Technics Plattenspieler SL QD33 Wackelkontakt?

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RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 09. Mrz 2022, 09:17
Hallo zusammen,

ich habe mir gebraucht einen Technics SL-QD33 gekauft. Soweit ist der Spieler in einem wirklich sehr guten Zustand, die Nadel ist allerdings wenn ich das richtig beurteilen kann noch die originale, sprich 30 Jahre alt.

Jetzt habe ich mal geguckt, was ich noch so an Verstärker und Lautsprecher auftreiben kann und bin da bei einem Freund fündig geworden.

Da gabs noch einen Pioneer A-331
Genaue Bezeichnungen der Boxen liefere ich später nach.

Lautsprecherkabel (dn 2,5mm), beide auf die gleiche Länge geschnitten und alles soweit angeschlossen, Cinch an den Phono Eingang und die Erdung and GND.

Theoretisch funktioniert alles, nur musste ich leider feststellen, dass es oft vorkommt, dass mal der linke und mal der rechte Lautsprecher ausfällt bzw. sehr leise und rauschend wird. Das passiert entweder ohne Einwirkung von außen, wenn ich die Lautstärker verändere oder die Balance am Verstärker.
Wenn ich dann aber mal auf den Plattenspieler (steht auf dem Verstärker) leicht drücke, passiert es, dass beide Kanäle wieder, zumindest für eine kurze Zeit vernünftig laufen. Manchmal hilft es auch hinten an den Kabeln (Cinch) etwas zu wackeln, machmal bringt das aber auch so garnichts.

Ich habe gestern mal etwas mit dem Gegengewicht des Arms herumgespielt, mit der Höhe über der Platte, etc. konnte aber dadurch keine nennenswerte Verbesserung erzielen. Auch habe ich die Nadel und den TA mal abgezogen und neu eingesetzt.

Auch das vertauschen der Cinch Kabel (Rot und Weiß) hat keine großartige Veränderung bewirkt bzw. könnte ich jetzt, da das Problem gleichmäßig mal links und mal rechts auftritt nicht sagen obs am Verstärker oder am Plattenspieler liegt.

Jetzt möchte ich natürlich gerne das Problem eingrenzen. Da ich das Problem aber ja mit einer Verstellung der Lautstärke/Balance am Verstärker provozieren kann und dann wiederum mit einem leichten Druck auf den Plattenspieler bzw, einem leichten Stupser der Nadel wieder beheben kann weiß ich jetzt nicht so recht wo ich zuerst suchen soll.

Erste Idee war natürlich die Nadel selber. Da könnte ich denk ich mal recht schnell eine Nadel organisieren und das ausprobieren. Kann sowas denn überhaupt von der Nadel kommen?
Zweite Idee Tonabnehmer. Gibt es da überhaupt noch was für die alte Möhre?

Gruß
Robin
Lennart777
Inventar
#2 erstellt: 09. Mrz 2022, 10:01
Das liegt nicht am Plattenspieler, sondern an dem Verstärker. Der A-331 hat ein Relais im Lautsprecherausgang, welches nach der Beschreibung verschlissen ist und erneuert werden sollte.

Grüße
Lennart
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Mrz 2022, 10:04
Hi Lennart,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Das wäre ja natürlich die einfachste Lösung.

Ist das hier einfach soein Steckrelais?
https://www.ebay.com/itm/112217278954

Das könnte man ja schnell austauschen und ausprobieren.
CarlM.
Inventar
#4 erstellt: 09. Mrz 2022, 10:50
Das Relais ist okay. Es muss aber gelötet werden.

Also:
- Bodenplatte abnehmen
- Relais mit Hilfe einer Entlötpumpe und/oder Entlötlitze entlöten
- neues Relais einsetzen und mit ausreichend Lötzinn neu verlöten.
- Bodenplatte wieder aufsetzen.

Falls Du auch gleichzeitig den Trafo von 220V~ auf 240V~ umlöten willst, dann kannst Du auch gerne ein Photo des Bereichs mit der IMG-Funktion hochladen, um präziser beschreiben zu können, was man dazu machen muss.
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 09. Mrz 2022, 11:04
Hi Carl,

danke, das mit dem Löten ist ein guter Hinweis, dann muss ich mir nämlich noch einen Lötkolben plus Lutsche und Lötzinn besorgen. Sollte aber machbar sein.

Was den Trafo angeht, ist das zwingend notwendig für das Relais oder wie kommst du drauf?

