Braun PC4000 Endstufe defekt ?

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Hille20
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 02. Sep 2023, 10:27
Hallo
habe mir eine alte Stereoanlage Braun PC4000 zugelegt. Beim testen ist nun aufgetreten das zwar alle Funktionen soweit gehen nur es kommt halt kein Ton aus der Anlage.
Ich vermute mal das das Problem an der Endstufe liegt. Auf der Platine sind zwei Transistoren TIP141 und zwei TIP146.
Ich hatte sowas vor einiger Zeit mal bei einer Telefunkenanlage - da habe ich dann die Transistoren ersetzt und siehe da es ging wieder
Ein netter Kollege aus diesem Forum schrieb mir damals wie man die Transistoren prüfen kann.
Leider habe ich dieses vergessen. Multimeter hab ich
danke für Hilfe
gruss uwe
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2023, 11:27
Moin,

Zunächst sollte der hintere Schalter bei den Lautsprecherbuchsen korrekt stehen, falls es noch nicht passiert ist.
Zudem kann an diesem Schalter auch eine Oxidation vorhanden sein und er sollte daher gut 30x betätigt werden.
So kann es auch um den Schaltkontakt der Köpfhörerbuchse stehen, denn wenn dieser Schaltkontakt oxidiert ist, dann bleibt das Relais der Lautsprecher deaktiviert. Somit sollte an dieser Buchse auch 30x ein Kopfhörer eingesteckt werden.


Ansonsten würde ich zuerst die symmetrische Spannungsversorgung der Endstufen überprüfen. Da müssten an der Netzteilplatine jeweils um +/-27 VDC (rt/sw) gegen GND (bl) messbar sein.
Falls vorhanden, dann wäre zunächst die Funktion des Relais 701 zu überprüfen. Der Thermoschalter S701 kann auch verdächtig sein.
Wenn so weit alles i.O. sein sollte und das Relais durchschaltet, dann sollten die Endtransistoren überprüft werden.

Eine kurze Anleitung zur Überprüfung eines Transistors

Bei defekten Endtransistoren können durchaus aber auch die Treibertransistoren und die Emitter-Widerstände durchgebrannt sein und daher sollte man immer alle Bauteile der Endstufensektionen überprüfen.
Falls weitere Defekte verbleiben sollten, dann können die neuen Endtransistoren schnell wieder durchbrennen.
Zudem ist nach der Erneuerung der Ruhestrom zu kontrollieren und dann ggf. abzugleichen.
CarlM.
Inventar
#3 erstellt: 02. Sep 2023, 11:36
Noch eine kleine Ergänzung:
Die TIP141/146 sind Darlington-Transistoren - es sind also zwei Transistoren in einem Gehäuse zuzüglich zwei Widerständen und einer Schutzdiode.
Dies macht den Test etwas schwieriger: auf der B-E-Strecke wird man also unabhängig von der Polarität immer die Summe der beiden Widerstände messen 5kOhm + 150 Ohm.

Bei der B-C-Strecke wird man nur die Werte des ersten Transistors erhalten. Die C-E-Strecke ist wegen der Diode nicht korrekt messbar.
Der Haupterkenntniswert wird hier also darin liegen, einen eventuell vorhandenen Kurzschluss feststellen zu können.

Falls sie wirklich defekt sind, kann das Paar TIP142/147 verwendet werden.

Zum Verständnis das Datenblatt des TIP142/147 etc.:
https://cdn-reichelt...EWTIP142_147-STM.PDF

Das Service Manual des Geräts gibt es u.a. hier:
www.audioservicemanu...braun-pc-4000-manual
Hille20
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 02. Sep 2023, 17:14
Hallo habe die Lautsprecheranschlüsse bzw. die Kontakte des Umschalters geprüft - sieht alles gut aus.
dann habe ich mal mit dem Multimeter die Transistoren geprüft in der Vorgehensweise wie mir damals empfohlen wurde. Einer der Transistoren piept bei der Messung E zu C, die anderen drei sind ruhig.
Scheint auch noch ein älteres Modell zu sein - steht nicht TIP drauf
kann das sein das ein Transistor den Komplettausfall der Endstufe verursacht (nicht nur ein Kanal)
versuche noch Fotos hochzuladen - mal sehen ob das klappt
gruss und danke bisher
uwe
CarlM.
Inventar
#5 erstellt: 02. Sep 2023, 18:01
Wenn es piept, liegt ein Kurzschluss im Inneren des Transistors vor. (siehe mein letztes Posting).

