpassung dient doch ausschließlich dazu, das Zusammenspiel mit den Satelliten zu optimieren.


Danke Manfred. Das weiss ich ja eigentlich auch, ich war nur verwundert, dass sich das Drehen am Regler doch irgendwie auswirkt - aber Du hast sicher Recht: wahrscheinlich ein Mess- bzw. Rechenfehler.


pelowski schrieb:
Die Kurven unter 150 Hz sehen m.M. nach so aus, wie sie sollen.

TT und Rohr zusammengenommen meinst Du?


pelowski schrieb:
Der peak um 250 Hz könnte eine Stehwelle im Gehäuse sein.

Das Gehäuse hat eine Innenhöhe von 0,53 m (H). Wenn ich die Definition der stehenden Welle richtig verstanden habe, dann entstünde eine stehende Welle bei 324 Hz (344 m/s:1,06) oder bei der doppelten oder vierfachen Frequenz, nur eben doppelt oder 4x so hoch. Oder etwa auch bei der halben Frequenz? Dann wären wir rechnerisch bei etwa 162 Hz.
--
Cheers, Tom


[Beitrag von Mxlptlk am 18. Aug 2010, 17:38 bearbeitet]
Velocifero
Hat sich gelöscht
#20 erstellt: 18. Aug 2010, 22:58
Moin (na bald),

dein Gehäuse scheint auf ~35 Hz abgestimmt zu sein.
In diesem Bereich arbeitet der Resonantor und der Lautsprecher schweigt nahezu (siehe auch #6):

http://www.hifi-foru...thread=61&postID=1#1

Darunter herscht akustischer Schluss zwischen Lautsprecher und Resonantor. Darüber arbeitet der Lautsprecher allein (fast).

Da gibt es zum einen die stehenden Wellen im Gehäuse.
Bei deiner Konstruktion könnte auch der Teil über dem Lautsprecher die fehlenden , rund 20 cm zu dem Innenmaß des Rätsel´s Lösung sein.
Es gibt aber auch Resosonanzen durch das Reflexrohr, welche bei dir so um die 650 Hz liegen könnten...

Vielleicht spielt hier aber auch noch ein ganz anderes Problem mit rein....

http://www.quint-aud...ex.php?article_id=30
http://www.quint-audio.com/qaudioengineering/./files/tb.wmv

Den oberen Peak könnt man zwar über einen Schwingkreis nach dem Tiefpassfilter beseitigen, aber sowas kostet...
Die Anordnung des Tieftöners scheint für diese Aufgabe doch ziemlich unglücklich.
Gibt es denn überhaupt schon Bedämpfungsmaterial in der Box?


[Beitrag von Velocifero am 18. Aug 2010, 22:59 bearbeitet]
Mxlptlk
Stammgast
#21 erstellt: 19. Aug 2010, 08:24

Velocifero schrieb:
Vielleicht spielt hier aber auch noch ein ganz anderes Problem mit rein....


Moin! (Jetzt aber wirklich)

Erstaunlich, dass eine Strobo-Aufnahme für meinen TT existiert. Ganz spannendes Thema, das. Leider wird sich aber nicht sicher prüfen lassen, ob dieses Warbeln für die Resonanz verantwortlich ist.

Ich habe noch meine beiden Prototyp-Gehäuse liegen, eines mit TT im Deckel und eines mit TT in konservativer Einbauweise. Ich werde heute Mittag damit mal eine Nahfeldmessung machen und berichten.



Velocifero schrieb:
Gibt es denn überhaupt schon Bedämpfungsmaterial in der Box?


Dämm-Material: Ja. Eine Lage Sonofill, die die Innenseiten sowie den Boden bedecken. Der TT kann allerdings das BR-Rohr und dessen Öffnung sehen, so dass die Luft dort frei schwingen kann. Hab ich nur pro forma reingemacht, weil das bei einer BR-Kiste nicht zwingend nötig ist, wir können hier die Schallschnelle nicht heruntersetzen um ein größeres Volumen zu emulieren, da offen.

Dämpfungsmaterial (Fliese/Bitumen): Nein. hab ich nicht für nötig gehalten, da die beiden Deckel, Front- und Rückwand aus 25 mm MDF bestehen, die Seitenwände sind gar 44 mm stark durch das flächige Aufbringen der zusätzlichen Seitenteile. Wenn man mal sehr basslastiges Elektrozeug (Seeed) bei einer Lautstärke hört, die alle Mitmieter gegen einen aufbringen kann, spürt man nur eine minimale Vibration an der Handfläche und ist eigentlich erstaunt darüber, dass das Gehäuse so steif ist.


[Beitrag von Mxlptlk am 19. Aug 2010, 08:25 bearbeitet]
nailhead
Stammgast
#22 erstellt: 19. Aug 2010, 09:16
Wenn du schon die beiden Begriffe 'Dämpfung' und 'Dämmung' verwendest, dann bitte richtig rum:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schalld%C3%A4mmung

*Klugscheißmodus aus*

Vielleicht könntest du uns noch die Abmessungen der 'Kammer' oberhalb des Tieftöners mitteilen.

Bin auf die anderen Messungen gespannt.

