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Onkyo A-8015 - Überholung (mehr . oder weniger?)+A -A |
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Autor |
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HiFi-Boy61
Stammgast |
#1 erstellt: 15. Mrz 2018, 01:34 | ||
Hallo, ich habe einen schönen, sehr gut erhaltenen Onkyo A-8015 ("Erbstück"), der bis auf sehr leicht kratzendes LS-Poti und gelegentliche, minimale Balanceregler-Störung (beidem will ich erst mal mit Oszillin o. Tuner-600 "zu Leibe" rücken...) eigentlich keine Probleme macht, also 1a aufspielt. Nun frage ich mich schon einige Zeit, ob ich im Rahmen der (geplanten) Überholung vorgenannter "Problemchen" doch evt. auch gleich die LS-Relais und Elkos (vorsorglich... "auf-ist-auf" :-)) tauschen sollte? Oder man hier besser "never touch a running system..." walten läßt und erst wenn was ausfällt. Ist neben der eher nicht so hohen materiellen Ausgabe vor allem viel Bastelzeit (Elkos!) die nötig würde. Wie haltet ihr das? Freue mich auf Feedback. Gruß HiFi-Boy61 |
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Baldy-017
Stammgast |
#2 erstellt: 15. Mrz 2018, 18:04 | ||
Hallo, Mehr: Die ganzen Drehschalter: Speaker, Phono,... reinigen. Relais, Lötstellen checken Weniger: Evtl. 1 Satz neuer Lämpchen für die Tasten und Power Überhaupt nicht: Elkos Ist aber nur meine Meinung :-) Gruß |
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Keksstein
Inventar |
#3 erstellt: 15. Mrz 2018, 22:35 | ||
Ich würde die Drehschalter und Potis nach Möglichkeit zerlegen und reinigen, sprühen bringt nur kurz etwas. Die versilberten Kontaktflächen kann man mit Kontakt 60 und normalem Druckerpapier aufpolieren. Anschließend mit Kontakt WL spülen (sehr wichtig, das 60 ist aggressiv!) und mit Kontakt 61 versiegeln. Dann hat man Ruhe. Das LS Relais sollte man schon reinigen wie oben beschrieben, wenn nicht möglich weil verbrannt tauschen. Auf keinen Fall mit Schleifpapier oder Glasfaserstift die kontakte bearbeiten, das zerstört die Beschichtung! Übergangswiderstände am LS Relais können sich negativ auf den klang auswirken, habe ich schon bei 70er Jahre Geräten erlebt. Elkos tauschen würde ich auch nicht solange nicht auffällig. [Beitrag von Keksstein am 15. Mrz 2018, 22:36 bearbeitet] |
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HiFi-Boy61
Stammgast |
#4 erstellt: 16. Mrz 2018, 14:41 | ||
@ Baldy-017 Danke dir! Bezüglich Lötstellen checken: Grundsätzlich sämtliche Lötstellen quasi "neu" löten - sprich erhitzen mit einen Tip "frisches" Lötzinn drauf? Platine(n) nur oder alle (auch an Verdrahtungen usw.)? [Beitrag von HiFi-Boy61 am 16. Mrz 2018, 14:58 bearbeitet] |
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HiFi-Boy61
Stammgast |
#5 erstellt: 16. Mrz 2018, 14:58 | ||
@Keksstein Danke auch an dich! Ja, ich kenne das, habe mich darüber viel informiert bereits. Ist eben nur immer "hartes" Risiko die Dinger zerlegen wenn was schief geht mal, da oft unersetzlich oder wieder ein Schlachtgerät suchen müssen :-( Andereseits habe ich einen Thread dabei mal was interessantes gefunden in einem (anderen?) Forum bezüglich Ultraschallreiniger mit Speziallösungen, Mischungen. Also schon so ein 100-120 EUR Teil als US-Reiniger, nicht die Billigdinger für die Lesebrille. Angeblich hat damit Jemand "beste" Erfahrungen gemacht. Unzerlegt (!) rein damit und durchlaufen lassen. Einige Schalter/Potis hernach dann zerlegt ("Ergebnisstudien") und die wären komplet (auch innen, Kontakte!) wieder ok gewesen und es würden auch schon längere Erfahrungen und Ergebnisse vorliegen. Bevor ich mir so ein Teil zulege wollte ich mal weitere Meinungen gerne noch hören (?). KANN das funktionieren? Auch zu der