In diesem Fall erkennt die Schutzschaltung, dass ein solcher Defekt vorliegt und schaltet das Lautsprecher-Relais ab. Dadurch wird auch der andere Kanal abgeschaltet. Wie der Name schon sagt: die Lautsprecher sollen geschützt werden.

Wie Rabia Sorda schon schrieb, muss man dann die beiden TIP-Darlington-Transistoren der bestreffenden Endstufe auslöten und dann zunächst bei gezogenem Netzkabel die Emitterwiderstände prüfen. Häufig brennen sie durch, wenn wegen des Kurzschlusses ein zu hoher Strom fließt.
Ebenfalls muss die vorgelagerte Stufe geprüft werden.


[Beitrag von CarlM. am 02. Sep 2023, 18:02 bearbeitet]
Hille20
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Sep 2023, 18:21
IMG_2130

transistor
CarlM.
Inventar
#7 erstellt: 02. Sep 2023, 18:28
Das sieht ja so aus, dass der rechte Transistor schon einmal getauscht wurde. Normalerweise tauscht man im Falle eines Defekt beide Transistoren des Paares aus. Irgendwie sieht der Transistor auch nicht "seriös" aus. Es ist in diesem Fall also möglich, dass tatsächlich nur der Transistor - weil immer schon minderwertig - ausgefallen ist. Unbedingt die Isolierbuchsen und die Isolierscheiben (Glimmerscheiben) zwischen Transistor und Kühlkörper prüfen und im Zweifel ersetzen. Die zugehörige Transistorform ist "TO-220". Mit dünner Schicht weißer Wärmeleitpaste wieder einbauen.

Trotzdem die großen weißen Emittertransistoren prüfen.

Falls möglich sollte man vorsorglich soche Elkos wie den dunkelroten neben dem Relais auch tauschen.
Die Trimmpotentiometer angucken, ob sie Korrosion aufweisen.


[Beitrag von CarlM. am 02. Sep 2023, 18:31 bearbeitet]
Hille20
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Sep 2023, 08:03
Guten Morgen
im Netz finde ich nur den Transistor TIP 146 TO-218 - wäre der auch ok ?
TO-220 finde ich nicht

nun gibt es auch noch ein zweites Problem mit der Anlage
als ich den Plattenspieler ausgebaut hatte, alle Kabel getrennt, Lautsprecherverstellung wie empfohlen geprüft - dann habe ich die Anlage bei ausgebautem Plattenspieler angemacht und da hats geraucht
und seitdem läuft der Plattenteller z.B. bei 33 unheimlich schnell
Foto anbei mit Pfeil auf das hochgegangende Bauteil
was ist das für ein Bauteil und gibt es sowas wohl noch
danke und gruss
uwe
Bauteil ?nullBauteilBauteil
Rabia_sorda
Inventar
#9 erstellt: 03. Sep 2023, 08:47

im Netz finde ich nur den Transistor TIP 146 TO-218 - wäre der auch ok ?


Die leicht andere Bauform ist bei deinem Gerät noch gut einsetzbar.


als ich den Plattenspieler ausgebaut hatte, alle Kabel getrennt, Lautsprecherverstellung wie empfohlen geprüft - dann habe ich die Anlage bei ausgebautem Plattenspieler angemacht und da hats geraucht


Wurde der defekte Transistor zuvor aus der Endstufe entfernt?
Falls nicht, dann ist es ein riskantes Spiel, dass Gerät immer wieder damit zu betreiben.
Aber das wird jetzt nicht der Auslöser des nun zusätzlichen Defektes sein.

