Frequenzweichen-UMSCHALTER - Wie?

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Eunegis
Stammgast
#1 erstellt: 29. Okt 2018, 19:58
Hi!

Ich werde die CT285 bauen, wie in K&T vorgeschlagen - mit allen drei Weichen. Die Spielerei gönn ich mir. Sinn und Unsinn will ich hier nicht diskutieren.
Was ich will ist herauszufinden, wie ich alle drei Weichen gleichzeitig einbauen und einfach von außen umschalten kann. Dazu habe ich vor allem eine prinzipielle Frage:

Spricht etwas dagegen, alle drei Weichen permanent mit jeweils beiden Chassis zu verbinden und dabei nur immer eine Weiche durch (beleuchtete) ein/aus-Schalter zu aktivieren/deaktivieren?

Das würde dann so aussehen, daß am Boxenterminal 3 ein/aus-Kippschalter gleichzeitig hängen. Jeder Kippschalter aktiviert (schaltet ein/aus) jeweils nur 1 Weiche. Aber alle 3 Weichen sind permanent an beide Chassis angeschlossen.
Um eine Weiche auszuwählen, über die gespielt werden soll, würde ich diese jeweils einschalten und die anderen beiden ausschalten. Dann würde der Signalfluß (Stromfluß) Terminal-Schalter-Weiche-Chassis lauten, und zwar für die 1 eingeschaltete Weiche. Quasi "hinter" den Chassis würden dann immer jeweils 2 Weichen "blind" hängen (also hinter den Chassis wieder zurück zu 2 Weichen und ihren Schaltern, wobei letztere aber unterbrochen wären), so daß durch diese 2 Weichen kein geschlossener Stromkreis zustande käme.

Das müßte doch gehen, solange ich nicht versehentlich mehrere Weichen gleichzeitig aktiviere, oder? Kaputtgehen würde dann mit etwas Glück vielleicht auch nichts, aber schräg klingen würde es auf jeden Fall. Oder wären dann noch andere Effekte zu erwarten? In meiner Vorstellung bekämen die Chassis bei versehentlich mehr als 1 aktivierten Weiche gleiche, aber unterschiedlich modulierte Signale aus mehr als 1 Quelle, sonst nix.
Aber ich bin halt kein Elektriker...

Eine coolere und sicherere Lösung wäre ein Drehschalter in Stereo für 3 Quellen. Aber sowas habe ich noch nicht gefunden (oder nicht erkannt, weil keine für mich Schulunterrichtsphysiker lesbaren Schaltpläne dabei sind).

Helfts mia doch mal bidde. Bedankt.


[Beitrag von Eunegis am 29. Okt 2018, 21:16 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#2 erstellt: 30. Okt 2018, 00:29
Hi,
Eunegis (Beitrag #1) schrieb:
...Spricht etwas dagegen, alle drei Weichen permanent mit jeweils beiden Chassis zu verbinden und dabei nur immer eine Weiche ...

ja, massiv.
Es ist eben nicht so, dass
...Quasi "hinter" den Chassis würden dann immer jeweils 2 Weichen "blind" hängen (also hinter den Chassis wieder zurück zu 2 Weichen und ihren Schaltern, wobei letztere aber unterbrochen wären), so daß durch diese 2 Weichen kein geschlossener Stromkreis zustande käme. ...

Über Parallelglieder der Weiche (= einseitig an "Masse" liegend) entsteht immer ein Stromkreis, der die Filterkurven der geschalteten Weiche heftig beeinflusst, aka verfälscht.

Mit Weichen 1. Ordnung (= ausschließlich Serienglieder) würde deine Schalter-sparende Idee funktionieren.

Gruss,
Michael


[Beitrag von ehemals_Mwf am 30. Okt 2018, 00:35 bearbeitet]
Eunegis
Stammgast
#3 erstellt: 30. Okt 2018, 06:15
Hi Michael,

vielen Dank. ehrlich gesagt hatte ich soetwas schon vermutet. Mein Konzept war mehr eine Wunschvorstellung als echte Überzeugung.

