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Schwerhöriger hört Kabelklang - oder: Was ich schon lange mal erzählen wollte+A -A |
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Autor |
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Journalist
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 09. Apr 2013, 12:29 | |||||||
Schwerhöriger hört Kabelklang – oder: Was ich schon lange mal erzählen wollte Vorrede: Ich gebe zu: Ich bin schwerhörig. Genauer: Ich leide an einer leichten bis mittelgradigen Höhen-Schwerhörigkeit. Ab 6.000 Hz sind die Töne um ca. 40 dB vermindert. Wurde letztes Jahr festgestellt, nach Hörsturz und Tinnitus. Was ich von meiner Anlage noch höre, klingt wie Radio auf Mittelwelle. Nur Mitten, keine Höhen. Ich konnte das nicht akzeptieren. Monatelang habe ich an einer technischen Lösung gebastelt. Die sieht so aus: Ich lade die CD im Notebook in ein professionelles Audio-Bearbeitungsprogramm und bearbeite das Audio mit dem Equalizer. Ich bilde graphisch als Spiegelbild meine Hörkurve ab, die ich vom HNO-Arzt bekommen habe. Funktioniert. Habe lange nach einem guten Software-Equalizer gesucht und gottlob auch gefunden. Arbeitet äußerst präzise, klingt selbst bei meinen extremen Einstellungen sehr neutral (für meine Ohren) und irgendwie seidig (keine grellen Spitzen in den Höhen, kein Klirren, glasklar). Mittlerweile habe ich wohl die optimale EQ-Einstellung gefunden. Ich höre ab über den optischen Ausgang meines Notebooks, von dem ich direkt in den RME-ADI-2-A/D-Wandler gehe. Oder aber ich brenne das bearbeitete Audio wieder auf CD. Habe das Gefühl, ich höre Musik fast so wie früher. Natürlich ist mir klar, dass es nicht hundertprozentig so klingen kann, weil der EQ den kompletten Frequenzgang der Aufnahme stark verbiegt. Man kann das für Schwerhörige nicht hundertprozentig hinkriegen. Aber immerhin, was ich höre, kommt meiner Erinnerung an den Klang meiner Anlage erstaunlich nah. Es sind ja nur im Innenohr die für die hohen Frequenzen zuständigen feinen Hör- bzw. Haar-Zellen geschädigt (evtl. vom exzessiven Musikhören in relativ hoher Lautstärke. Also, Obacht, meine Herren!). Das Gehirn, sprich das Hörzentrum, funktioniert ja wie immer und hat offenbar ein Gedächtnis für Töne und Klänge. Es „weiß“ immer noch, was gut klingt und was nicht. Und so kann ich meine wunderbare Anlage wieder voll genießen. Meine Anlage: Dynaudio-Crafft-Boxen, Aloia ST 13.01i Endstufe, Vorstufe SPL Volume 2, CD-Player Cambridge Azur 340C, A/D-Wandler RME ADI-2 Versuchsanordnung: Nach Umzug war es notwendig, die Anlage etwas umzubauen. Es stellte sich die Frage, ob ich den CD-Player weiterhin koaxial an den ADI-2 anschließe, oder optisch. Hier im Forum viele Stimmen gelesen, die sagten, es sei völlig wurscht, optisches Kabel, koaxiales. Klingt beides gleich, weil beides die gleichen Nullen und Einsen an den Wandler schickt. (Und dazu noch meine Ohren…!!!) Was also sollte schon rauskommen an meinem „Blindtest“? Ging so: Ich lade eine - für mein Gehör mit dem Höhen-Filter bearbeitete - CD in den Player. Augen zu. Meine Frau schaltet am A/D-Wandler zwischen optischem und koaxialem Eingang hin und her…oder auch mal nicht hin oder her, sonst wär’s ja wohl zu einfach. Der ADI-2 macht beim Umschalten nicht das geringste (Eigen)Geräusch, und es entsteht nicht die geringste Zäsur im musikalischen Geschehen. Der Lautstärke-Pegel bleibt sowieso völlig identisch, ist ja beides Digital-Signal von derselben laufenden Quelle. Abmachung mit meiner Frau: Wir machen erstmal zehn Schaltungen, bei denen sie sagt, wann sie umgeschaltet hat. (Ablauf also z.B. koaxial…optisch…optisch…koaxial…koaxial…koaxial…optisch…) Wir konnten das Experiment dann abbrechen. Ich habe jedes Mal das Kabel erkannt. (Sie hörte dann wohl auch einen kleinen Unterschied…) Nun muss ich natürlich sagen: Mein Toslink-Kabel war ein solides Standard-Kabel, so um die zehn Euro. Koaxial hängt bei mir am CD-Player hinten dran ein Van-Den-Hul Kabel, für das ich vor 5 Jahren mal ca. 80 EUR gelegt habe, wird jedenfalls aktuell noch für 80 EUR gehandelt. Das heißt sogar „TRIAXIAL Professional 75 Ohm“, und besteht wahrscheinlich aus siebenfach gezwirbeltem Altsilber, belegt mit einer extradicken Schicht aus bleifreiem Blattgold, ummantelt mit dem Resthaar von mongolischen Zwergkamelen…und wird von blinden indischen Kindern mundgeklöppelt, etc. Und wahrscheinlich klingt das Kabel auch nach einem feingliedrigerem Grundrythmus, treibenderen Grooves und einem vollmundigen Abgang. Was ich an Unterschied gehört habe, hatte einfach nur mit Klangfülle, Räumlichkeit und Dynamik zu tun. Na, an irgendwas muß ich meinen gehörten Unterschied doch festgemacht haben…für hundert Prozent Trefferquote. Was uns der Dichter damit sagen wollte... ... liegt ja wohl auf der Hand: Man kann auch schwerhörig sein, um bei Kabeln Unterschiede festzustellen. Nein, im Ernst: Die wichtigste Erkenntnis war nicht, dass mein Kabel wohl doch sein geld wert war und dass mein Hifi-Händler vielleicht doch Recht hatte, als er sagte, koaxial ist besser. Die wichtigste Erkenntnis war natürlich für mich, dass ich überhaupt noch solche Feinheiten höre. Daß sich die Heidenarbeit gelohnt hat, monatelang am PC zu sitzen und Musik so lange zu filtern, bis sie wieder halbwegs so klingt wie früher. Daß ich die Natur überlistet habe, um das Hören zurückzugewinnen – was für mich existentiell wichtig ist. Übrigens ist das intensive Musik-Hören für mich die beste Hör-Therapie gewesen: Mein Tinnitus stört schon fast gar nicht mehr. Wer nun über mich herfällt und meint, ich sei nicht nur taub, sondern auch noch blind und könne schon optisch ein optisches Kabel nicht erkennen…geschenkt. Wer sagt, ich hab’s nicht nur an den Ohren, sondern auch einen an der Klatsche: Ja klar doch, und zwar kräftig und schon immer. Und, ja, mein Experiment genügt nicht den wissenschaftlichen Mindestanforderungen. Der randomisierte Test muss doppelt verblindet sein und in zig Versuchsreihen exekutiert werden an mindestens hundert Propanden in einem schalltoten Ton-Labor… Ja, und allen, die mich wegen Kabelklängen züchtigen möchten, kann ich nur sagen: Ab einem gewissen Alter sollte vielleicht jeder Hifi-Freund mal zum Ohrenarzt gehen. Ich bin sicher: Dann würden hier viele Diskussionen gar nicht erst aufkommen. [Beitrag von Journalist am 09. Apr 2013, 14:31 bearbeitet] |
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elchupacabre
Inventar |
#2 erstellt: 09. Apr 2013, 12:32 | |||||||
Schön, dass du für dich, wieder befriedigend Musikgenuß geniessen darfst, alle Anderen können dir sowieso egal sein. |
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Amperlite
Inventar |
#3 erstellt: 12. Apr 2013, 10:51 | |||||||
Ich schmeiß mich weg... Das ist als würde jemand einen Hundertmeterlauf machen, sich kurz vor der Ziellinie hinsetzen und erst mal einen Kaffee trinken, um hinterher in ein Internetforum zu posten, er hätte einen neuen Weltrekord aufgestellt. Ach, und die Stoppuhr hatte er gerade auch nicht dabei (messtechnisch Überprüfung). [Beitrag von Amperlite am 12. Apr 2013, 10:55 bearbeitet] |