Es müsste sich um das defekte Bauteil D3062 handeln, welches eine Diode ist.
Als Ersatz kannst du eine 1N4007 (o.ä.) verwenden.
Es muss aber nicht unbedingt das einzig defekte Bauteil sein ...

Vorsichtshalber würde ich darauf die Tantale mit guten Elkos ersetzen, denn Tantale können schlagartig niederohmig werden.


[Beitrag von Rabia_sorda am 03. Sep 2023, 08:53 bearbeitet]
Hille20
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 04. Sep 2023, 08:47
Guten Morgen
bezüglich des explodierten Bauteil hab ich nochmal weiter auseinander geschraubt und ein weiteres Foto eingestellt. So wie ich das sehe ist das Bauteil mit der Bezeichnung C3063 hochgegangen.
Die Diode daneben D3062 scheint ok zu sein.
Was ist C3063 für ein Bauteil und was bewirkt es - kann das mit dem zu schnellen Lauf des Plattentellers zusammenhängen ?
danke für Hilfe
gruss uwe
BauteilBauteil
Valenzband
Inventar
#11 erstellt: 04. Sep 2023, 09:50

Hille20 (Beitrag #8) schrieb:
Guten Morgen
im Netz finde ich nur den Transistor TIP 146 TO-218 - wäre der auch ok ?
TO-220 finde ich nicht

TO-220 wäre ohnehin das falsche Gehäuse (Pins nur 2.54mm Abstand, allg. zu geringe Verlustleistungen)
Die TIP145, TIP146, TIP147 im TO-218 sind allesamt gleich bis auf die zulässige Kollektorspannung (entspr. 60V, 80V, 100V).
Achte unbedingt auf seriöse Quellen, sonst steht der nächste Ärger schon fast sicher ins Haus.

Hier eine Option (die ersten beiden sind aktuell lieferbar)
TIPs


[Beitrag von Valenzband am 04. Sep 2023, 11:36 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#12 erstellt: 04. Sep 2023, 11:12

Hille20 (Beitrag #10) schrieb:
So wie ich das sehe ist das Bauteil mit der Bezeichnung C3063 hochgegangen.
Die Diode daneben D3062 scheint ok zu sein. Was ist C3063 für ein Bauteil und was bewirkt es - kann das mit dem zu schnellen Lauf des Plattentellers zusammenhängen ?


Das ist ein explodierter Elko der internen Spannungsversorgung. Im Schaltplan C3068, auf der Platine und im Layoutplan falsch als C3063 bezeichnet!

Da die gesammte ätzende Grütze nun schön verteilt ist solltest du sie so schnell wie möglich auf der Platine und an allen Bauteilen entfernen, insbesondere am IC TCA955, das so gut wie nicht mehr zu beschaffen ist. Den billigen Sockel würde ich gleich mit erneuern, denn den bekommt man eh nicht mehr richtig sauber.
Die Grütze ist nicht nur ätzend sondern auch leitfähig. Das kann sehr leicht die "geänderte" Geschwindigkeit erklären, denn das versaute Steuer-IC bekommt nun durch Kriechströme aus allen Ecken völlig neue Signale...

Ich würde gleich alle Elkos erneuern, denn einer ist selten allein fertig. Die kleineren Elkos bis ca. 4.7uF (geht inzwischen bis ca. 10uF) würde ich, wenns mechanisch passt, durch Folien-Cs ersetzen (WIMA MKS02 Serie sind schön klein , z.Bsp. @ reichelt.de). Die alten Tantals (blaue Perlen) können spontan kurzschließen. Hängt stark von Hersteller, Jahrgang, Umgebungs- und Einsatzbedingungen ab. Manche halten auch ewig, aber man sieht es ihnen leider nicht an.


