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Groß-/Kleinschreibung im HiFi-Forum

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Autor
Beitrag
kölsche_jung
Moderator
#52 erstellt: 27. Sep 2013, 10:41

Pilotcutter (Beitrag #51) schrieb:
... Statische Kleinschreibung jedenfalls als rhetorisches Stilmittel fällt für mich flach. ...

und weil das für dich so ist, hat das für andere auch so zu sein PUNKT

OK, dann kann ja hier zugemacht werden
astrolog
Inventar
#53 erstellt: 27. Sep 2013, 11:18
kölsche jung schrieb:

Wenn dir Form wichtiger als Inhalt ist, bitte schön.

Wenn Du es so sehen möchtest!?
Form und Inhalt gehören zusammen! Zumindest sehe ich das so.

Ich persönlich finde "überfliegen" und dann meinen, man hätte den Inhalt verstanden .... sagen wir mal bedenklich bis arrogant

Auch wenn ich Dir da (zumindest in einer Diskussion mit dem Autor) zustimmen würde, hat dies rein gar nichts mit dem Thema zu tun!

Wer würde ein inhaltlich blödsinniges Buch kaufen?

Ganze Büchereien stehen voll davon und werden millionenfach gekauft!
Trotzdem stimmt bei diesen inhaltlich blödsinnigen Büchern zumindest einmal die Form. Und das ist auch gut so!

Überhaupt, wer bestimmt darüber, ob der Inhalt Blödsinn ist?
Was für Dich Blödsinn ist, mag für einen anderen der heilige Gral sein.
So ist der erste Eindruck also immer erst einmal die Form und erst auf dem zweiten Blick erschließt sich einem der Inhalt.
Stimmt die Form allerdings schon nicht, wird der Inhalt (egal wie er sein mag) schon einmal schlechter "wahrgenommen". Da gibt es sogar Studien darüber!

Fakt ist, dass die Mehrheit erst über die Form an den Inhalt kommt. wir selektieren im ersten Step visuell nicht inhaltlich (auch wenn ich meine Frau natürlich rein nur aufgrund des Charakters ausgesucht habe!).
Kann natürlich sein, dass Du die rühmliche Ausnahme bist!

Der Großschreibverweigerer macht sich es also selbst schwer(er), inhaltlich angenommen zu werden.

Aber auch darum geht es nicht!

Sondern schlicht darum, dass es dem Großschreibverweigerer völlig egal ist, ob der eigene Text lesbarer wird oder nicht.
Ich denke es steht außer Frage, dass die Lesbarkeit darunter leidet.
Nun ist es also nur noch eine Frage der Toleranz, ob so etwas geduldet, oder verurteilt wird.
Ich bin so gestrickt, dass ich es nach Möglichkeit meinem Partner immer so leicht wie möglich machen möchte, mich zu verstehen (warum auch nicht?).
Daher empfinde ich es als unhöflich, wenn man hier die eigenen Belange (Bequemlichkeit) über die der Leser stellt.
D.h. man macht es dem anderen schwerer, um es selbst etwas leichter zu haben. Das ist für mich = egoistisch + unhöflich.

Denn von was reden wir hier eigentlich?
Vom betätigen einer einzigen Taste, die man nicht öfters drücken muss als eine bestimmte Buchstabentaste.
Man könnte also einfach auch einmal seinen Text ohne den Buchstaben w schreiben:
enn ich in allen meinen Texten einfach einmal das "W" eglassen ürde, ird es dadurch scherer zu lesen. arum sollte ich dies meinen Lesern beußt zumuten ollen?

Da der Inhalt stimmt, dürfte dies für die Großschreibverweigerer ja kein Problem sein!

Es bleibt, die Argumentationslage der Großschreibverweigerer ist dünn bis nicht vorhanden. Was ich indes bisher an Argumenten gelesen habe, sind lediglich Rationalisierungen (oder Entschuldigungen, für deren Verhalten).
Was nicht heißt, ich setze dies mit "anspucken" gleich. So was ist völliger Blödsinn!
Es gibt Abstufungen im unhöflichen Verhalten.
Ich würde es eher mit dem Tür aufhalten, oder einem älteren Menschen seinen U-Bahnplatz anbieten gleichsetzen.
Das kann man tun, man kann es aber auch lassen.
Wenn man es tut, wenn es alle tun, wird die Welt ein bißchen freundlicher.
Wenn jeder sein bestes bzgl. Rechtschreibung leistet, wird zumindest die Kommunikation respektvoller.
Wer sollte sich gg. so etwas, WEGEN EINER KLEINEN TATSE, verweigern wollen?
Doch nur unfreundliche Egomanen!

und weil das für dich so ist, hat das für andere auch so zu sein PUNKT

OK, dann kann ja hier zugemacht werden

Seine Meinung zählt genauso wie Deine.
Also, was soll das?
Letztlich zwingt Dich ja keiner hier mitzulesen! Andere dürfen dann, mit Deiner Erlaubnis, hoffentlich weiterdiskutieren.
ingo74
Inventar
#54 erstellt: 27. Sep 2013, 11:36
und wieder ein ellenlanger beitrag...
aber dessen inhalt zeigt mir deutlich, dass der thread ins cafe gehört.

bin dann mal raus, weil mir so eine diskussion nichts bringt, fand im studium schon soziologie langweilig.


wenn sich etwas akut an den regeln ändern sollte, oder diese jetzt anders ausgelegt werden sollten, dann wird mir das ein mod sicher mitteilen, da das in 6 jahren und 12.000 posts bisher keinen gestört hat, gehe ich mal davon aus, dass das forum unterschiedliche stile erlaubt/duldet/verkraftet und nicht überregelt wird.
hifi-privat
Inventar
#55 erstellt: 27. Sep 2013, 11:59
Hast Du auch Argumente?

Oder sind die mit dem weitestgehend inhaltlosen "Argument" "langer Beitrag", schon erschöpft? Oder mag es sein, Du magst Dich gar nicht mit dem Gegenüber auseinander setzen? Das ist doch aber das Wesen einer Diskussion.

Und so wie Du der Meinung bist, diese Diskussion gehöre in eine Plauderecke, so ist sie anderen offenbar ein ernstes Anliegen. Schade wenn man so wenig bereit ist das zu akzeptieren.

Mir ist das ehrlich gesagt relativ Wumpe, ob irgendwer die Groß-/Kleinschreibung nutzt oder nicht. Wenn ich etwas nicht lesen mag, dann lasse ich es. Dennoch komme ich nicht umhin zu sagen, die Befürworter haben hier bislang die besseren oder gar nahezu einzigen Argumente vorgebracht. Aber statt auf ein einziges einzugehen wird polemisiert, werden falsche Unterstellungen gemacht usw.
Ein nicht nur unfreundliches, sondern unfaires Verhalten.

Zu einem Konsens wird man hier wohl kaum kommen, weshalb die Diskussion vermutlich tatsächlich ins Leere läuft. Deshalb ist sie aber nicht überflüssig, kann doch z.B. ein Mitleser hier erkennen, wer wie tickt, sich wie gibt und kann sich seinen Teil zu dem jeweils Beteiligten denken. Und das allein ist ja auch schon ein Gewinn.
peacounter
Inventar
#56 erstellt: 27. Sep 2013, 12:02
ich will mich ja eigentlich zurückhalten, aber dass es viele gebildete verfechter der konsequenten kleinschreibung gibt (und gab), sollte in diesen diskussionen nicht immer unter den tisch fallen gelassen werden.

schon jacob grimm hat dafür plädiert und das zieht sich bis heute durch.
die argumente sind vielfältig.
es gibt die vereinfacher, die den schriftspracherwerb möglichst hürdenarm gestalten wollen, es gibt dadaisten wie elfriede jelinek, die einfach eine regelverweigerung ausdrücken wollen bzw das zusammenstreichen aller regeln im leben auf das nötigste propagieren und darüber hinaus gibt es vielfältige weitere ansätze.