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liesbeth
Inventar |
#4 erstellt: 12. Apr 2013, 12:51 | |||||||
DAS wolltest du uns jetzt erzählen??? OK wahnsinn... Was sagen eigentlich deine Nachbarn? Wenn ich dich richtig verstanden haben hörst du dann ja gewisse Frequenzen mit 120-14o db |
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Khayman1972
Stammgast |
#5 erstellt: 12. Apr 2013, 14:32 | |||||||
Tach! Finde ich super, dass Du dich trotz Hörminderung und Tinnitus mit so viel Begeisterung dem Musikhören widmest! Ich kann da leider mitreden, da ich mich seit einiger Zeit auch mit einem Tinnitus rumplage, der mich noch viel zu oft stört. Gruß, Christian |
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George_Lucas
Inventar |
#6 erstellt: 14. Apr 2013, 14:01 | |||||||
So, so... da wird ab 6 kHz die Amplitude um satte 40 Dezibel angehoben. Wird nun bei (sagen wir mal) 85 dB im Mittel Musik gehört, peitschen der Hochton mit satten 125 dB im Mittel zum Hörplatz - und das machen die Hochtöner der Lautsprecher mit? Irgendwie habe ich so meine Zweifel an diesem Bericht, wenn ich mir das Datenblatt der Lautsprecher betrachte... |
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SonnyTucson
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 14. Apr 2013, 17:48 | |||||||
Sehe ich auch so. Hier werden dann mittels überzogenem Schallpegel auch noch die letzten verbliebenen Sinneszellen für diesen Frequenzbereich 'weggebeamt'. Ist aber kein Problem, man kann ja dann neu equalisieren, bis das Trommelfell platzt. Aber Journalist weiss es doch selber:
Er kennt also die Ursachen und betreibt die hörschädigenden Einflüsse jetzt noch extremer weiter. Auweia.... Da will ich über klanglische Unterschiede bei Kabeln gar nicht viel sagen, außer daß sich bei mir als ebenfalls Tinnitusgeschädigtem jeden Tag Musik anders anhört, obwohl ich noch nicht mal etwas an der Anlage geändert habe... |
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George_Lucas
Inventar |
#8 erstellt: 14. Apr 2013, 18:06 | |||||||
Es ist kommt doch noch viel besser:
Irgendwie tut mir seine Frau leid, die diese gesundheitsschädlichen Pegel von gemutmaßten 125 dB im Mittel ab 6 kHz ertragen musste. Aber vielleicht gibt es ja bald den nächsten Thread: "Schwerhörig durch Kabelklangtest - oder was ich ganz neu erzählen möchte...!" [Beitrag von George_Lucas am 14. Apr 2013, 22:23 bearbeitet] |
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Jacobus_Magnus
Gesperrt |
#9 erstellt: 14. Apr 2013, 18:40 | |||||||
Welches Datenblatt hast du dir angesehen. Könntest du dieses bitte per Link allen zugänglich machen. Danke |
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SonnyTucson
Hat sich gelöscht |
#10 erstellt: 14. Apr 2013, 18:53 | |||||||
Was hat das Datenblatt des zugegebenermassen guten ESOTAR mit der falschen Logik von 'Journalist' zu tun? Du bist doch sonst nicht zu faul um Google zu bedienen: Dynaudio |
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Jacobus_Magnus
Gesperrt |
#11 erstellt: 14. Apr 2013, 18:56 | |||||||
Kannst uns bitte weitere Infos zu der von Dir verwendeten Software (SW) nennen? |
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GraphBobby
Stammgast |
#12 erstellt: 15. Apr 2013, 17:44 | |||||||
Wenn ein Klangunterschied zwischen optischer und elektrischer Digitalverbindung auftritt, liegt das aber immer noch nicht am Kabel, sondern an der mangelhaften Konstruktion zumindest eines der angeschlossenen Geraete. |