Also müßte ich noch eine zweite gleiche Reihe von 3 Schaltern einbauen, um quasi auch den Weg von den Weichen zu den Chassis an/aus zu schalten, so daß dann immer 2 zusammengehöreige Schalter ein- und alle anderen ausgeschaltet wären (effektiv 3 existierende Schalterpaare). Genauer: mit jeweils 2 Schaltern würde ich einen Stromkreis Terminal-Weiche und Weiche-Chassis schließen, mit 2+2 weiteren Schaltern diese Stromkreise für die beiden anderen Weichen und für den Weg "zurück" von den Chassis jeweils trennen. Das müßte doch gehen, oder?
Das wäre dann so, als würde ich die Weichen jedes Mal extern dranhängen und die Verbindungen vom Verstärker (entspricht Terminal) zu den Weichen und von den Weichen zu den Chassis stecken.

Gibt es eine elegantere Lösung mit Schaltern???
Und: ist DIESER Schalter für den Audiobetrieb geeignet? Bei 16A/250V-Spezifikation dürfte rein elektrisch ja nichts anbrennen, nur klanglich weiß ichs nicht so genau. Der dadurch hinzugefügte Vorwiderstand ist z. B. nicht spezifiziert.


[Beitrag von Eunegis am 30. Okt 2018, 13:13 bearbeitet]
Eunegis
Stammgast
#4 erstellt: 31. Okt 2018, 17:56
Kann nochmal jemand Erfahrenes meine o. g. Überlegungen gegenchecken?

Bedankt.
Big_Määääc
Inventar
#5 erstellt: 01. Nov 2018, 07:49
du müsstest jeweils Treiber und Amp galvanisch vollständig von der jeweiligen Weiche trennen.

also je Weiche wahrscheinlich 4 Schalter.
also ein Mehrfachschalter der zB 4fach 3xum kann.

ist vll besser wenn du die Weichen auslagerst und dort umsteckst und zur Box gehst.
das ist dann auch quasi fernbedienbar vom Hörplatz aus,
und man kann schnellrr und besser vergleichen.
Eunegis
Stammgast
#6 erstellt: 01. Nov 2018, 10:03
Aber das Problem mit den parallelen Schaltungsanteilen der Weichen bliebe ja bestehen. Wenn ich dann HINTER den Weichen per Schalter entscheide, welche Signale zu den Boxen durchkommen, so dass die Boxen immer nur 1 Weiche zur Zeit „sehen“, und VOR den Weichen den Verstärker ohne Schalter in alle 3 Weichen gleichzeitig „reinspielen“ lasse, ginge das? In meiner Laienphantasie gibt es dann partielle Stromkreise in den nicht durchgeleiteten Weichen, doch wie das auf den Verstärker zurückwirkt kann ich mir nicht recht vorstellen.

Wenn Du „fernbedienbar“ sagst, hast Du eidann ein bestimmtes Schaltsystem im Kopf?

Edit:
=> Aber wenn ich nochmal so darüber nachdenke, beschreibe ich da ja eigentlich nichts anderes als meine boxeninterne Weichenidee. Was genau wäre denn anders bei Deinem externen Vorschlag? Ob ich Schalter nun im Boxengehäuse oder in einem extrrnen Kasten habe, ist ja egal. So richtig anders wird es nur, wenn ich die Weichen wirklich mit Bananas umstecke. Das liesse sich sich extern dann wohl etwas einfacher verwursten.


[Beitrag von Eunegis am 01. Nov 2018, 10:15 bearbeitet]
ehemals_Mwf
Inventar
#7 erstellt: 01. Nov 2018, 10:52

Eunegis (Beitrag #6) schrieb:
... VOR den Weichen den Verstärker ohne Schalter in alle 3 Weichen gleichzeitig „reinspielen“ lasse, ginge das? In meiner Laienphantasie gibt es dann partielle Stromkreise in den nicht durchgeleiteten Weichen, doch wie das auf den Verstärker zurückwirkt kann ich mir nicht recht vorstellen. ...

