Denon DCD-1700 rauscht auf einem Kanal

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Zulu110
Inventar
#1 erstellt: 02. Apr 2017, 11:07
Hallo, ich habe ein Problem mit meinem Denon DCD-1700 und hoffe, dass mir hier vielleicht jemand helfen oder einen Tipp zur Problemlösung geben kann.
Ich hatte das Gerät vor einiger Zeit mit dem Fehler gekauft, dass er keine CD's mehr lesen soll. Es stellte sich heraus, dass die Achse des Spindelmotors verharzt war und nicht mehr richtig drehen konnte. Nachdem ich die Achse ausgebaut, gereinigt und neu geölt habe, läuft er wieder wie eine Eins
Allerdings stellte sich dann heraus, dass der Linke Kanal auf beiden Ausgängen (Fixed und Variabel) ein permanentes Rauschen ausgibt. Man hört zwar im Hintergrund ganz leise die Musik, aber das Rauschen übertönt es. Der rechte Kanal läuft problemlos.
Achso, über den Digitalausgang laufen beide Kanäle ohne Probleme.
Ich habe schon mal an allen Bauteilen gewackelt, weil ich auf eine kalte Lötstelle gehofft habe, aber das kann ich nun auch ausschließen.
Vielleicht hat ja jemand einen Tipp für mich.

viele Grüße, Marcel
eckibear
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 02. Apr 2017, 17:16
Ein Service-Manual bekommt man wohl leicht. Was hast Du denn an Messmitteln und Erfahrungen in diesem Bereich?
Zulu110
Inventar
#3 erstellt: 02. Apr 2017, 17:19
Ein Multimeter ist vorhanden. Erfahrungen in diesem Bereich halten sich aber in Grenzen. Sonst hätte ich hier nicht gefragt
eckibear
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 02. Apr 2017, 17:27
Du kannst versuchen einige Spannungen des betroffenen Kanals nach Angaben im SM nachzuprüfen und diese mit den Werten von dem intakten Kanal zu vergleichen. Eigentlich braucht man aber ein Oszi, zumindest wenn man zielgerichtet arbeiten will.
Broesel02
Inventar
#5 erstellt: 02. Apr 2017, 18:35
Hallo Marcel,
Ecki hat natürlich recht aber einen Oszi zu besitzen heisst ja auch nicht gleich ihn sinnvoll anwenden zu können. Also mal schauen wie weit du mit deinen Bordmitteln kommst.
Das Service Manual bekommt man zum Beispiel bei Hifi- Engine.
Auf der Seite 26 ist dort der Schaltplan der analogen Ausgangsstufe abgebildet.

Da ein Kanal funktioniert und man sehen kann das beide Kanäle an einer Spannungsversorgung hängen wird die also funktionieren.
Als nächstes hätte ich das Umschaltrelais, welches zwischen dem Fix- und Variabel Ausgang umschaltet, als Fehlerquelle vermutet. Man könnte es testhalber auf einer Stellung überbrücken und hören ob es dann geht.

Elkos (C132, C126&127) Sichtprüfung: Ausgelaufen, ausgebeult oder schon halb nackisch? Im Zweifel wechseln, das ist auch noch nicht teuer.
Dann schaue mal ob an den Ausgängen der beiden D/A Converter etwa die gleiche Spannung herauskommt. Vorsicht: Nicht abrutschen!
Wenn das der Fall ist bleiben dann nur noch die beiden OPAs IC106, IC108 und IC 109. Dort kann man bei der Gelegenheit auch gleich einen Sockel spendieren. Dann könnte man, wenn alls wieder funktioniert, auch mal ohne großen Aufwand andere OPAs ausprobieren.

Und wenn das alles nichts hilft schauen wir eben weiter Das wird sicher wieder

Richard


[Beitrag von Broesel02 am 02. Apr 2017, 19:33 bearbeitet]
Zulu110
Inventar
#6 erstellt: 02. Apr 2017, 18:41
Hallo Richard, vielen Dank erst einmal. Das ist doch schon etwas Stoff zum testen.
Ich werde mal mit dem Relais anfangen, jedoch kann ich aber nicht zwischen den beiden Ausgängen umschalten. Die sind beide permanent aktiv. Den einzigen Ausgang den ich über einen Schalter anwählen kann, ist der koaxiale Digitalausgang.
So wie ich das sehe hat der Player 3 Relais?.

Gruß, Marcel
Broesel02
Inventar
#7 erstellt: 02. Apr 2017, 19:51
Ein Relais schaltet die Deemphasis um,- es gab mal CDs die mit einer anderen Entzerrung (Emphasis) aufgenommen wurden. Das ist hier aber sicher nicht der Fehler.
Die anderen Relais schalten den Ausgang stumm (Mute) indem der Ausgang auf Masse gelegt wird. Es sind ja pro Kanal drei Wechselkontakte und zwei Spulen eingezeichnet. Nach Schaltplan sollten das 2 Relais pro Kanal sein die parallel angesteuert werden. In der eingezeichneten Stellung sind alle auf Masse gelegt. Ich weiss leider nicht was das für ein Relais ist. Aber wenn es nicht mehr richtig schaltet wäre das ein möglicher Grund für den Ausfall des einen Kanales.

