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Philips FC 950 Kassettendeck – schlechter Klang?+A -A |
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Autor |
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ollipro
Stammgast |
10:35
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#1
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Hallo in die Runde! ![]() Vor ein paar Tagen habe ich recht günstig ein Philips FC 950 Kassettendeck ergattert. Das Gerät ist auf den ersten Blick in relativ gutem Zustand, alles funktioniert im Grunde wie es soll. Nur leider lässt der Klang zu wünschen übrig. Der Sound ist ziemlich dumpf und schwammig, gerade auch im Vergleich mit meinem altem Deck (Philips FC 930). Tonkopf, Capstanwelle und Andruckrolle habe ich bereits mit Isopropanol grob gereinigt. Auch eine Demagnetisierdrossel kam zum Einsatz. Leider brachte beides aber keine entscheidende Besserung. Und an die Azimut Einstellung des Kopfes traue ich mich erstmal nicht ran. Hier zwei Bilder des "Innenlebens": ![]() ![]() Daher die Frage: Kann hier jemand einen Tipp geben, was man da noch machen kann? Bin nicht gerade der große Elektronik-Experte und Bastler, fände es aber sehr schade so ein einstmals ziemlich hochwertiges Deck verschrotten zu müssen. Insofern danke vorab für jegliche Hilfestellung! ![]() |
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Rabia_sorda
Inventar |
11:00
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#2
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Nach den Bildern zu urteilen wurde der Azimut verstellt. Wenn du damit eine Aufnahme vornimmst, diese dann darin wieder abspielst, es sich dabei dann gut anhört, ist hier definitiv der Azimut verstellt. |
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ollipro
Stammgast |
12:52
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#3
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Danke zunächst mal für die Rückmeldung! ![]()
Woran erkennst Du das? Am Zustand des Siegellacks an der linken Schraube? Im Vergleich mit Bildern von anderen Decks dieses Typs sieht das meiner Meinung nach nicht weiter ungewöhnlich bzw. eindeutig nach Manipulation aus.
Hab ich probiert. Meines Erachtens war der Klang der Aufnahme geringfügig besser als ein normal abgespieltes Tape. Aber wirklich höchstens Nuancen. Merkwürdig war zudem, dass bei der Aufnahme der rechte Kanal extrem übersteuerte und der linke sehr leise blieb, ungleich zum Signal der Aufnahmequelle. |
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Michelle_Collector
Stammgast |
13:31
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#4
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Hallo, So viele Möglichkeiten gibt's ja nicht! Es kann auch sein , dass die Köpfe total runter sind , dann nützt auch keine Azimuth-Korrektur mehr ... ![]() Grüsse M. |
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Rabia_sorda
Inventar |
16:00
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#5
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Bei starker Vergrößerung ist ein roter Lackklecks oben links am TK ersichtlich. Normalerweise sollte dieser Klecks eine durchgehende Verbindung zur Schraube einnehmen. Hier ist er eher unterhalb der Schraube ersichtlich. Somit muss an der Schraube gedreht worden sein. So "runter" sehen die Köpfe nicht aus und ich vermute stark das der Azimut dermaßen verstellt ist, dass auch Eigenaufnahmen schon schlecht klingen. Bevor man hier aber einem "Phantom" (Defekt) hinterher jagd, würde ich definitiv erstmal den Azimut überprüfen. [Beitrag von Rabia_sorda am 07. Aug 2019, 16:02 bearbeitet] |
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hf500
Moderator |
17:28
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#6
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Moin, das ist noch das Harmloseste. Du nimmst eine Aufnahme, von der angenommen werden kann, dass sie mit einem einwandfreien Azimut erstellt wurde und bei Wiedergabe dreht man die Einstellschraube auf beste Hoehenwiedergabe. Wenn das nicht gelingt, muessen andere Ursachen gefunden werden. Nebenbei, das ist ein Dreikopfgeraet. Was fuer eine Aufnahme-/Wiedergabeumschaltung hat es? Bei Dreikopfgeraeten ist sie eigentlich einfacher als bei Zweikopfgeraeten, da nicht der gesamte A/W-Verstaerker umgeschaltet werden muss. Bei diesen Geraeten ist da oft der A/W-Schalter Ursache fuer Probleme. 73 Peter [Beitrag von hf500 am 07. Aug 2019, 17:29 bearbeitet] |
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ollipro
Stammgast |
17:52
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#7
erstellt: 07. Aug 2019, |||
hf500
Moderator |
19:03
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#8
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Moin, was ich meinte: Wie wird zwischen Aufnahme und Wiedergabe umgeschaltet? Bei Zweikopfgeraeten verwendet man in der Regel dafuer einen Verstaerker, der fuer die jeweilige Funktion umgeschaltet werden muss (*). Daher findet man bei denen einen mehr oder weniger umfangreichen Umschalter, der in den Geraeten auch meist kaum zu uebersehen ist. Dreikopfgeraete haben getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstaerker, die fest an den Tonkopf angeschlossen und fuer ihre Aufgabe konfiguriert sind. Daher kann man beide Funktionen auch gleichzeitig nutzen, naemlich fuer die Hinterbandkontrolle, bei der die eben gemachte Aufnahme sofort (mit einigen zehnteln Sekunden Verzoegerung) wiedergegeben wird ("Monitor"-Funktion). Eine Aufnahme-Wiedergabeumschaltung ist daher strenggenommen nicht