Subwoofer unter der Couch

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Austro-Diesel
Stammgast
#1 erstellt: 29. Mrz 2021, 19:47
Guter Rat ist gefragt, denn ich plage mich gerade mit der Erneuerung meiner teilweise schon 30 Jahre alten Stereo-Anlage herum. Schon vor längerer Zeit wurde der Verstärker unbrauchbar, nun hat es eine Lautsprecherbox erwischt, der TMT ist ganz tot. War ein ganz angenehmes und geliebtes System (Nakamichi Amplifier1 und Triangle Meridien).

Aktuell stehen hier zwei Triangle Gaïa Standlautsprecher, die sich ästhetisch ausgezeichnet in den Raum fügen, ein zeitgemäßer wie potenter Cocktail Audio X35 "All-in-One" ist im Zulauf. Was den Lautsprechern mit ihren zierlichen 13er-Chassis aber definitiv fehlt, das ist mehr Tiefgang. Bin da von den voluminöseren Vorgängern schon nicht verwöhnt, aber da kommt ja gar nix. Vielleicht bringt der X35 die Dinge ein bisschen in Schwung. Und klar könnte ich größere Dinger wie die Antal oder Australe hinstellen, nur weder ist das im nicht zu großen Wohnzimmer schön, noch brauch ich die Diskussionen mit der Gattin. Die Prioritäten verschieben sich eben, ebenso wie die Empfindlichkeitskurve des Gehörs, auch Geld spielt ab einem gewissen Punkt eine Rolle.

Daher kam ich auf die Idee, den fehlenden Bumms mit einem guten, knackigen Sub zu ergänzen. Ich steh eher auf trockenen Bass, höre alles Mögliche von Klassik bis Blues, von Jazz bis Pop. Ich höre nicht zu oft, aber wenn, dann eher mit gutem Pegel. Das Wohn-Esszimmer besteht aus zwei gekoppelten Räumen, jeder knapp 30 m2 groß, nicht zu hoch, gut bedämpft.

Was fehlt, das ist aber auch ein guter Platz für den Sub. Der soll ja nicht in der Raumecke oder an der Wand stehen, aber schon eher bei den Lautsprechern, so lese ich hier.

Nun ist es so, dass neben den Lautsprechern eine Chaiselongue steht, der "Lese- und Rückzugswinkel". Und dieses Möbelstück hat knapp 10 cm hohe Füße und ist untenrum komplett hohl, da sind grob 30 cm Höhe, 50 cm Tiefe und gut 80 cm Breite zu haben. Diese Liege selbst steht zwar in der Raumecke, der Sub selbst wäre dann doch seitlich über einem Meter und zur Rückwand an die 40 cm von der Wand entfernt. Allerdings müsste der Treiber dann nach unten arbeiten, ein eher kompaktes Tiefenmaß haben und das Gehäuse natürlich auf kleinen Füßen stehen.

Und da fiel mir ein, dass ich ja noch zwei Mac Audio Aliante 12" Black Limited habe, einer ein wenig gebraucht, der andere sogar noch in der Originalverpackung. Das sind zwar Car-HiFi-Woofer, aber von der ganz, ganz feinen Sorte. Nicht die lautesten, aber sehr audiophil. Bauen sehr flach, haben eine riesige Schwingspule, 125 mm, 500 W RMS an 4 Ohm sagt das Datenblatt. Spielen ins geschlossene Gehäuse mit schmalen 24 Litern, in Bassreflex wollen sie rund 60 Liter bekommen. Das würde locker unter das Sofa passen! Im Auto kam schon einer davon an einer gebrückten Steg K2.02 richtig Bombe ... das waren noch Zeiten! Der Aliante braucht laut Berichten einen kräftigen Verstärker, Klirr macht ihn schnell kaputt.

Mit einem Verstärkermodul wie dem Monacor SAM-500D könnte das schon ganz gut anzuspielen sein, denke ich (500 W RMS/700 W Musik, Dämpfungsfaktor ca. 25). Die +3dB-Anhebung könnte gut zum geschlossenen Gehäuse passen, der Verstärker ist günstig und scheint einen leidlichen Ruf zu haben. Und da kein Windows-PC-im Haus ist, helfen mir Sub-Amps mit DSP wenig.

Nun die Frage: Schnapsidee -- oder ein durchaus verfolgenswerter Ansatz?