auch die reine faulheit ist natürlich ein argument.
wenn man den mehrwert einer regel nicht erkennen kann, dann hat man evtl auch nicht die muße, sich mit ihr zu beschäftigen.
das ist vielleicht vergleichbar mit dem abendlichen abstellen der schuhe:
der eine sieht einen ästhetischen gewinn darin, die fußbekleidung sauber parallel nebeneinander an einer dafür vorgesehen stelle "zu parken" und der andere schmeißt die latschen halt einfach in die ecke.

bei mir persönlich ist die entscheidung für die konsequente kleinschreibung eine mischung aus allem.
ich bin faul, fasziniert von der ästhetik des dadaismus (wie auch der experimentellen musik) und vor allem wünsche ich mir eine welt, in der jeder intellektuelle ballast zugunsten der einfacher gestrickten menschen über bord geworfen wird.
ich habe in der schule nie probleme gehabt und gerade im deutschen mit seinen vielfältigen (unsinnigen!) schreib- und grammatikregeln war ich immer einser-kandidat, aber ich hab auch immer menschen bemitleidet, die es da nicht so einfach hatten.
deswegen ging mir auch die letzte rechtschreibreform nicht mal im ansatz weit genug!


wenn mir übrigens jemand hier nicht glaubt, dass ich der "korrekten" schreibweise mächtig bin, nehme ich mir vieleicht noch die zeit und fette jeden buchstaben, der in konventioneller schreibe als majuskel ausgeführt gehört.
aber erst am wochenende, heute hab ich da echt keinen bock mehr drauf!

im übrigen pflichte ich ingo bei.

und wer sowas nicht lesen will, braucht ja nicht.
genauso wie man jemandem nicht zuhören muß, der dialekt spricht, wenn einen das stört.


[Beitrag von peacounter am 27. Sep 2013, 12:50 bearbeitet]
Pilotcutter
Administrator
#57 erstellt: 27. Sep 2013, 12:05

kölsche_jung (Beitrag #52) schrieb:

Pilotcutter (Beitrag #51) schrieb:
... Statische Kleinschreibung jedenfalls als rhetorisches Stilmittel fällt für mich flach. ...

und weil das für dich so ist, hat das für andere auch so zu sein PUNKT

OK, dann kann ja hier zugemacht werden


Da sollte auf keinen Fall irgendeine restriktiver Ton herausgelesen werden. Das liegt mir völlig fern, Klaus.
Die Leseschwierigkeiten, die ich mit Kleinschrift habe, würde man wahrscheinlich nicht einmal mit einem EEG der neuesten neurologischen Forschung messen können und von daher habe ich auch noch nie Kritik in dieser Hinsicht geübt und schon gar nicht bei ansonsten sinnvollen Beiträgen.
Hilfestellungen sehe ich bestenfalls bei neuen Neuanmeldungen, die Fragen oder Wünsche in Kleinschrift inklusive(!) mangelhafter Ausdrucksweise hier ins Forum klatschen.

Sonst wüsste ich auch nichts Sinnvolles mehr zum Thema.

Gruß und schönes Wochenende. Olaf
kölsche_jung
Moderator
#58 erstellt: 27. Sep 2013, 12:18

Pilotcutter (Beitrag #57) schrieb:

kölsche_jung (Beitrag #52) schrieb:

Pilotcutter (Beitrag #51) schrieb:
... Statische Kleinschreibung jedenfalls als rhetorisches Stilmittel fällt für mich flach. ...

und weil das für dich so ist, hat das für andere auch so zu sein PUNKT

OK, dann kann ja hier zugemacht werden


Da sollte auf keinen Fall irgendeine restriktiver Ton herausgelesen werden. ...

hatte ich auch nicht so verstanden

... naja, nachdem der erbsenzähler jetzt gründe für eine kleinschreibung und prominente vertreter genannt hat ... können wir uns ja mal damit auseinandersetzen ...

pea, ich stimme zu
hifi-privat
Inventar
#59 erstellt: 27. Sep 2013, 12:26
@peacounter:

Danke für den Beitrag. Der hat zumindest mal eine erweiterte Sicht (außer der Bequemlichkeit) gebracht. Das ist das, was ich unter interessanter Diskussion verstehe, man kann dazu lernen

Pilotcutter
Administrator
#60 erstellt: 27. Sep 2013, 13:57
Ich diskutiere jetzt einmal um des Diskutierens willen (also bitte nicht persönlich nehmen) und würde vielleicht doch noch eine Meta-Stufe höher gehen und mal wieder an Sinn und Zweck des Forums erinnern.


peacounter (Beitrag #56) schrieb:
und wer sowas nicht lesen will, braucht ja nicht.
genauso wie man jemandem nicht zuhören muß, der dialekt spricht, wenn einen das stört.


Genau da liegt ja der Hund begraben in einem Forum wie diesem und nicht zuletzt daran richtet sich ja die Kritik in Beitrag #1 wenn von Diskussionspartner(!) die Rede ist.

Dein Stil ist mir durchaus verständlich und zugänglich und war mir auch bekannt. Nur in einem Fachforum - und darum geht es hier ja in dieser Diskussion - ist das eben auch kein stichhaltiges Argument zu sagen, wenn einer Schwierigkeiten meinen Kleinschreib-Stil zu lesen hat, soll er's eben lassen. Man stellt seine eigenen Beiträge ja mittels diesem Forum der Öffentlichkeit zur Verfügung und dann kann man davon ausgehen, dass die Mehrheit den Beitrag lesen will.

Beispiel vorweg: Ein Arzt aus einem Dorf bei Flensburg fährt zu einem bundesweiten Ärzteforum nach Hannover (dort wird ungefähr das reinste Deutsch gesprochen, also hat er nichts zu befürchten). Nun spricht dort ein Professor aus Oberstorf zu einem Thema das ihn brennend interessiert(!).
Nur ist dieser Professor aber etwas urbayerisch und hat einen urbayerischen Stil und diesem Stil gemäß hält er seinen informativen Vortrag in urbayerisch. "Wen das stört,kann ja weghören!"

Schwieriger Fall, woll?! Der ein oder andere User will vielleicht gerade genau den Beitrag lesen weil er ihm wichtig ist, vielleicht wegen einer Reparatur eines InEars und dann ist ausgerechnet der kleingeschrieben

Persönlicher Stil ist ja völlig in Ordnung und 1:1000 Kleinschreiber-Stile im Forum auch aber grundsätzlich gesehen geht es hier im Forum um die nackte Art der Kommunikation und des Dialogs in einfachster schriftlicher Form und da sollte man sich auf die Form einigen, die allen zugänglich und für alle leicht lesbar ist. Und das ist für uns die Groß- und Kleinschreibung und auch deshalb gibt's nur einen digitalen Schrifttypensatz. Stell Dir vor, das Forum hätte noch 120 verschiedene Fonts zum Auswählen und einer würde in bauhaus Stil fragen und der nächste in Gothik antworten. Ist dann halt persönlicher Stil.

Im Fernsehen und nur zur reinen Unterhaltung kann ich wegzappen, brauche in der Tat nicht hinzuhören und kann mich ohne Verluste für die nächste Unterhaltung entscheiden. Aber hier handelt es sich (grundsätzlich gesehen jetzt) um ein Fachforum, wo die User wegen der Beiträge hier sind. "Wer's nicht lesen will, muss es ja nicht", kann ja (grundsätzlich gesehen) auch nicht das Argument sein. Und Untertitel gibt's im Forum ja nun auch nicht.

An die Groß- und Kleinschreibung als allgemeingütlige und gemeinsame Kommunikationsbasis in einem Fachforum kann man durchaus einmal, wie der TE es getan hat, appelieren.


[Beitrag von Pilotcutter am 27. Sep 2013, 14:21 bearbeitet]
kölsche_jung
Moderator
#61 erstellt: 27. Sep 2013, 14:39

Pilotcutter (Beitrag #60) schrieb:
...