notwendig, man schaltet den Loechgenerator und den Aufnahmeverstaerker ein. Beim Wiedergabeverstaerker waehlt man nur aus, ob er auf den Geraeteausgang geschaltet, oder das Eingangssignal durchgereicht wird (Vorband-/Hinterbandumschaltung, eben die Monitorfunktion). Das ist vom Materialufwand her aufwendiger, vermeidet aber die Probleme, die der A/W-Umschalter der Zweikopfgeraete machen kann (ausserdem kann man die gerade gemachte Aufnahme sofort ueberpruefen und die Tonkoepfe optimal an ihre Aufgabe anpassen, der eigentliche Grund fuer diese Bauart). Daher die Frage, wie bei diesem Geraet Aufnahme/Wiedergabe geschaltet wird, um feststellen zu koennen, ob es hier trotz der vereinfachten Umschaltung Problemstellen geben kann. (*) es gibt Ausnahmen, z.B. Grundig CN1000 oder Nordmende stereo recorder 3000. Sie haben getrennte Aufnahme- und Wiedergabeverstaerker zwischen denen der Tonkopf umgeschaltet wird. Strenggenommen also zweikoepfige Dreikopfgeraete, aber Mitte der 70er war Dreikopftechnik bei Cassettengeraeten ein teurer Exot. 73 Peter |
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ollipro
Stammgast |
19:20
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#9
erstellt: 07. Aug 2019, |||
Ok, ich verstehe nun prinzipiell was gemeint ist. Ich nehme aber mal an, dass die Antwort aus einer technischen Spezifikation abzuleiten ist, die man nur kennt, wenn man das Gerät aufmacht bzw. mit den baulichen Gegebenheiten im Gerät vertraut ist. Das bin ich aber leider nicht wirklich. Insofern kann ich nur auf das Service Manual verweisen: ![]() |
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airmax78
Stammgast |
07:20
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#10
erstellt: 16. Aug 2019, |||
Hallo, ja, an diesem Deck wurde mit Sicherheit bereits fleissig gebastelt... so wurde der Tonkopf an der rechten Befestigungsschraube mit einer Unterlegscheibe (?) zwischen Kopf und Träger versehen, die da definitiv nicht hingehört. Diese Scheibe zuerst entfernen, den Bandlauf prüfen... dann raten, warum diese Scheibe da hingekommen ist... Eine kleine Besonderheit des FC 950 ist seine Abneigung gegen japanische Standardbänder, z.B. TDK SA oder Maxell XLII. Die Vormagnetisierung muss intern angepasst werden, damit diese Bandsorten geniessbar werden, da sie sonst extrem dumpf und basslastig klingen. Grüße, maurice |
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Rabia_sorda
Inventar |
11:33
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#11
erstellt: 16. Aug 2019, |||
Bist du dir da sicher? Ich kann da echt nichts außergewöhnliches feststellen und halte das für Original. Nur die linke Schraube wurde definitiv verstellt und dort würde ich daher als erstes ansetzen. Und die Andruckrolle sieht doch schon stark verschlissen aus...... [Beitrag von Rabia_sorda am 16. Aug 2019, 11:34 bearbeitet] |
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airmax78
Stammgast |
20:47
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#12
erstellt: 16. Aug 2019, |||
ja, absolut sicher... ich habe 2 Stck. FC 950 hier stehen, bei beiden ist der Tonkopf mit der rechten Schraube unmittelbar amTräger aus Zinkdruckguss befestigt, bei den hier eingestellten Abbildungen sieht man jedoch einen (oder gar 2) L-förmige Streifen aus Blech (oder Messing??) zwischen Kopf und Träger... darüberhinaus ist der original verwendete Sicherungslack für die Schrauben eher grünlich-blau statt rötlich-braun. An diesem Deck müsste zuallererst der Bandlauf mit einer Spiegelcassette geprüft werden, sonst kommt man auf keinen grünen Zweig. Grüße, maurice |
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Rabia_sorda
Inventar |
21:14
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#13
erstellt: 16. Aug 2019, |||
Ok.
Das würde durchaus einen Sinn ergeben, denn es ist auf den Bildern durchaus auch ein grünlich-blauer Lack (bruchteilhaft) ersichtlich. |
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ollipro
Stammgast |
14:53
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#14
erstellt: 17. Aug 2019, |||
Hallo, danke zunächst für die weiteren Einschätzungen. ![]() Bezüglich der mutmaßlichen Manipulation an der rechten Schraube ... ich hab mal Vergleichsbilder (aus beendeten eBay Auktionen) rausgesucht, die das Innere des Kassettenfachs zeigen ... und meiner Meinung nach lassen diese weder den einen noch den anderen Schluss zu. Dieses L-förmige Teil glaube ich nämlich auch auf einigen dieser Bilder zu erkennen. Überzeugt Euch selbst: ![]() ![]() ![]() ![]() Allerdings scheint es bei Betrachtung der Explosionszeichnung im Service Manual, welches mir vorliegt, tatsächlich so, als wäre da keine Unterlegscheibe oder so etwas. Siehe hier: ![]() Trotzdem glaube ich irgendwie nicht, dass mehrere Geräte existieren, die unabhängig voneinander die gleiche bauliche Veränderung aufweisen. Meine Vermutung ist daher, dass es evtl. im Herstellungsprozess ab Werk diese geringfügige Modifikation bei (späteren?) Produktionsserien gegeben hat (warum auch immer), ohne dass dies dann im Service Manual noch einmal korrigiert wurde (um Aufwand zu vermeiden?). Schlüssig oder nicht, das ist hier die Frage ... ![]() |
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hf500
Moderator |
15:31
![]() |
#15
erstellt: 17. Aug 2019, |||
Moin, dann sollte man mal die genaue Typbezeichnung der Geraete vergleichen. Bei Philips wurden/werden die Unterversionen durch den mit einem / abgetrennten Teil der Typbezeichnung kenntlich gemacht. Haeufig findet man dann z.B. /00, /10, /12. 73 Peter |
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