[Beitrag von Austro-Diesel am 29. Mrz 2021, 21:14 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#2 erstellt: 30. Mrz 2021, 18:42
prinzipiell ist dein vorhaben eine gute überlegung. mich würden in dem zusammenhang noch die TSP des ali interessieren, dann kann man mehr aussagen zum gehäuse treffen (homehifi ≠ carhifi).

eine weitere alternative könnte sein, die beiden ali zu versilbern und sich gute home-subwooferchassis zuzulegen

bzgl. verstärker evtl. auch mal den reckhorn a-409 anschauen, der ist auf 2 ohm brückbar
Austro-Diesel
Stammgast
#3 erstellt: 30. Mrz 2021, 18:58
Danke für deine Meinung!

Es gibt hier im Forum den einen oder anderen Beitrag zu dieser Anwendung des Aliante (allerdings des recht ähnlichen Vorgängermodells "Aliante Si"), das Fazit derjenigen, die ihn tatsächlich gehört haben ist so zusammenzufassen: eher unauffällig, "unhörbar", trägt nicht auf, impulstreu, schwacher Effekt, eher wenig laut.

Da ich kein "fettes Bumm-Bumm" sondern einfach etwas kräftigeren, aber sauberen Bass suche, könnte das schon hinkommen, so meine Hoffnung.

Der Charme des Aliantes liegt nicht zuletzt in der geringen Bautiefe von nur 88 mm. Mit einem 19-mm-Spanplattengehäuse von 44 x 44 x 22 cm komme ich auf netto ca. 25 Liter fürs geschlossene Gehäuse, das will ich jetzt mal ausprobieren.

Das Verstärkermodul würde ich in ein zweites, externes Gehäuse einbauen, dem Blech des Moduls mit einer Größe von 25 x 27 cm traue ich irgendwie nicht die nötige mechanische Stabilität zu. Auch wegen der Erreichbarkeit der Einstellknöpfe und der Anschlüsse.

Der Reckhorn A-409 hat schön viele Einstellmöglichkeiten und auch eine angenehme Optik. 2-Ohm-Festigkeit ist beeindruckend, jedoch nicht erforderlich. Merke ich mir auf jeden Fall mal, wird ja auch öfters genannt. Das Monacor SAM-500D ist mit 500 W RMS an 4 Ohm noch etwas potenter und ich hab's jetzt um 170 Euro bekommen (Versandhandelsrückläufer), das probiere ich daher auf jeden Fall vorher aus.

Mac Audio Aliante 12" Black Edition
12" Subwoofer mit Glasfaser-Wafer-Flachmembrane
Belastbarkeit 500 W RMS
Impedanz 4 Ohm
Frequenzbereich 18-250 Hz
Schalldruck 88 dB
Rdc 3,3 Ohm
Fs 20 Hz
Qms 2,19
Qes 0,27
Qts 0,24
Vas 138 l
Xmax 18 mm


[Beitrag von Austro-Diesel am 30. Mrz 2021, 19:21 bearbeitet]
Reference_100_Mk_II
Inventar
#4 erstellt: 31. Mrz 2021, 15:54
30L CB schauen mit dem SAM 500 ganz ok aus.
Austro-Diesel
Stammgast
#5 erstellt: 31. Mrz 2021, 17:53
Hab heute mal die Kiste zusammengezimmert und den originalverpackten Aliante ausgepackt und reingeschraubt. 19er-MDF-Platte war leider wieder mal aus, so nahm ich einfache 19er-Spanplatte, unter der Couch eh unsichtbar. Stabil genug ist die allemal.

Quasi "Boxenstopp" in zwei Stunden.

Gut, dass ich ganz gut sortiert bin, sogar ein schlichtes Lautsprechergitter 12" fand sich im Fundus. Und eine vierpolige Neutrik-Einbaubuchse und Dämmwatte fand ich auch wieder nach intensiverem Suchen. Ebenso ein einen Meter langes Kabel mit 4x 2,5 mm2 und Neutrik-Stecker, das wartet erst seit 11 Jahren auf Aufgaben.

Wenn ich dran denke, dass ich mal zwei von diesen Subs im Auto einbauen wollte, krieg ich heute noch Angstzustände.


[Beitrag von Austro-Diesel am 31. Mrz 2021, 19:03 bearbeitet]
Austro-Diesel
Stammgast
#6 erstellt: 02. Apr 2021, 21:06
Der Sub ist zusammengedübelt und verkabelt, einstweilen spielt er an einem schlanken Monacor SAM-300D, der für eine dezente Bassunterstützung aber offenbar schon genug Dampf mitbringt. Die Lieferung des SAM-500D verzögert sich "dank" des aktuellen dritten Lockdowns in Österreich noch etwas.