An die Groß- und Kleinschreibung als allgemeingütlige und gemeinsame Kommunikationsbasis in einem Fachforum kann man durchaus einmal, wie der TE es getan hat, appelieren.

appellieren kann man ... klar
appellieren könnte man allerdings auch an den Gebrauch der return-taste nach ca. 60-80 Zeichen.
Erhöht die Lesbarkeit - gerade bei komplexen Satzkonstruktionen - ganz erheblich und hat sich wohl
aus genau diesem Grund als "allgemeingültig" durchgesetzt ... selbst in der Apothekenumschau

und ehrlich gesagt, finde ich persönlich zeilen mit gefühlten 150 zeichen (nein, ich habe natürlich
nicht gezählt) deutlich schwerer lesbar, als normale Zeilen mit konsequenter kleinschreibung ...

... und jetzt komm mir nicht mit: "das gibt die software so vor" ... das tut sie nämlich nicht (wie man
problemlos sieht). die forensoftware ermöglicht diese langen zeilen nur ... genauso wie sie
kleinschreibung ermöglicht ...

k
peacounter
Inventar
#62 erstellt: 27. Sep 2013, 15:07


jeder wie er meint, würd ich meinen

mir fällts auch oft schwer, menschen mit nachlässigkeiten in der interpunktion zu verstehen oder ein wenn ein "dass" durch ein "das" ersetzt wird.
aber ich wurschtel mich da durch und nehm es niemand übel.
so schlimm is das alles nich.

übrigens bin ich konsequent genug, auch im täglichen mail-verkehr mit zulieferern und interessenten die shift-taste zu schonen
wenn man gute arbeit macht muß man sich idr nicht verbiegen.
egal ob groß-/kleinschreibung, kravatte oder gilette-gebrauch.

aber trotzdem geh ich natürlich manchmal konventionen ein...
z.b. wenn ich für ein metal-konzert mit wichtigen kunden die lederjacke anzieh und die birkenstöcker auch im sommer gegen sneaker tausche oder vor einer messe zum putzer latsche.
das reicht dann aber auch mit dem aufwand...
outstanding-ear
Gesperrt
#63 erstellt: 27. Sep 2013, 18:55

kölsche_jung (Beitrag #47) schrieb:



outstanding-ear (Beitrag #45) schrieb:
... Es geht nicht um perfekte Rechtschreibung, das macht jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten und Bemühungen, auch wenn es nicht klappt, wurden noch nie angeprangert. Im Gegenteil. Das generiert Respekt. ....

Auch wenn dieser Satz die korrekte Groß-/Kleinschreibung enthält, ist er für mich irgendwie schwer verständlich.
Zudem ist er auch inhaltlich falsch, mir wurde schon ein Rechtschreibfehler (aka Vertipper) vorgehalten!



Das ist doch keine Frage! Selbstverständlich ist der Satz schwer verständlich, weil er falsch geschrieben wurde. Hinter "Möglichkeiten" hätte der Punkt kommen müssen oder ein Komma, weil es mindestens zwei Satzteile sind. Solche Fehler passieren halt, wenn man schnell schreibt oder das Hirn schneller denkt, als die Finger tippen können. Ich treffe den Fall sehr häufig an, wo ich einen Satz 10 mal lesen muß, um ihn zu kapieren, weil falscher Satzaufbau.

Wer sich bemüht, wird nicht schief angeschaut. Einen Legastheniker kann ich doch nicht verurteilen, weil er mit der Rechtschreibung - ich übrigens auch und nicht zu knapp - Schwierigkeiten hat. Wenn ich das weiß, dann respektiere ich das. Und wer Schwächen hat, sich bemüht und das auch kund tut, hat meinen größten Respekt. Denn das einzugestehen und zu zeigen, das man daran arbeiten möchte, ist doch vorbildlich!

Und wer einzelne Rechtschreibfehler anprangert, weil er jemanden eins auswischen will oder ihn vorführen will, der verläßt imho den Pfad der Fairneß. Das finde ich dumm und primitiv. Denn jeder weiß, daß er Fehler machen kann und solche Fehler keine Rückschlüsse auf die grammatische Fähigkeit zuläßt. Auch wenn man Fremdwörter falsch einsetzt, ist das kein Beinbruch. Nur wenn es jemanden passiert, der ständig Perfektion einfordert, dann ist das natürlich eine geöffnete Tür, die man gerne auftritt. Aber das ist ja wieder ein anderes Thema.

Mir fällt es schwer, bzw. für mich ist es schwieriger, kleingeschriebene Texte zu lesen. Nicht Inhaltlich, sondern von der Optik her. Das Gehirn liest ja fast gar nicht mehr, es vergleicht Bilder und man erkennt die Wörter. Es reicht schon aus, wEnN MaN sO wAs sHcReiBt, um die Aufmerksamkeit vom Text auf die Buchstaben zu lenken. Der Fokus verändert sich sofort und das macht es eben schwieriger. Das ist bei mir so und Punkt.

Deswegen stelle ich die Kommunikation mit dem User doch nicht ein oder denke, was ist das für ein Penner oder so, wieso behandelt er mich nicht mit Respekt. Aber ich nehme ihn weniger ernst, ob bewußt oder unbewußt, will ich gar nicht thematisieren. Vielleicht verbindet man diese Schreibweise mit Trivialität, Einfältigkeit, Unvermögen, was weiß ich. Aber es zeigt auf jeden Fall eine gewisse Wirkung, die ich nicht mit positiv attributieren kann. Daher bin ich auch gegen Sanktionen, wie es hier anklang, denn das muß doch letztlich jeder selbst entscheiden, welchen Eindruck er auf die Massen ausübt oder hinterläßt. Und ich möchte auch an die Verantwortung appellieren können, sich nicht dem Schlottertum zu unterwerfen, sondern sich für eine ordentliche Sprach- bzw. Schreibkultur einzusetzen.

Wenn ich meiner Frau oder Familie eine SMS schreibe, achte ich auch nicht auf alles so genau. Aber wenn ich einer Kundin antworte oder einem Fremden, achte ich - im Rahmen meiner Möglichkeiten - penibel darauf, keine Fehler zu machen. Nochmal, Perfektion kann und will keiner einfordern. Dann wäre es hier wohl auch verflixt still.
astrolog
Inventar
#64 erstellt: 27. Sep 2013, 19:14
outstanding-ear schrieb:

Wer sich bemüht, wird nicht schief angeschaut. Einen Legastheniker kann ich doch nicht verurteilen, weil er mit der Rechtschreibung - ich übrigens auch und nicht zu knapp - Schwierigkeiten hat. Wenn ich das weiß, dann respektiere ich das. Und wer Schwächen hat, sich bemüht und das auch kund tut, hat meinen größten Respekt. Denn das einzugestehen und zu zeigen, das man daran arbeiten möchte, ist doch vorbildlich!

Meinen Respekt (und ansonsten volle Zustimmung!)!

Und wer einzelne Rechtschreibfehler anprangert, weil er jemanden eins auswischen will oder ihn vorführen will, der verläßt imho den Pfad der Fairneß.

Nochmals meine Zustimmung!

Und wer Schwächen hat, sich bemüht und das auch kund tut, hat meinen größten Respekt

Aber mal so was von...!

Deswegen stelle ich die Kommunikation mit dem User doch nicht ein oder denke, was ist das für ein Penner oder so,

Ich überlese solche Texte mittlerweile. Zumindest, wenn ich das Gefühl habe, er könnte, macht es aber aus Faulheit/Gewohnheit nicht.
Aber für einen Penner halte ich ihn deshalb auch nicht.
Allergen
Gesperrt
#65 erstellt: 27. Sep 2013, 19:32

ingo74 (Beitrag #54) schrieb:
und wieder ein ellenlanger beitrag...
aber dessen inhalt zeigt mir deutlich, dass der thread ins cafe gehört.


Ich fand das Beispiel mit dem "" ... oh, o ist es denn?

Naja, ich fand es beeindruckend. Und sehr einleuchtend.


ingo74 (Beitrag #54) schrieb:

da das in 6 jahren und 12.000 posts bisher keinen gestört hat, gehe ich mal davon aus, dass das forum unterschiedliche stile erlaubt/duldet/verkraftet und nicht überregelt wird.


