Marantz PM-68 schaltet nicht frei

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Bob-TT
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Jun 2022, 20:47
Hallo,

habe ein Problem mit nem PM-68. Ansich lief der Verstärker, nur war der An- Ausschalter defekt und ein "Wackler" war auf der kleinen Platine des Netzteils rechts vorne wo die Hilfsspannungen generiert werden.
Habe es dann gut gemeint, alles zerlegt. Lötaugen die schon so leichte Bruchstellen andeuteten nachgelötet, den "Wackler" (welches ansich zwei waren) an den Festspannungsreglern beseitigt und dann noch die Elkos die thermisch belastet waren und nicht mehr so ganz frisch, gegen 105° Grad-Typen ausgetauscht.
Alles zusammengebaut und siehe da, er schaltet das Relais für den Haupttrafo nicht mehr frei.
Dachte, ich hätte evtl. nen Fehler beim Löten gemacht und habe jetzt zweimal alle Lötpunkte kontrolliert, da passt alles

Da ich mich aber mit der Schaltung die das Relais freischaltet nicht auskenne, wollte ich fragen, ob jemand weiß, wie ich jetzt fundiert auf die Suche gehen kann ?

Habe vorne am Stecker 1219 u. 1218 mal die Spannungen abgenommen :

1218
Pin 1 = 0 (Mute)
Pin 2 = 0
Pin 3 = 0 (+24V)
Pin 4 = 0

1219
Pin 1 = 0,2 V (Mute)
Pin 2 = 0,003 V (A)
Pin 3 = 0 (+24V)
Pin 4 = 5,7 V (+5,6 V)
Pin 5 = 14,05 V (+12,5V)
Pin 6 = 0,005V (Relay)
Pin 7 = 0,1 V (RC5)
Pin 8 = 0,1 V (RCG)
Pin 9 = --- (Masse)

Auch ein Abziehen der Stecker von Endstufe oder anderen Teilen gibt das Relais nicht frei.
Wäre über Hilfe echt sehr froh !!!

Erstmal einen schönen Abend noch


[Beitrag von Bob-TT am 07. Jun 2022, 20:49 bearbeitet]
Bob-TT
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 08. Jun 2022, 18:39
Hallo,

falls sich schon jemand Gedanken gemacht hat, ich gebe erstmal Entwarnung.
Da ich es nicht abwarten konnte, habe ich das Relais überbrückt (lieber einen handfesten Fehler, der sich "outet" habe ich mir gedacht), da ich ansich alles auf "Halde" habe, was defekt gehen kann.
Der Verstärker hat dann erst nicht die Lautsprecher frei geschaltet, aber der Rest ging. Hat zwar erst kurz ein bissel gebrummt und ich habe schon auf den Dampf gewartet, aber dann haben die Inputrelais geklickt und alles war ruhig. Irgendwann zwischendurch haben die Lautsprecherrelais geklickt und sind dann wieder ausgegangen. Dann wieder angegangen und aus......

Bin dann Gestern gefrustet pennen gegangen. Heute Morgen dann, an gemacht und alles fuktioniert, bis auf den Ton (kommt nur auf der rechten Seite ganz leise und "verfurzt" (sorry, aber das trifft es am Besten).
Beim Nachmessen dann gesehen, dass das Signal an der Endstufe ankommt. Beim Spannungsprüfen waren direkt hinter dem Sockel der Versorgungsspannung Bauteil (Widerstände) 3295, 3296, 3297, 3298 durch. Die vier Elkos (3263, 3264, 3265, 3266) getauscht, weil die ziemlich schlaff waren und teilweise bis 8% Vloss, 24% Kapazitätsverlust u. einem ESR von 2 Ohm hatten. Dann die vier Widerstände in 47 Ohm erneuert (hatte die noch als 0,1% und temperaturstabil vorrätig), ansich waren 10 Ohm 0,1% verbaut, aber da ich die nicht mehr hatte und im Plan 47 Ohm steht, wird das wohl gut gehen.

Hab vor 2 Stunden eingeschaltet und seid dem läuft der Gute hervorragend. Habe noch nicht die Brücke am Relais entfernt, aber das werde ich später dann versuchen. Erst mal den Erfolg genießen......

Kann sich irgendwer einen Reim darauf machen ??? Weil die Kondensatoren waren zwar schlecht, aber dass dadurch die Widerstände durchgehen glaube ich nicht so recht.

Erstmal noch nen ruhigen Abend und nette Grüße


[Beitrag von Bob-TT am 08. Jun 2022, 18:42 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#3 erstellt: 08. Jun 2022, 20:02
Sorry, ich blicke bei Deiner Beschreibung nicht ganz durch.

