Magazine (mal wieder)

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Killkill
Inventar
#1 erstellt: 10. Feb 2012, 01:05


Da die lieben Leser ja nicht viel für die Infos zahlen wollen, müssen die Einnahmen über die Werbung generiert werden. Das geht nur, wenn die getesteten Hersteller Anzeigen schalten. Ist im Prinzip das gleiche, wie bei den Rating-Agenturen: Da wird auch für die eigene Bewertung gezahlt. Wo soll da echte Objektivität herkommen - außer vielleicht ab und an zwischen den Zeilen?


Also ich finde das schon sehr interessant, dass abseits von dem Sterne/Prozente /Punkte Gehype die KLangbeschereibungen der Magazine miestens sehr akkurat sind. Ich habe einige Tests gelesen, nachdem ich die Komponente gekauft habe, und konnte den Klangeindruck häufig (nicht immer) bestätigten - nicht nur in der Tendenz sondern auch insgesamt im Geschreibenen. Insofern sind die Gazetten teilweise besser als ihr ruf. man darf sich nur nicht von 5 Punkten mehr oder weniger irritieren lassen. Wenn ich nach dem bewertungsgrad gehe, hätten CD player mehr als 30 unterschiedliche Qualitätsgrade. Wer die Unterscheiden will kann sich gleich einliefern lassen.

Aber: Die Klangbeschreibungen stimmten meist mit meinen Eindrücken überein.

Ausserdem war ich überrascht wie sauber die Jungs journalistisch gearbeitet hatten. Das hatteich bei anderen Medien schon viel schlimmer gesehen.
schmiddi
Inventar
#2 erstellt: 10. Feb 2012, 09:41
Na ja, um Klangbeschreibungen zu lesen muss ich mir nicht unbedingt ein Hifi Magazin kaufen, das kann ich mir auch selber zusammenschwurbeln. Oder man liest Lyrik, da kann man auch diskutieren was der Autor damit ausdrücken wollte. Die Stilblüten ala "die Ruhe zwischen den Stücken wird ein bischen schwärzer wiedergegeben, ist aber nicht so aufdringlich wie bei Gerät A" (das ist nur aus dem Gedächnis wiedergegeben), grenzt ja schon an Lyrik.

Es gab Zeiten, da waren diese Tests mit Diagrammen und Tabellen hinterlegt und es gab so gut wie keine Klangbeschreibungen in den Magazinen, außer bei Lautsprechern. eine Klangbeschreibung hat aber gewisse Vorteile für die Magazine. Die autoren müssen keine Fachleute sein und die "Tests" sind nicht nachprüfbar, weil kweine Fakten genannt werden. Zudem kann man dann zwischen den Geräten differenzieren. Was auf der technischen Seite nicht mehr möglich ist. Die technischen Parameter sind selbst bei einfachen bzw. günstigen Geräten weit jenseits eines hörbaren Einflusses. Ein guter Verstärker oder CDP muss nicht mehr teuer sein. Aber dann hätte man ja keine Differenzierung für die teuren High end Geräte der Anzeigenkunden.

Man verlegt sich also auf nichtsagende und nicht überprüfbare Klangebeschreibung von Geräten.

Tolle Wurst.
RobertKuhlmann
Inventar
#3 erstellt: 10. Feb 2012, 13:35
Es ist ja noch viel schlimmer. Wenn man es wagt, gegen den Voodoo-Unsinn anzuschreiben, wird man "höflich gebeten" das doch bitte nicht zu machen, weil die Werbekunden verärgert werden könnten.

Wie soll man aber auch mit schnöden Messwerten, die sich für weite Bereiche der HiFi-produkte über Jahre kaum noch verbessern, viel Geld für immer neue Produkte einfordern? Die HiFi-Industrie steckt in einer einer Innovationsfalle fest, die ganz ähnlich derjenigen der Holzlöffelindustrie ist. Wirkliche Innovationen sind nicht mehr zu erreichen und selbst bunte Holzlöffel kennt schon jeder. Außerdem kann auch jeder billig in China produzieren, tolle oder blöde Werbung machen und alle Kunden wissen, dass handgemachte Holzlöffel etwas mehr kosten, aber das Umrühren nicht erleichtern. Selbst der verzweifelte Versuch, weniger haltbare Holzlöffel aus Kunststoff zu verkaufen, hat das grundlegende Problem der Holzlöffelindustrie nicht lösen können.

