Probleme mit Kabel digital - Fagen zur Wohnungsverkabelung

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terrax80
Neuling
#1 erstellt: 28. Sep 2009, 23:25
Hallo zusammen,

bisher konnte ich meine Hifi/TV-Probleme immer mit euren Beiträgen lösen. Vielen Dank dafür. Jetzt komme ich aber irgendwie nicht weiter und hoffe dies durch einen eigenen Beitrag zu lösen.

Ich bin vor kurzem umgezogen und habe seitdem Kabel digital (Unitymedia). Ich wohne in einem Mehrfamilienhaus mit 7 Parteien (ich im Erdgeschoss). Der Kabelverteiler ist im Keller. An den Hauseingang ist ein Verstärker angeschlossen, vom dem dann die Parteien einzeln versorgt werden. In meiner Wohnung sind die Kabeldosen (4 Stück) dann in Reihe geschaltet. Kabel digital will ich an der letzten Dose (Wohnzimmer) abgreifen. In zwei der anderen Zimmer möchte ich analog empfangen. Dies klappt auch, allerdings mit miserabler Qualität. Dosen sind bisher nur alte montiert (Name nicht lesbar), die anscheinend nicht digitalfähig sind. Bei meinen Nachbarn funktioniert Kabel digital anscheinend gut.

Nachdem ich im Wohnzimmer kein Digitalsignal empfangen habe, habe ich die Dose ausgetauscht. Die anderen Dosen sind noch die alten. Zuerst habe ich eine Stichdose (Kathrein ESD 84) eingebaut, und habe dann ein Digitalsignal empfangen. Allerdings sehr schlecht, nämlich voller Artefakte und Bildaussetzer (vornehmlich bei ARD und ZDF). Da ich anhand eurer FAQ inzwischen erfahren habe, dass eine Stichdose für den Zweck nicht geeignet ist, habe ich es mit einer Durchgangsdose (Kathrein ESD 44) und Abschlusswiderstand versucht. Hier habe ich wieder kein Signal erhalten.

Folgende Fragen habe ich:

  1. Warum habe ich mit der Stichdose ein Signal erhalten, mit der Durchgangsdose jedoch nicht?
  2. Muss ich alle Dosen austauschen, um an der letzen Dose ein Digitalsignal in guter Qualität empfangen zu können?
  3. Sofern dies der Fall ist, würde ich Kathrein ESD 44 für die ersten drei Dosen und eine Kathrein ESE 10 mit Abschlusswiderstand für die letzte Dose verwenden. Ist die in Ordnung?
  4. Kann ich irgendetwas tun, um das analoge Signal/die Qualität zu verbessern?

Bevor ich dann jetzt neue Dosen bestelle und einbaue warte ich erst mal auf eure Antworten. Ich habe schon genug Terz damit gehabt.

Falls Ihr noch Angaben benötigt gebt bitte Bescheid.

Danke
Gerhard
Rotwildbrunft
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 28. Sep 2009, 23:34
Kann man nicht nur Digital empfangen wenn man es auch bei KD bestellt hat? Also so is es bei mir auf jeden fall gewesen aber lasse mich auch eines besseren belehren.
KuNiRider
Inventar
#3 erstellt: 29. Sep 2009, 08:42
Erstmal was grundsätzliches: Du darfst offiziell an der Anlage nichts ändern!

Wenn an den mittleren Dosen das Analogbild schon verrauscht ist, hast du vermutlich zu wenig Pegel auf deiner Leitung. Wenn die Hausverwaltung das nicht richten lässt solltest du lieber eine 8dB-Dose aus der FAQ (+AW) als letzte Dose benützen.

Das tauschen der Dosen erhöht nur die Durchgangsdämpfung und macht den Empfang an der letzten Dose schlechter. Eine nicht benützte Dose zu überbrücken (U-förmige F-Doppelbuchse + 2 F-Stecker) ist da viel sinnvoller. Falls dies die erste Dose sein sollte, kannst du statt dieser einen kleinen Verstärker (6...12dB) einscleifen.
terrax80
Neuling
#4 erstellt: 29. Sep 2009, 09:38

Rotwildbrunft schrieb:
Kann man nicht nur Digital empfangen wenn man es auch bei KD bestellt hat? Also so is es bei mir auf jeden fall gewesen aber lasse mich auch eines besseren belehren.


