Feuerwerk im Yamaha A500

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Stefan-Heim
Stammgast
#1 erstellt: 22. Mai 2013, 09:47
Hallo zusammen,

mir ist etwas seltsames passiert…

Hier meine Geschichte:

Bei meinem A500 hat plötzlich das Freigaberelais nicht mehr ausgelöst. Ich machte mich auf die Fehlersuche. Dabei stellte ich heraus, dass beim linken Kanal beide Endstufentransistoren durchgeschossen sind (an allen 3 Pins Durchgang). Ich lötete die 2 Transistoren aus, damit kein Kurzschluss mehr vorhanden ist. Als ich danach den Verstärker in Betrieb nahm hat das Freigaberelais auch wieder wie gewohnt ausgelöst und der rechte Kanal funktionierte ohne Probleme.
Daraufhin bestellte ich 2 neue Transistoren (Ersatztypen) und lötete sie ein. Beim Testen kam dann zwar ein Ton auf dem linken Kanal, jedoch war dieser leise und sehr stark verzerrt (als ob der Kanal nur über einen Endstufentransistor läuft).
Da bei dem Verstärker ja beide Kanäle identisch aufgebaut sind konnte ich beide Seiten mit einem Multimeter vergleichen. Dabei stellte ich fest, dass die Verbindung von Emitter des 2SA1303 zum Emitter des 2SC3284 fehlte. Ich vermutete, dass durch den Kurzschluss der defekten Transistoren die Verbindung in der Multilayer-Platine durchgebrannt ist.
So machte ich den Versuch im Betrieb eine provisorische Verbindung mit Hilfe einer Litze herzustellen und plötzlich war die Musik auf dem linken Kanal ganz normal und unverzerrt zu hören. Voller Vorfreude lötete ich eine 2,5mm ² Litze zwischen die beiden Transistoren.
Als ich den Verstärker dann wieder in Betrieb nahm funktionierte alles einwandfrei, allerdings leider nur für ca. 15 Sekunden, danach hatte ich ein Feuerwerk im Verstärker…
Aus dem Endstufentransistor 2SA1303 des linken Kanals kam eine Stichflamme und das Kathodenbein hatte es durchgeglüht.
An was kann das liegen, bzw. was habe ich falsch gemacht? Komischerweise hatte es ja kurzzeitig funktioniert!?
Nun haben wieder beide Transistoren an alles 3 Pins Durchgang, was mich vermuten lässt, dass das Gleiche schon beim letzten mal passiert ist, als der Durchgang auf der Platine (zwischen den beiden Transistoren) durchgebrannt ist. Was könnte die Ursache von diesem Geschehen sein?
Ich würde mich sehr über eure Hilfe freuen

Gruß Stefan


[Beitrag von Stefan-Heim am 22. Mai 2013, 10:32 bearbeitet]
fmmech_24
Stammgast
#2 erstellt: 22. Mai 2013, 15:55
..no comment:

A500
Bepone
Inventar
#3 erstellt: 22. Mai 2013, 16:29
Hallo,

ja, die 0,22Ohm Emitterwiderstände waren bei meinem auch mitgestorben, als die Endstufe versagte.
Es sind die weißen Keramik-Klötzchen in der Nähe der Endstufentransistoren. Über ihnen kann auch indirekt der Ruhestrom gemessen werden.


Gruß
Benjamin
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 22. Mai 2013, 17:24
Hallo zusammen,

es macht sicher Sinn, die Treiber und den Ruhestromtransistor mit zu prüfen. Ebenfalls alle Bauteile in deren unmittelbaren Umgebung. Irgendwo wird da noch mehr gestorben sein, außer den Endstufentransistoren und den Emitterwiderständen.

Am besten lässt sich das überprüfen, wenn man mal den Ruhestrom im defekten Kanal misst. Als Referenz kann der intakte Kanal dienen, sollte ein Ruhestromwert nicht bekannt sein (-> Service Manual). Zuvor bitte eine 60-Watt Glühbirne in Serie in die Netzzuleitung einschleifen. Sie begrenzt im Fehlerfall die Stromaufnahme des Gerätes und schützt so einigermaßen zuverlässig davor, dass wieder alle Bauteile abrauchen.

Gruß
PBienlein
fmmech_24
Stammgast
#5 erstellt: 22. Mai 2013, 17:33
..by the way..

Am besten, die Transistoren gegen 2STA1962/2STC5242 oder MG6330R/MG9410R tauschen.

