DVB-C oder DVB-S? Qualitätsunterschiede?

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mf11274
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 28. Jun 2006, 21:54
Hallo!

Kann mich einer von mal bitte aufklären was die Qualität der beiden digitalen Empfangsmöglichkeiten C und S anbelangt.
Ich bin auf der Suche, nach der qualitativ besten Möglichkeit, ein digitales Bild für meinen 42" Plasma zu bekommen.

Jetzt habe ich leider schon viele verschiedene Aussagen zu den Qualitäten im Vergleich gelesen. Frage ist, was stimmt denn nun?
Speisen die Kabelbetreiber die über Sat empfangenen Signale komprimiert oder unkomprimiert ins Kabel ein? (Ich bin bei ish in Köln). Ish selbst sagte mir, dass sie kein Signal komprimieren, ich habe aber wie gesagt auch für den Raum Köln schon viele andere Aussagen gehört (Ish will ja auch, dass ich mich für DVB-C entscheide!)

Ich habe mir zur Zeit einen Humax 5900 C von einem Freund ausgeliehen und bin der ÖR-Qualität sehr zufrieden (nahezu DVD, deutliche Verbesserung zu Analog und ebenfalls besser als DVB-T), die Privaten kann ich leider noch nicht testen, da ich keine Smartcard hab. Befürchte aber da eine Enttäuschung.

Ist hier jemand in der Lage, einen Vergleich zwischen beiden Systemen zu machen.

Vielen Dank.

Gruß,
Martin
hf500
Moderator
#2 erstellt: 28. Jun 2006, 22:47
Moin,
von beiden Moeglichkeiten ist DVB-S die bessere.
Im Kabel wird naemlich mit einer geringeren Uebertragungsrate gesendet,
ausserdem hat das Kabelsignal keine Fehlerkorrektur.
Bei Problemen hat man hier ganz schnell Kloetzchen.
Komprimiert ist der Datenstrom immer nach Mpeg2, sonst waere der Bandbreitenbedarf gigantisch.

Satellit bietet zumindest theoretisch eine wesentlich hoehere Qualitaet,
die zumindest von den Hauptprogrammen von ARD und ZDF auch ausgenutzt wird.
Bei einigen Privaten Anbietern, besonders auf den "Nebenprogrammen" muss man auch Abstriche machen.

Was nach meiner bisherigen Erfahrung absolut uebel ist, ist die Kombination
von DVB-T und 100Hz FS, bzw. LCD oder Plasmas.

Das DVB-T Videosignal aus dem Receiver scheint so schlecht zu sein, dass FS, die es digital verarbeiten
(also eben 100Hz und die "Flachen"), daraus eine ueble Kompressions- und Bewegungsartefaktsosse machen.

Die "Problemfernseher" sind naemlich fuer ein gutes Bild extrem auf ein wirklich gutes Videosignal angewiesen.
Winzige Stoerungen, die man sonst nicht sieht, fuehren zu erhoehtem Rechenaufwand bei der Verarbeitung
und das sieht man.
(Bzw. die Stoerungen werden als Bildsignal genommen und natuerlich "sauber eingepflegt")

Fuer mich der Grund, bei 50Hz Roehren-FS zu bleiben.

73
Peter
q12
Inventar
#3 erstellt: 29. Jun 2006, 16:01
Im Kabel wird naemlich mit einer geringeren Uebertragungsrate gesendet,
ausserdem hat das Kabelsignal keine Fehlerkorrektur.....

dem kann ich nicht zustimmen. Im Kabel ist kein Äußerer Fehlerschutz nach Viterbi ( FEC ) im Standad vorgesehen, da im Kabel ANDERE Störeinflüsse als im Satbereich zu erwarten sind. DER ZWEITE FEHLERSCHUTZ nach REED SOLOMON, der innere Fehlerschutz ist WEITERHIN im Signal enthalten und vollkommen ausreichend um die min. MER und BER nach EN 50083-7 Norm abzusichern.

Da der Viterbi in der Empfangsstelle das SAT-Signal QPSK verlässt und auch die Modulation für das Kabel 64QAM sich ändert, entstehen natürlich neue Ausgangssymbolraten.

Rechnung für Astratransponder 36MHz Bandbreite:

27500x 1/3 x 3/4= 6875MSym./s (Kabelsymbolrate ohne Stuffing auf 6900) = NICHT EIN BIT GEHT VERLOREN !!!!!

Rechnung für Astratransponder 27MHz Bandbreite:

22000x 1/3 x 5/6= 6111MSym./s

Zusammenfassung: für den Endkunden ist es bei einer funktionsfähigen Anlage gleich ob Sat QPSK oder Kabel 64QAM.