Ich habe Kabel digital bestellt. Hat also alles seine Richtigkeit


KuNiRider schrieb:
Erstmal was grundsätzliches: Du darfst offiziell an der Anlage nichts ändern!


Dies würde ich auch gerne vermeiden. Aber eine Änderung an den Dosen innerhalb der Wohnung sollten in Ordnung gehen.


KuNiRider schrieb:
Wenn an den mittleren Dosen das Analogbild schon verrauscht ist, hast du vermutlich zu wenig Pegel auf deiner Leitung. Wenn die Hausverwaltung das nicht richten lässt solltest du lieber eine 8dB-Dose aus der FAQ (+AW) als letzte Dose benützen.


Also die Signalstärke lt. Receiver (obwohl dies sicher keine objektive Messung ist) lag bei etwa 70%. Bisher dachte ich aus den Foren, dass das ausreichen sollte. V.a. wurde häufig davon geredet, dass bei Artefarkten der Pegel zu hoch sei.


KuNiRider schrieb:
Das tauschen der Dosen erhöht nur die Durchgangsdämpfung und macht den Empfang an der letzten Dose schlechter. Eine nicht benützte Dose zu überbrücken (U-förmige F-Doppelbuchse + 2 F-Stecker) ist da viel sinnvoller. Falls dies die erste Dose sein sollte, kannst du statt dieser einen kleinen Verstärker (6...12dB) einscleifen.


Die erste Dose soll tatsächlich nicht genutzt werden. Was für einen Verstärker kannst Du denn empfehlen?
Für mich klingt das jetzt so, als ob ich die erste Dose (nicht genutzt) überbrücken sollte oder einen Nachverstärker einziehen sollte. An der zweiten und dritten Dose (analog benötigt) ist kein Austausch der Dosen erforderlich. Kann ich denn dann an der letzten Dose dennoch digital empfangen? Und an der letzten sollte ich eine digitalfähige Durchgangsdose mit AW (je nachdem mit 8 oder 10db) einbauen. Ist dies korrekt?

Mich macht aber immer noch stutzig, dass ich mit der Stichdose ein Digitalsignal erhalten habe, bei der neuen Durchgangsdose mit AW aber nicht. Was soll ich davon halten bzw. nutzt eine neue Durchgangsdose dann überhaupt etwas?
KuNiRider
Inventar
#5 erstellt: 29. Sep 2009, 12:56
70% Pegel sind bei vielen Receiveranzeigen genug <--> bei manchen sehr wenig Aber bis ein analoger Tuner wegen zu hohem Pegel zu rauschen anfängt muss es schon sehr viel zu viel sein, daher meine Ferndiagnose: Zu wenig Pegel.

Alte Dosen machen schlimmstenfalls beim Anschluss eines DVB-C-Empfängers Schwierigkeiten bei den zwei Kanälen S2 + S3 im Durchgang haben sie weniger Dämpfung als moderne Dosen.
Eine Stichdose hat nur ca.4..5dB Teilnehmer-Dämpfung die ESD 44 hingegen 14,5dB - wenn dir dB nichts sagen: Dass ist nur 1/3 des Signalpegels der Stichdose!
Mit einem kleinen Zweigeräteverstärker solltest du hinkommen, an den zweiten Strang kommt die ausgebaute erste Dose (mit Abschlusswiderstand) so hast du keinen Dosenverlust.
terrax80
Neuling
#6 erstellt: 29. Sep 2009, 17:52
Ok, jetzt bin ich ja schon mal ein Stück weiter. Bevor ich jetzt aber einen Verstärker einbaue, noch folgende Fragen:


  1. Was ist sinnvoller: Den Pegel am Hausverteiler regulieren lassen oder selbst einen Verstärker in der Wohnung anbringen? Ich vermute mal ersteres, damit ich das bessere Signal verstärke. Korrekt?
  2. Wie du das mit dem Verstärker in Deiner zweiten Antwort meinst ist mir noch nicht klar. Stehe da etwas auf dem Schlauch. Den Verlust der ersten Dose könnte ich verschmerzen. Ich brauche insg. "nur" drei.
  3. Anstelle der ersten Dose würde ich evtl diesen Verstärker verwenden. Oder ist das grundfalsch.
  4. Sollte der verwendete Verstärker regelbar sein?