War das nicht schon Thema? Dass das eigene Mitwirken am Forum als Rechtfertigung für (in meinen Augen) Unhöflichkeit oder als Schutz vor Zurechtweisung missbraucht wird?


peacounter (Beitrag #56) schrieb:
ich will mich ja eigentlich zurückhalten, aber dass es viele gebildete verfechter der konsequenten kleinschreibung gibt (und gab), sollte in diesen diskussionen nicht immer unter den tisch fallen gelassen werden.

schon jacob grimm hat dafür plädiert und das zieht sich bis heute durch.
die argumente sind vielfältig.
es gibt die vereinfacher, die den schriftspracherwerb möglichst hürdenarm gestalten wollen, es gibt dadaisten wie elfriede jelinek, die einfach eine regelverweigerung ausdrücken wollen bzw das zusammenstreichen aller regeln im leben auf das nötigste propagieren und darüber hinaus gibt es vielfältige weitere ansätze..


Und das alles willst Du mit Deinem Handeln unterstützen? Im Moment schadest Du diesen Leuten eher, denn was ich nun mit ihnen verbinde, ist nicht wirklich vorteilhaft. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es ihnen gar nicht recht ist, nachgeahmt zu werden. Und die Nachahmer zeigen damit auch ein wenig die fehlende eigene Individualität.

Auf gut deutsch: Gibt es nicht andere Dinge, also wirklich individuelle Dinge, mit denen Du Dich abheben kannst? Wer den Leithammeln folgt, der frisst deren Scheiße, und nicht das frische Gras.


peacounter (Beitrag #56) schrieb:
bei mir persönlich ist die entscheidung für die konsequente kleinschreibung eine mischung aus allem.
ich bin faul, fasziniert von der ästhetik des dadaismus (wie auch der experimentellen musik) und vor allem wünsche ich mir eine welt, in der jeder intellektuelle ballast zugunsten der einfacher gestrickten menschen über bord geworfen wird.


Ich verstehe das jetzt nicht wirklich. Um das Leben zu vereinfachen, propagierst Du ein Verhalten, das den meisten hier das Leben verkompliziert? Wenn Du es da machen würdest, wo es dann wirklich das Leben vereinfacht. Oder machs in Deinem Tagebuch. Es gibt für alles passende und unpassende Orte, ich würde auch nicht auf die Idee kommen, meinen Sex vor Deiner Haustür haben zu wollen.


kölsche_jung (Beitrag #61) schrieb:

und ehrlich gesagt, finde ich persönlich zeilen mit gefühlten 150 zeichen (nein, ich habe natürlich
nicht gezählt) deutlich schwerer lesbar, als normale Zeilen mit konsequenter kleinschreibung ...

... und jetzt komm mir nicht mit: "das gibt die software so vor" ... das tut sie nämlich nicht (wie man
problemlos sieht). die forensoftware ermöglicht diese langen zeilen nur ... genauso wie sie
kleinschreibung ermöglicht ...

k


Die Zeilen kannst Du Dir nach Belieben selbst einstellen., scroll mal in das Fenster bei gedrückter <strg>-Taste. Die Schrift wird größer, sie wird besser lesbar und die Länge der Zeilen verringert sich. Im Zweifel stellst Du es so groß, dass Du nur noch zwei, drei Worte in einer Zeile hast. Völlig unkompliziert, der pure Dadaismus.

Für die Majuskeln gibt es kein Tool.



kölsche_jung
Moderator
#66 erstellt: 27. Sep 2013, 19:53

Allergen (Beitrag #65) schrieb:
....
Die Zeilen kannst Du Dir nach Belieben selbst einstellen., scroll mal in das Fenster bei gedrückter <strg>-Taste. Die Schrift wird größer, sie wird besser lesbar und die Länge der Zeilen verringert sich. Im Zweifel stellst Du es so groß, dass Du nur noch zwei, drei Worte in einer Zeile hast. Völlig unkompliziert, der pure Dadaismus.

Für die Majuskeln gibt es kein Tool.



:prost

jein, funktioniert nicht wirklich, bevor ich bei der normzeichenzahl bin, vergrößert sich das
bild weit über die bildschirmbreite ... dann kann ich schön viel scrollen ... auch keine lösung ...

warum kann sich der schreiber nicht einfach "an die regeln halten" ....
die benutzung der return-taste ist doch nicht sooooo schwer ...

jemand der auf regeleinhaltung pocht, sollte das schaffen
ZeeeM
Inventar
#67 erstellt: 27. Sep 2013, 20:25
Man kann hier keine 72 Punkt Schrift schreiben.
Allergen
Gesperrt
#68 erstellt: 27. Sep 2013, 20:38
@Kölsche_Jung - Also bei mir funktioniert das. Ich habe aber auch die Widgets eingeschaltet. Damit ist die Zeilenlänge sowieso schon etwas reduziert.

Seltsam, dass Du das nicht eingeschaltet hast.

Die 80-Zeichen Norm kommt aus der Zeit der textbasierten Benutzerschnittstellen. Kleine, kugelige Monitore mit grüner oder bernsteinfarbener Schrift. Du findest sie im Computermuseum.

Vielleicht gibt es sie auch noch in irgendwelchen juristischen Formularen, wegen der Schreibmaschinen, aber in der richtigen Welt sind Schriften mit fester Laufweite unten durch. Sie entsprechen nicht der menschlichen Wahrnehmung. Wenn ein großes W so viel Platz hat wie ein kleines i ist das schwer zu lesen. Auch hier hat sich bereits ein sinnvoller Dadaismus eingestellt und es gibt Proportionalschriften, die der menschlichen Schrift nachempfunden sind. Es wundert mich, dass gerade das Dich stört.

Aber das ist ot, hier geht es um vermeidbare Interpretationsspielräume im Schriftverkehr durch sachgemäße Anwendung allgemeiner Regeln.


[Beitrag von Allergen am 27. Sep 2013, 20:43 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#69 erstellt: 27. Sep 2013, 20:47

Allergen (Beitrag #68) schrieb:
Aber das ist ot, hier geht es um vermeidbare Interpretationsspielräume durch sachgemäße Anwendung allgemeiner Regeln.


Für manche Dinge im Leben brauch man eine qualifizierte Ausbildung damit man ein echtes Problem hat.
Es kann aber auch sein, das sich viele Menschen auf einem so niedrigen Niveau formaler und inhaltlicher Kommunikation bewegen, das ihnen nicht auffällt, das es ein echtes Problem gibt.

https://www.youtube.com/watch?v=4Yy1l_d3JqM
kölsche_jung
Moderator
#70 erstellt: 27. Sep 2013, 21:04

Allergen (Beitrag #68) schrieb:
... Die 80-Zeichen Norm ....

ist eigentlich eine 60-Zeichen-Norm ...
60 Anschläge, 30 Zeilen ... Normseite ... gab es schon lang vor monochromen Bildschirmen
... und Tageszeitungen und Zeitschriften "setzen" wahrscheinlich auch in kürzeren Zeilen
weil sie so olle Bildschirme haben ... nicht wegen der besseren Lesbarkeit


Allergen (Beitrag #68) schrieb:
...
Vielleicht gibt es sie auch noch in irgendwelchen juristischen Formularen, wegen der
Schreibmaschinen, aber in der richtigen Welt sind Schriften mit fester Laufweite unten
durch. Sie entsprechen nicht der menschlichen Wahrnehmung. Wenn ein großes W
so viel Platz hat wie ein kleines i ist das schwer zu lesen. Auch hier hat sich bereits ein
sinnvoller Dadaismus eingestellt und es gibt Proportionalschriften, die der menschlichen
Schrift nachempfunden sind. Es wundert mich, dass gerade das Dich stört.
....

mich stören auch keine festen Laufweiten, mich "stören" lange Zeilen.
Findest du nicht auch, dass die kürzeren Zeilen die Lesbarkeit erhöhen?
outstanding-ear
Gesperrt
#71 erstellt: 27. Sep 2013, 21:37
kleinschreiber sind doof....kleinschreiber sind doof....kl.....
Allergen
Gesperrt
#72 erstellt: 27. Sep 2013, 23:04
@Kölsche Jung

Nein, ich nutze gern die ganze Breite. Aber das ist ja gar nicht wichtig, so lange es als Nebenkriegsschauplatz vom Thema ablenkt. Willst Du nicht einen eigenen Thread auf machen? Kann eine spannende Diskussion werden.