[Beitrag von Valenzband am 04. Sep 2023, 12:08 bearbeitet]
Hille20
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 04. Sep 2023, 12:42
Hab auch noch ein Stromlaufplan von dem beschädigten Bereich mit der Nr. C3063 gefunden
vielleicht hilft der zum feststellen was das für ein Bauteil ist.
Ich kann damit halt wenig anfangen
danke
uwe
Bauteil
Rabia_sorda
Inventar
#14 erstellt: 04. Sep 2023, 15:22
Ein Elko mit 1 µF.
Wenn der so dermaßen geplatzt ist, ist die Annahme groß, dass dazu noch einiges mehr abgeschossen wurde.
Bei einer nun zu hohen Drehzahl vermute ich nicht das "zerstreute" Elektrolyt als Auslöser, sondern (min.) einen Defekt am TCA955.
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 04. Sep 2023, 15:33
Vorbehaltlich, dass es ggf. Änderungen während der Produktion gab, hier das Platinenlayout und der zugehörige Schaltplanausschnitt.

Korrigiert (Valenzband hat recht, es ist ein Druckfehler im Manual):

Braun_PS550SX_2

Braun_PS550SX


[Beitrag von CarlM. am 04. Sep 2023, 16:08 bearbeitet]
Valenzband
Inventar
#16 erstellt: 04. Sep 2023, 15:54

Hille20 (Beitrag #13) schrieb:
Hab auch noch ein Stromlaufplan von dem beschädigten Bereich mit der Nr. C3063 gefunden
vielleicht hilft der zum feststellen was das für ein Bauteil ist.
Ich kann damit halt wenig anfangen
danke
uwe
Bauteil

Das ist der falsche Elko. Auf dem Platinenlayout des Manuals gibt es zwei "C3063". Den, den du markiert hast, ist der falsche.
Der defekte Elko nennt sich wohl C3068 und liegt an Pin 15 des ICs (Versorgungsspannung, direkt vom Gleichrichter gespeist). Sollwert 22uF / 15V, absolut unkritisch, außer bei Kurzschluss ... Panasonic FR 22uF 35V oder sonstwas.
Wie oben nahegelegt, mach besser gleich eine Radikalkur, dann lohnt sich auch die Bestellung (Porto, ggf. Pauschale)
Rabia_sorda
Inventar
#17 erstellt: 04. Sep 2023, 16:25
Adlerauge ...
MosFetPapa
Stammgast
#18 erstellt: 04. Sep 2023, 18:28
Das der Elko so plötzlich beim Bateln am Dreher abraucht hat einen Grund.
Da der direkt an der Betriebsspannungsversorgung für den Motor und TCA955 hängt kann das eigentlich nur Verpolung oder zu hohe Spannung bedeuten.
Möglicherweise Anschlußfehler beim Basteln gemacht? Unbedingt prüfen.
Da kann durchaus einiges mehr kaputt gegangen sein als der Elko.
Valenzband
Inventar
#19 erstellt: 04. Sep 2023, 19:14

MosFetPapa (Beitrag #18) schrieb:
Das der Elko so plötzlich beim Bateln am Dreher abraucht hat einen Grund.
Da der direkt an der Betriebsspannungsversorgung für den Motor und TCA955 hängt kann das eigentlich nur Verpolung oder zu hohe Spannung bedeuten.
Möglicherweise Anschlußfehler beim Basteln gemacht? Unbedingt prüfen.
Da kann durchaus einiges mehr kaputt gegangen sein als der Elko.


Nein, das Gerät hat sicher jahrelang so funktioniert. Dann kam eine längere Standzeit, die Elkos undankbar mit zunehmendem Verlust der Formierung quittieren, oder schlichtweg Austrockung am Lebensabend. Beides kann bei Wiederinbetriebnahme zu der hier eingetretenen Explosion führen.


[Beitrag von Valenzband am 04. Sep 2023, 19:15 bearbeitet]
Hille20
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 04. Sep 2023, 19:33
noch ne Frage - was muss denn diese hochgegangene Tantal Elko Perle für Daten haben ?
Da gibt es doch bestimmt jede Menge Unterschiede und aus dem Stromlaufplan ist nichts ersichtlich.
Und am abgerauchten Teil kann man auch nichts mehr lesen
danke
Valenzband
Inventar
#21 erstellt: 04. Sep 2023, 19:45

Hille20 (Beitrag #20) schrieb:
was muss denn diese hochgegangene Tantal Elko Perle für Daten haben ?