Vielen Dank für Eure Hilfe und Geduld!
KuNiRider
Inventar
#7 erstellt: 29. Sep 2009, 19:43
Das gleich unten richtig einzuspeisen ist sicher das Beste.
Allerdings ist auf dem Kabel das in deine Wohnung kommt garantiert genug Pegel für den Verstärker!
Der verlinkte Verstärker ist total falsch, er ist für Sat gedacht und benötigt eine Speisespannung au fdem Koaxkabel.
Ich dachte mehr an sowas und auf dessen zweiten Ausgang die zuvor entfernte Dose anschließen-
Du kannst aber auch einen regelbaren 18....22dB BK-Verstärker benützen.
terrax80
Neuling
#8 erstellt: 01. Okt 2009, 16:25
Also hier ist noch mal ein Zwischenstand. Die Hausverwaltung ist der Meinung, die Anlage ist in Ordnung und am Hausverstärker ist keine Änderung erforderlich.

Dann habe ich noch mal das analoge Fersehbild bzw. das digitale Signal an allen vier Buchsen überprüft. An der ersten und zweiten ist das analoge Bild in Ordnung (ganz minimal verrauscht) und der Receiver zeigt mir 100% bei Signalstärke und Qualität. Ab der dritten Dose bekomme ich kein digitales Signal mehr (Signalstärke zw. 0-20%), das analoge Bild ist stark verrauscht. Zwischen der 2. und 3. Dose liegen etwa 10m. Soweit ich weis, bedeutet dies aber max. ein Dämpfung von 2db.

Kann ich daraus folgern, dass das Kabel defekt/schlecht verlegt ist oder kann ein solcher Abbruch eine andere Ursache haben?
Hilft dann überhaupt ein Verstärker was oder sollte ich spätestens jetzt einen Techniker beauftragen bzw. meinem Vermieter die Sache übergeben?

Unabhängig davon hat mir der Hifi-Verkäufer vor Ort geraten, Durchgangsdosen von Hama (Dämpfung von 1,5db) anzubringen. Mit denen hätten Sie noch nie Probleme gehabt. Abgesehen davon, dass ich nicht unbedingt hama verwenden wollte, würde mich mal interessieren, wieso ihr in Euren FAQ Dosen mit einer deutlich höheren Dämpfung empfiehlt? Hat dies mit Verzerrungen/Übersteuerungen des Signals zu tun?
mgb
Inventar
#9 erstellt: 01. Okt 2009, 16:52
Schraub mal die 2. Dose auf und schau nach ob er Ausgang richtig angeschlosen ist. Schraub die 3. Dose auf und schau nach ob der Eingang richtig angeschlossen ist.
terrax80
Neuling
#10 erstellt: 01. Okt 2009, 19:12
Habe ich gemacht. Beide Dosen sind richtig verschraubt. Leider... Wäre schön gewesen, wenn die Lösung so einfach wäre.
KuNiRider
Inventar
#11 erstellt: 02. Okt 2009, 09:33
Dämpfung der Dosen als Wasseranalogie:

Stell die vor du willst in Urlaub fahren und deine 5 Blumentöpfe mit Wasser versorgen - also einen Schlauch über alle Töpfe gelegt und bei jedem Topf mit dem 3mm-Bohrer ein Loch reingebohrt. Was passiert? -> Der Erste Topf wird überflutet und der letzte Topf trochnet aus! Weil ja der Druck im Schlauch nach jedem Loch abnimmt und entsprechend kommt hinten weniger raus als vorne Abhilfe: Die Löcher müssen vorne kleiner sein als hinten!
Genauso ist es mit der Antennenenergie, vorne an der Leitung werden Dosen mit hoher Auskoppel-Dämpfung benützt, diese haben eine relativ kleine Durchgangsdämpfung (= kleines Loch) und am Schluss Dosen mit niedriger Auskoppel-Dämpfung diese haben eine hohe Durchgangsdämpfung (= großes Loch im Schlauch). So bekommt jeder Anschluss gleichen Pegel.

Wie du schon richtig vermutest muss zwischen deiner 2 + 3 Dose was defekt sein. Wenn an keiner der beiden Dosen ein-/Ausgang vertauscht wurde, kann es eigentlich nur das Kabel sein. Du kannst das Wand-Kabel ja mal durch eine provisorisches Kabel ersetzen.


[Beitrag von KuNiRider am 02. Okt 2009, 09:34 bearbeitet]
rura
Inventar
#12 erstellt: 02. Okt 2009, 12:55
Super Erklärung. Werde sofort meine Blumentöpfe dementsprechend vorbereiten
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