HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Sanierung für kratzende Potentiometer | |
|
Sanierung für kratzende Potentiometer+A -A |
||
Autor |
| |
bukongahelas
Inventar |
#1 erstellt: 02. Jan 2008, 00:49 | |
Ein kombiniertes Volume/Balance Poti verursachte kratzende Geräusche in den Lautsprechern. - Poti ausgebaut. - Eine wässrige Lösung aus 20% SIDOL Metallputzmittel und 80% Wasser angerührt. - Poti ganz eingetaucht und oftmals betätigt, durch das Lösungsmittel werden Oxidschichten entfernt und herausgespült. - Mit viel Klarwasser nachgespült. - Mit Pressluft WasserReste entfernt. - Am warmen Ofen, Fön geht auch, getrocknet. - Mit KONTAKT 61 versiegelt. - Wieder eingebaut. Poti nun völlig störungsfrei. Ich vermute, das funktioniert auch bei Schaltern, besonders den langen Schiebeschaltern mit vielen Kontakten, oftmals über Bowdenzüge fernbetätigt. gruss bukongahelas |
||
audiophilanthrop
Inventar |
#2 erstellt: 02. Jan 2008, 16:29 | |
Metallpolitur - gar nicht so schlecht, die Idee.8) Müßte gerade bei Schaltern gut funktionieren, bei Potis würde ich mir fast ein wenig Sorgen um die Schleifbahn machen (OK, man muß es ja nicht übertreiben mit dem Hin- und Herdrehen). Wenn man sowas auslöten kann, aber ungern zerlegt (von wegen feinmechanisches Puzzle), auf jeden Fall einen Versuch wert. |
||
|
||
bukongahelas
Inventar |
#3 erstellt: 03. Jan 2008, 05:37 | |
Feinmech Puzzle: Im Prinzip kein Problem, wenn es nicht oft gealtert versprödetes Plastikzeugs wäre. Auch die Potis sind mit Blechlaschen zugebogen, die schnell abbrechen. Das einzige was relativ leicht zu zerlegen ist sind die langen Schiebeschalter. gruss bukongahelas |
||
hifibastler2
Stammgast |
#4 erstellt: 17. Mrz 2008, 17:15 | |
Hallo Ihr Potireparateure! Potis ausbauen und zerlegen sollte ultima ratio sein! Habe bei einer Uher VG 830 Vorstufenrarität brutal kratzenden Lautstärkepoti folgendermaßen therapiert: Kontakt60 in die Löcher mit feiner Luerspritze, nach 24 Stunden mit zahnärztlicher Händedesinfektion (68%Isopropylalkohol,32% Wasser,ml-Preis spottbillig)ebenfalls mit Luerspritze ca. 20 ml durchgespült (saugfähiges Wischtuch untergelegt), immer währenddessen den Poti hin-und herbewegt. Das Zeug verdampft rückstandslos. Der Poti ist wie neu, absolut 0% kratzen!!!. Was haltet Ihr von dieser Methode? |
||
armindercherusker
Inventar |
#5 erstellt: 17. Mrz 2008, 17:29 | |
Halloo hifibastler2 ... und Willkommen im Forum ! Ist hier durchaus gängige Praxis Nur das die meisten Kontakt WL zum Spülen benutzen. Hat aber als Hauptbestandteil auch Propanol-2 , was dasselbe ist wie IsoPropyl http://de.wikipedia.org/wiki/2-Propanol Gruß |
||
hf500
Moderator |
#6 erstellt: 17. Mrz 2008, 20:59 | |
Moin, bei "brutal kratzenden Potis" sollte immer untersucht werden, ob sie nicht wegen defekter Koppelkondensatoren unter Gleichspannung stehen. Sonst kommt das Kratzen schnell wieder. 73 Peter |
||
hifibastler2
Stammgast |
#7 erstellt: 18. Mrz 2008, 18:17 | |