Dies hier, das will ich noch mal betonen, geht um die begründete Aufforderung, sich im schriftlichen Ausdruck nach Kräften an geltende Regeln zu halten. Nicht als Selbstzweck sondern wegen verschiedener nachvollziehbarer Gründe. Da dieser Wunsch von verschiedenen Teilnehmern geteilt wird, kann man wohl auch von einem öffentlichen Interesse ausgehen.
ZeeeM
Inventar
#73 erstellt: 27. Sep 2013, 23:11

Allergen (Beitrag #72) schrieb:
Dies hier, das will ich noch mal betonen, geht um die begründete Aufforderung, sich im schriftlichen Ausdruck nach Kräften an geltende Regeln zu halten.


Hast du schon mal darüber nachgedacht welchen Eindruck deine Forderung macht? Nein? Bist ja auf der richtigen Seite, denn es geht ja um ein echtes Problem.
Du möchtest, so erscheint es mir, sprachliche Reglungen und deren Einhaltung auf die Ebene der Strafgesetzgebung heben.
outstanding-ear
Gesperrt
#74 erstellt: 28. Sep 2013, 08:26

ZeeeM (Beitrag #73) schrieb:

Du möchtest, so erscheint es mir, sprachliche Reglungen und deren Einhaltung auf die Ebene der Strafgesetzgebung heben.


Warum sollte jeder, der sich für Regeln (keine Gesetze!) einsetzt, die im Allgemeinen dem Interesse der Öffentlichkeit entsprechen, eine Art Aggressor sein, der am liebsten Hinrichtungen sehen will, wenn jemand einen Fehler macht? Du interpretierst in die Diskussion ein Streben nach Absolutismus hinein. Davon ist er und alle anderen Befürworter - den Aussagen nach - weit entfernt.

Nicht jeder, der eine gewisse Ordnung präferiert, ist ein pöhser Purche.
Allergen
Gesperrt
#75 erstellt: 28. Sep 2013, 08:45

ZeeeM (Beitrag #73) schrieb:

Allergen (Beitrag #72) schrieb:
Dies hier, das will ich noch mal betonen, geht um die begründete Aufforderung, sich im schriftlichen Ausdruck nach Kräften an geltende Regeln zu halten.


Hast du schon mal darüber nachgedacht welchen Eindruck deine Forderung macht? Nein? Bist ja auf der richtigen Seite, denn es geht ja um ein echtes Problem.


Im deutschen Sprechgebrauch gibt es einen kleinen, aber feinen Unterschied zwischen einer Aufforderung und einer Forderung. Daher


ZeeeM (Beitrag #73) schrieb:
Du möchtest, so erscheint es mir, sprachliche Reglungen und deren Einhaltung auf die Ebene der Strafgesetzgebung heben.


ist das ein falscher Eindruck. Wenn die Forenregeln mir verbieten, ein Arschloch ein Arschloch zu nennen, dann müssen sie es dem Arschloch auch verbieten, sich als solches zu zeigen. So einfach ist das, zumindest wenn die Regeln alle gleich stellen sollen.

Das war jetzt natürlich etwas übertrieben, Falschschreibung macht einen nicht automatisch zum Arschloch, aber wie man an den vielen Gegenargumenten sehen kann, schafft sie doch eine gewisse Reibung und die Zahl der passiv betroffenen und die Häufigkeit mit der das Ganze thematisiert wird zeigt, dass es lohnen würde mal über verschiedene Dinge nachzudenken. Auch die Heftigkeit, mit der das Thema bisweilen hochkocht sollte allen Beteiligten zeigen, dass es sich nicht um eine individuelle Marotte sondern um eine auf Dauer massive Dialogstörung handelt, die in einem Forum wie diesem eigentlich nichts zu suchen hat.

Ich sage ganz klar: Individualität erreicht man nicht dadurch, dass man die Individualität anderer nachahmt. Im Gegenteil, dadurch zerstört man deren Individualität und nimmt der Aussage, die sie damit verbinden, die Kraft.
peacounter
Inventar
#76 erstellt: 28. Sep 2013, 09:32

Allergen (Beitrag #75) schrieb:
Ich sage ganz klar: Individualität erreicht man nicht dadurch, dass man die Individualität anderer nachahmt. Im Gegenteil, dadurch zerstört man deren Individualität und nimmt der Aussage, die sie damit verbinden, die Kraft.
dadurch dass du das wiederholst, wird es nicht weniger unpassend.


Allergen (Beitrag #65) schrieb:

peacounter (Beitrag #56) schrieb:
..... viele gebildete verfechter der konsequenten kleinschreibung...

schon jacob grimm hat dafür plädiert...
die argumente...:
es gibt die vereinfacher, die den schriftspracherwerb möglichst hürdenarm gestalten wollen, es gibt dadaisten wie elfriede jelinek, die einfach eine regelverweigerung ausdrücken wollen bzw das zusammenstreichen aller regeln im leben auf das nötigste propagieren und darüber hinaus gibt es vielfältige weitere ansätze..


Und das alles willst Du mit Deinem Handeln unterstützen? Im Moment schadest Du diesen Leuten eher, denn was ich nun mit ihnen verbinde, ist nicht wirklich vorteilhaft. Ich bin mir auch ziemlich sicher, dass es ihnen gar nicht recht ist, nachgeahmt zu werden. Und die Nachahmer zeigen damit auch ein wenig die fehlende eigene Individualität.

Auf gut deutsch: Gibt es nicht andere Dinge, also wirklich individuelle Dinge, mit denen Du Dich abheben kannst? Wer den Leithammeln folgt, der frisst deren Scheiße, und nicht das frische Gras.
ich hab mal gefettet, was mir wichtig erscheint:
-verfechter einer bestimmten handlungsweise sind keine individualisten mit einem "originellen" stilmittel sondern vertreten die auffassung, dass diese handlungsweise richtiger / besser ist.
-deshalb plädieren sie dafür
-wer das zusammenstreichen der regeln auf das nötigste propagiert will damit sicher keinen originalitätspreis gewinnen und empfindet menschen, die damit d'accord gehen als nachahmer mit fehlender individualität, sondern wird sich idr eher über zustimmung freuen, denn hürdenärmer wird das erlernen der fähigkeit, sich mittels schrift auszudrücken nur dann, wenn nicht nur ein paar individualisten so schreiben.


meine kleinschreibung ist nicht ein fehlgeschlagener versuch des ausdrucks von individualität.
meine beweggründe hatte ich hier dargelegt und wo du da den aspekt "individualität/originalität" hineindeutest erschließt sich mir nicht
peacounter (Beitrag #56) schrieb:
bei mir persönlich ist die entscheidung für die konsequente kleinschreibung eine mischung aus allem.
ich bin faul, fasziniert von der ästhetik des dadaismus (wie auch der experimentellen musik) und vor allem wünsche ich mir eine welt, in der jeder intellektuelle ballast zugunsten der einfacher gestrickten menschen über bord geworfen wird.



aber ich mache da keine religion draus.
ich will niemanden überzeugen.

