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Schlechter Radioempfang Philips MCD728+A -A |
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Autor |
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JoeBlack
Neuling |
#1 erstellt: 26. Dez 2019, 08:57 | |
Hallo zusammen, frohe Weihnachten mal vorweg... Ich sitze hier vor dem Philips Micro Theater meiner Eltern. Eine 2-Komponenten Kompakt-Anlage mit ansprechender Optik und ordentlichem Klang, bis auf den Radio-Empfang. Der hat sich weitestgehend verabschiedet. Ich finde übers gesamte FM-Band nur noch 3-4 Sender in mässiger Qualitiät mit Rauschen. CD und ext. Quellen laufen sauber, weshalb ich meine Fehlersuche auf den Tuner beschränkt habe. Ich bin kein RF-Techniker, hatte aber schon hobbymässig einiges mit Elektronik zu tun und werkzeugtechnisch bin ich eigentlich auch ganz gut aufgestellt. Ich habe das Service-Manual zu dem Gerät gefunden und konnte somit schon mal alle Spannungen des Tuners überprüfen, diese sind m.E. in Ordnung. Die 8 kleinen Elkos auf dem Tunerboard habe ich mit ESR-Messgerät überprüft und hatten nur übliche Abweichungen. Ich habe nicht alle Elkos zum Messen ausgelötet, bei denen die ich nicht im eingebauten Zustand messen konnte, habe ich nur ein Bein abgeknipst und danach wieder verlötet. Ich hatte auch schon die Idee einen anderen Tuner zu besorgen, aber dafür müssen ja die Steuersignale und die VCC passen. Die Steuersignale für den Tuner sind - enable Data - Clock - St/Mo und Ausgänge sind - Links - Rechts - RDS VCC sind 12V Hat jemand Tips für mich, wie ich am Besten weiter vorgehen kann ? Ich weiß, daß sich für die Meisten von Euch der Aufwand für diesen "Billigheimer" nicht lohnen würde aber mir geht es einfach um den Spass an der Sache. Vielen Dank schon im Voraus für Eure Hilfe und Guten Rutsch wüsche ich auch gleich noch. Grüße, Alex |
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Rabia_sorda
Inventar |
#2 erstellt: 26. Dez 2019, 12:47 | |
Ist die Philips zufällig am Kabelnetz angeschlossen? Seit wann ca besteht das Problem? |
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JoeBlack
Neuling |
#3 erstellt: 26. Dez 2019, 14:02 | |
Hallo, nein, nicht am Kabelnetz angeschlossen. Steckt nur ne Wurfantenne dran. Wie lange das Problem besteht kann ich gar nicht genau sagen. Ist erst kürzlich aufgefallen. |
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Bertl100
Inventar |
#4 erstellt: 27. Dez 2019, 10:06 | |
Hallo zusammen, selbst bei Empfang mit Wurfantenne kam es häufiger vor, dass man trotzdem die Kabelsender empfing. Einfach weil häufig noch alte Verkabelungen mit schlechter Schirmung im Einsatz sind. Nach Abschaltung des analogen UKW-Kabel-Empfangs werden diese Sender dann natürlich nicht mehr empfangen. Gruß Bernhard |
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JoeBlack
Neuling |
#5 erstellt: 01. Jan 2020, 07:17 | |
Ein frohes Neues mal Vorweg Ich hab hier mal die beiden Service Manual-Seiten des Tuners angehängt. Der Empfang ist ortsunabhängig überall gleich schlecht, habe schon verschiedene Örtlichkeiten ausprobiert. Gibt es vielleicht bei Tuners sowas wie "übliche Verdächtige" die man bei solchen Problemen zuerst ins Auge fasst ? Vielleicht fällt jemand noch was ein. |
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Rabia_sorda
Inventar |
#6 erstellt: 01. Jan 2020, 13:02 | |
Du müsstest nach SM ersteinmal die Spannungspunkte abklappern und vergleichen. Falls irgendwelche Spannungen "weglaufen", sollte man sich die dazugehörigen Spannungsquellen (Netzteil) näher ansehen. Der Tunerbaustein nimmt es einem übel, falls es dort trockene Elkos geben sollte. Daher die Elkos überprüfen/messen. Durch Alterung der Bauteile kann der Diskriminator-Kreis verschoben sein und müsste neu abgeglichen werden. Eine ganz genaue Einstellung ist aber für einen Laien eher unmöglich machbar, da einem dazu das Wissen und auch die Messgeräte fehlen. Wenn aber dazu im SM Messpunkte zu finden sind, könnte es auch mit einem normalen Voltmeter (grob) funktionieren. Oft muss der Diskriminator auf 0V eingestellt werden. Vorsicht!: Die Ferritkerne der Spulen dürfen nur mit einem Abgleichbesteck verdreht werden. Mit einem normalen Schraubendreher zerbrechen sie und dann ist alles verloren! |