Warum es dennoch kein Holzlöffel-Voodoo gibt? Ganz einfach: Weil alle Menschen die Parameter und Funktionen eines Holzlöffels zu 100% verstehen und man ihnen diesbezüglich nichts vormachen kann.

Bei HiFi-Produkten allerdings...
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 10. Feb 2012, 13:41
Moin

bei gewissen Leuten würde ich sogar dazu tendieren, altbewährte Einsatzorte für Holzlöffel wieder mehr in den Vordergrund zu rücken..
Das könnte, als Umsatzförderung, das Ganze durchaus wieder aufleben lassen.
Die HWZ der Holzlöffel von Mama war jedenfalls, dank meines Bruders und mir, recht kurz.

Leider eignen sich selbst haiendigste CD-Bläher kaum zur Kindererziehung
schmiddi
Inventar
#5 erstellt: 10. Feb 2012, 13:50

kinodehemm schrieb:

Leider eignen sich selbst haiendigste CD-Bläher kaum zur Kindererziehung :D


und ob die sich eignen, man könnte doch als Strafe eien Stunde Dauerberieselung mit den Wildeckder Herzbuben androhen.
Xaver_Koch
Inventar
#6 erstellt: 14. Feb 2012, 08:09

Killkill schrieb:

Aber: Die Klangbeschreibungen stimmten meist mit meinen Eindrücken überein.

Bei AreaDVD und der STEREO stimme ich Dir zu, bei anderen frage ich mich manchmal, ob die das gleiche Gerät gehört haben.
-MCS-
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 14. Feb 2012, 08:32
Was mich richtig an den meisten Magazinen nervt: Bei Lautsprechern wird so gut wie nie etwas
kritisiert. Einmal wurden kleine Lautsprecher getestet, an denen -anfangs- doch so einiges kritisiert wurde.
Doch was wurde im weiteren Verlauf des Tests gemacht? Alles wurde ins Gegenteil gewendet und
die gravierenden Mängel vom Anfang wurden schön geredet. Am Ende des Tests wurden sie nicht
einmal mehr erwähnt und im Fazit sind die auch nicht aufgetaucht.
Und die Klangbeschreibungen dieses Magazins ähnelten sich eigentlich generell bei allen
Lautsprechern, die getestet wurden. Bei dem einen schrieb anfangs wohl ein anderer Redakteur.

Der wahre Klangcharakter der Lautsprecher kommt da so gut wie nie zum Vorschein.
Manchmal gibt es Frequenzdiagramme - der einzige Grund, weshalb ich mir solche Artikel
manchmal ansehe.

Bei Beschreibungen von CD Playern oder Verstärkern wird's dann aber schon arg lächerlich.
Und erst bei Tuningvorschlägen
Xaver_Koch
Inventar
#8 erstellt: 15. Feb 2012, 09:54

-MCS- schrieb:

Der wahre Klangcharakter der Lautsprecher kommt da so gut wie nie zum Vorschein.
Manchmal gibt es Frequenzdiagramme - der einzige Grund, weshalb ich mir solche Artikel
manchmal ansehe.

Das stimmt, der Klang von LS ist meistens bestenfalls zwischen den Zeilen zu erahnen.
Blein
Inventar
#9 erstellt: 27. Feb 2012, 23:40

Was mich richtig an den meisten Magazinen nervt: Bei Lautsprechern wird so gut wie nie etwas
kritisiert. Einmal wurden kleine Lautsprecher getestet, an denen -anfangs- doch so einiges kritisiert wurde.
Doch was wurde im weiteren Verlauf des Tests gemacht? Alles wurde ins Gegenteil gewendet und
die gravierenden Mängel vom Anfang wurden schön geredet. Am Ende des Tests wurden sie nicht
einmal mehr erwähnt und im Fazit sind die auch nicht aufgetaucht.
Und die Klangbeschreibungen dieses Magazins ähnelten sich eigentlich generell bei allen
Lautsprechern, die getestet wurden. Bei dem einen schrieb anfangs wohl ein anderer Redakteur.


Dem kann ich mich nur anschließen. Wenn es zum Ende geht mit den Berichten, stellt sich einem oft die Frage: "Warum soll ich viel Geld für LS ausgeben? Die kleinen, billigen Dinger schaffen es doch auch den Hörraum auszufüllen und klingen Gigantisch bei 50m²!"
visir
Inventar
#10 erstellt: 01. Mrz 2012, 13:08

Killkill schrieb:

Ich habe einige Tests gelesen, nachdem ich die Komponente gekauft habe, und konnte den Klangeindruck häufig (nicht immer) bestätigten - nicht nur in der Tendenz sondern auch insgesamt im Geschreibenen.