defekte Koppelkondesatoren? Interessant, was sind das für Typen? Elkos oder Wickelkondesatoren oder andere? Ich habe die Erfahrung gemacht, daß Wickelkondesatoren praktisch nie kaputt gehen. Die müßten ja dann einen Kurzen haben, um den Gleichstrom durchzulassen, Elkos verlieren aber normal ja an Kapazität sprich das Gegenteil vom Kurzen. Bei den geringen Strömen und der geringen Temperatur in diesen Anwendungen würden mich defekte Kondensatoren als Ursache wundern. Aber ich lasse mich auch gerne eines Besseren belehren. |
||
hifibastler2
Stammgast |
#8 erstellt: 18. Mrz 2008, 18:20 | |
Hallo, ich bins nochmal: Natürlich Kondennnnnsatoren und nicht Kondesatoren. Ach wie peinlich! |
||
Bertl100
Inventar |
#9 erstellt: 18. Mrz 2008, 21:36 | |
Hallo! das angesprochene Phänomen ist tatsächlich nicht so selten. Infrage kommen aber tatsächliche keine "Wickelkondensatoren" sondern Elkos. Diese haben im Alter nämlich nicht nur mit sinkender Kapazität sondern auch mit steigenden Leckströmen zu kämpfen. Einen "kurzen" haben sie deshalb noch lange nicht. Aber es geht mehr Strom durch als normal wäre. Gruß Bernhard |
||
bukongahelas
Inventar |
#10 erstellt: 19. Mrz 2008, 03:34 | |
Übel sind auch Tantal-Elkos, sehen aus wie bunte Tropfen mit 2 Beinen. Sind bei Defekt oft voll kurzgeschlossen. Nebenfrage: Wenn Elkos an Kapazität verloren haben, stellt das mein Kapazitätsmessgerät fest. Daher tausche ich nur die Elkos, die tatsächlich unterkapazitiv sind. Dabei zeigt sich je nach Gerät, dass entweder keine oder relativ viele Elkos def sind. Generell sind kleinere (Kapazität,Spannung) häufiger def als grosse. Auch der Hersteller der Elkos spielt eine Rolle. Wenn ich nun Kondensatoren oder Elkos mit dem Kapazitätstester messe, kann es den Fall geben, dass die Kapazität korrekt angezeigt wird, ein zu niedriger Isolationswiderstand (hoher Leckstrom) aber nicht ? Dann müsste man zusätzlich noch eine ohmsche Prüfung machen, allerdings könnte dann wieder sein, dass so ein Elko nur bei höheren Spannungen Defekte zeigt. Das Ohmmeter arbeitet ja nur mit wenigen Volt MessSpannung. Bei Elkos grösser 200yF ist mein KapMeter leider am Ende. Lässt sich der Messbereich einfach erweitern, zB um den Faktor 10 oder 100 (max 2000 bzw 20000yF) ? bukongahelas |
||
Bertl100
Inventar |
#11 erstellt: 19. Mrz 2008, 13:13 | |
Hallo!
Absolut richtig! Aber meist ist es so, dass ein dauerhaft erhöhter Leckstrom auch an der Kapazität/ESR sichtbar ist. Ansonsten stört ein leicht erhöhter Leckstrom vor allem in der Nähe von Potis. Wenn man beim Drehen ein charakteristisches Rascheln und auch Rumpeln hört -> Elkos tauschen. Gruß Bernhard |
||
norman0
Inventar |
#12 erstellt: 19. Mrz 2008, 14:15 | |
Bei großen Kapazitäten dauert es auch eine Weile bis sie geladen sind (durch dein Multimeter). Du wirst also am Anfang immer einen Kurzschluss messen. Außerdem musst Du auf die Polarität achten. |
||
hifibastler2
Stammgast |
#13 erstellt: 19. Mrz 2008, 17:27 | |
Zitat:"Übel sind auch Tantal-Elkos, sehen aus wie bunte Tropfen mit 2 Beinen". Kann ich voll bestätigen. Grundig hat diese Teile in den 70 er Jahren gerne verbaut. Wenn Ihr mal Probleme mit einem Grundig-Oldtimer habt, schaut Euch diese Burschen ganz kritisch an! |
