HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Grundig R 1000 - Problem bei Einspeisung | |
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Grundig R 1000 - Problem bei Einspeisung+A -A |
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Autor |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 27. Nov 2021, 18:08 | |
Servus Leute, ich konnte soeben einen Grundig R1000 vom Schrottplatz retten. Nach erster Analyse kommt kein Strom an den Trafo. Hier fehlen die Anschlussdrähte vom Schalter zum Trafo bzw. der Platine. Mein Problem als Laie ist nun, woher weiß ich wo ich diese anlöten muss, ohne dass mir das Ding um die Ohren fliegt. Das folgende Bild zeigt den Schalter. Auf der einen Seite ist eben die Einspeisung aus dem Stromnetz und auf der anderen Seite sollte es weiter zum Trafo gehen, jedoch ist dem hier nicht so. Auf der Platine ist bereits ein Kabel angelötet, welches aktuell ins Nichts geht, ich gehe mal sehr stark davon aus, dass dieses an den Stecker gelötet gehört. Auf der Platine ist diese Leitung dann auch mit einer Sicherung abgesichert. Im nächsten BIld habe ich hier mal die Leitungen eingezeichnet. Das Rote geht über eine Sicherung zu einem Ding (kA wofür das gut ist) und danach zum Trafo. Beim Grünen bin ich mir nicht ganz sicher, ob dieser 2. Pin des Steckers so angelötet werden muss, aber dieser würde direkt zum Trafo gehen. Was mir jedoch komisch vorkommt, dass eben eine Leitung zum Trafo links und die andere zum Trafo rechts gehen würde. Wie gesagt, ich bin leider kein Trafo-Experte, aber hier findet sich sicher ein Experte, der mir hier weiterhelfen kann. Für Vorschläge, wie ich das eventuell rausmessen kann bin ich offen. Ansonsten sag ich erst mal danke und sollten noch Infos oder Bilder benötigt werden kann ich diese gerne nachreichen. Schöne Grüße, Sky |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 27. Nov 2021, 18:18 | |
Das Entfernen von Netzkabeln hat eine Bedeutung: der Fachmann will damit bei zu entsorgenden Geräten deutlich machen, dass dieses Gerät defekt ist und nicht ohne eine fachmännische Prüfung und Reparatur in Betrieb genommen darf. Deshalb ist es hier mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht damit getan, die abgeschnittenen Kabel zu ersetzen. Das Service Manual gibt es hier. Daraus geht eindeutig hervor, welche Kabel zu ersetzen sind (Seite 13 von 20). www.vintageshifi.com...0-Service-Manual.pdf [Beitrag von CarlM. am 27. Nov 2021, 18:24 bearbeitet] |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 27. Nov 2021, 18:33 | |
Servus Carl, danke für die Info. Das mag schon sein, aber einen Versuch ist es trotzdem Wert. Kaputt ist er schon, also schlimmer kanns nicht werden Nach dem Lesen des Service Manuals denke ich, dass meine Zeichnung richtig sein sollte. Die Farben im Gerät stimmen nicht ganz mit dem Service Manual überein, aber das müsste so Sinn machen. Ich melde mich wieder, sobald er Rauchzeichen abgibt Aber hoffen wir mal dass dem nicht so sein wird. LG, Sky |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#4 erstellt: 27. Nov 2021, 20:09 | |
Vielen Dank nochmals an CarlM. Trafo funktioniert und ich erhalte nun auch die 40V und 50V. Natürlich funktioniert das Teil noch nicht, aber die Suche geht weiter ^^ LG, Sky |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 29. Nov 2021, 08:21 | |
So, jetzt bräuchte ich nochmals etwas Hilfe! Trafo funktioniert, auch die beiden Gleichrichter haben am Ausgang die richtige Spannung. Meine Vermutung ist nun, dass eventuell der LIN. Schalter Probleme macht. Kann mir eventuell jemand sagen, was dieser Schalter macht bzw. machen sollte? Meine Theorie ist, dass dieser einige Baugruppen im Gerät aktiviert bzw. eben mit Strom versorgt. Bitte korrigiert mich sofern ich falsch liegen. Diesen Schalter kann ich leider im Schaltplan des folgenden Service Manuals hier nicht finden. Die + Leitung nach dem Gleichrichter ist im Schaltplan auch etwas dicker gezeichnet und davon gehen viele Leitungen weg, welche alle mit einer Nummer versehen sind. Kann mir hierzu jemand sagen, wie diese Nummern zu interpretieren sind? Werden diese eventuell geschalten oder finden sich diese Nummern auf der Platine zur einfacheren Fehlersuche? LG, Sky |
