HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Hitachi HA 5300 Schutzschaltung schaltet ab | |
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Hitachi HA 5300 Schutzschaltung schaltet ab+A -A |
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Autor |
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Horst_Lorenz
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 14. Dez 2019, 12:28 | |
Hallo Forumer. Habe mir einen Hitachi HA-5300 mit silberner Front gekauft. Gefällt mir besser als der schwarze. Aber damit habe ich ein Problem. Im Service Manual steht auf Seite 12 (ASO Schutzschaltung) die Transistoren werden vor Überlastung geschützt. Genau das macht der Neue Silberne wenn ich die Lautstärke über die Hälfte der Scala aufdrehe schaltet er ab. Wenn die Spannung von Ausgangs Transistoren zu hoch wird ( ab 0,6 Volt laut Service Manual ) Wie kann ich diesen Fehler beheben, da kann mir nur ein Profi helfen glaube ich.Vielleicht gibt es eine Erklärung von euch evtl. Möchte nicht einfach irgendwelche „Teile“ auswechseln. Bin für jede Hilfe auf eine Nachricht Dankbar. Horst |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 14. Dez 2019, 12:48 | |
Edit: Ich habe erst später gesehen, dass bereits ein alter Thread besteht. Betrifft der aktuelle (neue) Thread dasselbe Gerät? Dann hätte ich die folgende Antwort ggf. anders formuliert. Ich lasse sie trotzdem stehen. Man kann sie ja ggf. ignorieren. Man müsste schon eine Reihe von Messungen vornehmen. Es gibt grundsätzlich zwei Szenarien: a. Es fließt tatsächlich ein zu hoher Strom - entsprechend der von Dir zitierten Spannung U(BE) von 0,6V, die von der ASO-Schaltung detektiert wird. Diese ASO-Schaltung soll primär Kurzschlüsse am Lautsprecher-Terminal erkennen. Denkbar wäre u.a. dass Deine Lautsprecher eine sehr niedrige Impedanz haben. Kurz: Man müsste vor allem messen, ob die ASO-Schaltung korrekt arbeitet und nicht zu früh schaltet. Auf jeden Fall sollte man auch die Ruhestromeinstellung überprüfen. b. Eine Schutzschaltung springt auch bei zu hoher Gleichspannung am Lautsprecher-Anschluss an. Dieser Schwellenwert liegt beim Hitachi im Vergleich zu anderen Verstärkern bei einem hohen Wert von 1 V. Da müsste man also kontrollieren, ob der Gleichspannungsanteil am LS-Terminal diesen Wert im Fehlerfall erreicht. Diese Messung ist einfach durchzuführen. Man muss nur aufpasssen, keinen Kurzschluss zu verursachen. p.s. Wenn der Hitachi eine Umstellung von 220V auf 240V Netzspannung besitzt, sollte man diese wählen (natürlich im ausgeschalteten Zustand). [Beitrag von CarlM. am 14. Dez 2019, 13:01 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#3 erstellt: 14. Dez 2019, 15:48 | |
Da war Carl schneller und hat geschrieben, was ich auch geschrieben hätte. Ich habe noch mal die Protection Schaltung des Hitachi HA-5300 analysiert und die Bestandteile im Schaltplan farblich markiert: Erkannt werden: 1. Vorhanden-sein der Versorgungsspannung (violett) 2. DC Offset an einem Endstufenausgang (hellblau) (ich würde sagen ca. 0,6V lösen aus) 3. Over-current / übermäßig hoher Strom durch einen der Emitterwiderstände (orange). Da gleichzeitig ein Spannungsbezug gegenüber Masse genommen wird, kann man sagen, dass damit die Safe Operating Area (SOA) der Leistungstransistoren überwacht wird. Hier wird übrigens zusätzlich die +12V Versorgung der vordersten Stufe der Endverstärker mittels eines Triac gegen Masse gezogen. Im Prinzip wird die gesamte Arbeit von sechs Kleinsignal-Transistoren getan, wovon einer am Ende das Relais betätigt (gelb). Mehrere Kondensatoren bilden in Kombination mit Widerständen verschiedene Zeitkonstanten ab. Auch hier gilt wieder, dass bestimmte Bauteile unbedingt gewechselt werden sollten, weil sie nach vierzig Jahren nicht mehr zuverlässig sind: a) Kondensatoren mit 6,3V, 10V, 16V Spannungsfestigkeit ---> Tauschen gegen solche mit höherer Spannungsfestigkeit b) Fuse Resistors / Sicherungswiderstände ---> tauschen gegen normale Widerstände oder neue Sicherungswiderstände - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 14. Dez 2019, 18:15 bearbeitet] |