Komprimiert ist der Datenstrom immer nach Mpeg2.... stimmt nicht ganz. Komprimiert wird nicht, nur reduziert durch entfernen. Wird das analoge Videosignal der Kamera binär codiert entsteht ein Datenstrom von etwa 160-180MBit/s, das digitale ROHSIGNAL was nicht mit normaler Bandbreite zu übertragen ist. Dieses Signal wird dann durch das MPEG2 Verfahren nach 4 verschiedenen Prinzipien reduziert, zB. entropische Redundanz ( Hintergrund des Bildes ausgeglichen) oder psychovisioelle Redundanz ( Bandenwerbung bei Formel 1 im Verhältnis zum Auto wird kaum übertragen). Das ERGEBNIS von MPEG2 ist, 96% aller Daten des Rohsignales werden entfernt. D.h. für ein SDTV Bild hoher Qualität werden 5-7MBit/s benötigt.

http://www.digitalbitrate.com/dbr.php?link=0&sat=1&lang=en

auf diesem Link kann die Datenrate verfolgt werden.

Die Bildqualität für ein Pixelorientiertes Endgerät ist schon kritisch. Bei analogen Kabelanlagen geht die Anlagenqualität schon stark auf den S/N = Signal/ Rauschabstand ein. Das Messkriterium ist hierfür die Zeile 6 oder die Zeile 319= 1.Zeile 2.Halbbild. Hier soll ein min.Wert von C/N 44,0dB oder S/N 45,5dB erreicht werden.
Dies ist bei einigen Sendern schon schwierig. Die besten sind die Einkaufsender wie QVC, H.S.E. 1-2-3 TV u.s.w.

Wird beim Endkunden aber eine Kabelbox eingesetzt, so kommt man auf S/N über 56dB = völlig rauschfrei, was dann noch drin ist wurde mit digitalisiert.


[Beitrag von q12 am 29. Jun 2006, 17:00 bearbeitet]
hf500
Moderator
#4 erstellt: 29. Jun 2006, 18:48
Moin,
in diesem Licht werden ich und der Promax uns mal mit den digitalen Kabelsignalen befassen.


73
Peter
q12
Inventar
#5 erstellt: 30. Jun 2006, 07:00
jo, viel spass dabei
mf11274
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 30. Jun 2006, 23:44
Erstmal vielen Dank für Eure schnellen und tiefgründigen Antworten...viel verstanden habe ich allerdings nicht davon
Abgesehen davo habe ich jetzt mal wieder zwei gegensätzliche Aussagen, bin also so schlau wie vorher.


q12 schrieb:
Zusammenfassung: für den Endkunden ist es bei einer funktionsfähigen Anlage gleich ob Sat QPSK oder Kabel 64QAM.


Ist diese Aussage nur auf reiner Theorie begründet, oder hast Du diese Erfahrung auch in der Praxis im mich wirklich interessierenden Bildvergleich (am besten auf LCD/Plasma) gemacht?

Wenn nicht, gibt's hier jemanden, der aufgrund von praktischen Erfahrungen mal über einen Vergleich berichten kann???

Danke.

Martin
q12
Inventar
#7 erstellt: 01. Jul 2006, 08:03
ja mit praktischen und theoretischen erfahrungen.

auch die Kabelanlagen werden mit dem qpsk sat signal gefüttert und geben es als qam kabelsignal aus. NICHT ein Bit geht dem Kabelkunden gegeüber dem Satkunden verloren Siehe meine Rechnung. SELBST wenn es so sein "SOLLTE" müßte hierfür ein Standard/ Vorschrift existieren, gibt es aber NICHT!!!! welches Bit soll es sein ???? eins vom Bild ? Ton ? SI Daten ? EPG ? Text ? WSS ? EIT ?

Kabelnetzbetreiber greifen nicht in den eigentlichen Datenstrom ein, außer mit 0Bits für Stuffing von 6975, 6111 auf 6900, und das nur wegen den alten D-Boxen die vom Kirch mit ihrem blöden Suchlaufverhalten
paul71
Inventar
#8 erstellt: 01. Jul 2006, 13:17
Um das zusammenzufassen, der q12 hat zwar alle Normen aufgelistet aber das wesentliche ist dabei vielleicht untergekommen: Die Streams von Staelliten werden von den Kabelkopfstationen der Netzbetreiber lediglich auf QAM moduliert und unverändert ins Netz eingepeist. Die Qualität ist gleich, theoretisch und praktisch ist das Signal stabiler und weniger störungsanfällig. Beide Signale sind MPEG2 reduziert um Bandbreite zu sparen.

Das hier stimmt einfach nicht:

hf500 schrieb:
...Im Kabel wird naemlich mit einer geringeren Uebertragungsrate gesendet, ausserdem hat das Kabelsignal keine Fehlerkorrektur. Bei Problemen hat man hier ganz schnell Kloetzchen. Komprimiert ist der Datenstrom immer nach Mpeg2, sonst waere der Bandbreitenbedarf gigantisch. Satellit bietet zumindest theoretisch eine wesentlich hoehere Qualitaet, die zumindest von den Hauptprogrammen von ARD und ZDF auch ausgenutzt wird....


Ciao
q12
Inventar
#9 erstellt: 01. Jul 2006, 18:16
sagte ich ja....Zusammenfassung: für den Endkunden ist es bei einer funktionsfähigen Anlage gleich ob Sat QPSK oder Kabel 64QAM.
paul71
Inventar
#10 erstellt: 02. Jul 2006, 00:28

q12 schrieb:
sagte ich ja....Zusammenfassung: für den Endkunden ist es bei einer funktionsfähigen Anlage gleich ob Sat QPSK oder Kabel 64QAM.