dennoch halte ich die teilweise völlig unsinnigen und vertrackten rechtschreibregeln im deutschen für ein ausgrenzungsinstrument, welches eigentlich abgeschafft gehört.
wie gesagt ging mir die rechtschreibreform längst nicht weit genug, aber sie ist zumindest ein anfang.
wer zur hölle braucht regeln zur konsonantenverdreifachnung und wann sie bei zusammengesetzten wörtern zu unterbleiben hat?
wie will man einem kind sinnvoll erklären, dass es "der aufwand" heißt, man aber von "aufwendig" spricht?
kinder müssen in der schule (und im leben) genug lernen, da muß man ihnen das leben nicht noch mit unsinnigen rechtschreibregeln und noch unsinnigeren ausnahmen davon erschweren!
es braucht schon eine gehöriges maß an hirnvergewaltigender energie, den kleinen einzubläuen, dass man "im folgenden" UND "im Folgenden" schreiben kann, nicht aber "des weiteren", sondern nur "des Weiteren" oder "desweiteren".
und wie selbstverständlich heißt es natürlich "zurzeit" und nicht "zur Zeit"

der ganze humbug ist in der englischen sprache nicht nötig.
auch da gibt es einige (imo ebenfalls überflüssige) großschreibvorschriften, die ich aber ebenfalls im täglichen mailverkehr mit kunden in aller welt über bord werfe.
egal ob das der name des angesprochenen (oder mein eigener) oder sonzwas is.
man versteht mich schon und oft genug antwortet man mir auch so.


die sprache (und auch die schriftsprache) ist etwas lebendiges.
"asap" ist mitlerweile in der täglichen kommunikation angekommen und immer häufiger "erwische" ich mich dabei, wie ich auch "afaik" oder "afair" im alltäglichen mailverkehr verwende.
"imo" ist mir auch schon passiert und wenn was nicht verstanden wird, kann man ja nachfragen.
so ist das leben....
man hat nur eins und die einzige konstante ist die veränderung!
YOLO (scnr )


edit:
der von klaus angesprochene verzicht auf die return-taste oder das unterbleiben textgliedernder leerzeilen stört mich übrigens auch ganz ungemein im lesefluß!
trotzdem hab ich noch nie jemanden darauf angesprochen.
ob allerdings jemand konsequent klein schreibt, fällt mich nichtmal auf.
dass ingo das tut, war mir bisher z.b. garnicht bewußt, obwohl ich schon oft was von ihm gelesen habe.

edit2:
so, hab ich mich doch wieder hinreißen lassen und auf die leidige kritik seitens der rechtschreibblockwarte reagiert....
und dabei wollte ich mir das doch endlich mal sparen!!!
irgendwie erinnert mich das an opas kritik an meinen langen haaren anfang der 80er....
da hieß es auch immer: "du machst das doch nur, um zu provozieren!"
nein! unsinn!
eher sind diese regeln dazu gemacht, um menschen zu uniformieren, könnte man antworten.
genau wie: "nimm die ellbogen vom tisch!", "gib das schöne händchen" oder "man hält damen die tür auf"

mal sehn, ob ich jetz meine schnauze halten kann....
wie klaus in seiner signatur stehen hat:
"wer das liest, kann lesen" (und zwar auch ohne großbuchstaben!)
und wer das nicht lesen will, der läßt es!


[Beitrag von peacounter am 28. Sep 2013, 10:02 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#77 erstellt: 28. Sep 2013, 10:20

Allergen (Beitrag #75) schrieb:
Auch die Heftigkeit, mit der das Thema bisweilen hochkocht sollte allen Beteiligten zeigen, dass es sich nicht um eine individuelle Marotte sondern um eine auf Dauer massive Dialogstörung handelt, die in einem Forum wie diesem eigentlich nichts zu suchen hat.


Nein. Es ist der falsch stehende Gartenzwerg in der sauberen Schrebergartensiedlung.
Allergen
Gesperrt
#78 erstellt: 28. Sep 2013, 11:32

Ich schrieb:
Das war jetzt natürlich etwas übertrieben, Falschschreibung macht einen nicht automatisch zum Arschloch, aber wie man an den vielen Gegenargumenten sehen kann, schafft sie doch eine gewisse Reibung und die Zahl der passiv betroffenen und die Häufigkeit mit der das Ganze thematisiert wird zeigt, dass es lohnen würde mal über verschiedene Dinge nachzudenken. Auch die Heftigkeit, mit der das Thema bisweilen hochkocht sollte allen Beteiligten zeigen, dass es sich nicht um eine individuelle Marotte sondern um eine auf Dauer massive Dialogstörung handelt, die in einem Forum wie diesem eigentlich nichts zu suchen hat.


Soweit der wesentlich wichtigere Teil meines letzten Beitrags.

Du sagst ich bräuchte Deine Beiträge nicht zu lesen. Das ist so weit richtig, Wie soll ich aber einem Thread folgen, wenn ich spätestens bei einer Antwort Dritter gezwungen bin, mich auch mit Deinem Beitrag zu beschäftigen. Du sperrst mich damit de facto aus jedem Thread aus an dem Du teilnimmst.

Wenn ich dazu sehe, dass Du Helmut Schmidt auf der anderen Seite nicht zubilligst, zu sagen "wenn ich komme bringe ich meine Zigaretten mit", frage ich mich, für wie viel wichtiger Du Dich hältst. Deine Art und Weise, mit Rauchern umzugehen, will ich hier und jetzt nicht werten. Da mache sich jeder sein eigenes Bild. Aber hier nimmst Du Dir etwas heraus, was Du einem Mann der erstaunlich viel für unsere Gesellschaft, für die Befriedung Europas und andere Ziele erreicht hat, absprechen willst, einfach weil es um etwas geht, was Dich stört.

Deine veralteten Avantgardisten mögen vielleicht auch recht haben mit der notwendigen Vereinfachung, aber in einer funktionierenden Gesellschaft ist zwischen eine gute Idee und ihre Verwirklichung ein demokratischer Diskussions- und Entscheidungsprozess geschaltet.

Nun wurde schon oft der Entscheidungprozess im Forum gestört durch Entgleisungen ins Persönliche, daher bitte ich um sachliche Diskussion der Gründe in jeder Richtung.

Nochmal. Künstler und Avantgardisten wollen provozieren mit ihren Aktionen. Sie wollen aber nicht, dass man sie nachmacht sonst hätten wir seit Beuys jeder ein Stück ranziger Butter in der Badewanne. Und seit Christo würden wir unsere Autos morgens nicht ausparken sondern auswickeln.

Wissenschaftlich begründete notwendige Änderungen des gesellschaftlichen Konsenses bedürfen der Diskussion und Entscheidungsfindung. Ein Vorweggreifen und das Schaffen von Tatsachen hat da ein wenig von Selbstjustiz. Und wenn ich die Mehrheiten hier im Forum so betrachte, wird das wohl auch auf lange Zeit erstmal keine gelebte und akzeptierte Wirklichkeit.

Faulheit, ... ich hatte es eh vermutet seit dem Smartphone. Ja. Da gebe ich jetzt auf, dagegen ist kein Kraut gewachsen.


[Beitrag von Allergen am 28. Sep 2013, 11:33 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#79 erstellt: 28. Sep 2013, 11:41

Allergen (Beitrag #78) schrieb:

Du sperrst mich damit de facto aus jedem Thread aus an dem Du teilnimmst.


Nein, das tust du selber.
peacounter
Inventar
#80 erstellt: 28. Sep 2013, 13:05

Allergen (Beitrag #78) schrieb:
Nochmal. Künstler und Avantgardisten wollen provozieren mit ihren Aktionen. .

das zu behaupten ist erstmal eine unterstellung!
nicht jeder künstler will provozieren.
manch einer will auch einfach nur erfreuen.
christo und beuys als provokateure anzuführen, finde ich eigentlich sogar ein bischen frech.
es geht dort vielmehr um nonverbalen ausdruck als um provokation!
und es gibts sicher viele weitere motivationen.

aber es sind ja auch lange nicht nur "künstler und avantgardisten", die sich für die kleinschreibung starkmachen.

und mal unabhängig von jeder diskussion über sinn und unsinn von konsequenter kleinschreibung, gemäßigter kleinschreibung oder regelkonformer schreibweise empfinde ich persönlich einen durchgehend kleingeschriebenen text einfach auch optisch als viel ästhetischer.
das ging mir schon immer so, egal ob im booklet eines tonträgers, in der bauhaus-ästhetik oder in den ernst-jandl-texten damals im schulunterricht.

mann-mann-mann...... so ein blödsinniges thema!
regt euch doch bitte über andere sachen auf!


