Restauration Musiktruhe Kuba Puszta Telefunken Adagio

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Jezzy
Neuling

#1 erstellt: 01. Jul 2020, 21:05

Hallo zusammen,

habe mich eben hier registriert, weil ich Fragen zu einer Musiktruhe habe und keine Ahnung (also wirklich null) von der Materie habe:
Jemand hat eine Musiktruhe Kuba Puszta Telefunken Adagio verschenkt und ich habe direkt zugegriffen, weil ich mir gerade einen 50er-Jahre Bereich zuhause einrichte und das Teil eine tolle Deko ist.
Aber kaum hatte ich es hier, habe ich auch schon angefangen mich zu fragen, ob man es nicht wieder herrichten und in Betrieb nehmen könnte. Laut Vorbesitzer war die Musiktruhe nicht defekt, sondern wurde irgendwann gegen etwas moderneres ausgetauscht. Das gute Stück stand seit dem Kauf Anfang der 50er Jahre im selben Haus und konnte dann irgendwann nicht mehr benutzt werden, weil alles auf Schuko-Stecker umgerüstet wurde.

Nun meine Fragen: Ist das überhaupt möglich oder hat der Zahn der Zeit schon zu viel genagt? Kann sowas jeder Elektriker richten oder wie finde ich jemanden, der das kann?
Was kostet sowas ungefähr? In erster Linie geht es mir darum, die Funktion möglichst original wiederherzustellen. Wenn man dann noch Bluetooth einbauen könnte, dass ich darüber auch über das Handy Musil hören kann, wäre das nett, aber kein Muss.
Mit welchen Kosten müsste ich da ca, rechnen? Natürlich kann das keiner genau sagen, aber vielleicht hat jemand Erfahrung und kann mir einen ca.-Rahmen nennen?
Selbst machen scheidet aus, ich habe wie gesagt keine Ahnung. Ich bin zwar handwerklich geschickt, aber von Strom lasse ich die Finger, erst recht bei so alten Teilen. Außerdem wäre mir das wahrscheinlich sowieso zu fummelig, da fehlt mir die Geduld.
Anbei ein paar Fotos zur besseren Einschätzung.

Vielen Dank schon mal für‘s Lesen!

Grüße, Jezzy

shabbel
Inventar

#2 erstellt: 02. Jul 2020, 04:55

Dieses 50-er Jahre Röhrenradio sollte auf keinen Fall einfach so in Betrieb genommen werden.

Hier gibt es ausführliche Infos:

https://www.dampfradioforum.de/viewtopic.php?t=574

Im Dampfradioforum gibt es Leute, die gerne bei einer Inbetriebnahme helfen. Wo Du wohnst ist dann noch wichtig.

Ingor
Inventar

#3 erstellt: 02. Jul 2020, 12:56

Man kann alles wieder in Betrieb nehmen. Allerdings mit unterschiedlichem Aufwand. Positiv, das Gerät scheint noch im Originalzustand. Negativ, es ist noch im Originalzustand. Bevor ich Arbeit in die elektronische Aufarbeitung stecken würde, würde ich mich erstmal fragen, ob dieses Stück optisch aufpoliert werden kann. So sieht es ja aus, wie vom Sperrmüll. Der Lack gesprungen, die Tastenreihe schief und vergilbt, dem Skalenknopf fehlt der goldene Ziedeckel, die Bespannung stark verschmutzt.
Die inneren Werte sind bescheiden. Der UKW Tuner noch mit einer ECC 81, die Endstufe mit einer EL 41. Wahrscheinlich nur bis 100 Mhz im UKW Bereich. Der Plattenspieler kurz nach dem Grammophon ersonnen. Reibrad wird hart sein und somit kaum zu reparieren. Im Gerät hängt schon die Glühbirnenfassung herunter, der Sicherungshalter ist korrodiert, und was man auf den Fotos nicht sieht, sind die ganzen defekten Teile, einschließlich der nicht mehr kontaktfreudigen Tasten. Die Röhren werden auch schon sehr mitgenommen sein. Also, da muss man schon viel Enthusiasmus mitbringen.

Jezzy
Neuling

#4 erstellt: 02. Jul 2020, 20:53

Okay, bisher hab ich das Teil abgeholt, aus dem Auto geladen und in den Keller gestellt. Ich habe es noch nicht mal von außen sauber gemacht. Klar sieht das jetzt noch wild aus und wird auch nie wieder neu aussehen. Aber das will ich auch gar nicht, das Teil ist fast 70 Jahre alt und die darf man ihm auch ansehen. Ich bin 40 und sehe jetzt schon nicht mehr aus wie 20 und trau mich trotzdem noch auf die Straße. Es geht mir eher darum, den Originalzustand zu erhalten, nicht darum, den Neuzustand wiederherzustellen.
Vielen Dank für den Tipp mit dem Dampfradioforum, da werde ich es mal versuchen.

Grüße, Jezzy

shabbel
Inventar

#5 erstellt: 03. Jul 2020, 06:37

Jezzy (Beitrag #4) schrieb:

das Teil ist fast 70 Jahre alt und die darf man ihm auch ansehen. Ich bin 40 und sehe jetzt schon nicht mehr aus wie 20 und trau mich trotzdem noch auf die Straße.

Interessant. Ich gehöre zur Fraktion, die eher in den optischen Neuzustand zurücksetzt. Dann will ich wohl nicht älter werden. Oder ist es nur die Schönheit? Patina oder Jugendwahn?

Ingor
Inventar

#6 erstellt: 03. Jul 2020, 09:47

Ich mag es auch lieber, wenn meine alten Schätzchen möglichst wie neu aussehen. Ich bin wohl schon zu alt. Nierentisch, Tulpenlampe, die Philetta in weißem Bakelit, das wäre meine Wahl für ein 50iger Zimmer.

Bertl100
Inventar

#7 erstellt: 03. Jul 2020, 11:13

Hallo zusammen,

also von außen sieht das Gehäuse doch ganz gut aus! Der alte Schellack ist eigentlich immer rissig nach so langer Zeit. Das würde ich so lassen. Nur etwas mit Autopolitur aufpolieren.
Um den Plattenspieler herum kann man etwas gründlicher putzen.
Ich habe einige alte Radios, aber schiefe Tasten hatte ich da noch nie. Das kann man bestimmt beheben. Evtl. sind die Kunststofftasten innen etwas ausgebrochen.

Bei der Elektronik dürfte aber schon einiges zu machen sein ....

Gruß
Bernhard

hf500
Moderator

#8 erstellt: 06. Jul 2020, 19:45

Moin,
die "Elektronik" duerfte noch das kleinste Problem sein. Ich rechne mit einer ueberschaubaren Anzahl an Papierkondensatoren, die (beiden?) kleinen Elkos und dann kann man erstmal weitersehen.

Der Plattenwechsler ist nur noch Schaustueck. Man weiss nicht, was das Tonabnehmersystem noch wert ist (Seignettesalz-Piezo), was der Antrieb und er ist ohnehin eher eine Zumutung fuer "moderne" Schallplatten.
Besser ist da, ein Adapterkabel fuer MP3/CD-Spieler etc. herzustellen und das dann als Zuspieler verwenden.

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Peter