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Anoden-Widerstände parallel schalten+A -A |
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Autor |
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teacfreak
Stammgast |
16:08
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#1
erstellt: 13. Jan 2019, |
Hallo zusammen, hat jemand Erfahrung mit klanglichen Unterschieden bei parallel geschalteten Anoden-Widerständen bei einer Röhrenvorstufe? Angeblich soll es sich klanglich positiv auswirken, wenn man mehrere Widerstände parallel schaltet um auf den gewünschten Wert zu kommen. Selbst die Art des Widerstandes soll dabei eine Rolle spielen. Hat hier im Forum jemand Erfahrung mit solchen Modifizierungen? Gruss H.-Peter |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
20:25
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#2
erstellt: 13. Jan 2019, |
Welcher Wanderpriester hat denn diesen Unsinn verkündet? |
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Broesel02
Inventar |
22:16
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#3
erstellt: 13. Jan 2019, |
Widerstände parallel schalten ist eine alte Geschichte. Das kann man in den Geräten von Luxman, Denon und vielen anderen Herstellern finden. Durch das parallel schalten wird die Induktivität beeinflusst - wenn man denn die so geschalteten Widerstände auch richtig anordnet. Es gibt moderne Widerstände wie DALE CMF/CPF Typen, TDK- Widerstände und einige weitere bei denen durch eine spezielle Form des Leiters auf der Widerstandsoberfläche sich die Induktivitäten aufheben. Diese Widerstände gelten dann als HF tauglich und manchmal sogar als nicht magnetisch. Je nach Schaltung kann das hörbar und auch positiv hörbar sein. Viele Röhrenbauer schwören auf Kohle- Masse Widerstände wegen des guten Klangs. Die finde ich nun nicht so dolle da sie sehr schnell altern und dann unvorhersehbar driften können. Also, Unsinn ist das nicht. Joachim Gerhard hat mir da auch mal Messungen zu gezeigt die dies bestätigen. Ich kann diese Messungen aber mangels Equipment nicht machen. Ob man das haben möchte darf ja jeder selber entscheiden. Ich setze schon lange auf Dale CMF & CPF Widerstände. Ich habe ich mich entschieden. Richard [Beitrag von Broesel02 am 13. Jan 2019, 22:16 bearbeitet] |
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eckibear
Hat sich gelöscht |
11:32
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#4
erstellt: 14. Jan 2019, |
Die Induktivität spielt bei den hohen Widerstandswerten (einige 10k und mehr) in Anodenkreisen praktisch keine Rolle, denn die ausschlaggebende Zeitkonstante ist L/R. Gewickelte /induktive Drahtwiderstände werden diesem Wertebereich, bzw. speziell in dieser Anwendung nie verwendet. Jeder halbwegs normale Schichtwiderstand hat so wenige "Windungen", dass die resultierende Zeitkonstante um Größenordnungen unterkritisch bleibt. Tatsächlich schlagen die schaltungstechnischen und parasitären Kapazitäten viel eher zu. Massewiderstände haben die geringste Induktivität, je nach Material aber eben Alterungsprobleme. Besonders kritisch ist z.Bsp. die hohe Feuchtigkeitsaufnahme der Kohle(masse)widerstände, was selbst bei sachgemäßer Lagerung einige % Widerstandsänderung verursachen kann. Ein Grund, heute weiterhin Massewiderstände zu verwenden, kann deren sehr hohe Impuls-(über)belastbarkeit sein, was aber in Audioschaltungen vorhersehbar nicht zum Tragen kommt. Die Nichtlinearität der Anodenwiderstände ist, verglichen mit der Nichtlinearität der Röhren selbst, ebenfalls vernachlässigbar (ganz zu schweigen von den Nichtlinearitäten eines Ausgangstransformators). Der entscheidende Teil des Ganzen ist immer die Gegenkopplung, lokal oder/und over all, mit der der größte Teil der Übertragungs-Nichtlinearität wieder behoben wird. Ohne solche Maßnahmen addiert jede elementare Verstärkerstufe ihre Klirranteile, bis es insgesamt sehr unangenehm verzerrt. Genau deswegen kommt es auch am ehesten auf die Linearität der Bauelemente in der Gegenkopplung an. Da in Röhrenschaltungen hohe Spannungen und Verlustleistungen üblich sind, wirken sich die besonderen Eigenschaften von Kohlemassewiderständen (vergleichsweise hoher TK, Spannungsnichtlinearität) negativ aus. Eine Rechtfertigung für parallele Widerstände kann einfach in der Gesamtverlustleistung liegen, die oft im einstelligen Watt-Bereich liegt. Um die Bauteiltemperatur niedrig zu halten kann man entweder größere Oberflächen/Widerstände verwenden oder mehrere kleine, was ggf. preiswerter und baulich einfacher ist. |
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