[Beitrag von peacounter am 28. Sep 2013, 13:06 bearbeitet]
ZeeeM
Inventar
#81 erstellt: 28. Sep 2013, 13:11
Für den Lesefluss finde ich zu lange Zeilen sehr viel anstrengender als eine fehlende Strukturierung durch Großbuchstaben. Was Provokationen anbelangt, gibt es da auch immer ein Sender-Empfänger-Problem und nicht selten besteht, wie im Rundfunkbetrieb, so manche Empfangsstörung in einer Fehlabstimmung des Empfängers.
Allergen
Gesperrt
#82 erstellt: 28. Sep 2013, 13:30

ZeeeM (Beitrag #79) schrieb:

Allergen (Beitrag #78) schrieb:

Du sperrst mich damit de facto aus jedem Thread aus an dem Du teilnimmst.


Nein, das tust du selber.


Es wurde von vielen gesagt, dass sie Schwierigkeiten haben, solche Texte zu lesen. Als Antwort kam: Du brauchst es ja nicht tun. Aber spätestens wenn ich auf einen Beitrag eines Dritten antworte, der sich auf seinen Beitrag bezieht, muss ich es tun, wenn ich ernsthaft an dem Thread teilnehmen will.

Also kann ich es auch lassen. Dann poliere ich lieber ein paar Gartenzwerge oder schreibe ein paar Falschparker auf.

Aber @Peacounter, Du hast recht. Was für ein Thema. Es waren allerdings die bisher einzigen Argumente für eine durchgehende Kleinschreibung. Sie kamen von Dir. Was nun? Es gibt eine menge Argumente dagegen. Keine bisher dafür. Also keine sachlichen, die konsensfähig wären. Wie geht es jetzt weiter mit den drei, vier inbrünstigen Vertretern einer Subkultur, über deren Sinn ich jetzt nicht zu urteilen vermag?
ZeeeM
Inventar
#83 erstellt: 28. Sep 2013, 13:33

Allergen (Beitrag #82) schrieb:
Also kann ich es auch lassen. Dann poliere ich lieber ein paar Gartenzwerge oder schreibe ein paar Falschparker auf.


Vorbildlich!
Allergen
Gesperrt
#84 erstellt: 28. Sep 2013, 13:36
Nicht wahr? Mal was neues ausprobieren.
Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass es mich wirklich ausfüllt.
astrolog
Inventar
#85 erstellt: 28. Sep 2013, 14:36
peacounter schrieb:

mann-mann-mann...... so ein blödsinniges thema!
regt euch doch bitte über andere sachen auf!

Das sind mir immer die liebsten Kommentare.
Selbst ellenlange Beiträge dazusteuern (was ich grundsätzlich erst einmal gut finde), aber im gleichen Atemzug postulieren, wie blödsinnig dies alles ist!
Warum steuerst Du dann Deinen Input bei?
Wenn hier nicht so rege und kontrovers diskutiert würde, wäre der Thread längst gestorben!

Anscheined ist es aber so, dass jeder schon einmal darüber nachgedacht hat, darüber gestolpert ist, damit konfrontiert wurde, oder selbst noch auf der Suche nach einer endgültigen Meinung ist.

Für Watzlawick war Kommunikation (und darum geht es hier letztendlich) zumindest so wichtig, dass er daraus ein Lebensthema gemacht hat!

In seinem Schatten sonne ich mich lieber, als mehrere hundert Seiten über Kabelklang zu philosophieren!
peacounter
Inventar
#86 erstellt: 28. Sep 2013, 14:48
Ich hab ja gesagt, dass ich mich hinreißen lassen hab.
Blöd ist das Thema trotzdem.
Ich hab nur mitgemacht, weil nach Argumenten gefragt wurde.
Davon hab ich ein paar geliefert und gut is.
Dass diese Argumente nicht jeden überzeugen ist offensichtlich.
Mich überzeugen die Gegenargumente ja auch nicht.

Dieser Post wurde übrigens mit dem iPhone erstellt und die autokorrektur hat die Großschreibung generiert.
Ich lass es so, mich stört das nicht.



Sich im Schatten zu Sonnen ist übrigens eine komische idee
outstanding-ear
Gesperrt
#87 erstellt: 28. Sep 2013, 15:06

peacounter (Beitrag #86) schrieb:
Dass diese Argumente nicht jeden überzeugen ist offensichtlich.
Mich überzeugen die Gegenargumente ja auch nicht.


Womit wir bei den Goldohren wären.
astrolog
Inventar
#88 erstellt: 28. Sep 2013, 15:43

Ich hab ja gesagt, dass ich mich hinreißen lassen hab.

Sagt man zwar so...aber dabei lässt sich wahrscheinlich keiner zu etwas hinreißen, was er nicht auch im innersten möchte.
Denn, wie sollte das gehen?

Blöd ist das Thema trotzdem.

Nur weil man derzeit auf der Stelle tritt!

Man kann das Fass auch ganz anders aufzäumen (weg von der Höflichkeitsdebatte) und dann wird es richtig komplex, politisch, gesellschaftskritisch, soziologisch, psychologisch (sowieso) und auch neurologisch (und vor allem alles andere als blöd!).

Werde es (vielleicht) später einmal kurz versuchen. Bin aber gerade am köcheln und heute nur wenig Zeit.
Und da ich mir das Essen nicht verhageln möchte, eh erst nach dem Essen (denn ich bin mir sicher, von eingen Einfaltspinseln hagelt es dann Spott und Häme)...

Sich im Schatten zu Sonnen ist übrigens eine komische idee

Nur konkret, nicht im übertragenen Sinne.
Watzlawick ist mein Guru, da stehe ich immer im Schatten (selbst um 12:00Uhr mittags). Jder hat eben so seine Helden...
peacounter
Inventar
#89 erstellt: 28. Sep 2013, 15:53
Ein Fass aufzuzäumen ist irgendwie ein nicht minder seltsamer Gedanke
Naja, solange du nicht auf die Idee kommst, ein Pferd von hinten aufzumachen...
kölsche_jung
Moderator
#90 erstellt: 28. Sep 2013, 20:13

Allergen (Beitrag #72) schrieb:
@Kölsche Jung

Nein, ich nutze gern die ganze Breite. Aber das ist ja gar nicht wichtig, so lange es als Nebenkriegsschauplatz vom Thema ablenkt. Willst Du nicht einen eigenen Thread auf machen? Kann eine spannende Diskussion werden.

Dies hier, das will ich noch mal betonen, geht um die begründete Aufforderung, sich im schriftlichen Ausdruck nach Kräften an geltende Regeln zu halten. Nicht als Selbstzweck sondern wegen verschiedener nachvollziehbarer Gründe. Da dieser Wunsch von verschiedenen Teilnehmern geteilt wird, kann man wohl auch von einem öffentlichen Interesse ausgehen.

