HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Grundig MR200 unbekannte Widerstände | |
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Grundig MR200 unbekannte Widerstände+A -A |
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Autor |
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stewx
Neuling |
#1 erstellt: 19. Dez 2017, 18:02 | |
Hallo allerseits, ich bin ganz frisch hier und hoffe, dass ihr mir helfen könnt. Kurze Vorgeschichte: Ich bin seit kurzem im Besitz eines Grundig MR200 und eigentlich sehr zufrieden damit. Die Skalenbeleuchtung funktionierte allerdings nicht, also Gerät geöffnet und auch gleich ein wenig gereinigt. Dabei ist mir aufgefallen, dass teilweise die Leiterbahnen bzw das Kupfer auf der Platine zu sehen war. Daher habe ich diese sicherheithalber neu verzinnt. Nebenbei habe ich auch einen Schaltplan rausgesucht und dann ist mir etwas seltsames aufgefallen: Zwei 100 Ohm (vermutlich 5W) Widerstände, die nirgendwo eingezeichnet sind und auch auf Bildern im Netz nie auftauchen. Auf dem Schaltplan habe ich sie mal in rot skizziert. Funktionieren tut der Verstärker einwandfrei, trotzdem oder gerade deshalb frage ich mich, ob das so gehört und wenn nicht, welche Funktion die Widerstände haben könnten. Jemand eine Idee ?? Vielen Dank im Voraus und Besten Gruß ! |
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hf500
Moderator |
#2 erstellt: 19. Dez 2017, 20:59 | |
Moin, mach mal ein Bild davon, es interessiert mich, wie die eingebaut wurden. Die Widerstaende an sich liegen den Lautsprecherausgaengen parallel. Ihre Aufagbe: Der Verstaerker hat in den Ausgaengen Koppelkondensatoren. Beim Einschalten macht es wahrscheinlich kurz "Blubb" im Lautsprecher. Das wird durch den Ladestrom des Kondensators hervorgerufen, er muss auf die Haelfte der Verstaerkerbetriebsspannung aufgeladen werden und der Ladestrom fliesst durch den Lautsprecher.. Die Widerstaende haben die Aufgabe, die Kondensatoren zu laden, wenn keine Lautsprecher angeschlossen sind. Es gibt zwar noch die Spannungsteiler fuer die 1V-Ausgaenge, aber sie sind so hochohmig, dass der Ladevorgang laenger dauert und wenn man z.B. die Lautsprecher kurz nach Einschalten ansteckt, knallt es dann doch durch den Ladestromstoss der Koppelkondensatoren. Mit den 100 Ohm Widerstaenden geht es schneller. Moeglicherweise hat sich der Vorbesitzer daran gestoert und die Widerstaende eingebaut/einbauen lassen. Sie empfehlen sich eigentlich immer bei Verstaerkern mit Auskoppelkkondensatoren. 73 Peter |
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stewx
Neuling |
#3 erstellt: 20. Dez 2017, 17:34 | |
hf500
Moderator |
#4 erstellt: 21. Dez 2017, 19:14 | |
Moin, ja, nachtraeglich eingebaut und grosszuegig dimensioniert. 1W waere schon sehr ausreichend gewesen. Die Geraete haben eine Besonderheit (eigentlich mehrere, aber diese ist schon sehr speziell): Ein Hilfsschalter am Netzschalter schaltet bei ausgeschaltetem Geraet einen relativ niederohmigen Widerstand parallel zum Ladeelko des Netzteiles, um diesen schnellstmoeglich zu entladen. Damit will man den Ausschaltplopp vermindern. Es _kann_ vorkommen, dass dieser Hilfsschalter festhaengt und nicht abschaltet, wenn eingeschaltet wird. Das Ergebnis kann man dann an der Platine und dem Widerstand "bewundern". 73 Peter |
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stewx
Neuling |
#5 erstellt: 23. Dez 2017, 18:49 | |
Moin, von diesem Widerstand hatte schon gelesen. Ist das der R814 mit 47 Ohm ? Den habe ich schon gemessen - hat die vorgesehenen 47 Ohm - und die Kontakte nachgelötet. Sah aber auch nicht auffällig aus. Wie es um den Netz- bzw. Hilfsschalter an sich steht, weiß ich allerdings nicht. Der Grundig ist mittlerweile schon wieder zusammen, um ihn erstmal ein wenig zu nutzen. Vielleicht kümmere ich mich darum zu einem anderen Zeitpunkt noch. Ist aber für mich erstmal nicht besonders störend und ich hoffe, dass es den Lautsprechern nicht schadet. Die anderen Besonderheiten des MR200 machen mich ja ehrlicherweise doch neugierig. Ohne damit jetzt hier den Rahmen sprengen zu wollen, aber gibt es da noch relevantes für den "normalen" Gebrauch ? Ansonsten schonmal schöne Feiertage ! Besten Gruß |
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hf500
Moderator |
#6 erstellt: 23. Dez 2017, 21:58 | |
Moin, wenn der Entladewiderstand unauffaellig aussieht, ist da noch alles ok. Ansonsten hat man einen Brandfleck in der Platine, einen sehr gebraucht aussehenden Widerstand und einen defekten Hilfskontakt im Netzschalter. Da hilft dann nur, ganz totlegen (Widerstand ausbauen) und mit dem Verhalten beim Ausschalten leben.... Die Besonderheiten beziehen sich bei mir auf den Service. Dass man das Seilrad des Drehkos gut "wegstecken" kann, hast du ja schon bemerkt, anders kann man die Empfaengerplatine nicht hochnehmen. Wenn man die Endstufentransistoren tauschen muss, auf die Glimmerscheibe achten. Die ist so gross, dass sie wenigstens unter zwei Transistoren liegt und man kann sie kaum sehen. Wenn man dann glaubt, die Scheibe wuerde fehlen und legt unter die Transistoren weitere Scheiben, ist die thermische Kopplung der Transistoren an den Kuehlkoerper zu schwach und als Folge dessen geht sofort der Ruhestrom durch (Transistoren sind "Heissleiter" sie ziehen, wenn men sie nicht hindert, bei steigenden Temperaturen einen immer hoeheren Strom, was selbstverstaerkend ist). Fuer eine gute Ruhestromstabilitaet muessen alle Transistoren, die am Kuehlkoerper montiert sind, einen guten thermischen Kontakt zu diesem haben. Das gilt fuer praktisch alle Verstaerker und ganz besonders die, deren KK-Temperatur mit den Ruhestromtransistoren, Temperaturdioden oder NTC/PTC erfasst wird. 73 Peter |
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