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Subwooferplanung: Simulation vs. Realität+A -A |
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Autor |
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FoLLgoTT
Stammgast |
#1 erstellt: 30. Nov 2014, 19:41 | ||
Da ich mein SBA nun schon einige Zeit in Betrieb habe und einige Daten gesammelt habe, ist es an der Zeit mal zu überprüfen, wie genau der Maximalpegel in einem Raum vorhergesagt werden kann. Ich denke, das kann für einige hilfreich sein, die aktuell oder in Zukunft neue Subwoofer planen. Druckkammereffekt im Raum messen Dazu misst man zunächst den Subwoofer im an verschiedenen Stellen im Raum (vorzugsweise an den Sitzpositionen). Hinzu kommt eine Nahfeldmessung, bei der sich das Mikrofon ca. 1 cm vor der Membran befindet. Das sorgt dafür, dass der Raumeinfluss ausgeblendet wird und quasi der Freifeldamplitudengang des Subwoofers gemessen wird. Die Nahfeldmessung wird anschließend von der Raummessung subtrahiert. Wichtig ist dabei, dass ausschließlich die Pegel subtrahiert werde und nicht die Phase! Das können nicht alle Messprogramme, daher bin ich damals den Weg über Excel gegangen. Heraus kommen nach unten hin steigende Kurven, die auch die Überhöhungen der Raummoden beinhalten. Die Kurven sollten im oberen Frequenzbereich möglichst deckungsgleich sein, damit am Ende kein konstanter Verstärkungsfaktor hinzukommt. Also schiebt man in der Regel die Nahfeldmessung nach oben oder unten, damit sie im oberen Frequenzbereich auf den anderen Kurven liegt. Am Ende sieht das dann für verschiedene Positionen im Raum z.B. so aus. Damit wissen wir relativ gut, wie sich der Raum im unteren Frequenzbereich verhält und können anhand von Simulationen Vorhersagen treffen. Simulation während der Entwicklungsphase Um nun vorherzusagen, wie sich der Maximalpegel eines Subwoofers im eigenen Raum verhält, muss die Verstärkung des Druckkammereffekts lediglich auf die Maximalpegelkurve der Simulation addiert werden. Das muss leider auch wieder händisch passieren, also entweder kurz per Kopfrechnung oder einfach mit ein paar Stützstellen in Excel. Verifikation Ich habe bei meinem SBA den Maximalpegel bei verschiedenen Frequenzen gemessen. Dafür habe ich CEA-Bursts benutzt, die ich mir für unter 10 Hz selbst erstellt habe (REW kann nur ab 10 Hz). Bei Interesse kann ich sie hochladen. Ich habe den Pegel so lange erhöht, bis Störgeräusche aufgetreten sind. Eigentlich geht CEA nach den nichtlinearen Verzerrungen, für eine Annäherung sollte das aber reichen. Die Kurven habe ich anschließend als Textdateien in REW importiert und gegenübergestellt. Wie man sieht weicht die Vorhersage nur geringfügig von dem realen Maximalpegel ab. Das ist sehr erfreulich. Ein pegelkalibriertes Mikrofon ist bei dieser Messung natürlich Pflicht. Weiterhin sollte die Korrekturdatei möglichst tief gehen. Gerade unter 10 Hz ist ungewiss, wie groß hier der Messfehler ist. Da dieser Bereich aber sowieso praktisch unhörbar ist, hat er für die Praxis keine große Relevanz. Kleiner Tipp: man sollte allerdings immer ein wenig Reserve einplanen, um Störgeräusche zu vermeiden. Bei Xmax sind die meisten Treiber akustisch schon am Ende. Die Störgeräusche sind so stark hörbar, dass man automatisch lieber leiser dreht. Ich denke, mit 3 dB unter dem simulierten Maximalpegel macht man wenig falsch. [Beitrag von FoLLgoTT am 01. Dez 2014, 08:37 bearbeitet] |
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Bene123123
Ist häufiger hier |
#2 erstellt: 25. Mai 2016, 23:03 | ||
Schon etwas älter, Aber dennoch sehr informativ, danke! welches Freeware Programm ist denn zu empfehlen, wenn man "nur" die Funktionen "Messkurve aufnehmen" "Durchschnittskurve aus Kurven mehrerer messpositionen erzeugen" Und "2 kurven (nahfeld-/raummessung) voneinander subtrahieren" benötigt? Und: wenn ich nur die Stärke des druckkammereffeks bestimmen möchte, brauche ich kein kalibriertes messmikrofon, da der absolute Fehler des mikros bei Vergleich von 2 kurven (mit gleichem messfehler) irrelevant ist. Korrekt? [Beitrag von Bene123123 am 25. Mai 2016, 23:07 bearbeitet] |
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FoLLgoTT
Stammgast |
#3 erstellt: 26. Mai 2016, 06:18 | ||
Freeware ist mir keins bekannt, ich habe es mit Excel gemacht. Dafür habe ich die Kurven aus REW als CSV exportiert. REW selbst rechnet leider immer komplex, bezieht also die Phase mit ein. Wie benötigen aber eine Subtraktion des Betrags.
Ja, das ist korrekt. Aber zu unempfindlich sollte das Mikrofon untenrum auch nicht sein und auch die Hochpässe der Elektronik dürfen nicht zu früh und zu steil beginnen. Ansonsten ist die Messungenauigkeit zu groß. |
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Ezeqiel
Inventar |
#4 erstellt: 26. Mai 2016, 08:56 | ||
Du benutzt ja CB-Subwoofer, da ist es tatsächlich mit einer Nahfeldmessung vor der Membran getan. Bei BR-Konstruktionen muss aber auch eine Nahfeldmssung vom Kanal gemacht werden und mit der der Membran kombiniert werden. Das nur als kleine Ergänzung, weil ich diesen Hinweis nicht gesehen oder vielleicht auch überlesen habe. Viele Grüße, Ezeqiel [Beitrag von Ezeqiel am 26. Mai 2016, 08:57 bearbeitet] |
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Bene123123
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 30. Mai 2016, 11:23 | ||
Vielen Dank für eure Antworten! Ich habe Zugriff auf ein Messmikro eines AVRs (Onkyo TR-616). Ich weiß, dass dieses aufgrund fehlendem Kalibrierfile nicht für Messungen der Absolutwerte ausreichend ist, aber ist es für die Differenzmessung ausreichend? Vom Gefühl her, müsste das ja empfindlich genug sein im BAssbereich, da AVRs ja auch den gesamten Frequenzbereich übertragen und einmessen können sollten...oder? Und: Hat die Ausrichtung des Mics auf den Lautsprecher Einfluss auf die Differenz der Messungen? (Sollte wahrscheinlich so ausgerichtet werden wie bei der Anlageneinmessung: horizontal ..?) Ich werde einfach beides mal testen |
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