Indem du die ganze Breite nutzt überschreitest du die 60-Zeichen-Norm
... nehm ich dann mal so hin, dann lass mich auch schreiben wie ich will
dir/euch geht es doch um regeleinhaltung ... aber wie so oft ... rosinenpickerei

und aus ner handvoll usern ein öffentliches interesse zu konstruieren ... ohje

wenn zB irgendwo eine handvoll spinner in ner fussgängerzone steht, den koran verteilt
und irgendwas von islamischer gottesstaat faselt, würde ich da auch nicht von öffentlichem
interesse sprechen ... obwohl das sicher "ein paar mehr Leute" sind, als die 5 oder 6
kleinschreibnörgler
Allergen
Gesperrt
#91 erstellt: 28. Sep 2013, 20:43
...denen drei Kleinschriftfetischisten gegenüber stehen.

outstanding-ear
Gesperrt
#92 erstellt: 28. Sep 2013, 20:46
Und wenn irgend jemand am Stadtbrunnen eine Nummer schiebt, sind bestimmt auch einige, die anfeuern und öffentliches Interesse konstruieren. Das sind sicher mehr, als die paar Sexmuffel, die nur im Schlafzimmer wollen. Die Verkettung von Lehrplänen mit den geistigen Entgleisungen islamistischer Spinner, erschreckt mich. Ich finde, die Diskussion gleitet bedauerlicher Weise in persönliche Plattitüden ab. Diffamiere den Gegner, versuche, ihn in die Spinnerecke zu stellen, die vielleicht eigene Fehleinschätzung zum Standard zu erheben und achte darauf, das keine sachdienlichen Argumente eingestreut werden. Das kenne ich so nur von Politikern und Leuten, die mit Rechtskunde in Berührung gekommen sind. Da gehört das nämlich zum Grundstudium. Rhetorische Tricks, wie sie bei Janus - völlig zurecht - ständig kritisiert werden. Muß sowas sein?
kölsche_jung
Moderator
#93 erstellt: 28. Sep 2013, 20:49
zutreffend, also steht es 3 gegen 5 gegen "mehr als 700.000" - 8, denen es wurscht ist ...

ich würde sagen, dass ist ein deutliches Votum,
Spiel-Satz-und-Sieg für ... is mir wurscht
Allergen
Gesperrt
#94 erstellt: 28. Sep 2013, 21:03
Hatten wir das nicht eben im Wahlen-Thread? Wer seine Stimme nicht abgibt, verwirkt sie?

Meinst Du nicht, dass jemand dem die Falschschreibung so unwichtig ist, dass er dem Smartphone erlaubt, die Rechtschreibung zu korrigieren, nicht auch relativ leicht am richtigen PC darauf verzichten könnte?

Welche Gründe sind denn für Dich die Überzeugenden, dass Du das so verteidigst?
ZeeeM
Inventar
#95 erstellt: 28. Sep 2013, 21:07
Kann man einem Menschen, der sich nicht konsequent an Rechtschreibgesetze hält überhaupt Verantwortung übertragen?
Allergen
Gesperrt
#96 erstellt: 28. Sep 2013, 21:13


Was hat Rechtschreibung mit Gesetzen zu tun?
ZeeeM
Inventar
#97 erstellt: 28. Sep 2013, 21:16
kölsche_jung
Moderator
#98 erstellt: 28. Sep 2013, 21:16

Allergen (Beitrag #94) schrieb:
Hatten wir das nicht eben im Wahlen-Thread? Wer seine Stimme nicht abgibt, verwirkt sie?

kann sein, dass das da geäußert wurde, macht es aber deshalb nicht richtiger ... Schweigen als willenserklärung ist die absolute ausnahme


Welche Gründe sind denn für Dich die Überzeugenden, dass Du das so verteidigst?

zuerst mag ich generell keine regeln
dann ist sprache kein selbstzweck, sie ist im eigentlichen sinne nur mittel zum zweck
ich erlebe jedoch häufig, dass personen sich durch einen elitären sprach- und schreibstil gerne selber etwas zu erhöhen suchen ... dem setzte ich dann gerne eine etwas schlampige art entgegen ... insoweit ... gewohnheit

und jetzt grade, weil ich auf dem sofa liege, den laptop auf dem knie und mit der linken hand das gerät festhalte, also mit einer hand tippe ... und da komm ich oft an diese scheixxtaste einfach nicht dran ...am desktoprechner mit tastatur schreib ich meistens "richtig" ... und ja, bei den anführungszeichen brech ich mit fast die finger
Allergen
Gesperrt
#99 erstellt: 28. Sep 2013, 22:05
Also wenn ich Dir am Tisch gegenüber sitze, dann erwartest Du doch auch, dass ich mich nicht gehen lasse. Ist es OK, wenn Du das jetzt tust, nur weil da ein Internet dazwischen ist?





Das mit den Regeln ist so eine Sache. Ich finde, es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Auf der einen Seite völlige Freiheit für sich zu beanspruchen, auf der anderen Seite aber peinlichst drauf achten dass andere dies nicht tun, scheint mir persönlich nicht konsistent. Wenn es Dich interessiert, verlinke ich den Beitrag in dem es darum ging, dass Helmut Schmidt nicht in ein Fernsehstudio kommt, wenn er dort nicht rauchen darf. Zuerst die Wortwahl, mit "hochgradiger Sucht" und "permanenter Nikotinüberdosis", dann die Tatsache an sich, Beide "Freiheiten" schränken das Befinden Dritter ein, und so macht es doch keinen Unterschied wer sie sich nimmt. Und wenn, dann eher doch umgekehrt. Quod licet Jovi, non licet Bovi.
ZeeeM
Inventar
#100 erstellt: 28. Sep 2013, 22:35

Allergen (Beitrag #99) schrieb:
Also wenn ich Dir am Tisch gegenüber sitze, dann erwartest Du doch auch, dass ich mich nicht gehen lasse.


Warum nicht Kleinschreiberei mit noch etwas Härterem verbinden? Wer weiß welche Defizite man bei "Denen" noch finden kann, wenn man mal genau hinschaut?
kölsche_jung
Moderator
#101 erstellt: 28. Sep 2013, 22:51

Allergen (Beitrag #99) schrieb:
Also wenn ich Dir am Tisch gegenüber sitze, dann erwartest Du doch auch, dass ich mich nicht gehen lasse. Ist es OK, wenn Du das jetzt tust, nur weil da ein Internet dazwischen ist?

ich bin meinen mitmenschen gegenüber in aller regel sehr tolerant ... aber was heißt "gehen lassen"?


Das mit den Regeln ist so eine Sache. Ich finde, es kommt darauf an, wie man damit umgeht. Auf der einen Seite völlige Freiheit für sich zu beanspruchen, auf der anderen Seite aber peinlichst drauf achten dass andere dies nicht tun, scheint mir persönlich nicht konsistent.

insoweit verstehe ich ja nicht, wenn kleinschreibernörgler gleichzeitig returntastenverweigerer sind


Wenn es Dich interessiert, verlinke ich den Beitrag in dem es darum ging, dass Helmut Schmidt nicht in ein Fernsehstudio kommt, wenn er dort nicht rauchen darf. Zuerst die Wortwahl, mit "hochgradiger Sucht" und "permanenter Nikotinüberdosis", dann die Tatsache an sich, Beide "Freiheiten" schränken das Befinden Dritter ein, und so macht es doch keinen Unterschied wer sie sich nimmt. Und wenn, dann eher doch umgekehrt.

schlechtes beispiel ... passivrauchen ist eine gesundheitsgefährdung, sei sie noch so gering ... ich halte die ganzen diskussionen und verbote darum für völlig überzogen und albern ... und wenn schmidt keinen bock hat, mich zu besuchen, wenn er nicht paffen darf, ist das seine entscheidung, ich kann ihm meine entscheidung ja mitteilen, ich kann entscheiden, ob ich mich diesem wahsinnigen krebsrisiko durch ne handvoll kippen aussetzen will, er kann entscheiden, ob er trotz verbot zu mir kommt ... aber noch schlechteres beispiel, ich würde mit ihm gemeinsam erstmal richtig eine schmoken

gesundheitsgefahren sehe ich weder beim kleinschreiben, noch beim returntastenverweigern ... insoweit ... jeder wie er mag


Quod licet Jovi, non licet Bovi.

sorry, aber ich verstehe kein kisuaheli
Apalone
Inventar
#102 erstellt: 29. Sep 2013, 02:36

kölsche_jung (Beitrag #101) schrieb:
....

Quod licet Jovi, non licet Bovi.

sorry, aber ich verstehe kein kisuaheli


Na, na als Jurist wirst du doch wohl die Trivialsprüche der Küchenlateiner kennen?

Wobei hier anzumerken ist:
Wenn man schon meint, lateinische Phrasen dreschen zu müssen, wäre eine korrekte Schreibweise doch sinnvoller (im Lateinischen gibt es kein "Jott")
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