Gruß
Robin
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 09. Mrz 2022, 11:55
Falls Du noch Löt-Utensilien bestellen/kaufen willst, kann man das Relais ggf. auch dort preisgünstiger beziehen.
Dazu wäre die Aufschrift des aktuellen Relais hilfreich.

Das Umlöten auf 240 V~ erhöht ggf. die Lebensfauer einiger Bauteile, weil unser Versorgungsnetz ja heute eher mit 230 bis 235V~ betrieben wird.
Das Umlöten ist aber nicht unbedingt notwendig, da auch bei 220V~ noch eine Toleranz vorhanden ist.
Lennart777
Inventar
#7 erstellt: 09. Mrz 2022, 12:17
Das richtige (passende) Relais gibt es preisgünstig hier: https://www.ebay.de/p/1633561140?iid=361268516674

Grüße
Lennart
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 09. Mrz 2022, 12:29
Danke euch,

Lötutensilien kann ich mir bei einem Freund borgen.
Ich bestelle jetzt mal das Relais. Sollte bis Freitag ankommen, dann werde ich mal berichten wie der Austausch so geklappt hat und Fotos vom Trafo machen.
Ich denke mal das Umlöten auf 240V sollte ja auch relativ easy sein.

Danke euch auf jeden Fall schonmal. Bin gespannt, ob es wirklich im Endeffekt nur das Relais ist. =)
CarlM.
Inventar
#9 erstellt: 09. Mrz 2022, 12:39
Bevor Du lötest, solltest Du Dich nochmals melden. Frage zuvor auch Deinen Freund, ob er Entlötlitze besitzt. Die Lötaugen müssen nämlich frei von Lötzinn sein, damit man die Pins des neuen Relais da hineinstecken kann. Ein Lastwiderstand von 200 Ohm/20W kann auch nicht schaden, damit man die großen Siebelkos entladen kann.
Du musst dann auch noch zwei Pins abzwacken. Wie gesagt: vor dem Löten sich nochmals melden.

Falls Du noch anderes bestellen musst, gäbe es das Relais auch hier:
www.reichelt.de/leis...&trstct=pos_15&nbc=1

Ich bekomme aber keine Prozente, weshalb der Link von Lennart natürlich auch okay ist.


[Beitrag von CarlM. am 09. Mrz 2022, 12:40 bearbeitet]
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 09. Mrz 2022, 12:58
Super, ich besorge das mal alles und melde mich dann vorher nochmal. =)

Wo bekomme ich denn einen 200Ohm Lastwiderstand her oder reicht ein gewöhnlicher widerstand?

https://www.reichelt...?&trstct=pos_1&nbc=1

Edit: Mein Kollege hat noch 150Ohm Lastwiderstände. Das sollte ja auch gehen, ich nehme dann einfach zwei in Reihe und warte ein Paar Sekunden länger.

Achso vielleicht schonmal vorweg. Erst entladen, dann Relais ausbauen oder relais ausbauen, entladen, Relais einbauen?
Entladen einfach indem ich die beiden Enden des Widerstandes mit + und - des Kondensators verbinde. Möglichst gleichzeitig. Korrekt?


[Beitrag von RoboHackfeld am 09. Mrz 2022, 14:20 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#11 erstellt: 09. Mrz 2022, 14:52
Normalerweise misst man zunächst die Spannungen zwischen den beiden Polen der großen Elkos.
Natürlich misst man bevor man die eigentlichen Arbeiten startet. Es soll ja vermieden werden, dass noch vorhandene Restladung in den Elkos zu Beschädigungen führt, z.B. dadurch, dass man etwas unvorsichtig ist und mit dem Lötdraht ungewollte Kontakte herstellt.
Ist der Wert bereits sehr gering (z. 0,1V), weil das Gerät mehrere Tage vom Netz getrennt war, besteht kein Handlungsbedarf.
Bei Spannungen von einigen Volt entlädt man die Elkos wie folgt:
- Drähte des Lastwiderstands so biegen, dass man beide Pole des jeweiligen Elkos damit berühren kann.
- wer ganz sicher gehen will, zieht sich Gummihandschguhe an
- Widerstand nur am Keramikkörper anfassen und dann beide Kontakte des Elkos mehrere Sekunden berühren (je nach Ladezustand bis zu einer Minute).
- 5-10 Sekunden warten und nochmals die Spannung messen.