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Ingor
Inventar |
#6 erstellt: 29. Nov 2021, 09:39 | |
Der Linear Schalter überbrückt die Klangregelstufe. Du hast noch gar nicht geschrieben, was der Fehler ist. Die Nummern sind einfach zur Leitungsverfolgung im Schaltplan. Also z.B. Leitung 1 geht in den dicken Strich und kommt am Ende wieder als Leitung 1 heraus. Ebenso die Leitung 7 usw. Die Leitungen selber sind aber natürlich nicht miteinander verbunden, sondern nur zur "Übersichtlichkeit" gebündelt. Eine echte Unart irgendwelche Leitungen in einem Strich zusammenzuführen und dann mit Nummern zu versehen. Auf der Platine findest du die Zahlen nicht. |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 29. Nov 2021, 10:09 | |
Servus Igor, aha, auf das wär ich nicht gekommen. Dann ist diese Sache mal klar. Danke dir Zu meinem Problem. Ich versuche gerade den Radio zum laufen zu bringen. An LS1 habe ich einen Lautsprecher angeschlossen. Jedoch kommt kein Signal zum Lautsprecher. Habe auch LS2 getestet, jedoch das Selbe Ergebnis. Kein Signal. Die Schalter für LS1 und LS2 an der Vorderseite waren natürlich aktiviert und Muting war deaktiviert. Wenn ich das Gerät einschalte, leuchtet auch keine einzige Lampe. Die beiden Lampen links und rechts zur Beleuchtung der Anzeigeelemente leuchten nicht, aber da hat sich schnell herausgestellt dass diese durchgebrannt sind. Diese sollten meiner Erkenntnis nach aber den Rest nicht beeinflussen. Ich konnte auf der Platine, auf der die 12 + 1 Lampen angesteuert werden, keine Spannung messen. Jedoch merke ich gerade, dass ich den ersten Gleichrichter nicht ganz richtig gemessen hatte, da ich davon ausging dass alle Leitungen beim Dicken Strick zusammenhängen. Das werde ich später nochmals überprüfen. Aber Grundsätzlich ist mein Problem, dass beim FM-Radio bei beiden Lautsprecherausgängen kein Signal kommt und keine einzige Lampe nach dem Einschalten leuchtet. Die Lampen wären mir ja grundsätzlich egal, nur an den Ausgängen hätte ich gerne Musik LG, Sky |
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CarlM.
Inventar |
#8 erstellt: 29. Nov 2021, 10:37 | |
Lautsprecher solltest Du zunächst nicht anschließen, weil sie durch ein defektes Gerät zerstört werden können (ohne dass man es hört). Ich hoffe Du unterschätzt die Gesamtaufgabe nicht. Da gibt es mehrere Baustellen wie z.B. eine ganze Reihe Elkos die ersetzt werden sollten. Grundsätzlich hilft nur eine systematische Vorgehensweise. Dies bedeutet, dass man jeweils ausgehend von den Gleichrichtern überprüft, ob die korrekten Spannungen vorhanden sind. Dazu also den COM-Anschluss des Messgeräts mit dem Gerätechassis verbinden und dann mit dem roten Messkabel die Spannungen V DC messen. Du solltest dann also z.B. nacheinander an den beiden Enden von R307 (8,2 Ohm) messen. Da müssten einmal 27V und am anderen Ende ein Wert von ca. 15 DC messbar sein. Dann kann man an R274 weitermachen. Da sollte - solange die Lämpchen nicht ersetzt wurden - an beiden Enden 14 VDC messbar sein. Das IC5 TCA530 ist von zentraler Bedeutung. Es überwacht und regelt Teile der Spannungsversorgung. Wenn die Spannungen bisher alle okay waren, muss dieses IC deutlich warm werden, weil es im Inneren eine Heizung hat. Bleibt es kalt, ist dies verdächtig und deutet auf einen Defekt hin. Das Datenblatt gibt es hier. Darin wird die Funktion beschrieben. http://pdf.datasheetcatalog.com/datasheet_pdf/philips/TCA530.pdf Soweit zunächst. [Beitrag von CarlM. am 29. Nov 2021, 10:39 bearbeitet] |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 29. Nov 2021, 11:21 | |
