Yamaha A-960 Brummen im Lautsprecher / Netzteil stört?

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Roboroy
Neuling
#1 erstellt: 09. Jun 2017, 15:34
Hallo Bastelfreunde,

ich habe ein Problem mit einem Yamaha A-960 Verstärker, den ich gerade restauriere, dass mich zur Verzweiflung bringt.
Der Verstärker funktioniert soweit einwandfrei, jedoch habe ich sets ein leichtes Brummen auf den Lautsprechern welches bei leisen Passagen durchaus vernehmbar und störend ist. Es ist ein 50/100 Hz brummen, jedoch kein dumpfer Sinus-Ton sondern klingt härter, etwa wie ein Rechteck.
Der Ton ist auf dem rechten Kanal etwas lauter. Bei gedrückter Main Direct Taste wird das ganze zwar leiser ist aber immer noch störend.

Folgende Sachen habe ich bereits gemacht:
-JEDEN Elko gewechselt, bis auf die 4 Dicken (die sind so bei 80%)
-Triac gewechselt
-Lötstellen überprüft
-Knallfrosch gewechselt
-die 3 6800p C's im Netzteil gewechselt

Meine Vermutung ist, dass es sich um Störungen des X-Netzteils handelt, die sich im ganzen Gerät verbreiten.
Wenn ich mit der Oszi Spitze nur in die Nähe des Netzteil gehe, sieht man diese Zacken:
Über Netzteil


Die Zacken können nahezu überall im Gerät gemessen werden, wie hier an der Vorstufe des rechten Kanals:
Störung an Vorstufe

Die steilen Zacken erklären auch den harten metallischen Ton des Brummens.

Hier noch mal das ganze Gerät:
Übersicht
Größer: https://drive.google...NDA/view?usp=sharing

Wäre super wenn einer von euch noch einen Tip parat hätte.
Danke schon mal!

-Robert
gst
Inventar
#2 erstellt: 09. Jun 2017, 16:02
Hallo,
ich vermute Massefehler irgend wo bei der Abschirmung oder Verdrahtung. Kannst du nicht mit dem Oszi rückwärts im Signalweg gehen und schauen, ab wann der böse Brumm auftaucht?
Roboroy
Neuling
#3 erstellt: 09. Jun 2017, 16:09
Ein Massefehler war auch meine erste Vermutung.
Aber ich habe alle Steckverbinder und Lötstellen überprüft.
Und ich hab es nicht geschafft die Störungen im Signalweg mit dem Oszi zu lokalisieren.
Die Zacken sind nahezu überall zu messen. Sowohl in Betriebspannungen als auch im Signalweg.
Es kommt mir so vor, als wäre das ganze Gerät damit verseucht.
Uwe_1965
Inventar
#4 erstellt: 09. Jun 2017, 16:38
Hallo Roboroy,
hast Du es auch mal bei geschlossenem Gehäusedeckel probiert, ob es dann auch noch da ist.
Gruß Uwe
Roboroy
Neuling
#5 erstellt: 10. Jun 2017, 15:03
Hallo Uwe,
ja das habe ich auch probiert.
Hat es aber nur minimal besser gemacht.
lg
Uwe_1965
Inventar
#6 erstellt: 10. Jun 2017, 15:22
Wie hoch ist der DC Offset am Ausgang?
Uwe
Edit Kannst den ja schön mit dem Oszilloskop messen.


[Beitrag von Uwe_1965 am 10. Jun 2017, 15:34 bearbeitet]
Roboroy
Neuling
#7 erstellt: 11. Jun 2017, 10:57
Der DC-Offset am Ausgang ist unauffällig und frisch eingestellt.
Also bewegt sich innerhalb der Toleranz von 0 +/- 10 mV.
Uwe_1965
Inventar
#8 erstellt: 11. Jun 2017, 13:12
Sieht man am Oszi auch am Ausgang, diese zacken wie im Bild im ersten Beitrag.

Yamaha2

Die beiden sehen, auch nicht mehr so ganz frisch aus, aber an denen sollte es nicht liegen.

Du schreibst, je näher man an das Netzteil kommt umso schlimmer wird es, mache doch mal eine Markierung ins Bild ab wo das ist, am besten mit Bild vom Oszi, auch wo Du die Masse abnimmst vom Oszi.
Und rechts scheint es stärker zu sein wie links, kann man das auch am Osci sehen, oder ist der Unterschied zu klein?
Gruß Uwe.
gst
Inventar
#9 erstellt: 11. Jun 2017, 14:27
Zwischenfrage:
bleibt das Brummen gleich, wenn du den Netzstecker andersherum einsteckst?

bei abgeschaltetem Gerät, gezogenem Netzstecker kannst du mal den Isolationswiderstand zwischen Netzeingang bei eingeschaltetem Gerät und Innenleben messen? Oder versteckt sich irgendetwas in der Yamaha-Standby-Schaltung (die ist ja für Verwicklungen bekannt)?

gst


[Beitrag von gst am 11. Jun 2017, 14:31 bearbeitet]
Roboroy
Neuling
#10 erstellt: 12. Jun 2017, 14:08
So kurzes Update.