Steht oben in #16. Wenn es tatsächlich eine Tantalperle war (ist da noch ein kleiner Rest "blauer Draht" zu sehen?), dann wäre es ein damals typischer Anwendungsfehler gewesen sie dort einzubauen. Diese Tantals vertragen weder Spannungs- noch Stromspitzen. Direkt am Gleichrichter leben sie sehr gefährlich...
MosFetPapa
Stammgast
#22 erstellt: 04. Sep 2023, 20:01
Die Überreste sehen für mich nach normalem Elko aus.
Panasonic FR-A Serie ist dafür ne gute Wahl -->#16.

Gplatzter Elko in Verbindung mit dem schnelleren Motorlauf kann durchaus bedeuten, das da z.B. nicht die 10V sondern die 15V vom Netzteil fälschlicherweise anliegen. Ich würd das auf jeden Fall überprüfen.

Viel Bass beim Spaßteln
Valenzband
Inventar
#23 erstellt: 04. Sep 2023, 20:19

MosFetPapa (Beitrag #22) schrieb:
Geplatzter Elko in Verbindung mit dem schnelleren Motorlauf kann durchaus bedeuten, das da z.B. nicht die 10V sondern die 15V vom Netzteil fälschlicherweise anliegen. Ich würd das auf jeden Fall überprüfen.


In diesem Fall ist es ganz simpel eine gleichgerichtete Spannung hinterm Netztrafo. Die wird sich nicht völlig unerwartet benehmen...
Hille20
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 05. Sep 2023, 07:27
Guten Morgen
ich habe nochmal ein Foto vom explodierten Bauteil gemacht.
Also für mich sieht das so aus wie das auf dem zweiten Foto gekennzeichnetem Bauteil - man sieht im unteren Bereich auch noch die blaue Farbe
Als Wert steht auf dem mit dem roten Pfeil gekennzeichnetem Bauteil der Wert 22 und 6.3
Dann müsste das Teil doch ein Tantal Elko sein - oder ?
BauteilBauteil
Valenzband
Inventar
#25 erstellt: 05. Sep 2023, 08:39

Hille20 (Beitrag #24) schrieb:
Also für mich sieht das so aus wie das auf dem zweiten Foto gekennzeichnetem Bauteil - man sieht im unteren Bereich auch noch die blaue Farbe. Als Wert steht auf dem mit dem roten Pfeil gekennzeichnetem Bauteil der Wert 22 und 6.3. Dann müsste das Teil doch ein Tantal Elko sein - oder ?

Das war ein Tantalelko. Der einzig verbleibende Vorteil ist, das dessen Innereien nicht so stark ätzen wie die eines nassen Elkos. Allerdings müssen dessen Reste auch rundherum gründlich beseitigt werden, evtl. hilft da ein Glasfaserradierer (a.k.a. Tuscheradierer).
Warum machst du überhaupt so ein Drama mit dem Teil? Ich habe schon mehrfach einen (besser) geeigneten Ersatz genannt. Nimm irgendeinen 22uF / 35V Elko. Die 6.3V des zweiten abgebildeten Tantals sind zu wenig!


[Beitrag von Valenzband am 05. Sep 2023, 11:45 bearbeitet]
MosFetPapa
Stammgast
#26 erstellt: 05. Sep 2023, 08:58
Ja, das war tatsächlich ein Tantal.
Mit 6,3V auch unterdimensioniert, gemäß SM liegt der ja an 10V.
Ist aber egal, mach den schon genannten neuen Elko rein und gut ist.
Valenzband
Inventar
#27 erstellt: 05. Sep 2023, 10:59

MosFetPapa (Beitrag #26) schrieb:
Ja, das war tatsächlich ein Tantal.
Mit 6,3V auch unterdimensioniert, gemäß SM liegt der ja an 10V.
Ist aber egal, mach den schon genannten neuen Elko rein und gut ist.

du hast noch immer den faschen tantal im visier...
MosFetPapa
Stammgast
#28 erstellt: 05. Sep 2023, 12:08

Valenzband (Beitrag #27) schrieb:

du hast noch immer den faschen tantal im visier...