Die Lautsprecher die ich angeschlossen habe, sind welche die ich aus billigen Boxen ausgebaut hatte. Wenn die zerstört werden ist das nicht tragisch, aber danke für den Tipp. Eventuell habe ich das ganze etwas überschätzt. Die Grundlagen der Elektronik sind mir ja bekannt, aber bei komplexen Schaltungen ist es oft schwierig den Überblick zu behalten. Der Tausch der Elkos wäre für mich jetzt das kleinste Problem. Ich habe jetzt die Messungen durchgeführt und es sieht nicht grad gut aus. - R307 - 28,6 V an beiden Enden - R274 - 0V an beiden Enden Somit logischerweise auch 0V an den Pins 1 und 4 des IC5, aber nach der Messung des restlichen IC5 wurde es noch schlimmer. IC5 Pin 1 - 0V !!! Pin 2 - 0V Pin 3 - 39,4V !!!! (lt. Datenblatt maximal 15V) Pin 4 - 0V !!! Pin 5 - 0V Pin 6 - 0V Pin 7 - 0V Pin 8 - 20,8V Pin 9 - 20,8V Pin 10 - 0V !!! Pin 11 - 31,4V !!! Pin 12 - 39,5V !!! (sollten eigentlich 0V sein, geht gegen Masse) Pin 13 - 0V Pin 14 - 0,1V Pin 15 - 0V Pin 16 - 0V Kann ich nach diesen Messergebnissen davon ausgehen, dass hier mehrere Bauteile defekt sind? Die Spannung von 39,5 ist schon etwas sehr viel zu hoch. Mich würde dennoch interessieren, woran das liegen könnte. Also warum haben wir an R307 an beiden Enden 28,6V? Warum kommt liegt bei R274 nichts an. Ich weiß dass Ferndiagnosen immer schwierig sind, aber sollte es klar sein oder Vermutungen geben lasst es mich bitte wissen, dann komme ich bei meinem nächsten Kandidaten eventuell schon selber drauf |
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CarlM.
Inventar |
#10 erstellt: 29. Nov 2021, 12:00 | |
Wenn an R107 keine Spannung abfällt, fliesst kein Strom hindurch. Deshalb muss der nachfolgende Transistor T62 BD825 defekt sein. Da die anderen Bauteile dieses Bereich billig sind, würde ich empfehlen, folgende Teile ebenfalls zu ersetzen: C172 470µF 16V -----> 470 µF 25 oder 35V 105° C179 47 µF 16V ---> 47 µF 25 oder 35V 105° C182 470µF 25V ---> 470 µF 35V 105° Zenerdiode D24 13V 1A BC 548B Vor dem Auslöten machst Du Photos zur Dokumentation, damit Du weisst, wie Du die neuen Teile einlöten musst. Nach dem Auslöten kann Du die verbleibenden Widerstände bei gezogenem Netzstecker mit dem Muktimeter prüfen R 0 .. 200 Ohm bzw. 0 .. 2 kOhm Von den Halbleitern kannst Du ggf. 5 oder 10 kaufen, weil sie billig sind. www.darisusgmbh.de/s...-B-200-450-TO92.html www.darisusgmbh.de/s...p25540_BD829---.html www.darisusgmbh.de/s...W-13V-DO41---5-.html www.darisusgmbh.de/s...25V-10x16mm-RM5.html www.darisusgmbh.de/s...-3x11-2mm-RM2-5.html Prüfe aber bitte, ob die Maße passen. Wenn Du von den 47 µF ein paar mehr kaufst, kannst Du auch C176 und C177 ersetzen. Die beiden Zenerdioden daneben würde ich ebenso tauschen. Das wäre dann 15V 1,3A. Lämpchen und Entlötlitze nicht vergeseen. [Beitrag von CarlM. am 29. Nov 2021, 12:28 bearbeitet] |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#11 erstellt: 29. Nov 2021, 12:49 | |
Danke für die vielen Ratschläge. Wie sieht es denn mit dem IC5 TCA530 aus? Die fast 40V machen mich hier etwas stutzig. Meinst du nicht, dass dieser auch defekt sein wird? Vor allem kann ich mir die 40V an Pin 12 nicht erklären, dieser sollte eigentlich 0V betragen, da dieser laut Datenblatt an GND hängen sollte. Bin jetzt am überlegen, ob sich die Reparatur lohnt und nicht noch viele weitere Baugruppen defekt sind aufgrund eventuell falscher Einspeisung. Der Trafo war zuvor wie gesagt komplett abgeschlossen. Eventuell wurde hier vorher schon versucht eine Reparatur durchzuführen und dabei mehrere Komponenten beschädigt, aber es gibt einen Lichtblick. Am R286 fallen die im Schaltplan angegebenen 0,55V ab. Aber das ist natürlich schwer zu sagen, mich würde nur noch deine Meinung zum IC5 TCA530 interessieren. Danke und LG, Sky |
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CarlM.
