SABA 9240s - FM Tuner De-Emphasis

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Throwback
Ist häufiger hier

#1 erstellt: 18. Feb 2021, 18:43

Hallo Forumfreunde, als SABA Liebhaber habe ich mir zusaetzlich zu meinem schwarzen 9260 kuerzlich in Deutschland einen erstklassigen 9240s in silber gekauft - ein umwerfend schones Geraet, optsich fast makellos and voll funktionstuechtig. Da ich in den USA lebe, betreibe ich das Geraet an einem 110/220V Umspanntrafo. Der analoge Tuner hat natuerlich mit den hiesigen ungeraden Sendefrequenzen kein Problem, aber hier wird UKW mit 75 Microsekunden Emphasis kodiert, gegenuber 50 Microsekunden in Europa. Die Konsequenz ist dass die Hoehen von einem deutschen Geraet in den USA etwas etwas lauter wiedergegeben werden. Dank vorhandener Klangregelung und Loudness Schaltung laesst sich damit durchaus leben, aber ich wollte hier einmal die Frage stellen, ob die De-Emphasis im FM Tuner durch Justage oder Austausch von hoffentlich wenigen Teilen moeglich ist.

Holger

rummsdikabumms
Hat sich gelöscht

#2 erstellt: 18. Feb 2021, 19:12

Throwback (Beitrag #1) schrieb:

.. hier wird UKW mit 75 Microsekunden Emphasis kodiert, gegenuber 50 Microsekunden in Europa. Die Konsequenz ist dass die Hoehen von einem deutschen Geraet in den USA etwas etwas lauter wiedergegeben werden ... hier einmal die Frage stellen, ob die De-Emphasis im FM Tuner durch Justage oder Austausch von hoffentlich wenigen Teilen moeglich ist.

Very easy: Lokalisiere C912 und C914 im Decoderbaustein (IC: TCA4500A). Die haben in D nominell 10nF, wahrscheinlich besser als 5%. Zusammen mit den Widerständen R912 und R914 (5.1k) und etwas von den anderen Rs ergibt das die 50us Zeitkonstante.
Um auf 75us zu erhöhen musst du nur die beiden Kondensatoren auf 15nF aufspecken oder einfach 5nF dazunageln. Dürfen auch 5.1nF sein, hört eh' keine S..

[Beitrag von rummsdikabumms am 18. Feb 2021, 19:16 bearbeitet]

Throwback
Ist häufiger hier

#3 erstellt: 18. Feb 2021, 21:37

Besten Dank fuer die Info! Wenn es so einfach ist werde ich das wohl machen. Ist nach der Operation ein Durchmessen/Justieren notwending oder anzuraten?

Throwback
Ist häufiger hier

#4 erstellt: 18. Feb 2021, 22:21

...und gleich noch eine weitere Frage: Hat der geraeteinterne Transformator Anschluesse zum Umdrahten fuer den Einsatz mit 110V? Fuer mich als Laie sind diese soweit sie existieren jedenfalls nicht erkennbar...

oldiefan1
Inventar

#5 erstellt: 18. Feb 2021, 22:53

Nach Änderung der Deemphasis sind keine Abgleicharbeiten erforderlich.
Beim Aufstocken auf 15 nF (C912 und C914 auf der Stereodekoderplatte) bitte keine Keramikkondensatoren verwenden sondern Folienkondensatoren oder Styroflexkondensatoren.

Bei der Gelegenheit empfiehlt sich, auch gleich die beiden 4,7 µF Elkos C913 und C916 im Stereodekoder zu erneuern. Die sind oder werden bei diesem Alter der Geräte erfahrungsgemäss früher oder später trocken (taub). Oft sind dort blaue axiale Philips-Elkos verbaut. Die ersetzt man vorteilhaft durch Folienkondensatoren mit 15mm Rastermass (Pinabstand), z.B. WIMA MKS-4 4,7µF / 50V - die halten dann ewig und dem Klang kommt es zugute.

Der Trafo ist leider nur für 220-240V ausgelegt und kann nicht auf andere Spannungen umgestellt/umgelötet werden.

Gruß
Reinhard

[Beitrag von oldiefan1 am 18. Feb 2021, 23:05 bearbeitet]

rummsdikabumms
Hat sich gelöscht

#6 erstellt: 19. Feb 2021, 00:06

Throwback (Beitrag #3) schrieb:

... werde ich das wohl machen. Ist nach der Operation ein Durchmessen/Justieren notwending oder anzuraten?

Die erhöhten Kapazitäten haben keine weiteren Auswirkungen. Unabhängig davon kann bei älteren Geräten ein Abgleich an versch. Positionen nötig sein.

[Beitrag von rummsdikabumms am 19. Feb 2021, 00:07 bearbeitet]

rummsdikabumms
Hat sich gelöscht

#7 erstellt: 19. Feb 2021, 00:10

Throwback (Beitrag #4) schrieb:

Zumindest im Servicemanual sind zwei in Serie geschaltete Primärwicklungen erkennbar. Manchmal gab es innerhalb der Serien unterschiedliche Zulieferteile oder Varianten für verschiedene Länder. Da musst du wohl selbst nachsehen, was für ein Trafo tatsächlich verbaut wurde.

Throwback
Ist häufiger hier

#8 erstellt: 19. Feb 2021, 04:46

Danke vielmals!

Reinhard, zum praeventiven Austausch von C913 und C916 hattest Du mir auch schon fuer meinen 9260 geraten, An jenem habe ich bisher Netzteil, Linearverstaerker, Treiber, Stereodekoder und Klangmodul neu bestueckt, mit Filmkondensatoren wo immer moeglich. Der laeuft nun super.

Da der "Neue" aber sehr gut funktioniert, werde ich erstmal nur das Noetigste machen. Zunaechst werde ich ihn mal durchmessen, dann sehen wir weiter.

Den Trafo werde ich mir dann auch einmal genauer ansehen...

Gruss, Holger

oldiefan1
Inventar

#9 erstellt: 19. Feb 2021, 05:27

rummsdikabumms (Beitrag #7) schrieb:

Ja, das ist so. Also nachschauen/nachmessen ob die Primärwicklung, die wirklich aus zwei seriellen Einzelwicklungen besteht, aussen einen Mittelabgriff hat. Wenn dem so wäre, könnte durch Umlöten eines der beiden Netzanschlüsse an diesen Mittelabgriff auf 110V umgestellt werden.

Die 92xx Serie wurde auch in die USA als 110V Version exportiert. Deshalb ist das gut möglich.

Gruß
Reinhard

[Beitrag von oldiefan1 am 19. Feb 2021, 05:37 bearbeitet]

gst
Inventar

#10 erstellt: 19. Feb 2021, 19:45

die ursprünglich seriell verdrahteten Trafowicklungen müsten nun parallel geschaltet werden - d.h. du musst beide Wicklungen "getrennt" anschließen können. Da musst du mal scharf hinschauen, ob das geht.
gst

sandscholle
Stammgast

#11 erstellt: 19. Feb 2021, 20:04

hallo, hier gibt es das Service Manuel,

lt. diesen Schaltplan ist es nicht möglich die Netspannumg zu ändern. Aber evtl. gabs eine Export Version.