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0408SUSI
Gesperrt |
#13 erstellt: 15. Apr 2013, 20:34 | |||||||
Wenn ich nun erzählen würde, dass es im Visaton-Forum ein Mitglied gibt, welches in hohem Maße hörgeschädigt ist, und trotzdem genau das hört, was alle anderen auch hören, und wenn ich dann auch noch erzähle, dass ich einen Geigenbauer kenne, der so gut wie taub ist, und trotzdem ganz hervorragende und wohlklingende (für die Goldohren: sogar teure) Geigen baut, glaubte mir das wohl kein Schwein. |
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George_Lucas
Inventar |
#14 erstellt: 15. Apr 2013, 22:01 | |||||||
... und Beethoven besaß auch keine Goldohren... |
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ZeeeM
Inventar |
#15 erstellt: 16. Apr 2013, 06:34 | |||||||
Das ist schon zu glauben, weil der Hörsinn Muster erkennt. Der schwerhörige Geigenbauer wird aber andere Probleme haben. |
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Ingor
Inventar |
#16 erstellt: 16. Apr 2013, 06:54 | |||||||
Schwerhörig heißt nicht taub, laute Musik kann man dann immer noch hören. Tatsächlich ist man dann u.U. empänglicher für bestimmte Musikanteile, die ein normal Hörender nicht so stark wahrnimmt. Eine Geige ist recht laut, wenn man sie direkt am Ohr hat. Klangtests werden meist bei gehobener Lautsstärke ausgeführt. Das ein Schwerhöriger in einer Gruppe Hörender ähnliches wahrnimmt, wie die Gruppe ist nicht verwunderlich, schon Normalhörer richten sich in der Beurteilung nach dem Leittier. |
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Radiowaves
Inventar |
#17 erstellt: 16. Apr 2013, 07:14 | |||||||
Zufällig gefunden - und finde es spannend. Es ist bekannt, daß bei Datenreduktion (MP3) manch Hörgeschädigter Artefakte erkennen kann, die Normalhörende nicht erkennen im Blindtest. Dazu gibt es Literaturstellen, die ich für glaubwürdig halte (eine war mal in der c't beim legendären Blindtest) und ich halte es auch für plausibel, da die ganze Maskierungsgeschichte zwar mit großer Testgruppe optimiert wurde, aber halt nicht alle Eventualitäten abbilden kann.
Was beim Threadersteller zur angeblichen Unterscheidbarkeit geführt hat, kann ich jedoch nicht erkennen. Wie auch, aus rein technischer Sicht, es wurde ja zweimal das identische Signal übertragen (hoffe ich doch). Als möglicher Grund bleibt mir nur erstmal eines: die Testbedingung. Wurde hier ja schon ausgiebigst gewürdigt:
Das kann doch wohl nur ein Scherz sein. Dennoch ein paar ernste Worte von mir: Der Versuch, durch Höhenanhebung den Hörverlust auszugleichen, ist technisch gesehen richtig. Wenn man nur in Amplituden denkt, die man beliebig (!) erhöhen kann, ist das der Weg, einen nicht mehr zu korrigierenden Verlust im Empfänger auf Senderseite auszugleichen. Letztlich machst Du Preemphasis wie auf UKW (wobei da die kräftige Höhenabsenkung im Empfänger Absicht ist und der Rauschunterdrückung des UKW-Weges dient). Die Realität hat aber eine Einschränkung zu bieten: die maximale Aussteuerbarkeit des Übertragungssystems. Du riskierst damit Clipping des Originalmaterials bereits auf digitaler Ebene. Wenn heutige Rock/Pop-Produktionen, die erstens extremen Hochtongehalt haben und zweitens schon auf "voll voll" gemastert sind, durch einen so eingestellten Euqalizer gejagt werden, übersteuern sie definitiv. Damit holst Du Dir weitere extreme Verzerrungen und zwar ganz besondere: da Du in Digitalien unterwegs bist, spiegeln