Inventar |
#12 erstellt: 29. Nov 2021, 13:08 | |
Bist Du sicher, dass Du die Pins korrekt zugeordnet hast? Die Markierung am oberen Ende ist wichtig. Pin 5 ist der Spannungseingang und kann nicht 0 V DC sein. Wenn aber Pin12 eigentlich Pin5 wäre ... Endgültig kann man zu IC5 erst etwas sagen, wenn der andere Defekt behoben ist. [Beitrag von CarlM. am 29. Nov 2021, 13:08 bearbeitet] |
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SkyForCe_07
Ist häufiger hier |
#13 erstellt: 08. Dez 2021, 08:40 | |
Gute Neuigkeiten, er lebt. Danke für die vielen Ratschläge, ohne euch säße ich vermutlich immer noch am Problem. Wie habe ich es gelöst? Ich ging nach den Infos von @CarlM vor. Dabei begann mit dem Auslöten des T62. Nach einer Überprüfung mit dem Multimeter stellte sich heraus, dass der Transistor an sich in Ordnung war. Da ich schon dabei war wiederholte ich das Ganze auch für den T56 und auch dieser war i.O. Auch die Diode D24 und die Widerstände R307, R306, R270 waren okay. Dann wollte ich mir noch ein Bild von den Kondensatoren machen. und prüfte folgende. - C182 (sollte 470uF haben, hatte jedoch rund 570uF, hatte bis jetzt immer gerechnet, dass mit der Zeit die Kapazität abnimmt, aber siehe da, sie wurde größer) - C178 (erhöhte Kapazität) - C175 (erhöhte Kapazität) Da ich noch passende herumliegen hatte ersetzte ich unsere 3 Verdächtigen und nach einem erneutem Test des Verstärker gab mein Lautsprecher Rauchzeichen von sich xD Es stellte sich heraus, dass es bei billigen 5€ Lautsprechern nicht ratsam ist den Lautstärkeregler auf maximum zu drehen ^^ Jedenfalls scheint nun alles zu funktionieren. Ich vermute, dass eventuell nicht genügend Spannung am Transistor anlag, um diesen durchzuschalten, aber ist jetzt nur eine Vermutung. Bin noch kein Transistor Spezialist. Danke LG Sky |
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CarlM.
Inventar |
#14 erstellt: 08. Dez 2021, 10:16 | |
Ausgetrocknete Elkos aus dieser Produktionszeit zeigen häufig (fast immer) zu hohe Werte. Bei (Koppel-)Elkos im Signalweg führt ein Defekt dazu, dass der Wechselstromwiderstand zu groß wird und das Signal nicht mehr durch den Elko hindurchkommt. Bei (Stütz-)Elkos wird die Betriebsspannung lokal in der Weise beeinträchtigt, dass die Transistoren nicht ordentlich funktionieren. Durch Defekte der Isolierung treten dann Leckströme auf. Du könntest die ausgelöteten Elkos mit dem Multimeter (Widerstandsbereich) prüfen. Ich vermute deshalb, dass Du die Übeltäter gefunden hast. [Beitrag von CarlM. am 08. Dez 2021, 10:46 bearbeitet] |
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