frage zum bandpaß-sub

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TritonusZentrum
Stammgast

#1 erstellt: 26. Jun 2005, 08:10

hallo,

allgemein wird ja gesagt, dass ein bandpaßsubwoofer 2 oktaven übertragen soll, sonst schlechtes ein und ausschwingverhalten und nachgewabber etc.
folgender fall, habe mal simuliert:

im einfach-ventilierten gehäuse hat der lautsprecher eine pyramidenartigen schalldruckverlauf(peak 30 hz) das soll ja nicht so gut sein, doch group-delay sieht gut aus.

im doppelten bandpaß ist die übertragungsbreite viel größer(glatter frequenzgag von 25 bis 95 hz).
doch group-delay sieht sehr komisch aus und schnellt bis ins unermessliche aber unterhalt von 30 hz nur. sonst sieht group-delay sehr gut aus.

meine frage: wenn der subwoofer durch den subsonicfilter des am120 moduls eh unterhalb von 25 hz(?) trennt, könnte das klingen? der krasse groupdelay peak wird ja quasi "abgeschnitten".
oder klingt ein doppelter bandpaß immer scheiße?
oder soll ich lieber den einfachen mit sehr geringer übertragungsbandbreite bauen?

UglyUdo
Inventar

#2 erstellt: 26. Jun 2005, 14:33

Nicht nur ein Bandpass sollte 2 Octaven übertragen, jeder Sub sollte es.
Von einem doppelt ventilierten rate ich grundsätzlich ab

Impulsantwort

einfach, sauber konstruiert

doppelt ventiliert

Oben in den Sub-FAQ's ist seit neuestem einfach verständliches zu den Verhältnissen Bandbreite, SPL etc von Bandpässen angetackert.
Grundlegendes zu der Bandbreite von Subs generell kann evtl. demnächst angefügt werden, ich möchte jedoch erst beim Autor um Genehmigung nachfragen.

[Beitrag von UglyUdo am 26. Jun 2005, 14:34 bearbeitet]

TritonusZentrum
Stammgast

#3 erstellt: 26. Jun 2005, 20:24

hallo danke.

sieht eindeutig aus.
aber group-delay ist doch auch "nachwabbern" oder?

im winisd sieht group-delay halt sehr gut aus, auch bei dem doppelten, nur unter 25hz sieht sehr sehr schlecht aus, aber da trennt ja auch schon der subsonic-filter. oder geht das so nicht?
ist der ansatz falsch?

UglyUdo
Inventar

#4 erstellt: 26. Jun 2005, 21:25

aber group-delay ist doch auch "nachwabbern" oder?

- nicht so ganz, "wabbern" tut hauptsächlich der Ein+Auschwingvorgang

In der Tat hat ein PB oft eine bessere GLZ als ein BR

Zum Verständnis:
GLZ:

http://de.wikipedia....fzeit&fulltext=Suche

Die schnelle ( + verständliche ) Version
An dieser Stelle vielen Dank an das Forumsmitglied
Cpt. Baseballbatboy
der damit sehr weitergeholfen hat und den ich hier zitiere:

Unter 100Hz liegt die Hörschwelle von Gruppenlaufzeitverzerrungen bei ~10ms, das wird durch Bassreflexkonstruktionen locker erreicht.

Oberhalb sinkt die Hörschwelle auf 2ms, allerdings werden die bei hohen Frequenzen erst mit wirklich steilflankigen Filtern > 4. Ordnung erreicht.

Der Grund ist einfach:
Die GLZ errechnet sich nach -d(phi)/d(omega), wobei phi die Phase und omega die Kreisfrequenz ist.
Es besteht also ein großer Unterschied, ob man die Phase um 180° zwischen 10 und 100Hz oder zwischen 1 und 10kHz dreht, auch wenn beides jeweils eine Dekade darstellt, die Filterfunktion an sich also jeweils "gleich" ist.

Gruppenlaufzeitverzerrungen kann man sich besser so vorstellen:
angenommen, an den Eingang eines Lautsprechers werden zwei Sinustöne unterschiedlicher Frequenz (f1 und f2) gleichzeitig angelegt. Die Gruppenlaufzeit bei f1 beträgt 10ms, die bei f2 2ms. Dann hört man also tatsächlich f2 eher als f1, und zwar um 8ms versetzt

So, etz' kommt's

Der einfach ventilierte Bandpass verhält sich nach "unten" wie ein geschlossenes Gehäuse, also ein HP 2. Ordnung. Bei Bassreflex ergibt sich je nach Abstimmung irgendwas zwischen 3. und 4. Ordnung. Bei gleicher unterer Grenzfrequenz erzeugt der Bandpass also die geringeren Phasendrehungen.

Das BR-Rohr beim BP ist ja nur für die Bandbegrenzung nach "oben" gedacht und bildet dort dann wieder einen Tiefpass 2. Ordnung. Insgesamt ergibt sich beim BP also ein Banpass 4. Ordnung, vergleichbar mit einem geschlossenen Gehäuse und Tiefpassfilter.
Ein BR wäre min. eine Ordnung drüber.

Schlimmer als BR sind in dem Punkt eigentlich nur mehrfach ventilierte Bandpässe. Die kann man aber auch prima mit Bassreflex, Tiefpass- und Subsonicfilter "nachbauen".

Gruß
Cpt.

...wie mit einer Sim leicht nachzuvollziehen.
Ich denke nicht, daß man einen Sub getrennt von dem benutzten Filter betrachten darf - nix anderes ist ein BP:
Ein Sub mit Filter.
Auch ein Subsonicfilter verschlechtert die GLZ, im Idealfall jedoch unterhalb des Einsatzbereiches.

Fazit:
Erstrebenswert ist unterhalb 100Hz eine GLZ von 10
Eine GLZ 20 unterhalb von 40Hz gerechtfertigt jedoch keinen Suizid.

Cpt._Baseballbatboy
Inventar

#5 erstellt: 27. Jun 2005, 11:21

Moin,

erstmal danke für die Blumen, hab da aber gerade mal ne Frage an Dich:

die verlinkten Bilder, sind die mit AudioCad geschossen? Und wenn ja, mit welcher Version?

Ich habe hier nämlich noch die - ziemlich alte - Pro 6.0 liegen, die ich aber partout nicht unter WinXP vernünftig in die Gänge bekomme. Gerade das fände ich aber sehr schön, weil es ja eine ziemlich vollständige Entsicklungsumgebung ist, nicht so wie die massenhaft verfügbaren Gehäusesimulator.

Gruß
Cpt.

UglyUdo
Inventar

#6 erstellt: 27. Jun 2005, 14:57

Ja, AudioCad ENC 8.0 ( die letzte halt )
Allerdings läuft hier Win 98SE

Die SS sind vergrößert, orginal ist's wohl 640x480

PS: Studentenhint
Auch die Pro 6.0 sollte wohl noch update-fähig auf 8.0 sein, zur Not direkt beim uiblen Uibel.