(gibt es für 1,5 bis 3 € das Stücker)

Die Sanken's gibt es IMHO nicht mehr original.
Stefan-Heim
Stammgast
#6 erstellt: 22. Mai 2013, 19:49
Auweia das hatte ich total übersehen... so ein Mist!!

Dann werd ich das ganze doch nochmal angehen

Den Ruhestrom misst man ohne angeschlossene Lautsprecher, oder?

Aber bevor ich diesen messen kann muss ich wohl erst nochmal von den Transistoren bestellen. Weiß jemand woher man die passenden Keramikwiderstände bekommt?

@fmmech_24: sind die von dir genannten Transistoren besser? Letztesmal hatte ich die von Reichelt bestellt...
Vielen Dank übrigens für die Grafik

@PBienlein: Unter den Treibern verstehst du die 2SC2344 und 2SA1011 ? (in Darlingtonschaltung zu den Endstufentransistoren)
Wo finde ich den Ruhestrom im Service-Manual?
Der Tipp mit der 60W Glühbirne ist wirklich gut
fmmech_24
Stammgast
#7 erstellt: 22. Mai 2013, 19:50
Ruhestrom: Seite 5 im SM..klickmich!

Widerstände: such mal bei Bürklin nach MPC725..

..& FOTOS!!! sind immer & gerne gesehen...


[Beitrag von fmmech_24 am 22. Mai 2013, 20:03 bearbeitet]
Stefan-Heim
Stammgast
#8 erstellt: 23. Mai 2013, 10:40
Ok vielen Dank

Statt den MPC725 kann ich auch die MPC722 nehmen? (MPC725 sind wohl nicht mehr verfügbar)

Die Transistoren von Reichelt sind Qualitativ eher minderwertiger oder gibts da keinen großen Unterschied? Der NPN sollte ja zum PNP so gut wie möglich übereinstimmen...
fmmech_24
Stammgast
#9 erstellt: 23. Mai 2013, 10:55
..hab mich leider verschaut.

der MPC722 ist ein 2-facher 5W Metallband-Widerstand im Keramik-Körper.

Der MPC74 (einfach, 5W) sollte hier besser passen.
Stefan-Heim
Stammgast
#10 erstellt: 23. Mai 2013, 16:16
Ok super
und wie siehts mit den Transistoren aus? Im rechten Kanal habe ich die von Reichelt verbaut...

Soll ich lieber von den 2STA1962/2STC5242 bestellen für beide Kanäle? Sind die von der Toleranz genauer?
fmmech_24
Stammgast
#11 erstellt: 23. Mai 2013, 17:00
..naja, & wie sieht's mit ein, zwei Foto's aus?..
Stefan-Heim
Stammgast
#12 erstellt: 23. Mai 2013, 19:01
Ok

also hier erstmal ein Foto vom verkohlten Transistor
durchgebrannter Endstufentransistor

und hier die bereits gewechselten Transistoren des rechten Kanals (von Reichelt)
SC 3284 & SA1303 (Reichelt)

dann habe ich noch 2 Bilder von den 0,22Ohm Widerständen
0,22 Ohm

defekte 0,22 Ohm Widerstände

so und zum Schluss noch 2 Links zu den Transistoren bei Reichelt:
2SC 3284
2SA 1303
fmmech_24
Stammgast
#13 erstellt: 23. Mai 2013, 19:12
..aaaaha.

Die ISC raus, MG6330R & MG9410R rein, (bei RS-Components um 1,50 per Stücker) & lt. PBienlein alles überprüfen.


[Beitrag von fmmech_24 am 23. Mai 2013, 19:13 bearbeitet]
Stefan-Heim
Stammgast
#14 erstellt: 23. Mai 2013, 19:24
Ok alles klar

Wie sieht es eigentlich mit der Schraube aus, die den Transistor auf dem Kühlkörper hält... Kann es da nicht passieren, dass die Kontakt mit dem Collektor bekommt und somit den Collektor mit dem Kühlkörper kurzschließt?
fmmech_24
Stammgast
#15 erstellt: 23. Mai 2013, 19:28
..nein, das ist nicht möglich.

Außer, die Hersteller haben gepfuscht..bei Glimmer & Silikon-Iso-scheiben immer mittels Ohm-Meter Durchgang prüfen!
Stefan-Heim
Stammgast
#16 erstellt: 23. Mai 2013, 21:02
Ok, dann werde ich mich nächste Woche ans Werk machen
Ich berichte, sobald ich Neuigkeiten habe
Vielen Dank schonmal
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