||
Bertl100
Inventar |
#14 erstellt: 19. Mrz 2008, 18:16 | |
... sind leider oft sehr, sehr viele davon drin :-( Gruß Bernhard |
||
bukongahelas
Inventar |
#15 erstellt: 20. Mrz 2008, 02:46 | |
Beim Ohmmessen ist jeder (leere) C im ersten Moment ein Kurzschluss, bis er sich aufgeladen hat. Je mehr Kapazität, desto länger dauert der "Kurzschluss". Fazit: Für 100%ige Vollrestaurationen alle Elkos und Tantale erneuern, Elkos sollten 105 Grad temperaturfeste Typen sein. Es kann nicht schaden C höherer Spannungen zu wählen, sofern es der Platz zulässt. Offen: Messbereichserweiterung des Kapazitätsmessers mit oberer Messgrenze 200yF. Sollte eine einfache Lösung sein, sonst kaufe ich einfach ein Capmeter für grössere Messwerte. bukongahelas |
||
bukongahelas
Inventar |
#16 erstellt: 20. Mrz 2008, 02:57 | |
Kratzende Potis: Ein Volumepoti, obwohl mit Ultraschallbad gereinigt,klargespült,getrocknet,versiegelt , hatte immer noch Aussetzer, wenn man an der Potiachse wackelte. Die Lötstellen waren OK (hatte es ja selbst eingelötet). Ursache: Die KontaktLötStifte sind an den Widerstandsbahnen vernietet. Diese Niete waren locker, die Stifte waren lose. Lösung: Niete nachgepresst (Spitzzange) und die Stifte mit Sekundenkleber zusätzlich fixiert. Der Sekkleber lässt beim Trocknen Dämpfe ab, die sich auf den (frisch gereinigten) Widerstandsbahnen ablagern,es kratzt dann wieder. Daher beim Trocknen darauf achten, dass der wärmende/trocknende Luftstrom (Ofen oder Fön) die Dämpfe vom Poti wegtreibt. bukongahelas |
||
kon1
Stammgast |
#17 erstellt: 20. Mrz 2008, 12:25 | |
Da wird dir nichts anderes übrig bleiben. Bei Reichelt haben sie eins, das misst bis 20 mF. Das kann zwar sonst nichts anderes, aber es kostet auch nur 35€. |
||
|
|
Das könnte Dich auch interessieren: |
Potentiometer fademade am 10.02.2009 – Letzte Antwort am 11.02.2009 – 7 Beiträge |
Sanierung oder Schrottplatz! macmaxx am 08.03.2009 – Letzte Antwort am 08.03.2009 – 8 Beiträge |
Audion A500 - Kratzende Geräusche audionsir am 13.05.2004 – Letzte Antwort am 22.05.2004 – 5 Beiträge |
Potentiometer zerlegen cmoss am 25.08.2010 – Letzte Antwort am 29.08.2010 – 9 Beiträge |
Kratzende Potis. Wie kratzfrei bekommen? mayuka am 03.10.2011 – Letzte Antwort am 04.10.2011 – 8 Beiträge |
Potentiometer reparieren! The_Raven am 13.01.2006 – Letzte Antwort am 11.08.2017 – 38 Beiträge |
Kratzende Poties gegen Tiger Balm MarcelDo am 28.04.2008 – Letzte Antwort am 02.05.2008 – 4 Beiträge |
Potentiometer für Technics SU-V470 Jam334 am 09.02.2009 – Letzte Antwort am 11.02.2009 – 6 Beiträge |
Rotel RA-980BX Potentiometer Holgar am 27.11.2010 – Letzte Antwort am 03.12.2010 – 6 Beiträge |
Luxman L58a Potentiometer nachbildung fmmech_24 am 04.04.2017 – Letzte Antwort am 22.08.2017 – 3 Beiträge |
Anzeige
Top Produkte in Hifi-Klassiker
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 7 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 50 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder928.068 ( Heute: 1 )
- Neuestes MitgliedGaitDuets
- Gesamtzahl an Themen1.557.312
- Gesamtzahl an Beiträgen21.676.698