Richtig "süß" sind die dünnen Käbelchen, die aus dem Verstärkermodul abgehen, schätze 1,5 mm2. Mit einer Cutoff-Frequenz bei geschätzt 80 Hz setzt der Sub recht unauffällig ein, mit dem Equalizer des Verstärkers kann man die Standlautsprecher bei 63 Hz schon ein wenig entlasten.

Ob ein Bassreflex-Gehäuse besser wäre? Gute Frage. Ich denke bis zu deutlich gehobenen Wiedergabepegeln und für Musikzwecke genügt das unkompliziertere, aber wirkungrsgradschwache geschlossene Gehäuse. Für Kinoeffekte würde ich wohl mehr Druck schätzen, also das BR-Gehäuse empfehlen.
herr_der_ringe
Inventar
#7 erstellt: 03. Apr 2021, 11:06
bei BR gibt es - je nach simulationssoftware - völlig differierende angaben. während sich einerseits bei onlinetools eine gehäusegröße von 27ltr /port D10cm x L75cm / f3=41hz ergibt, spuckt ajhorn hier eine größe von 48ltr / port D10cm x L52cm / f3=28hz aus. (laut ajhorn ist die kurve der "kleinen" ausführung identisch mit jener des onlinetools.)
dies führt weiterhin dazu, daß bei deinem aktivmodul die anhebung des monacor-moduls im falle des ergebnisses aus dem online-tools genau zu passen scheint, bei dem großen gehäuse der bezahl-software jedoch aufgrund des völlig anderen ergebnisses (wiedergabe linear bis 33hz, dann beginnender abfall) deaktiviert werden müsste.

meiner meinung wirst du so oder so nicht um ein testgehäuse herumkommen.



am rande: die 200w mehr leistung würden gerade 2db mehr headroom bedeuten - sofern der ali dieses mitmachen würde...das tut er laut simu jedoch höchstens im o.g. "kleinen" BR-gehäuse, bei allen anderen gehäusen bist du mit 300w bereits am limit (bei GHP sogar weit darüber).
Austro-Diesel
Stammgast
#8 erstellt: 03. Apr 2021, 11:49
In einem kleinen Gehäuse mit 27 Litern einen Port mit 75 cm Länge bei 10 cm Durchmesser einzubauen ist auch schon eine richtige Leistung.

Fürs Musikhören passt mir die Potenz des geschlossenen Gehäuses genau richtig. Passt mit den 44 x 44 x 22 cm auf 8 cm hohen Gummifüßen genau unter die Chaiselongue. Schaut in Natura dann doch größer als als man zuerst denkt. Dass das Ding drunterpasst wollte meiner Frau nicht einleuchten ...

Den SAM-500D probiere ich noch aus, wenn er dann endlich mal kommt. Bin gespannt ob auch der diese dünnen Strippen als Anschlussleitung hat ...

Mehrfach wurde von kaputten Aliantes berichtet, wenn der Verstärker überfordert ist. Was genau passiert weiß ich nicht, vermutlich ein mechanischer Defekt bei hohem Klirrfaktor. Das spricht für genug "Hubraum" beim Antrieb.

Mehr beschäftigt mich gerade der 100-Hz-Brumm, der beim Ausschalten des Verstärkers entsteht (Cocktail Audio X35). So kann man nicht auf das automatische Abschalten den Subs warten -- wenn es so überhaupt gelingt.


[Beitrag von Austro-Diesel am 03. Apr 2021, 11:54 bearbeitet]
herr_der_ringe
Inventar
#9 erstellt: 03. Apr 2021, 12:15
das volumen des ports muß natürlich berücksichtigt werden, d.h. das gehäuse würde entsprechend größer werden...es spräche jedoch nichts dagegen, ein solches rohr ausserhalb des gehäuses zu plazieren. bei verwendung eines HT-rohrs könntest du sogar mit der länge experimentieren.
natürlich könnte man auch einen halb so langen port mit 7cm durchmesser verbauen, der querschnitt erscheint mir für ein 12"-chassis jedoch etwas knapp bemessen.
Austro-Diesel
Stammgast
#10 erstellt: 03. Apr 2021, 12:33
Das ist ja völlig richtig, auf diese eigentlich naheliegende Idee wär ich gar nicht gekommen. Stell mir das gerade richtig lustig vor, so mit dem abgewinkelten BR-Rohr wie das Rauchrohr einer Gulaschkanone ...
herr_der_ringe
Inventar
#11 erstellt: 04. Apr 2021, 15:47
solange keine rauchzeichen aufsteigen...
Austro-Diesel
Stammgast
#12 erstellt: 04. Apr 2021, 16:01
Du weißt doch: Elektronik arbeitet mit Rauch. Wenn der raus kann, dann funktioniert nichts mehr!
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