Greatz Melodia 4R-218 defekt,wer kann Helfen

Hallo zusammen,

der erwähnte Widerstand ist entweder der Kathodenwiderstand der Endröhre, oder der Siebwiderstand im Netzteil.
In jedem Fall wirst du mit dem Gerät niemals Freude bekommen, wenn nicht ALLE "Teerkondensatoren" getauscht wurden. Diese sind heute so gealtert, dass damit keine Betriebssicherheit mehr erreicht wird.
Außerdem werden weitere Bauteile gefährdet. Gleichrichter, Endröhre usw.

Also erst mal diese Kondensatoren tauschen. Vorher braucht man da gar nicht weiter machen.

Gruß
Bernhard

erstmal Danke für dei schnelle Antwort,
habe noch mal ein Bild von dem defekten widerstand hochgeladen und eingekreist,unten links.
was war wohl der Verursacher des defekten Widerstand und welcher ist es genau?
Vielen Dank im Voraus.
Gruß Ulli

Hallo zusammen,

dürfte der Kathodenwiderstand der Endröhre sein. Vermutlich 140 Ohm. Graetz hat in der Zeit die EL84 oft voll ausgefahren. Andere haben 170 Ohm verwendet.

Auf alle Fälle muß mal der 10nF (0.01µF) Kondensator getauscht werden, der von Pin9 der EABC80 weggeht. Das ist der Koppelkondensator vor der EL84.
Womöglich ist auch die EL84 nicht mehr unter den Lebenden jetzt ....

Gruß
Bernhard

PS: wie gesagt: wenn du nicht tabula rasa machst mit den Papierkondensatoren, wirst du leider nie froh werden ....

Danke für die Antwort,
werde jetzt erstmal mit meinem Schwager schauen das wir das Gerät wieder zum spielen bringen und uns dann mal an den Tausch der Kondensatoren machen.
Werde dann noch mal berichten ob es ein Erfolg war.
Gruß Ulli

ulwo02 (Beitrag #5) schrieb:

das wir das Gerät wieder zum spielen bringen und uns dann mal an den Tausch der Kondensatoren machen.

Moin,
falsche Reihenfolge. Zuerst die Papierkondensatoren (die mit dem Bitumenverguss) tauschen, dann die verbliebenen Fehler beseitigen.
Andersherum wird das nichts.
Die alten "Dampfradios" sollte man ueberhaupt nicht betreiben, wenn sie nicht ueberholt worden sind. Sie wurden fuer eine Lebensdauer von etwa 10 Jahren ausgelegt und sind inzwischen in der Masse deutlich ueber 50 Jahre alt. Eine Zeitspanne, die die Papierkondensatoren zur Wasseraufnahme aus der Luftfeuchtigkeit genutzt haben. Die Folgen hat man hier exemplarisch gesehen.

73
Peter

Hallo,
ich habe eine kleinere Sammlung von alten Röhrenradios und kann nur sagen, daß eine Reparatur auf jeden Fall lohnt. Deine Graetz Melodia stmmt aus den 50ern. Das kann man auch ganz gut an der vollständig freien Verdrahtung des Gerätes sehen. Ab .ca 1962 gab es auch gedruckte Leiterplatten in den Geräten und die kurzlebigen Papier- und Teerkondensatoren gab es auch nicht mehr. Folgende Arbeiten habe ich an all meinen Geräten ausgeführt.

- innere Reinigung des Gerätes (Befreiung von Staub, groben Dreck, etc.)
- Austausch der Papier- und Teerkondensatoren
- Austausch des Kathoden- und Ratioelkos
- Erneuerung der alten Netzzuleitung (halte ich für sehr wichtig)
- Austausch der alten Sicherungen
- Überprüfung bzw. Erneuerung der Skalenlampe
- Überprüfung der Röhren (Glimmen die Heizfäden ? Ist der Empfang gut ? etc.)
- Reinigung der Potentiometer (falls diese Probleme bereiten)
- Überprüfung der wichtigsten Spannungen (evtl. Spanungswähler des Gerätes von 220V auf 240V stellen)
- Überprüfung des Sieb- und Ladeelkos (Erwärmt sich dieser ? Brummt das Gerät hörbar laut ?)
- Spannungsabfall am Gleichrichter (zuviel deutet auf einen Defekt hin)
- Äußere Reinigung des Holzgehäuses

An den zahlreichen Filtern in den Geräten sollte man nicht rumdrehen.
Den Schaltplan findet man oftmals im Gerät. Falls nicht kann man auch Netz fündig werden.