anderen "Methode": Potis, Schalter usw. "anbohren" (1 mm, sehr vorsichtig, absaugen dabei...) und "fluten" mit K60, Oszillin oder sonst was und "nachspülen" ggf. noch mit Druckluftspray durchblasen und konservieren abschließend. Wie wäre das zu beurteilen vs. der Komplettzerlegung? Wobei mir klar ist, das diese ganz sicher korrekter und "fachlicher" wäre? Aber eben auch Risiko + oft sehr viel Zeitaufwand... Abschließend noch eine Frage, da neu im Forum: Wo (Rubrik?) kann ich hier eine Frage bezüglich einmessen Tapedecks (Ausgangspegel/Output level, Meßkassette, NF-Millivoltmeter...) - vorzugsweise ONKYO 80-90er Tapes hier einstellen? Danke schon mal. Gruß HiFiboy61 [Beitrag von HiFi-Boy61 am 16. Mrz 2018, 14:59 bearbeitet] |
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Keksstein
Inventar |
#6 erstellt: 16. Mrz 2018, 15:26 | ||
In der Elektrotechnik werden ganze Leiterplatten in Ultraschallbädern versenkt, man muss aber aufpassen was man reinwirft. Induktive Bauelemente (auch Relais) haben darin z.B. nichts zu suchen. (wobei ich schon Röhrenradios in der Dusche ohne Übertrager und Trafo gereinigt habe ohne Probleme) Und unter vielen Bauteilen bleibt die Flüssigkeit lange erhalten, man muss sich um die Trocknung Gedanken machen.
Wird höchstens kurzzeitig helfen. Die Gefahr beim anbohren ist etwas etwas zu beschädigen, danach hat es Schmutz auch leichter in das Bauteil reinzukommen. Mein Tipp: Zerlegen musst Du ja sowieso. Mach Bilder von den Teilen, hier wird Dir bestimmt geholfen. Falls Du Dir das nicht zutraust, Good Old HiFi ist eine gute Adresse. Die Betreiber sind auch hier im Forum aktiv.
Ich würde es unter HiFi Klassiker versuchen. http://www.hifi-forum.de/index.php?action=browse&forum_id=84 |
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Broesel02
Inventar |
#7 erstellt: 16. Mrz 2018, 19:40 | ||
Also ich mache das alles Zuerst: Reinigen im US Bad. Ich habe ein kleines US Bad mit Heizung. Es hat eine recht ordentliche Schalleistung. Da tue ich heisse Lauge rein. Lauge mit Vollwaschmittel angesetzt weil die Waschmittel Korrosionsinhibitoren haben, im alkalischen Bereich vernünftig gepuffert sind, sehr gute Fettlöse- Eigenschaften haben, gute Schmutztragfähigkeit und so weiter. Da lasse ich Schalter und Potis bei 85°C etwa 8 Minuten drin. Anschliessend mit viel klarem Wasser spülen und dann mit Kontakt 61 versiegeln. Klappt bisher sehr sehr gut. Oder Schalter zerlegen und mit Hand polieren. Die üblichen albs Schiebeschalter reinige ich so von Hand. Anschliessend gebe ich etwas Säureschutzfett drauf, mache das warm damit es sich verteilt. Man kann natürlich auch andere Schutzfette nehmen aber das Säureschutzfett habe ich noch hier. Kondensatoren tauschen: Ich tausche am Ende meist fast alles. Das bedeutet: Ich löte alle Widerstände aus, alle Kondensatoren, alle Zenerdioden, alle Schalter und Potis, alle Trimmer. Dann reinige ich die Platine. Am einfachsten die Rückseite mit Backofen- Spray einsprühen und 30 Minuten wirken lassen. Dann mit der Bürste noch mal nachschrubbern und mit viel warmen Wasser abspülen. Jetzt nehme ich Bref oder Vorwaschspray für die Vorderseite der Platine, das Backofenspray würde die Bauteilebezeichnungen ablösen, und schrubbere die Bestückungsseite sauber. Mit Warmluftfön schön trocknen. Jetzt entferne ich die allgegenwärtigen säurehaltigen Kleberreste. Kalte Lötstellen? Leuchten einem nun entgegen! Dies ist ein Platinenausschnitt von einer Kenwood L-07M, die ist nun mehr ale 40 Jahre alt. Da darf so etwas schon mal etwas passieren Dann bestücke ich alles neu und freue mich wieder an einem zuverlässigem Gerät. Insbesondere die Zenerdioden werde leider nach mehr als 30 Jahren extrem unzuverlässig. Daher tausche ich die inzwischen immer. Trimpotis tausche ich gegen Spindeltrimmer, Schalter und Potis reinige ich. Neue Anschlussklemmen für die Lautsprecher, Spannung auf 240V umstellen wenn es geht Ob man das machen muß? Sicher nicht. Ich mache das so umfangreich weil ich die Geräte nur einmal revidieren möchte. Und bisher gibt mir meine Erfahrung mit den so revidierten Geräten recht. Die funktionieren einfach. Tage, Wochen Jahre Richard [Beitrag von Broesel02 am 17. Mrz 2018, 00:24 bearbeitet] |