Nun kommt auf den provider und - wie du sagst - auf die Anlage an. Einige haben ihre Probleme mit den QAM256 Signalen, bei mir gehen sowohl 64 als auch 256 einwandfrei. Nur das Sparen an der Bandbreite ist manchmal lästig...

Ciao
q12
Inventar
#11 erstellt: 02. Jul 2006, 08:01
sparen an bandbreite...?????

man kann nur programme komplett aus dem datenstrom eines Transponders entfernen ( Transportstromprozessing) ABERnicht nachtäglich " komprieeemieeeren " um bandbreite zu sparen
Strotti
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 02. Jul 2006, 12:48
[quote="paul71] Einige haben ihre Probleme mit den QAM256 Signalen, bei mir gehen sowohl 64 als auch 256 einwandfrei.[/quote]

Bei mir wechselt es, meistens klappt es auch mit den Programmen, die KD mit Qam256 lieferte (unter anderen Kinowelt TV), ab und zu aber besteht das bild nur noch aus Teilartefakten und der Ton ist zerhackt. Keine Ahnung, woran das liegt.
paul71
Inventar
#13 erstellt: 02. Jul 2006, 13:48
@q12

ja, natürlich aber die Sender müssen trotzdem für Bandbreite bezahlen, deswegen werden die Streams im Playout schon bandbreiten-reduziert...

@strotti

und history channel, etc.. Die QAM256 streams scheinen wesentlich empfindlicher bzgl ber zu sein, Schwächen in der Einspeisung werden eher offenbart... Bei uns gehen die aber sehr gut, keine Probleme...toi-toi-toi
calli7
Stammgast
#14 erstellt: 02. Jul 2006, 16:12
Um nochmal auf die Ursprungsfrage zu kommen. Hatte meinen 42 Zoll Plasma am Kabelnetz hängen und war gar nicht zu frieden. Gerade bei den aktuellen Fußballsendungen mit den kleinen Spielern auf dem Feld habe ich fast Kopfschmerzen bekommen.
Habe mir daraufhin einen Kathrein UFD 590 SAT-Empfänger für 59 Euro besorgt und das Bild ist nahezu in DVD Qualität.Über die Technik kann ich wenig sagen aber vom Optischen hätte ich das längst machen sollen schon für Dolby Dig. Sendungen.
Ich wollte halt noch auf HDTV warten aber da ARENA erst in 4:3 ausgestrahlt wird ist HDTV für mich in weite Ferne gerückt. Zumal ich mit Sat ein Super Bild habe und Premiere die Bundesliga Rechte verloren hat.
Ich hoffe nur das ARD und ZDF mit der Bildqualität so weiter machen und nicht nur für die WM so auftrumpfen.
Strotti
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 02. Jul 2006, 22:10
@calli7

Ich nehme an, dass Du den Plasma am analogen Kabel hängen hattest?

Dass die Qualität von ARD und ZDF nach der WM nachlässt, glaube ich nicht. Beide haben ja schon lange vorher mit wesentlich höheren Datenraten gearbeitet als die Privaten. Wpbei das ZDF nochmal ein Stück vornweg ist.
q12
Inventar
#16 erstellt: 03. Jul 2006, 06:53
http://www.digitalbitrate.com/dbr.php?link=0&sat=1&lang=en

ZDF ist nicht voraus, sondern hat eine FESTE Obergrenze gesetzt.

Vergleiche: Das Erste / ZDF mit dem oberen Link
calli7
Stammgast
#17 erstellt: 03. Jul 2006, 17:48
Richtig der Plasma war Analog direkt an die Dose angeschlossen ohne Kabeltuner. Ich bin so mit dem SAT Bild zufrieden das ich nun in Ruhe die Entwicklung von HDTV abwarten kann.
paul71
Inventar
#18 erstellt: 03. Jul 2006, 19:19
Ja, haettest du den Plasma an Kabel-digital angeschlossen, haettest du's gleich gehabt.. Aber gut, bei Sat ist ja die Auswahl viel groesser, wirst aber in Punkto Arena wahrsch. Probleme bekommen...
Strotti
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 03. Jul 2006, 21:02

q12 schrieb:
http://www.digitalbitrate.com/dbr.php?link=0&sat=1&lang=en

ZDF ist nicht voraus, sondern hat eine FESTE Obergrenze gesetzt.

Vergleiche: Das Erste / ZDF mit dem oberen Link


Der Zeitpunkt der Messung war denkbar unglücklich, es war nämlich Morgenmagazin-Zeit, da senden ARD und ZDF dasselbe. Da dürfte die unterschiedliche Maximalbitrate Zufall durch den unterschiedlichen Zeitpunkt gewesen sein. Allerdings schankt die durchschnittliche Bitrate beim ZDF offenbar erheblich: bei meiner Aufnahme von Is was, Doc? vom 12.6. habe ich 6,8 Mbit/sec, bei Inspector Barnaby von gestern abend nur 5,1
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