Voraussetzung für die Reparatur sind auf jeden Fall Grundkenntnisse in der Elektronik und die Beachtung der Sicherheitsbestimmungen. Die hohen Spannungen im Gerät sind lebensgefährlich!! Desweiteren sollten zumindest ein Multimeter, etwas Werkzeug (Seitenschneider, Schraubendreher) und ein Lötkolben vorhanden sein.

Gruß 8bitrisc

Hallo zusammen,
wo bekommt man den Ersatz für die alten Teerkondensatoren her?
Und welche kann man dann nehmen?z.b.1000pF 500V,oder 5000pF 500V.
Die bekomme ich bei uns im Elektronik Shop nicht.
Gruß Ulli

Folienkondensatoren mit den Werten nehmen.

ulwo02 (Beitrag #8) schrieb:

Die bekomme ich bei uns im Elektronik Shop nicht. Gruß Ulli

Moin,
vor 30 Jahren hatte ich es schon schwer, im Elektronikshop Teile zu finden, mit denen man keinen Computer bauen konnte oder die mehr als 63V aushielten ;-)

Die Kondensatoren gibt es hier:
http://shop.antikrad...rt_order&language=de

630V-Kondensatoren sind schon richtig, es lohnt nicht, welche fuer kleinere Spannungen, die es auch im Angebot gibt, zu verwenden. Die sind von den Abmessungen auch nicht kleiner und der Preisunterschied ist nicht gross genug. Es gibt in dem Radio ganz wenige Kondensatoren (kaum mehr als zwei), die fuer eine hoehere Spannung ausgelegt sein sollten, ich denke da an den haeufig vorhandenen Kondensator zwischen Anode der Endroehre und Masse. Der sollte 1000V ertragen koennen. Schaltet man ihn aber zwischen Anode und Speisepunkt des Ausgangsuebertragers, dann muss er nur noch die Anodenwechselspannung aushalten und darf wieder ein 630V-Typ sein. Ausserdem gefaehrdet er so nicht mehr Netzteil und Uebertrager, wenn er durchschlagen sollte. Wenn man die Lieferung erhaelt, nicht erschrecken ;-) Moderne Kunstfolienkondensatoren bauen kleiner als die alten Papiertypen.

Da es die alte deutsche Wertestufung in der 1-2-5-Sequenz nicht mehr gibt, wird von den heute gebraeuchlichen Werten der naechstliegende verwendet. die Abweichung ist gering und geht in der damaligen Toleranz unter. Also z.B. 4700pF fuer 5000pF.

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Peter

wo bekommt man den Ersatz für die alten Teerkondensatoren her?

Schau malhier:

Ich habe dort immer gekauft. Generell kann man auch auf WIMA Folienkondensatoren zurückgreifen. Die gibt es bei Reichelt. Die axialen Typen von Antikradio eignen sich zum Einbau in frei verdrahtete Geräte aber besser. Für den Koppelkondensator, welcher auf das Gitter der Triode der EABC80 geht, sollte man wieder einen abgeschirmten Kondensator einbauen falls hier vorher so einer verbaut wurde. Die damals üblichen Kapazitäten waren 10nF, 20nF und 50nF. 20.. und 50nF lassen sich durch 22.. und 47nF ersetzen. Die notwendige Spannungsfestigkeit findet man normalerweise im Stromlaufplan.

Falls das Radio auf der Primärseite des Netztransformators einen Teer Entstörkondensator hat, so darf dieser nur durch einen Y1-Kondensator ersetzt werden!! Der Kondensator hängt auf der einen Seite am Chassis; die andere Seite ist mit einem Ende der Netzuleitung verbunden!! Also genau überlegen was man tut. Man kann den Kondensator auch ersatzlos entfernen, wenn sich beim Radioempfang keine Störungen bemerkbar machen.

Hallo zusammen,
haben nun alle alten Teerkondensatoren und die Röhre EL-84 erneuert,leider spielt das Radio immer noch nicht brummt nur und der Kathodenwiderstand wird heiß was mache ich nun?
Gruß Ulli