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Baldy-017
Stammgast |
#8 erstellt: 16. Mrz 2018, 21:21 | ||
Nö, musst nicht komplett nachlöten. Onkyo`s eh nicht, außer du lötest gerne. Nur die Stellen, die schon Risse haben. Also vor allem Transistoren im Verstärkerteil checken. Auch Speakerterminal und Cinchanschlüße mal kontrollieren und Kabelanschlüße. Aber Schalter und Poti anbohren?? Wer macht denn so was? Kann man alles öffnen und reinigen, sofern nötig. Hier mal 2 Beispiele wie es nicht aussehen sollte Gruß [Beitrag von Baldy-017 am 16. Mrz 2018, 21:47 bearbeitet] |
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HiFi-Boy61
Stammgast |
#9 erstellt: 17. Mrz 2018, 00:02 | ||
Prima Leute, danke für so viele Infos. Das ist schon "schwerer", aber sicherlich auch lohnender Aufwand den Richard betreibt. Auch von den Kosten, aber bei richtig hochwertigen Teilen sicher sinnvoll und die dauerhafte Option. Ich denke ich werde mal mit ein paar nicht so wertvollen Teilen startend die Ultraschallmethode durchziehen und mir die Ergebnisse anschauen. Alternativ das Zerlegen testen/üben. Was leider Letztens am Ausgangspegelpoti eines TA-2570 nicht so toll klappte. Der war zwar "kratzfrei"...aber wackelig, nach Reinigung und wieder Zusammenfügen. So das ich etwas mit Heißkleber außen nachhelfen will am Potigehäuse. Was das Trocknen anbetrifft (= Wasserreinigung...) habe ich schon oft die "Backofenlösung" mit 50°C / 1h gelesen (der sollte dann aber recht genau sein, Thermostat usw., nachmessen...) oder eben großer Heizkörper (Winter) bzw. Auto/Sonne (Sommer). Hat jemand noch ein Tipp wo man ein bezahlbares wire wrap / -unwrap Werkzeug (manuell), also für Wickelverbindungen = https://de.wikipedia.org/wiki/Wickelverbindung bekommt? Habe das leider oft an Tapedeck, Verstärkerplatinen und die Methode mit Zange ist schlicht nicht so der Bringer. In "der Bucht" wird das zwar angeboten ab/an dauert aber wieder +6 Wochen (KH/China usw.) oder im Inland zu heftigen Preisen als "Spezialität". Gruß HiFiboy61 [Beitrag von HiFi-Boy61 am 17. Mrz 2018, 00:03 bearbeitet] |
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Broesel02
Inventar |
#10 erstellt: 17. Mrz 2018, 00:22 | ||
Hallo HiFiBoy61, zu deinem Thema Wired- Wrap: Ich löte die Stifte immer komplett mit dem Kabelwickel aus der Platine aus. Dann bleibt der Wickel erhalten und man kann ihn nachher wieder problemlos einlöten. Abwickeln ist murks. Und die Werkzeuge für diese Technik gibt es nicht mehr. Das hat sich nicht so wirklich bewährt. Richard |
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klausES
Inventar |
#11 erstellt: 17. Mrz 2018, 01:05 | ||
Ich reinige mit recht ähnlichen Methoden wie Richard, teilweise wenn es bestehende korrosion erforderlich macht auch zunächst im sauren Milieu (gewisse Badreiniger, Entkalker), entweder im USR oder per Hand (Bürsten, kleine Stellen alte Zahnbürste). Das spülen muss ich allerdings dringend mit Umkehr-Osmosewasser durchführen (habe ich sowieso immer in Fässern parat) da mein Leitungswasser mit teils über 25 ° Härte, getrocknet alles mit einem "mit blossem Auge sichtbaren" Grauschleier vom Kalk hinterlassen würde. |
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