Uwe:
-Ja die Zacken sieht man auch am Lautsprecher-Terminal
-Die beiden C's hab ich ausgebaut und gemessen. Sollten passen. Macht aber keinen Unterschied.
-Am stärksten ist es direkt über dem Netzteil: Bild vom Oszi hab ich leider keine gemacht. Ist aber etwa so wie in meinem 1. Post.
k-20170609_164835
Masse nehme ich meistens von verschiedenen Punkten am Gehäuse oder Kühlblech.
Aber auch schon am Grauen Kabel vom Trafo auf der Verstärkerplatine.
-Man kann den Unterschied zwischen Rechts und Links grob auf dem Oszi sehen.

gst:
-Bleibt gleich wenn man den Stecker dreht.
-Isolationswiderstände habe ich von beiden Strom-Stecker Pins Richtung Gehäuse unendlich und zwischen den Pins ca. 25kOhm

Was ich durch probieren herausgefunden habe, wenn ich das markierte Kabel ausstecke wird das Problem etwas besser.
20170612_151101
Das Kabel ist eine Masseverbindung welche durch die obere Platine durchgeschliffen wird und bei der Filterplatine mit den OP-Amps auf einen Elko geht. Sehr merkwürdig. Vielleicht ist es doch eher ein Masse-Problem...
eckibear
Hat sich gelöscht
#11 erstellt: 12. Jun 2017, 15:51
Der A960 hat ein recht altertümliches 50Hz Schaltnetzteil, da kann man mit Einigem rechnen.

Das An- und Abschalten des Triacs ist mit netzsynchronen Störungen verbunden,
die normalerweise mit dem Snubber R_unlesbar und C507 abgefedert werden.

Wenn eine dieser Komponenten defekt ist oder kalte Lötstellen hat ist es soweit.
Beide Teile sind unbedingt auf Netzspannungsfestigkeit und hohe Stromtragfähgkeit auszuwählen:
C507 mindestens MKP10 oder FKP1 (Wima).
R_unlesbar ein dicker Schichtwiderstand (MOX) oder ein guter niederinduktiver Draht-R.

Der (neue) Triac sollte auch nicht zu fett sein, denn eine verzögerte Abschaltung vergrößert den Abschaltstrom und die Störungen.

In dem Zusammenhang wäre auch gut zu wissen, was die Zeitskala auf den Oszibildern ist, insbes. auch,
ob die Zacken auf der 50Hz Welle durchreiten (surfer mode), oder stabil dazu stehen (Bade-Ente).

Generell müssen die ausgangsseitigen Elkos niedrigen ESR haben, damit sie die relativ schnellen Spannungsstöße abfangen können.
Vielleicht sind die auch schon kurz vor fertig.

Außerdem kann hier eine ungünstige Montage und/oder schlechte Abschirmung der Speicherdrossel L501 per Streufluß weitreichenden Ärger verbreiten.
Roboroy
Neuling
#12 erstellt: 14. Jun 2017, 10:29
Danke für die vielen Tips!
Ich bin gerade leider beruflich recht eingespannt.
Ich melde mich sobald ich Gelegenheit hatte die Punkte zu überprüfen.
Roboroy
Neuling
#13 erstellt: 18. Jun 2017, 13:13
So wieder ein kurzes Update.
Die erwähnten Bauteile im Netzteil habe ich noch mal überprüft. Scheinen alle zu passen.
Der neue Triac ist ein BTA16-600B. Der sollte eigentlich gut als Ersatz passen und ist nicht sonderlich überdimensioniert.
Der Trigger vom Oszi ist auf Line eingestellt und die Störungen sind exakt mit den 50Hz synchron. Also laufen nicht durch das Bild.

Ich habe die Arbeiten an dem Verstärker mehr oder weniger eingestellt.
Mit dem abgezogenem Kabel (siehe Post weiter oben) ist das Brummen erträglich.

Jedoch ist ein weiteres Problem aufgetaucht. Der Verstärker knackt grob 1mal in der Stunde deutlich aus den Lautsprechern.
Erneutes Absuchen und Abklopfen nach kalten Lötstellen hat kein Ergebnis gebracht.
Einen Fehler zu suchen, der nur ca. 1 mal die Stunde auftritt macht einfach keinen Spaß

Trotzdem noch mal vielen Dank für eure Hilfe!
eckibear
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 18. Jun 2017, 13:28
Wenn es aus beiden LS kracht wird wohl doch eher etwas im Netzteil faul sein.
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