Video mit vergleichs-Messung von LS Kabel. (Townshend isolda)

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arni4king
Neuling
#1 erstellt: 11. Aug 2009, 16:24
http://www.youtube.com/watch?v=s9HrYAyVItY&fmt=18


Ich glaube HiFi ist voll von Leuten, die andere übern Tisch ziehen wollen.
Das ist echt schon brutal, wie er die Unwissenheit von Leuten ausnutzt.

Edit: Was meint ihr dazu?


[Beitrag von arni4king am 11. Aug 2009, 16:27 bearbeitet]
Z25
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 12. Aug 2009, 00:03
Ein Leiter drin reicht für nen Ton. Hm...........
Amperlite
Inventar
#3 erstellt: 12. Aug 2009, 00:25

Z25 schrieb:
Ein Leiter drin reicht für nen Ton. Hm........... :.

Die Masse läuft über seine Messleitung und wird am Oszi zusammengeführt.

Als Vergleich eine ganze Rolle (Induktivität) Klingeldraht zu verwenden ist etwas praxisfremd.

Mir fehlt leider das Hintergrundwissen in Signaltheorie, um eine Erklärung (oder Widerlegung) dafür zu liefern, dass sich dort nur die Anstiegsflanken des Rechtecks verändern.

Der Signalgenerator ist jedenfalls grottig, da könnte man das Experiment auch ohne tolles Equipment mal zuhause nachvollziehen.


Edit: Mich wundert gerade, dass die Spannung des Signalgenerators Verstärkers fast auf die Hälfte zusammenbricht, wenn das LS-Kabel angeschlossen wird.


[Beitrag von Amperlite am 12. Aug 2009, 14:02 bearbeitet]
Z25
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 12. Aug 2009, 00:30

Die Masse läuft über seine Messleitung und wird am Oszi zusammengeführt.


Das müsste dann aber jedesmal reichen, nur den "Hinleiter" zu tauschen. Gibt aber Unterschiede. Tja........
Amperlite
Inventar
#5 erstellt: 12. Aug 2009, 00:35

Z25 schrieb:
Das müsste dann aber jedesmal reichen, nur den "Hinleiter" zu tauschen. Gibt aber Unterschiede. Tja........

Das ist nicht sinnvoll, denn über die Messleitung sollte kein Strom fließen. Eine niederohmige Masseleitung ist also schon nötig.
ZeeeM
Inventar
#6 erstellt: 12. Aug 2009, 07:43

Amperlite schrieb:

Edit: Mich wundert gerade, dass die Spannung des Signalgenerators fast auf die Hälfte zusammenbricht, wenn das LS-Kabel angeschlossen wird.


Die Linke Kiste oben ist doch ein Verstärker, oder?
dieterh
Stammgast
#7 erstellt: 12. Aug 2009, 13:24

cmmarburg schrieb:

Amperlite schrieb:

Edit: Mich wundert gerade, dass die Spannung des Signalgenerators fast auf die Hälfte zusammenbricht, wenn das LS-Kabel angeschlossen wird.


Die Linke Kiste oben ist doch ein Verstärker, oder?



Moin,

die Kiste ist nach seiner Aussage ein Verstärker.
Ein Verstärker ist eine Spannungsquelle, da dürfte sich nichts an der Amplitude ändern.
Es sei denn er ist kaputt - oder manipuliert.
Halbe Ausgangsspannung hieße dann da steckt ein Reihenwiderstand in der Größe der LS-Impedanz drin.

Alles Beschiss !

Grüße,
dieter
arni4king
Neuling
#8 erstellt: 12. Aug 2009, 15:48
Hi,

also:

Der Kerl will Impedanz-Angepasste (8Ohm) Kabel verkaufen, wie man aus seiner Internetseite entnehmen kann.
Damit sich das scheinbar lohnt hat er den Ausgangswiederstand des Verstärkers auf 8 Ohm raufgeschraubt, was man am Spannungsabfall folgern kann.

Der Ton den man im Video hört hat ca. 1.7kHz (wenn sein Mirco halbwegs geht)

Das heißt, das Oszi ist auf 10kHz/Kästchen eingestellt.
Woraus man abschätzen kann, das die Länge des Wellenzuges des Artefaktes ca 1/50kHz ist.
Das Zeigt schon die Größenordnung.


Nun zu dem was man sieht:
Man sieht Ringing-Artefakte durch die Impedanz-Fehlanpassung und durch die nette Induktivität die er sich da gedreht hat.
(http://en.wikipedia.org/wiki/Ringing_artifacts)

Wenn man sich den Rechteck-Impuls als Fouierreihe (als Summe von Sinusschwingungen mit steigender Frequenz) anschaut, so ist das sofort klar.
Durch den Tiefpass(kabel) und die Impedanz-Fehlanpassung fehlen obere Frequenzen der Sinusreihe, bzw sind verstümmelt.
Indem er später subtrahiert zeigt er die fehlenden Frequenzen.

Ich habe die Fourier-Reihe und das was fehlt mal eben in Mathematica eingeben.
Für eine Grenzfrequenz des Kabels von 1MHz bei einem Rechteck von 1.7khz säh das dann so aus:

Eingangsimpuls und Differenz

(Weil ich faul war zeigen die Dips hier alle nach oben)

Das ist natürlich stark vereinfacht.
Aber man sieht auch das, wenn er richtig verarschen hätte wollen die Ausgangswiederstand-Anpassung des Verstärkers nicht zwingend notwendig gewesen wäre.
Er hätte sowas auch ohne schaffen können. (Vermutung meinerseits, ich habs jetzt nicht ausprobiert).