Grüße
Mxlptlk
Stammgast
#23 erstellt: 19. Aug 2010, 09:33

nailhead schrieb:
Wenn du schon die beiden Begriffe 'Dämpfung' und 'Dämmung' verwendest, dann bitte richtig rum:

http://de.wikipedia.org/wiki/Schalld%C3%A4mmung

*Klugscheißmodus aus*



Die beiden kegle ich immer durcheinander. weissauchnichtwarum.
nailhead
Stammgast
#24 erstellt: 19. Aug 2010, 10:36
Ich merk mir das immer so:

Dämmung wie beim (Wasser-)Damm...wenn da was durch die Wände käme, wär's auch nicht so gut
Mxlptlk
Stammgast
#25 erstellt: 19. Aug 2010, 11:48
Neue Messung:

Ich habe mal den Prototypen im Nahfeld gemessen, gleiches Signal, HM-Einheit abgeklemmt. Der Proto ist im BR-Bereich etwas anders abgestimmt (30 Hz), weswegen sich der Knick links etwas weiter nach links verschiebt:



Blau: Originalbox, TT im Deckel, Parabel darüber
Rot: Prototyp, TT konservativ verbaut (nach vorn)

Erstaunlich: Proto scheint lauter zu sein aber dafür weniger tief. Der Peak bei 250 Hz ist weg, obwohl man in der roten Kurve in dem Bereich auch eine kleine Delle erkennen kann. Möglich, dass die Parabelform diesen Bereich zufällig verstärkt.

Die Graphen sind allerdings gemeinsam normalisiert; möglichweise hat sich an den Schalldrücken und Empfindlichkeiten doch eine Kleinigkeit geändert.

Allerdings ist es so, dass die Box keineswegs schlecht klingt oder man beim Hören das Gefühl hat, dass da etwas nicht stimmt. Eigentlich war ich zufrieden, bis ich dem Mess-Virus anheim gefallen bin...

Hier die Maße des Raums über dem TT, die Breite beträgt 18,5 cm.



[Beitrag von Mxlptlk am 19. Aug 2010, 12:21 bearbeitet]
Velocifero
Hat sich gelöscht
#26 erstellt: 19. Aug 2010, 21:38
Hi,

mir bleibt dafür nur eine Antwort.
Und zwar das deine ganze Konstruktion nicht als einfaches Bassreflexgehäuse gesehen werden kann.
Der hinter/ untere Gehäuseteil erfüllt genau diese Aufgabe.
Der Gehäuseteil vor dem Lautsprecher ist ebendfalls eine Art ventiliertes Gehäuse.
Genauer gesagt ist das alles ein Bandpass 6. Ordnung, bei dem der fordere Teil ein viel zu kleines Gehäuse mit viel zu hoher Abstimmfrequenz hat.

Mit Simu-Software, welche BB 6. Ordnung berücksichtigt kann man solche Konstruktionen "angenähert" tatsächlich berechnen.
Möglich ist das z.B. mit WinISD alpha, HornResp, Boxsim, Subsim, (u.a.)....

Hast du vielleicht auch noch eine Impedanzmessung dazu?
Mxlptlk
Stammgast
#27 erstellt: 19. Aug 2010, 23:11
Impedanzmessung. Muss ich mich erst einlesen. Und eventuell noch weiteres Messzeug beschaffen. Ich habe nur ein altes Digitalmultimeter und weiß nicht, ob das ausreichend ist.

Die obere Öffnung hab ich nie als Gehäuse gesehen, sondern eher als eine Art Reflektor. Grund für die Konstruktion war, dass ich den TT so hässlich fand, dass ich ihn vorne nicht sehen mochte... Na ja, eine Abdeckung hätte es wohl auch getan.

Wenn Du ein paar Tipps zur Impedanzmessung hast, wäre ich sehr dankbar.
Mxlptlk
Stammgast
#28 erstellt: 20. Aug 2010, 10:36
Guten Morgen allerseits,

ich hab mal mit BassCAD versucht, den von Velocifero vermuteten (und eher zufällig entstandenen) Gehäusetyp "Bandpass 6. Ordnung" zu simulieren.

Ich hab es zwar nicht geschafft, meinen TT in die Gehäusesimulation zu integrieren, aber die Simulation zeigt ebenfalls einen Peak, allerdings etwas tiefer als in der Realität. Das kann auf die in Realität vorhandene andere Gehäuseform von Kammer 2 zurückzuführen sein. Die Parameter für Kammer 2 entsprechen den realen Verhältnissen, nur dass BassCAD hier ein Rohr (rund) verlangt, dass die echte Box dort natürlich nicht hat:

http://apokryph.com/downloads/frequenzgang/Bandpass_6_Simu.jpg

Eventuelle muss ich mit meinen (echten) 240er Peak mit einem Saugkreis rausziehen. Ein Saugkreis wirkt ja relativ breit; hoffentlich leiden die gewünschten Frequenzen nicht zu sehr darunter.

Ob eine Absenkung von 4 dB wohl OK ist?


[EDIT:]

Ich habe meine bisherigen Messungen entweder im Nahfeld oder in 1 m Abstand gemacht. Jetzt habe ich spaßeshalber mal 3 Messungen über das gesamte Frequenzspektrum gemacht und war nicht schlecht erstaunt:



Blau: 50 cm Abstand
Gelb: 100 cm Abstand
Lila: 200 cm Abstand

Das Mikro war jeweils auf den Raum zwischen Hoch- und Mitteltöner ausgerichtet. Das bedeutet doch, dass das ganze Phasengeschwurbel am Hörplatz wieder ein ganz anderes ist. Da frag ich mich, ob der geheimnisvolle Peak überhaupt noch ins Gewicht fällt.

@Velocifero:
Zur Impedanzmessung brauch ich tatsächlich noch Equipment. Vielleicht komme ich am WE dazu.


[Beitrag von Mxlptlk am 20. Aug 2010, 13:43 bearbeitet]
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