Kabellänge, hört man das?

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weiß_nix
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 07. Okt 2005, 09:43
Bei meinem Neukauf von Boxen und Verstärker fragte mich der Verkäufer, ob denn beide Lautsprecherkabel etwa die gleiche Länge haben. Das ist bei mir nicht so, weil ein Kabel fast auf direktem Weg zur Box führt, das andere aber mit ca. 7m mehr eine große Schleife beschreiben muss. Ich bekam also den Rat den zeitlichen Unterschied, der sich aus der unterschiedlichen Länge ergibt, am Verstärker zu korrigieren. Im ersten Moment klang das logisch. Aber das ist doch Unsinn(?) Dass der sehr langsame Schall korrigiert werden kann und soll, das sehe ich ein. Meines Wissens aber braucht der Strom 1 sec um dreimal den Erdball zu umrunden. Was machen da 7m, ist das überhaupt messbar? In Zukunft werde ich mal drauf achten, ob die näher liegenden Wände zu erst hell werden, wenn ich das Licht an mache!
Röhrender_Hirsch
Inventar
#2 erstellt: 07. Okt 2005, 09:51
Hallo,

ich habe aus Prinzip unterschiedlich lange LS-Kabel (2m u. 5m), weil ich diese nicht in Schlaufen unter irgendwelchen Möbeln verstecken will.

Es gibt in diesem Forum sicherlich Leute die die Laufzeitunterschiede hören, aber ich kann keine negativen Auswirkungen feststellen.

Gruß
Tantris
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 07. Okt 2005, 09:51
Hallo,

Der Verkäufer hat groben Unfug erzählt. Du hast völlig recht, der Strom ist viel schneller als der Schall. Für 6m im Kabel braucht er etwa 0,00000004s, also 40ns. In dieser Zeit legt der Schall etwa 14 Mikrometer (0,014mm) zurück.

Das heißt, es macht einen erheblich größeren akustischen Unterschied, ob Du dem Lautsprecher 0,1mm (!!) näher kommst, als wenn Du die 6m Kabeldifferenz hast oder nicht!

Das menschliche Gehör kann Zeitdifferenzen zwischen den Ohren übrigens allerfrühestens ab etwa 30 Mikrosekunden wahrnehmen. In dieser Zeit legt der Strom im Kabel aber schon 4,5km (!!) zurück!

Unterschiedliche Kabellängen können höchstens aufgrund des unterschiedlichen Ohmschen Widerstandes der beiden Kabel problematisch werden - das ist in der Praxis aber nur bei sehr dünnen Kabeln interessant. Wenn Du normal dimensionierte Lautsprecherkabel (2,5qmm) hast und keine zu großen Längen (bis30m), sollte das irrelevant sein.

Gruß, T.
pelmazo
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 07. Okt 2005, 10:10

weiß_nix schrieb:
Was machen da 7m, ist das überhaupt messbar?


Was 7m ausmachen hat ja Tantris schon geschrieben, drum hier nur noch dies:

Klar ist der Zeitunterschied meßbar! Gerade Zeit kann man außerordentlich genau messen. Wenn man den entsprechenden Aufwand treibt kann man auch Zeitunterschiede im Pikosekundenbereich messen. Für Zeiten im Nanosekundenbereich reicht sogar relativ "simple" Elektronik.

Mit dem Ohr hast Du aber keine Chance

Es kann übrigens durchaus klangliche Veränderungen geben wenn sich die Kabellänge ändert. Abgesehen von den von Tantris genannten Ursachen kann das auch daran liegen, das das Kabel als Antenne für Radiosender wirkt und dies in den angeschlossenen Verstärker einspeist. Manche Verstärker lassen sich dadurch "beeinflussen". Daraus kann man aber nicht folgern daß die Kabel links und rechts gleich lang sein müssen.
ewiggestriger
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 08. Okt 2005, 07:24
Danke Tantris,
somit erübrigt sich für mich eine Frage, die ich in einem anderen Thread gestellt habe.
Wenn ich aber zwei gleiche lange Kabel benutze und das Eine in Schlaufen bzw. als Ring lege, gäbe es da Einwände bezüglich Magnetfelder oder so?
richi44
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 08. Okt 2005, 13:36
Natürlich ist die Induktivität (die Wirkung des eigen erzeugten Magnetfeldes auf das Kabel) im gestreckten Fall am geringsten.
ABER:
Es bildet sich im Hin-Leiter wie im Rück-Leiter ein Magnetfeld, das jeweils dem anderen entgegengesetzt gerichtet ist und dadurch heben sich die beiden weitgehend auf.
Ich habe mal einen Versuch gemacht: Wenn man ein normales Lautsprecherkabel per 100m auf einer Rolle nimmt und beide Adern anschliesst, ist der Unterschied zu einem kurzen Kabel zwar hörbar, aber nicht gravierend.
Wenn man aber nur einen Leiter verwendet und den anderen direkt anschliesst, bildet sich eine Spule (100m Draht aufgewickelt) und die Höhen sind weg.

Wenn man also beide Adern parallel (so ist ja das Kabel) betreibt, eine hin, eine zurück, so sind die Auswirkungen selbst bei einer Schlaufe verschwindend klein.
ewiggestriger
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 08. Okt 2005, 14:02
THX richi.
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