Wohl kaum ...22µ am Pin 15 vom TCA ...
Original sollte das mind. ein 16V-Tantal gewesen sein und deutlich größer
als der benachbarte mit 6,3V
Valenzband
Inventar
#29 erstellt: 05. Sep 2023, 12:59

MosFetPapa (Beitrag #28) schrieb:

Valenzband (Beitrag #27) schrieb:

du hast noch immer den faschen tantal im visier...


Wohl kaum ...22µ am Pin 15 vom TCA ...
Original sollte das mind. ein 16V-Tantal gewesen sein und deutlich größer
als der benachbarte mit 6,3V


Oh no ...
Der TE hatte einen anderen, noch lebenden, Tantal 22uF/ 6.3V als Muster abgelichtet. Der hat aber gar nix mit dem explodierten 22uF/16V zu tun und noch weniger hat er an der falschen Stelle mit falschen Werten gestanden.

Bei dem unnötigen Funkverkehr kommt der TE am Ende noch ganz durcheinander .
Inzwischen wurde alles mehrfach gesagt. Eigentlich längst zu viel für einen dummen Kondensator.


[Beitrag von Valenzband am 05. Sep 2023, 13:00 bearbeitet]
Hille20
Ist häufiger hier
#30 erstellt: 05. Sep 2023, 14:04
Hallo - ja mit dem durcheinanderkommen das stimmt - bin schließlich auch nicht der Hifi Experte
werde mir jetzt den 22uF 35V besorgen und den einlöten - und dann schaun wa mal was passiert
trotzdem danke für die vielen Antworten auf meine Fragen
gruss uwe
Knulse
Stammgast
#31 erstellt: 05. Sep 2023, 15:01

Hille20 (Beitrag #30) schrieb:
...werde mir jetzt den 22uF 35V besorgen und den einlöten...

Dabei auf die richtige Polarität achten !
Rabia_sorda
Inventar
#32 erstellt: 05. Sep 2023, 15:34
Dann bliebe noch der zu schnelle Lauf, was mit einem neuen Kondensator eigentlich nicht erledigt wäre.
Mit viel Glück ist es nur der ganze leitfähige Mist am IC gewesen (welchen du hoffentlich entfernt hast) ... ich drücke die Daumen.
Hille20
Ist häufiger hier
#33 erstellt: 05. Sep 2023, 15:55
Woran erkenne ich denn plus und minus - da wo der Elko saß sind zwei Striche - einer ist voll gefüllt (vermute mal das ist dann plus) und der andere ist nur umrandet (sieht dann aus wie innen ein minus)
ich hoffe ihr versteht wie ich das beschrieben habe
uwe
Hille20
Ist häufiger hier
#34 erstellt: 05. Sep 2023, 15:57
Ach so und zum zu schnellen Lauf des Plattentellers
Dies trat erst auf nachdem der Elko explodiert ist - vorher war alles voll in Ordung
CarlM.
Inventar
#35 erstellt: 05. Sep 2023, 16:24
In #15 findest Du ein Darstellung des Platinenlayouts. Das Symbol für einen Elko stellt zwei sich gegenüberstehende Metallplatten dar: der positive Pol wird durch das weiße bzw. nicht ausgefüllte Rechteck und der Minuspol durch das schwarz ausgefüllte Rechteck symbolisiert.