Das wäre ja alles halb so wild, wenn das Kabel nur Wirkungslos wäre.
Das schlimme ist aber, das NF-Audio-Verstärker Spannungsangepasst arbeiten.
Das steht sogar an mehreren Stellen in Wikipedia und jeder der sich Impedanz angepasste Lautsprecher-Kabel kaufen möchte, sollte evtl. dort mal nachschauen was das bedeutet.

" NF-Leistungsverstärker für Lautsprecher arbeiten jedoch nicht mit Leistungsanpassung sondern mit Spannungsanpassung. Sie müssen möglichst geringe Quellimpedanzen von Ri = 0,1 Ohm und weniger haben, um die Eigenschwingungen der 4- bis 8-Ohm-Lautsprecher zu bedämpfen, besonders bei tiefen Frequenzen." (http://de.wikipedia.org/wiki/Fehlanpassung)

D.h.:
Das Kabel ist an einem normalen Verstärker sogar Kontraproduktiv.
Der Bass wird (wahrscheinlich schwer hörbar) schwammiger.

Mit einem Überbrückungskabel/Starthilfekabel für LKWs währ man besser bediehnt als mit dem Kabel.

Ps: Schnell geschreiben
pelmazo
Hat sich gelöscht
#9 erstellt: 17. Aug 2009, 00:57
Ich hab mir das jetzt auch mal angeguckt. Hier meine Meinung:

Der Typ behauptet seine Meßanordnung würde beweisen das die angepaßte Impedanz wichtig sei. Bullshit. Er verschweigt gleich mehrere Tatsachen die dagegen sprechen.

Zum Einen ist die tatsächliche Impedanz eines Lautsprechers nicht gleich seiner Nennimpedanz. Die meisten Lautsprecher haben eine Impedanz die über die Frequenz drastisch schwankt. Unterschiede von 5:1 zwischen verschiedenen Frequenzen sind keine Seltenheit. Wenn also die Impedanzanpassung des Kabels bei einer Frequenz stimmen würde wäre sie bei einer anderen Frequenz drastisch daneben. Die 8 Ohm kann er sich in die Haare schmieren.

Die Ausgangsimpedanz eines realen Verstärkers ist fast immer weit kleiner als 8 Ohm, oft im Bereich 0,1 Ohm oder noch geringer. Man kann also die Kabelimpedanz nicht zugleich an den Lautsprecher und an den Verstärker anpassen. Wegen der niedrigen Ausgangsimpedanz des Verstärkers ist die Leitung an diesem Ende praktisch grundsätzlich fehlangepaßt.

Ein Verstärker reagiert oft auf bestimmte kapazitive Lasten mit Überschwingern bei Rechtecksignalen. Mit der Impedanzanpassung hat das nichts zu tun, es handelt sich um einen völlig anderen Effekt. Die kleinen Spitzen im Differenzsignal, die gezeigt wurden, haben also vermutlich eine ganz andere Ursache als behauptet.

Nichts, aber auch gar nichts garantiert, das die Situation bei einer anderen eingestellten Generatorfrequenz, bei einem anderen Lautsprecher, oder bei einem anderen Verstärker, gleich aussieht. Es könnte genausogut umgekehrt sein, also daß das Kabel des Anbieters die Spitzen produziert und ein anderes nicht. Der Mann hat einfach eine für ihn günstige Kombination gewählt.

Die Hörbarkeit des Effektes ist durch die Meßanordnung überhaupt nicht gezeigt. Der Typ suggeriert daß das was an Unterschieden auf den Oszilloskop sichtbar wird, auch hörbar sein müsse. Das ist durchaus nicht selbstverständlich, vielmehr müßte er das erst einmal plausibel machen.
Uwe_Mettmann
Inventar
#10 erstellt: 17. Aug 2009, 15:35

pelmazo schrieb:
…Die kleinen Spitzen im Differenzsignal, die gezeigt wurden, haben also vermutlich eine ganz andere Ursache als behauptet.

Genau, ich vermute als Urasche, dass einfach die unsymmetrischen Eingänge des Oszis an dem Lautsprecherausgang und an dem Lautsprecher angeschlossen werden. Dadurch fließt das Rücksignal eben nicht nur durch die Lautsprechleitung zurück sondern auch über die Messleitungen.

Ein Lautsprecherkabel funktioniert aber nur dann so wie es soll, wenn der Hin- und der Rückstrom im Lautsprecherkabel identisch sind, weil die aus den Strömen resultierenden Magnetfelder sich gegenseitig aufheben. Bei dem Versuchsaufbau ist aber der Rückstrom kleiner als der Hinstrom, weil ein Teil des Rückstroms über die Messleitungen fließt. Da sich die Magnetfelder nicht gegenseitig aufheben, wird eine zusätzliche Induktivität wirksam, die im praktischen Fall nicht existent ist. Diese zusätzliche Induktivität wirkt sich auf die höheren Frequenzen auf, was die Impulsspitzen im Differenzsignal erklärt.

Also wenn man davon ausgeht, dass dieser fehlerhafte Messaufbau nicht absichtlich gemacht wurde, so kann man nur sagen dilettantisch, ein Armutszeugnis für den Mann


Gruß

Uwe
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