Beispiel:
Ein 12 dB/Okt. Weichenzweig besteht aus Spule und Kondensator (1 in Reihe, 1 parallel, welcher jeweils, entscheidet ob Hoch- oder Tiefpass).
Bei entferntem Treiber mutiert dies zu einer Reihenschaltung aus beiden Bauteilen von + nach - = ein Saugkreis = minimaler Widerstand auf der Abstimmfrequenz (ehemals ~Übergangsfrequenz), praktisch nur noch begrenzt vom Verlustwiderstand der Spule, d.h. typisch <1 Ohm.
Diesen Saugkreis muss der Verstärker füttern, ist zwar nur recht schmalbandig, wenn aber wesentliche Musikanteile reinfallen wird er verzerren (Strombegrenzung), vorher noch (bei geringeren Abhörpegeln) wird der Frequenzgang an dieser Stelle absacken, um z.B. 2 dB je nach Dämpfungsfaktor und Zuleitungswiderständen.

Wie du es auch drehst und wendest, bei Weichen mit Parallelbauelementen müssen alle Ein- und Ausgänge umgeschaltet werden.
Bei üblichem Weichenaufbau mit durchgehender Rückleitung ("Minus" /"Kalt") können diese Anschlüsse fest verbunden bleiben.(*)

Einseitig verbunden bleiben können nur Weichen mit ausschließlich in Serie geschalteten Bauteilen,
also 6 dB/Oct., sowie ggfs. Sperrkreise (!).

------------------
(*) = bei verpolt angeschlossenen Treibern kann dieses, je nach Kennzeichnung, auch der Pluspol sein.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 01. Nov 2018, 11:03 bearbeitet]
Eunegis
Stammgast
#8 erstellt: 01. Nov 2018, 14:41
Hi Michael,

vielen Dank. Damit läge ich ja richtig, die Verbindung zum Verstärker hin und zu den Chassis hin immer für 2 Weichen komplett abzuschalten.
Wie verhält es sich mit der galvanischen Trennung? Die wäre nur gegeben, wenn ich sowohl (+) als auch (-) trenne, also nicht, wie von Dir genannt, die (-) Sränge ungetrennt lasse. Das sind jetzt zwei in Teilen widersprüchliche Vorschläge... ???
Concentra
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 01. Nov 2018, 16:56
Lautsprecher Umschalter wäre eine Möglichkeit.
Diese gibt es auch mit Fernbedienung.
Du müsstest allerdings zwei dieser Umschaltkästen haben und die Weichen dazwischen
anklemmen.
ehemals_Mwf
Inventar
#10 erstellt: 01. Nov 2018, 18:15

Eunegis (Beitrag #8) schrieb:
... Wie verhält es sich mit der galvanischen Trennung? ...

Warum galvanisch trennen, wenn es nur 1 Gerät mit 230 V~-Verbindung gibt (Verstärker) ?
Die LS und Weichen sind passiv.
-- Ich dachte dein Problem sei die große Anzahl von Umschaltern, also warum mehr als notwendig ?

-----------------
Aber nochmal:
-- Weichen mit durchgehender Rückleitung aufbauen (ist aber üblich)
-- auf evtl. verpolt angeschlossene Chassis achten !


[Beitrag von ehemals_Mwf am 01. Nov 2018, 18:18 bearbeitet]
Eunegis
Stammgast
#11 erstellt: 01. Nov 2018, 20:34
Das mit der galvanischen Trennung habe ich mir vielleicht nicht ganz korrekt vorgestellt. Aber mittlerweile habe ich es geblickt, denke ich.

In der Summe läuft das also auf 6 Schalter hinaus: je 1 vor und hinter der Weiche, und das für 3 Weichen. Die (-) Adern können dabei unberücksichtigt bleiben und müssen nicht geschaltet werden. Das vereinfacht die Sache um 50%.

Wenn da keine Einwände mehr bestehen, dann danke ich Euch. Wenn doch noch jemand Einwände hat, danke ich Euch trotzdem und allen nachfolgenden Rednern vorab...
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