Wer es genau wissen will: siehe "Sichere Entladung von Kondensatoren":
www.digikey.de/de/resources/online-conversion-calculators


[Beitrag von CarlM. am 09. Mrz 2022, 14:54 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#12 erstellt: 09. Mrz 2022, 15:51
Ich entlade die Siebelkos für die Railspannungen immer mit einer Lampe 36V 50mA (720 Ohm). Da habe ich mir zwei Kabel mit Krokodilklemmen angelötet, die kommen an den Elko und man kann zuschauen, wie der Elko leergesaugt wird. Ist die Lampe dunkel, ist der Elko leer, jedenfalls so leer, dass nichts mehr passieren kann.

Grüße
Lennart
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 10. Mrz 2022, 07:19
Ja das ist auch eine gute Idee für die zukunft. Reicht da dann sowas?

https://www.ebay.de/itm/122007762322

Kann ich die Restspannung eigentlich mit dem Multimeter messen oder brauche ich dann einen "verbraucher"?
CarlM.
Inventar
#14 erstellt: 10. Mrz 2022, 09:04
Ja, so etwas reicht. Noch eine Fassung E10 und zwei Drähte ...

Einen Verbraucher benötigst Du für die Messung nicht. Das wäre ja dann der Lastwiderstand für den Fall, dass durch die Messung eine Restladung im Elko festgestellt wird.
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 11. Mrz 2022, 07:13
So heute kommt der Rest, sprich die Entlötlitze.

Dann würde ich mich direkt an die Arbeit machen, ich poste hier mal ein Bild des geöffneten Verstärkers, welches ich hier im Forum gefunden habe.

20180317-100229_847591

Mein Plan ist jetzt, ich baue das große Board mit den Elkos soweit aus, dass ich an die Elkos komme und die entladen kann. Anschließend wird das Relais getauscht und alles wieder eingebaut.

Sonst noch etwas beachten?

Wie siehts mit dem Trafo aus? Was muss ich da genau umlöten?

Gruß
Robin


[Beitrag von RoboHackfeld am 11. Mrz 2022, 07:14 bearbeitet]
Lennart777
Inventar
#16 erstellt: 11. Mrz 2022, 08:54
Du musst nicht die Platine ausbauen, es genügt den Verstärker oben und unten zu öffnen...

Grüße
Lennart
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 11. Mrz 2022, 10:55
Okidoki. Dann melde ich mich, sobald ich auf Probleme stoße.
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 11. Mrz 2022, 12:50
So, also Relais ist getauscht, links funktioniert jetzt zumindest, was ich auf die scnelle in der Mittagspause testen konnte ohne Probleme. Rechts jetzt aber nicht bzw. wenn ich das Cinch Kabel am Verstärker etwas rausziehe, bekomm ich rechts auch ans Laufen, zumindest für ein Paar Sekunden.
Tausche ich die Kabel am Verstärker sprich rot auf weiß und weiß auf rot, läuft trotzdem die linke Box. Dementsprechend kann ich da ja jetzt auf jeden Fall mal einen Defekt am Plattenspieler sowie Kabel ausschließen. Das kann ja dann eigentlich nurnoch der Cinch Eingang am Verstärker sein oder?

Da kann ich mir doch, sofern man den austauschen kann, einen der anderen z.B. den von CD nehmen oder nicht?
Habe nur noch nie soeinen Stecker getauscht. Ist das aufwändig?
Knulse
Stammgast
#19 erstellt: 11. Mrz 2022, 13:24
Das wird wohl nur eine defekte Lötung an der Platine sein, auf die die Cinchbuchsen gelötet wurden.

001


[Beitrag von Knulse am 11. Mrz 2022, 13:31 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#20 erstellt: 11. Mrz 2022, 13:28
Moin,

Nun könnte noch eine gebrochene/kalte Lötstelle an der Cinchbuchse des Verstärkers existieren.
Die kann man ja anscheinend gut erkennen, weil die Platine hochkant steht und einen Blick auf die Lötstellen gewährt.
RoboHackfeld
Ist häufiger hier
#21 erstellt: 11. Mrz 2022, 13:32
Wenn ich nach der Arbeit dann im Wochenende bin schaue ich mir die Lötstellen mal an. Danke euch schonmal.


[Beitrag von RoboHackfeld am 11. Mrz 2022, 13:33 bearbeitet]
Knulse
Stammgast
#22 erstellt: 11. Mrz 2022, 13:34
Einfach mal die gesamte Cinch-Platine nachlöten.
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