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Bollze
Inventar |
#7 erstellt: 01. Jan 2020, 19:45 | |
Diskriminatorkreis abgleichen , was will man denn da falsch machen ? Das ist doch keine Wissenschaft, selbst ohne grossartige Messtechnik, vorausgesetzt alles andere hat Funktion, ist dieser Kreis verstellt, so stellt sich selbst bei grossen Feldstärken kein RDS ein und kein Stereo oder das Stereo ist nur seitlich der eigentlichen Empfangsfrequenz zu bekommen. z.B. bei 94,30 MHz geht Stereo nur auf 94,35 MHz. Ist dieser Kreis (Spule) nur einen kleinen Dreh verstimmt fällt also sofort das Stereo aus. Meist ist es nur eine halbe Umdrehung wo Stereoempfang möglich wird, man ermittelt die linke Grenze zu Mono und dann die rechte Grenze zu Mono und dreht dann in die Mitte. Die Originaleinstellung ist vorher zu markieren, damit man wieder zurückdrehen kann, bei Bedarf. Und selbst wenn man den Diskrimatorkreis auf das Millionstel genau eingestellt hat, dank Messtechnik aus der Raketenwissenschaft, so sorgt die Alterung und Erschütterungen dafür, dass er bald schon wieder minimal daneben liegt und selbst das beste Ohr hört den Fehler nicht. Der Anschluss CN4 sollte nicht benutzt werden und auf kein Fall kurzgeschlossen werden, also kurz gebrückt werden. Die Wurfantenne sollte am koaxialen Anschluss am Mittelpin hängen. Der Fehler mit schwachen Empfang kann ein defekter ZF-Filter sein oder der Eingangskreis kann defekt sein u.a. Der Eingangskreis es ist meist nur ein reiner HF-Verstärker, eine besser UKW-Antennenverstärker. Soweit ich erkennen kann hat der Tuner drei ZF- Piezo- Filter für UKW, CF 1, 2 und 4. ( 10,7 MHz) Man sollte ungefähr die Funktionweise eines herkömmlichen UKW-Empfängers kennen, um den Fehler besser zu finden, leider ist es ohne Messtechnik ehern schwierig, den Fehler schnell zu lokalisieren. Nach der Antenne : Zuerst wird er Pegel angehoben, der erste Kreis ist eine Art "Antennenverstärker", er wird abgestimmt, je nach dem welcher Frequenz empfangen wird, so wird er auf diese Frequenz abgestimmt. Das bringt schon mal eine grobe Selektion. Danach wird gemischt, die variable Abstimmfrequenz (Oszi) wird mit den UKW-Band gemischt, das scheint hier zu funktionieren, weil hier die eigentlich Abstimmung, die Frequenzwahl stattfindet. Der gewünschte UKW-Frequenz wird dadurch auf 10,7 MHz konvertiert und alles andere oben und unten wird schon mal wenig schmal, also grob, weggefiltert, so verlässt das Signal den Tuner (die Blechschachtel) und wird dann fein gefiltert, durch den ZF-Filter, der nur 10,7MHz plusminus ca. 100kHz durchlässt, also nur einen UKW-Kanal, danach hat man das gewünschte FM-Signal für sich allein und es kann demoduliert werden. Bollze [Beitrag von Bollze am 01. Jan 2020, 21:49 bearbeitet] |
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Bertl100
Inventar |
#8 erstellt: 02. Jan 2020, 10:16 | |
Hallo zusammen,
Nun, generell schon richtig. So ungefähr kriegt man das immer hin. Es gibt halt manche Geräte, wo man diesen Kreis auf Minimum des Klirrfaktors abgleichen soll, was natürlich nur mit entsprechenden Geräten geht. Ich gebe Dir aber recht, dass man oft durchaus drüber wegsehen kann, ob man dann 0.1 oder 0.4% Mono-Klirr hat .... Gruß Bernhard |
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Bollze
Inventar |
#9 erstellt: 03. Jan 2020, 08:46 | |
Bei reinen Mono-Empfängern, ist es schwierig. Der Stereodecoder oder RDS Decoder sind schon ziemlich kritisch was den Klirr und Verzerrungen angeht und damit ein gutes Hilfsmittel. Hier mal Video, Abgleich bei einen Röhrenempfänger , Mono https://www.youtube.com/watch?v=XauA2uYWfmE Richtig aufwendiger Abgleich, bei Radios, die noch keine Piezo.ZF-Filter hatten, das ist für den Laien nicht mehr machbar : http://saba-forum.dl...ht-Rema-Andante-744/ [Beitrag von Bollze am 03. Jan 2020, 08:47 bearbeitet] |
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