die Verzerrungskomponenten an der halben Abtastrate. Bei 44.1 kHz von CD bedeutet das, daß Du eine Klirrkomponente, die bei Clipping entsteht und spektral bei sagen wir mal 32.05 kHz liegen würde (½ 44.1 kHz + 10 kHz), im Ausgangssignal des Wandlers bei 12.05 kHz (½ 44.1 kHz - 10 kHz) zu liegen kommt - und damit voll im Hörbereich eines Menschen mit gesundem Hörvermögen. Der ganze Hörbereich ist voll mit spektralen Sauereien und was nach unten nicht reinpaßt, wird wieder nach oben gespiegelt. Hier ein Beispiel: 44.1 kHz Abtastrate, 10 kHz Sinus. Links (cyan) -6 dBFS, rechts (magenta) -30 dBFS. Und nun das gleiche Signal nach 20 dB Verstärkung. Links (cyan) also formal "+14 dBFS" (14 dB geclippt), rechts (magenta) -10 dBFS (noch sicher ungeclippt). Was für eine herrliche spektrale Sauerei... Hast Du diesen Effekt bedacht? Hast Du das Original vor der Höhenanhebung generell im Pegel stark abgesenkt? Ich habe das gerade mal für eine durchschnittliche (noch bessere) Pop-Nummer getan. Danach habe ich die Höhen ab etwa 6 kHz radikal angehoben, mit "nur" +25 dB. Das ist in den angehobenen Spektralbereichen 316-fache Energiedichte! Ich hatte vorher das Original um 20 dB (!!!) im Pegel gesenkt, nach der Höhenanhebung hatte ich wieder -1.7 dBFS Spitzenpegel, also beinahe wieder Vollaussteuerung. Die Höhenanhebung von 25dB ab 6 kHz hat mir 18.3 dB Gesamtpegelanhebung beschert! Das kann mit anderem Ausgangsmaterial deutlich weniger, aber auch noch deutlich mehr werden. Selbst wenn Du das beachtet hast, bleibt noch die Gefahr der Zerstörung der Hochtöner bei lauterem Abhören, und die ist wirklich in diesem Falle real gegeben. Aber die ist eigentlich scheißegal gegenüber dem, was auch noch passiert: weitere Zerstörung der Hörnerven! Dieser hohe Pegel ruiniert die Härchen im Innenohr weiter! Der Verfall wird sich ggf. fortsetzen hin zu niedrigeren Frequenzen. Bei Schwerhörigkeit auf Innenohrseite verschiebt sich nicht einfach der Pegelbereich, in dem man "normal" hört, nach oben, sondern nur die Wahrnehmbarkeitsschwelle wird angehoben. Die Zerstörungsschwelle bleibt gleich! Das heißt, die Dynamik nimmt radikal ab. Das ist ein echtes Problem für Schwerhörige: einfach nur leise Töne verstärken, ohne sich um die Pegelbegrenzung bei lauten Tönen zu kümmern, macht weitere Zerstörungen. Hörgeräte enthalten deshalb heute auch meines Wissens nach Dynamikbearbeitungen, die immer trickreicher werden. Und: man prügelt den Leuten nicht das ins Ohr, was sie ohnehin kaum noch erfassen können, sondern filtert, so daß nur der brauchbare Hörbereich drinbleibt. Oder ist der ganze Thread nur ein großer Spaß, ein herrlicher Fake? [Beitrag von Radiowaves am 16. Apr 2013, 07:34 bearbeitet] |
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Ingor
Inventar |
#18 erstellt: 16. Apr 2013, 08:26 | |||||||
Ein Hörgerät dient auch eher zur Wiedererlangung der Sprachverständlichkeit. Frequenzen jenseits von 8kHz werden da nicht berücksichtigt. Die Anhebung der Höhen auf der digiatlen Seite kann doch problemlos durch eine Absenkung der restlichen Frequenzen und einer anschließenden Erhöhung der Gesamtverstärkung auf analoger Seite erfolgen. Die Belastung der Hochtöner steigt natürlich an, da sich die spektrale Zusammensetzung verschiebt. Dies sollte aber bei entsprechender Bealstbarkeit der Hochtöner kein Problem darstellen. Wichtig ist dabei, dass man nur die Töne bis 12 kHz anhebt, alles darüber hinaus belastet nur den Hochtöner und trägt kaum etwas zum Klang bei. |