Sehe ich das richtig, dass Du an der Tone Amp Platine "TONE" und der Endstufenplatine "MAIN" Kondensatoren gewechselt hast?
Und dass auf der Tone Amp Platine Hitzeschäden an den +/-15V Spannungsreglern (die mit den Kühlkörpern) waren? Mit abgelösten Lötaugen oder Leiterbahnen?
Auf der MAIN Platine waren dann einige der Elkos schon defejt und Du hast sie gewechselt. Stehen diese Elkos neben Hitzequellen?

Die TONE Platine finde ich auf Seite 21 (bzw. 22) im Service Manual:

Marantz PM-68 schematic detail tone amp and source direct switch


Wenn die Schutzschaltung intermittierend anspricht, dann hast Du evtl. immer noch ein Problem.
Es kann allerdings auch sein, dass bestimmte Elkos in der Schutzschaltung auch noch gewechselt werden müssen, diese gehen gerne mal kaputt.

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#4 erstellt: 08. Jun 2022, 20:23
Wenn auf der MAIN Platine tatsächlich die Widerstände 3295, 3296, 3297, 3298 (jeweils 47 Ohm 0.33W) in der Zuführung der Spannungsversorgung durchgebrannt waren und außerdem die Sieb-Kondensatoren dahinter (2263, 2264, 2265, 2266) schon Schäden hatten, dann kann das bedeuten, dass der Verstärker oszilliert hat, also eigenmächtig geschwungen.

Marantz PM-68 schematic detail power amps and protection

- Johannes
Poetry2me
Inventar
#5 erstellt: 11. Jun 2022, 10:57
Wie willst Du weiter machen?
Bob-TT
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 12. Jun 2022, 10:51
Moin,
also ich finde, ich hab das schon ziemlich genau beschrieben.
Naja, nochmal kurz zur Aufklärung :

Vorne rechts hinter dem Lautstärkepoti unten sitzt ne kleine Netzteilplatine (auf der auch die Klangregelstufe sitzt) auf der zwei Kühlkörper sind. Die daran befestigten Bauteile hatten an ihren drei Beinchen diese kreisrunden Bruchstellen, die man häufig mal bei Geräten aus dieser Zeit (mit ihrer dürftigen Verlötung) sieht. Die habe ich nachgelötet, weil dort ein "Wackler" war.
In der Peripherie dieser Kühlkörper befinden sich vier Elkos die ja thermisch auf Dauer belastet sind und auch nicht mehr "stramme Werte" hatten. Diese habe ich gegen 105° Typen ausgetauscht um einer "schnellen" Alterung entgegen zu wirken.

Baustelle zwei, war der defekte An- Ausschalter der nicht mehr ging, oder nur noch manchmal mit leichten Brizzelgeräuschen. Den habe ich gewechselt

Baustelle drei, waren zig Lötstellen, die schon angebrochen waren (zeigten diese kreisförmigen "Sollbruchstellen" die auch dieser Minimalverlötung geschuldet sind). Die alle nachgelötet.

Als dann der Verstärker nicht mehr richtig ging, habe ich besagte defekte Widerstände gefunden, welche 10 Ohm Widerstände waren. Diese habe ich gegen 47 Ohm Widerstände ausgetauscht (wie im Manual angegeben ist (und ich noch als 0,1%ige da hatte)). Die Elkos die direkt nach den Widerständen kommen (im Bild rote Punkte) habe ich nachgemessen und die waren zwar nicht defekt (also taub, gewölbt oder im Pikofarad-Bereich), aber trotzdem nicht mehr sehr normgerecht. Die sind dann auch mitgetauscht worden.

amp

Und jetzt läuft er seid dem und das auch sehr prima. Offset und Bias sind top (brauchte nur eine Winzigkeit nachregeln). Auch keine übermäßige Hitzeentwicklung. Selbst eine Stunde bei hoher Belastung Lautstärkeregler auf 14.00 Uhr sind problemlos absolviert worden. Insgesamt ist der Gute jetzt die ganze Zeit an und ich kann nichts bemängeln.

Mein weiteres Vorgehen wird es sein, das Ganze im Auge zu behalten und mich freuen, dass das läuft und ich erstmal was anderes machen kann

Aber danke auch für den Tipp mit dem Oszillieren. Sollte sich noch einmal etwas tun, werde ich an dieser Stellle weiter denken


Nette Grüße auch


[Beitrag von Bob-TT am 12. Jun 2022, 10:54 bearbeitet]
Poetry2me
Inventar
#7 erstellt: 12. Jun 2022, 15:38
Na dann...
____GRATULATION____ zur gelungenen Reparatur

Ich drücke die Daumen, dass es das gewesen war und keinerlei weitere Komplikationen auftreten.
Viel Spaß mit diesem schönen Klassiker.

- Johannes
Bob-TT
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Jun 2022, 17:16
Danke schön !!!
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