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Horst_Lorenz
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 15. Dez 2019, 12:00 | |
heureka !!!!!!!!!!!!!!!!!!! Obwohl ich den Umschalter vor dem Funktionstest auf 240V gestellt habe, ist der Fehler aufgetreten. Das habe ich nach einiger Zeit erst bemerkt. Als ich dann eure schnelle und kompetente Nachricht erhielt hab ich noch etwas gegrübelt. Habe dann nochmal den Spannungseinsteller mehrere male hin und her geschoben auf 240V gelassen. Scheinbar hatte der Spannungswähler keinen richtigen Kontakt. Auf jeden Fall funktioniert er jetzt wie er soll, bei hoher Lautstärke schaltet die Schutzschaltung nicht ab. FAZIT : 1) "Birne einschalten" vor dem Test 2) Schaltschieber nach langer Standdauer mehrmals "Kontaktfreundlich" bedienen 3) Wenn immer noch Fehler auftreten HIFi-Forum Mitglieder kontaktieren Horst................Danke und Frohe Weihnachten an Alle |
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CarlM.
Inventar |
#5 erstellt: 15. Dez 2019, 14:40 | |
Hallo Horst! Zunächst herzlichen Glückwunsch, dass Du den Fehler gefunden hast. Du solltest aber schon bei gezogenem Netzstecker mit dem Widerstandsmessgerät prüfen, ob der Spannungswähler einen Defekt hat. Es gibt kaum größere Schäden in Geräten als wenn die 230V-Netzspannung (durch Fehler) am Trafo an der 110V-Wicklung landet. Es könnte auch eine Option sein, das Gerät dauerhaft auf 240V (unter Umgehung des Wahlschalters) umzustellen. Das müsste dann aber bzgl. der Umsetzung eine absolut sichere Lösung sein. Wenn man sich dafür entscheidet, sollte man aber wegen der Gefahren genauestens prüfen, ob alles okay ist und das erste Einschalten über eine in Reihe geschaltete Glühlampe vornehmen. Ich wünsche Dir auch einen schönen dritten Advent! [Beitrag von CarlM. am 15. Dez 2019, 14:41 bearbeitet] |
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Poetry2me
Inventar |
#6 erstellt: 15. Dez 2019, 18:27 | |
Vervollständigung für die nächsten Leser dieses Threads hier noch das Bild aus dem anderen Thread zum selben Gerät http://www.hifi-foru..._id=185&thread=16568 Der Schaltplan der Endstufe des linken Kanals beim Hitachi HA-5300 mit farblicher Markierung der einzelnen Schaltungsstufen:
Zur Funktion der SOA / Überstrom-Schutzschaltung: Man erkennt, dass pro Kanal zwei Strom-Sensoren vor Ort bei der Schaltungsstufe 4 (violet) angebracht sind. Es sind für den linken Kanal die Transitoren Q708L und Q709L. Deren Basis-Emitterstrecke wird relativ zueinander ausgesteuert, sobald der Strom über den jeweiligen Emitterwiderstand der Leistungstransistoren (R722L oder R726L) zu einem Spannungsabfall größer 0,6V führt. Weil über ein zusätzliches Widerstandsnetzwerk auch noch absolute Lage der Ausstuerung gegenüber der Railspannungen eine Rolle spielt, ergibt sich insgesamt eine SOA-basierte Kennlinie, wann die Sensoren durchschalten bzw. die Schutzschaltung greift. Die SOA (Safe Operating Area) ist ja im Datenblattder jedes Leistungstransistors durch eine Kombination von maximaler Spannung und maximalem Strom definiert bzw. durch deren ausmultipliziertes Produkt, was der Verlustleistung enspricht. Diese darf nicht überschritten werden. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 15. Dez 2019, 18:29 bearbeitet] |
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