Am gekauften Elkos sind eindeutige Markierungen zu finden.
Valenzband
Inventar
#36 erstellt: 05. Sep 2023, 19:09
Nur zur Ergänzung ein Link zu einem anderen Forum. Dort wurde exakt das gleiche Feuerwerk gezündet.
Der Abschusswinkel war aber etwas anders, so dass hauptsächlich ein Stecker getroffen wurde. Das IC ist dort ohne Sockel ("tiefer gelegt") und scheint eher wenig abbekommen zu haben.
Jedenfalls hatte der Betroffene insoweit Glück, als dass nach Tausch des Elkos alles wieder lief.

Die restliche Erklärung zum Elko ist aber falsch, weil dort leider niemand den Fehler im Manual bemerkte "C3063" , C3068 blow-out PS550S.

Wie gesagt, ein Tantal-Elko ist an dieser Stelle stark gefährdet. Serienfehler ...
Knulse
Stammgast
#37 erstellt: 06. Sep 2023, 08:33

Hille20 (Beitrag #33) schrieb:
Woran erkenne ich denn plus und minus...

Der Minuspol des Elkos zeigt zum Platinenrand und wird auf die großflächige, umlaufende Massefläche auf der Platinenunterseite gelötet.
Der Pluspol zeigt zum IC und führt zu dessen Pin 15.

braun-ps550sx


[Beitrag von Knulse am 06. Sep 2023, 14:52 bearbeitet]
Hille20
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 08. Sep 2023, 07:21
Guten Morgen
Eine Erfolgsmeldung gibt es zu verkünden - die Endstufe läuft wieder - Transistor TIP 146 eingebaut und Radio spielt.
Der Plattenspieler PS 550 S macht aber nach wie vor Probleme
Habe den explodierten Elko wie empfohlen durch 22uF 35V ersetzt - es hat sich bezüglich der zu schnellen Laufs aber nichts verändert und zusätzlich setzt der Tonarm nicht mehr bei Start auf die Schallplatte auf.
Er bewegt sich bis zum Ende der Platte und geht dann sofort wieder zurück.
Komischerweise ist dieses Verhalten auch wieder neu - auch als ich den Dreher nach explodiertem Elko nochmal angeschlossen hatte, war dieses Verhalten noch nicht da.
Ich hab mir mal das Service Manuell von diesem Plattenspieler mal durchgelesen aber das ist für
mich eine Nr. zu hoch - kein Plan von so einem elektronischen Plattenspieler.
Mechanische Dreher von Dual habe ich so einigermaßen im Griff - aber sowas nicht
danke für die bisherige Hilfe und
gruss Uwe
Rabia_sorda
Inventar
#39 erstellt: 08. Sep 2023, 13:00
Wenn du alle zuvor abgezogenen Stecker wieder korrekt aufgesteckt und auch nichts weiter an dem Plattenspieler "gebastelt" hast, dann würde ich doch stark vermuten, dass da letztens noch ein weiterer Schaden entstanden ist.
Nur ein geplatzter Kondensator in der Spannungsversorgung würde nämlich nicht zu so einem Fehlerbild führen und daher könnten durchaus der TCA955, weitere Halbleiter und Widerstände defekt sein.

In Post 15 ist ja der Schaltkreis der Drehzahlregelung ersichtlich.
Dazu lassen sich die Bauteile einzeln prüfen und auch die wenigen Spannungsangaben.
Schwierig bis unmöglich lässt sich aber der TCA955 und der T3056 überprüfen. Diese wären also pauschal zu erneuern, falls sämtliche anderen Bauteile i.O. sein sollten.
Valenzband
Inventar
#40 erstellt: 10. Sep 2023, 19:40

Hille20 (Beitrag #38) schrieb:
Der Plattenspieler PS 550 S macht aber nach wie vor Probleme.
Habe den explodierten Elko wie empfohlen durch 22uF 35V ersetzt - es hat sich bezüglich der zu schnellen Laufs aber nichts verändert und zusätzlich setzt der Tonarm nicht mehr bei Start auf die Schallplatte auf.

Hattest du die Explosionreste sorgfältig entfernt? Das Zeugs enthält größere Anteile Tantal, das als metallischer Belag gut leitend bleibt.
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