ASC Tonköpfe eintaumeln

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jörg-525-touring
Stammgast
#1 erstellt: 20. Jan 2022, 21:36
Guten Tag,
ich hab für meine ASC 6002 eine Kopfbrücke mit Viertelspurköpfen ersteigert. Heute ist sie angekommen. Gute Nachricht: wenig Einschliff. Schlechte Nachricht: Die Köpfe sind nicht mit Locktite gesichert der Löschkopf stand völlig schief, ein Bandführungsbolzen ist verbogen.
Den Bolzen hab ich grob begradigt. Den Löschkopf hab ich nach Augenmaß geradegerückt. Dann hab ich ein Viertelspurband abgespielt und das ging leidlich, dumpf, nicht sehr schön. Drehen der Wiedergabekopftaumelschraube brachte nix. Dann der ultimative Test: Aufnahme. Auf brandneues RTM LPR35. Und siehe da: es geht! Klangqualität ist super, natürlich nicht optimal, aber nach etwas drehen am Wiedergabekopf konnte ich maximale Höhen einstellen, die sich beim Umschalten auf Vorband nicht sehr unterschieden. Natürlich zu leise, weil die Maschine auf Halbspurköpfe eingemessen ist. So weit, so gut.

Jetzt die Frage: Wie taumel ich die Köpfe am besten ein? Bezugsband hab ich nicht. Kann ich mir eins mit den Halbspurköpfen basteln?
jörg-525-touring
Stammgast
#2 erstellt: 23. Jan 2022, 09:05
So. Ich hab mir ein Bezugsband bestellt. Das, welches in der Service-Anleitung erwähnt ist. Das Eintaumeln ist dort nicht sonderlich gut beschrieben. Eine Einstelllehre ist dort erwähnt. Die hab ich natürlich nicht.
Wie macht Ihr das?
revox-collector
Neuling
#3 erstellt: 06. Jul 2022, 09:57
Hallo Jörg,

deine Anfrage ist schon ein halbes Jahr alt und es gab leider keine Antworten.

Wie bist du weiter vorgegangen?

Ich frage, weil ich mich in den nächsten Tagen der gleichen Aufgabe stellen muss.

Gruss

Klaus
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 06. Jul 2022, 14:58
Wie das bei ASC im sepziellen geht, weiß ich auch nicht. Ich habe es mal für Revox gemacht. Man benötigt natürlich einen Bezug, also ein Band, auf das man den Widerkabekopf einstellen kann. Um zu prüfen, ob der Kopf parallel zum Band steht, nimmt man Fettstift und bestreicht damit die Kopfoberfläche, dann lässt man das Band durchlaufen. Steht der Kopf richtig wird der Fettstift gleichmäßig abgetragen und man sieht dann auf dem Kopfspiegel eine rechteckige Fläche. Steht der Kopf schief, also nicht parallel zum Band ist die Fläche außermittig oder, und bildet ein "V". Ich denke für solche Arbeiten gibt es besagte L-Lehre. Den Kopf sollte man vorher schon in der Höhe eingestellt haben, zumindest grob. Dann noch den Azimut und nochmal prüfen. Das gleiche mit dem Aufnahmekopf, den man auf das Band einstellt, in dem man diesen an den WIedergabezweig anschließt und abschließend wieder normal anschließt, eine Aufnahme macht und den Azimut einstellt.
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 06. Jul 2022, 23:13
Hi,

für Kopfhöhe und Senkrechtstellung parallel zum Band:
Gaaanz viel gucken /peilen , aus allen Richtungen,
Bezugskanten /-Höhen suchen (Kapstanwelle, Bandführungen, Spulenkörper).
ggfs. -- wie schon gesagt -- Kopfspiegel mit Fettstift anmalen und Schliffbild begucken (dafür keine wertvollen Tapes nehmen ...)

Für Azimuth-Einstellungen generell:
maximale Höhenwiedergabe bei kleinster Bandgeschwindigkeit suchen, die Empfindlichkeit erhöhen durch Mono-Zusammenschaltung beider Spuren (bringt natürlich mit Mono-Aufnahmen am meisten). Am besten per Ohr über Kopfhörer.

Zum Azimuth des Wiedergabekopfes wenn keine Referenz-Aufnahme vorhanden:
Selbst eine Halbspur-Aufnahme erstellen (bei kleinster Bandgeschwindigkeit, vorher Aufnahmekopf auf Wiedergabekopf einstellen (*).
Die Aufnahme steht dann exakt senkrecht auf dem Band, wenn der Wiedergabekopf mit unveränderter Einstellung in beiden Laufrichtungen (Spulen li-re wechseln) maximale Höhen bringt.
(diesen Prozess muss man i.d. R. mehrfach wiederholen bis es passt)

Die dann geprüft senkrechte Aufnahme zum Einstellen des Viertelspur-Wiedergabekopfes benutzen.
Wg. evtl. Spurversatz (unterschiedlich abgetastete Spurbreite) können dabei Pegelunterschiede li-re auftreten, die zunächst nicht korrigiert werden sollten.
Zum Schluss den Azimuth des Aufnahmekopfes auf den bereits eingestellten Wiedergabekopf justieren.

---------------------------
Eine sichere Methode ohne Referenzband (= Vollspur) den Wiedergabepegel li-re auszubalancieren fällt mir gerade nicht mehr ein.
(>35 J. Open Reel-Abstinenz)



Ingor (Beitrag #4) schrieb:
... Das gleiche mit dem Aufnahmekopf, den man auf das Band einstellt, in dem man diesen an den WIedergabezweig anschließt und abschließend wieder normal anschließt, eine Aufnahme macht und den Azimut einstellt.

Das verstehe ich nicht:
Wozu den Aufwand treiben, den A-kopf an den W-Zweig anzulöten, wenn doch der A-kopf problemlos auf den W-Kopf eingestellt werden kann ??

Gruss,
Michael


--------------------------------
(*) = Rosa oder Weißes Rauschen ist besonders gut geeignet, da anders als mit Sinusfrequenzen auch Nebenmaxima leicht zu erkennen sind.


[Beitrag von ehemals_Mwf am 06. Jul 2022, 23:36 bearbeitet]
Ingor
Inventar
#6 erstellt: 07. Jul 2022, 07:35
Dieses Verfahren muss man nicht anwenden, das stimmt. Allerdings ist es so, dass dies sicherstellt. dass der Aufnahmekopf genau die richtige Höhe hat, völlig unabhängig von möglichen Toleranzen des Wiedergabekopfes. Spielt aber eher eine Rolle, wenn man Bänder austauschen möchte. Man kann diese Verfahren z.B bei den tollen Grundig Geräten anwenden, die keine Stereo-Hinterbandkontrolle haben. das ist der zweite Vorteil.
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