"Klangbeschreibung" bei Elektronik ist für mich an sich schon ein merkwürdiger Ansatz. Alles, was "wir" (Erläuterung auf Anfrage) in dieser Hinsicht getestet haben, weist (bei vernünftig gebauten Geräten, was die allermeisten sind) auf "keinerlei Eigenklang" hin - und das ist auch das, was ich von einem Gerät unserer Zeit erwarte. Wohlgemerkt Elektronik.

Die "Klangempfindung" ist davon völlig getrennt zu betrachten, denn hier kommt der Mensch mit seiner - ähm - komplexen Wahrnehmung ins Spiel. Da spielt der optische Eindruck enorm mit: ist das Gerät eher elegant oder martialisch gestaltet, eher billig oder aufwändig... welche Farbe hat es... und da gibt es schon ein paar Effekte, die wohl bei vielen Menschen ähnlich bis gleich wirken, und entsprechend werden sich dann auch die "Klangbeschreibungen" ähneln.
Xaver_Koch
Inventar
#11 erstellt: 01. Mrz 2012, 13:47

visir schrieb:

Da spielt der optische Eindruck enorm mit: ist das Gerät eher elegant oder martialisch gestaltet, eher billig oder aufwändig... welche Farbe hat es... und da gibt es schon ein paar Effekte, die wohl bei vielen Menschen ähnlich bis gleich wirken, und entsprechend werden sich dann auch die "Klangbeschreibungen" ähneln.

Da muss ich aus eigener Erfahrung widersprechen. Schon des öfteren hat der optische Eindruck von Verstärken (Voll,-, Vor-/End-, AVR) einen anderen Klang suggeriert als dann "subjektiv" am Ohr zu vernehmen war. Ich führe aber an dieser Stelle keine Beispiel auf, weil der Faden sonst in eine andere Richtung ausarten würde.

Ja, natürlich hat der "Mensch eine - ähm - komplexen Wahrnehmung", aber so einfach und kausal wie "ihr" das beschreibt ist nicht immer.
visir
Inventar
#12 erstellt: 01. Mrz 2012, 15:03

Xaver_Koch schrieb:

visir schrieb:

Da spielt der optische Eindruck enorm mit: ist das Gerät eher elegant oder martialisch gestaltet, eher billig oder aufwändig... welche Farbe hat es... und da gibt es schon ein paar Effekte, die wohl bei vielen Menschen ähnlich bis gleich wirken, und entsprechend werden sich dann auch die "Klangbeschreibungen" ähneln.

Da muss ich aus eigener Erfahrung widersprechen. Schon des öfteren hat der optische Eindruck von Verstärken (Voll,-, Vor-/End-, AVR) einen anderen Klang suggeriert als dann "subjektiv" am Ohr zu vernehmen war. Ich führe aber an dieser Stelle keine Beispiel auf, weil der Faden sonst in eine andere Richtung ausarten würde.

Ja, natürlich hat der "Mensch eine - ähm - komplexen Wahrnehmung", aber so einfach und kausal wie "ihr" das beschreibt ist nicht immer.


Von "einfach" hab ich nichts geschrieben. Der optische Eindruck spielt mit, und ich glaube trotzdem, dass er eine große Rolle spielt - aber freilich nicht alleine, da hast Du recht, und wer weiß, in welche Richtung er sich in Kombination mit anderen Einflüssen auswirkt.
Aber Auswirkung wirds haben.
Xaver_Koch
Inventar
#13 erstellt: 01. Mrz 2012, 15:19

visir schrieb:

Aber Auswirkung wirds haben.

Tendenziell schon, aber ein Fall ist mir in Erinnerung geblieben, wo Optik und Klang dann doch ganz auseinander gefallen sind. Als ich damals ca. Anfang der 1990er Jahre mit einem Bekannten nach einem guten Vollverstärker (für ihn) gesucht habe.

Rein optisch hätte er gleich zum Technics mit bulligem Aussehen und großem Drehknopf in der Mitte gegriffen, da dieser viel "Kraft" ausgestrahlt hat. Tatsächlich aber hat der Sony TA-F 730ES alle anderen was den "Drive" angeht an die Wand gespielt (und klang auch eindeutig besser und löste feiner auf) und diesen hat er heute noch.


[Beitrag von Xaver_Koch am 01. Mrz 2012, 15:21 bearbeitet]
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