4x 10 Zoll oder 2x 15 Zoll

Moin,

100th schrieb:

die Frage der Exaktheit bzw. Musikalität

lässt sich pauschal nicht mit der Treibergröße beantworten. Mit beiden Formaten kannst du das bewerkstelligen. 10-Zoll-Subs sind ja vor allem im HiFi-Bereich zu finden. Da würde ich persönlich zu Chassis greifen, die sich für geschlossene Gehäuse eignen und eine nicht allzu schwere Membran haben, etwa von Peerless oder Scan-Speak.
Wählst du 15er, stößt du in den PA-Bereich vor. Hier würde ich zu BR raten, was allerdings oft ein ziemlich großes Gehäuse erfordert.

Ich selbst liebe PA-Pappen in Di- oder Ripolbauweise. Vor allem Ripole sind sehr kompakt, spielen mit den richtigen Chassis und korrekter Entzerrung enorm tief und unerreicht exakt. Imho gibt es nichts Musikalischeres. Der Preis dafür ist allerdings ein schwacher Wirkungsgrad und etwas schwierige Positionierung.

Mein HiFi Mann hier im Ort rät auch zu 15 Zöllern. Und ja die sind aus dem PA Bereich. Da er meine Höhrgewohnheiten gut kennt, ist er sich ziemlich sicher das diese Monster die richtigen wären. Aus Mangel an technischen Verständnis bin ich aber nicht überzeugt davon, das ein so großer Woofer die gleiche Schnelligkeit wie ein 10 Zoller an den Tag legen kann.

Beide Konzepte sind übrigens als BR Varriante gedacht.
Die 10 er sind aus dem Carhifibereich. JL Audio falls das bekannt ist. Die 15 Zöller sind von (so glaube ich) G&S oder G&T

Bei Subs aus dem Car-Hifi-Bereich wäre ich skeptisch. Das sind oft ausgemachte "Schlammschieber" mit bleischwerer Membran und gigantischem Hub, deren Schwerpunkt mehr auf Basstiefe und Lautstärke/Belastbarkeit liegt. Aber Präzision ... naja. Da kannst du imho auch deine Schwamm-Teufel behalten.

Ich würde auch nicht dogmatisch auf BR beharren. Wenn ich aus Hifi-Treibern einen Musiksub bauen müsste, würde ich IMMER einen gut abgestimmten geschlossenen vorziehen, auch wenn der vielleicht weniger tief und brachial spielt. Ich habe ein paar Musiktitel hier, wo bisher jeder BR-Sub, den ich gehört habe (DIY und gekauft/geliehen), Strömungsgeräusche verursacht hat. Außerdem war die Impulswiedergabe in solchen Grenzbereichen bei geschlossenen Subs klar besser. Was ich mir noch gefallen ließe, wäre BR mit Passivmembran statt Kanal. Aber das sind persönliche Erfahrungen und Vorlieben.

Bei PA-Pappen sieht das anders aus. Da sie wegen der leichten Membranen meist eine höhere Resonanzfrequenz haben, sollten sie, sofern der Antrieb stark genug ist, in BR spielen. Aufgrund hart aufgehängter Leichtmembranen und hoher Rückstellkräfte bleibt der Schwingvorgang gut kontrolliert und damit die Impulswiedergabe sauber, selbst wenn sie 15 oder 18 Zoll groß sind. Billigschrott aus der Bucht usw. mal ausgenommen.

Welche PA-Marke das sein soll, weiß ich nicht. War's vielleicht B&C oder A&D? Letztere, von mir sehr geschätzte Marke hat diesen hier im Programm:
http://www.traumboxen.de/ad-audio/r1530.htm
Ein echter Kracher in BR, auch preisleistungsmäßig.

Eigentlich sollte sich langsam herumgesprochen haben, dass ein gut gemachtes Chassis mit schwerer Membran genauso kontrolliert schwingen kann. Auf viele Car HiFi Töner mag das ganz sicher nicht zutreffen. Es gibt aber mehr als genug HiFi-taugliche Schwermembraner, die damit nicht das geringste Problem haben.

Preislich aufsteigend sollten z.B. der

Dayton RSS390HF-4
Dayton Tittanic TIT400C-4
oder der
Aurasound NS15-992-4A

solche Kandidaten sein.

Im Vergleich mit PA-Pappen haben die natürlich alle einen niedrigeren Wirkungsgrad. Sind aber alles sehr gut für CB geeignete Kandidaten, die auch relativ wenig Entzerrung brauchen.

Theoretisch lassen sich auch alle drei extrem tief in BR abstimmen, wenn man es denn unbedingt braucht.

Zum Thema "Schnelligkeit" gab es hier im Forum einige sehr gute Kommentare von Nico (QAE).