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Gelscht
Gelöscht |
#19 erstellt: 19. Apr 2013, 07:27 | |||||||
Mal abgesehen von den Pegelproblemen (man müsste erstmal um 40dB dämpfen, um dann eine Anhebung der Höhen um 40dB ohne Übersteuerung machen zu können): +40dB ist eine Zunahme der Leistung um den Faktor 10000; aus 100mW würden also 1kW. Verstehe ich es richtig, dass es hier nicht darum geht, den Hochton zu hören, sondern vielmehr darum, den Hochton zu sehen wegen des glühenden Hochtöners? Soviel unglaubwürdiges in einem Beitrag – wenigstens im richtigen Unterforum … Gruß Thomas |
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George_Lucas
Inventar |
#20 erstellt: 19. Apr 2013, 07:36 | |||||||
Schade, dass sich der User Journalist nach seinem Eingangsposting an der Diskussion hier nicht mehr beteiligt und alle Fragen unbeantwortet im Netz stehen lässt. Da er aber zwischenzeitlich in anderen Threads geantwortet hat, ist er hier im Forum durchaus aktiv und dürfte auch hier mit lesen. Aus diesem Grund gehe ich davon aus, dass er sich einen dieser üblichen "Scherze" erlaubt hat. Anders ist das Eingangsposting für mich nicht zu erklären - also reine dümmliche und in sich wiedersprüchliche Provokation! |
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Khayman1972
Stammgast |
#21 erstellt: 19. Apr 2013, 10:56 | |||||||
Und wir alle sind rauf reingefallen..... ;o) |
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George_Lucas
Inventar |
#22 erstellt: 19. Apr 2013, 11:02 | |||||||
Ganz im Gegenteil. Den meisten Usern war aufgrund der Widersprüche im Eingangsposting von Anfang an klar, dass dieser Bericht so nicht stimmen wird. Aber die Thematik ist interessant. Was kann ein hörgeschädigter Mensch tatsächlich tun, um Hifi weiter genießen zu können, wenn die Hörfähigkeit ab 6 kHz aufwärts massiv eingeschränkt ist? - Von daher ist der Thread bislang ausgesprochen lesenswert. |
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0408SUSI
Gesperrt |
#23 erstellt: 19. Apr 2013, 11:24 | |||||||
Nichts. Ist aber auch absolut nicht notwendig. So lange er nicht grade stocktaub ist, wird ein Hörgeschädigter Musik (oder meinetwegen HiFi) genau so erfahren, wie es auch das goldigste Goldohr tut. Sogar Kabelklang. Wenn es ihn geben würde. |
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Khayman1972
Stammgast |
#24 erstellt: 19. Apr 2013, 21:01 | |||||||
Das bezweifele ich. Wenn er sich erinnert, wie es vor der Schädigung war, wird es ihm schwerfallen, zu geneßen. |
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ZeeeM
Inventar |
#25 erstellt: 19. Apr 2013, 21:14 | |||||||
Tja, wenn ... Gehörverlust geht durchaus so schleichend, das er an sich nicht bemerkt wird. Der Hörsinn funktioniert auch nicht so, wie sich so mancher vorstellt. |
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Jacobus_Magnus
Gesperrt |
#26 erstellt: 24. Apr 2013, 20:28 | |||||||
Die Fragen sind in der Masse der anderen Beiträge anscheinend untergegangen. Daher stell ich sie erneut in der Hoffnung auf Beantwortung. Danke schon mal. |
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George_Lucas
Inventar |
#27 erstellt: 24. Apr 2013, 22:59 | |||||||
Deine Frage an mich wurde weiter oben bereits beantwortet. An eine Antwort von User "Journalist" auf die an ihn gestellten Fragen glaube ich nicht mehr... - war eh ein leicht durchschaubares "Trollposting" von ihm, was ich in Anbetracht der Thematik "Hörschaden" sehr schade finde. |
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