HITACHI SR-604 wird heiß

Hallo Robert,

auf der hochkantstehenden Platine vor den Kühlblechen findest Du zwei Potis - die sind für den Ruhestrom zuständig. Diese zunächst auf Linksanschlag stellen. Dann ein Multimeter an einen Emitterwiderstand (das sind die großen weissen mit 0,22 Ohm) einer Endstufe messen (Lautstärke muss auf Linksanschlag stehen!) und mit dem Ruhestromtrimmer R731 desselben Kanals an dem das Multimeter hängt langsam hochdrehen, bis das Intsrument möglichst 8,8mV anzeigt. Die gleiche Prozedur im anderen Kanal wiederholen. Dann sollte es nur noch heiß werden, wenn das Gerät unter sehr hoher Last über längere Zeit betrieben wird.

Schöne Grüße nach Frankfurt
Lennart

(Grüße von Armin)

Moosche Armin,

danke für die schnelle Info.
Ich werde mich am Sonntag der Messung widmen und berichte bei (Miss)Erfolg

Aahhhhh.... Ein Receiver mit Dynaharmony Endstufen
Ein lohnendes Objekt.

Ich habe mal einen SR-6010 überarbeitet, der innen sehr ähnlich aussieht und dessen Endstufe auch einen identischen (!) Schaltplan hat. Bis hin zur Beuteilebezeichnung

Die Besonderheit des Gerätes ist, dass er durch Class-G Technik, Marketingbezeichnung "Dynaharmony", mit vier statt den herkömmlichen zwei Railspannungen läuft. Eigentlich ermöglicht das, dass er in Ruhe extrem wenig Verlustwärme erzeugen kann.

Mein Verdacht ist, dass die speziellen Sicherungswiderstände ("Fuse Resistor") in der Schaltung, besonders die in Reihe mit dem Ruhestrom-Poti, durch Alterung ihren Wert verändert haben. Als Folge davon könnte es sein, dass sich der Ruhestrom nicht mehr ganz so niedrig einstellen lässt.

Sicherungswiderstände sind häufig in Hitachis dieser Zeit verbaut worden und verursachen recht häufig Probleme.

Im Schaltplan erkennt man die Sicherungswiderstände daran, dass sie schwarz ausgemalt sind oder eine kleine Kennzeichnung "F" haben.

Ich habe sie immer gegen stinknormale Metallfilmwiderstände mit 1/4 Watt ersetzt.

- Johannes

Hier ein Bild des Hitachi SR-6010 inside naked:



Man erkennt, dass dort bei identischer Endstufenschaltung (mit identischen Railspannungen) noch ein extra Kühlkörper angebracht wurde.

Es kann also auch sein, dass der Blechkühlkörper zunächst beim SR-604 zu klein dimensioniert wurde, was bei dem späteren Modell SR-6010 korrigiert wurde.

- Johannes

Ich habe sie immer gegen stinknormale Metallfilmwiderstände mit 1/4 Watt ersetzt.

Das kann man im privaten Bereich so machen, Johannes - insbesondere, wenn man dann Metallfilmwiderstände verwendet, die neigen nicht so rasch zum Entflammen. Als Profi ist man beim Ersetzen von Sicherungswiderständen schon gefordert, zumal es nicht so leicht ist, immer das passende Bauteil zu finden. Wir müssen, schon aus versicherungstechnischen Gründen, immer einen "echten" Sicherungswiderstand einbauen, dann der Hersteller setzt da häufig ein großes Ausrufungszeichen oder ein Warnschild in den Schaltplan, damit dies, als sicherheitsrelevantes Bauteil, auch wirklich so wieder ersetzt wird. Ich schreibe dies hier nur, damit sich nicht andere darauf berufen können, dass im Hifi-Forum stand, man könne ungestraft Sicherungswiderstände "einfach so" gegen Metallfilmwiderstände ersetzen. Also bitte nicht falsch verstehen. Mit der Instandsetzung des SR-604, bzw. SR-6010, hat das natürlich nichts zu tun.

Grüße
Lennart

Moin moin,
wie angedroht mache ich das Gerät am Sonntag nocheinmal auf und schaue mir zuerst einmal die "Ruhestrom........geschichte" an.
Sollte es mir zu kompliziert werden, geht der Monsterreceiver zum Fachmann.

@Lennart: Ja, vollstes Verständnis.

Ich habe diesen Austausch auch immer für mich privat gemacht oder ggf. die Abnehmer auf das gestiegene Risiko hingewiesen.