Richard
eckibear
Hat sich gelöscht
#8 erstellt: 02. Apr 2017, 21:15
Die Relais sind, anhand der Fehlerbeschreibung, als Ursache eher unwahrscheinlich. Sie arbeiten gewissermaßern unabhängig und es müssten gleichzeitig zwei verschiedene Relais des linken Kanals betroffen sein, um den Fixed und den Var-Ausgang zu beeinträchtigen. Kann zwar nie ganz ausgeschlossen werden, ist aber, wie gesagt, ziemlich unwahrscheinlich. Man kann die Kontakte aber auch einfach durchmessen (hier im eingeschalteten Zustand).
Alles über 0,1 Ohm (Widerstand der Messleitungen) ist quasi Altmetall.

Ich würde dann erst einmal die Elkos C126 und C127 ins Auge fassen. Vom Bauteiltyp her gesehen sind das die "Klassiker" für Ausfälle von Altgeräten.
Danach käme IC106, ein normaler NE5532 OpAmp für wenige Cent. Der könnte vom Fixed-Ausgang her abgeschossen worden sein, wenn dort jemand z.Bsp. eine elektrostatisch aufgeladene Strippe oder sonstwas Böses anknöselte.

Wenn das noch nicht hilft könnte auch das LC "LPF" Filter verrottet sein, genauer die Induktivitäten bzw. deren Windungsenden. Diese Induktivitäten kann man im ausgeschalteten Zustand mit einem Ohm-Meter ganz einfach auf Durchgang messen (zwischen R113 und R115). Dazwischen sollten nur wenige Ohm sein.

Wenn du bis dahin noch kein Glück hattest kommt noch der DA Wandler IC105 in Betracht. Die betagten PCM56 werden relativ warm und können thermisch langsam sterben. Originale sind leider schwer zu beschaffen, "neue" China-Ware ist gekaufter Müll.
Zulu110
Inventar
#9 erstellt: 03. Apr 2017, 06:32
Hallo Ecki, danke auch dir.
Ich werde dann sobald ich etwas Zeit habe mal die beiden Kondesatoren tauschen bzw, die genannten Bauteile durchmessen.
Ich melde mich dann wieder und berichte von dem Ergebnis.
Zulu110
Inventar
#10 erstellt: 12. Apr 2017, 13:15
Moin, also ich habe mich heute mal mit den Elkos befasst. Da ich im Moment nicht alle da hatte, habe ich sie einfach von beiden Kanälen ausgelötet und untereinander getauscht. An den Elkos scheint es nicht zu liegen, da der Fehler nicht mitgewandert und auf dem linken Kanal geblieben ist

Gruß, Marcel
audiophilanthrop
Inventar
#11 erstellt: 13. Apr 2017, 23:03
Ohne Möglichkeiten zur Signalverfolgung könnte das etwas schwierig werden. Vom defekten DAC oder Opamp bis hin zu einer schlechten Lötstelle an ungünstiger Stelle ist da so ziemlich alles drin. Entweder sieht irgendwas eine immense Quellimpedanz oder die D/A-Wandlung läuft schlicht nur unvollständig oder gar nicht ab.
Sal
Inventar
#12 erstellt: 14. Apr 2017, 12:36
Wenn im "Hintergrund" vom Rauschen überdeckt auf einem Kanal die Musik hörbar ist, müsste dann
der entsprechende D/A Wandler nicht in Ordnung sein?
Ich würde nachlöten - trotz Rütteltest, dazu muss
der alte Lötzinn nicht enfernt werden. Einen winzigen Klecks Kollophonium (z.B. als Löthonig) auf den Lötpunkt
und mit etwas frischem Lötzinn 3-4Sek. nachgelötet. Dauert nicht lange und wird es nicht besser, kann man sich für spätere
Arbeiten (Opamp-Tausch, Elko-Tausch) auf der Platinenrückseite besser orientieren, da die Lötpunkte nun wieder glänzen...
Zulu110
Inventar
#13 erstellt: 14. Apr 2017, 12:57
Einen großen Teil auf der Platine nachgelötet habe ich auch schon. Gebracht hat das ebenfalls nichts.
Ich will nun auch nicht zu viel Arbeit in das Gerät investieren, da ich noch ein identisches, intaktes Model in meiner Sammlung habe welches fast ladenneu aussieht. Ich denke daher, dass ich diesen wohl wieder abgeben werde. Es war ja schon ein Fortschritt, dass ich ihn überhaupt wieder zum Leben erwecken konnte. Mit liegen da eher die mechanischen Probleme, als die elektrischen

Gruß, Marcel
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