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Revox B750 Mkll Brumm im Kopfhörer+A -A |
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Autor |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#51 erstellt: 01. Apr 2023, 09:58 | |||||||||
Ihr habt natürlich recht; den genauen Aufbau und die Spannungen der einzelnen Wicklungen habe ich noch nicht beschrieben. Das mache ich am Montag; derzeit sind wir auf Wienbesuch. Das ist auch der Grund, warum ich nichts weiter getan hab. Danke Knulse für den Tipp mit dem Oszilloskop. Das schaue ich mir auch am Montag an. Schönes WE Dieter |
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Knulse
Stammgast |
#52 erstellt: 01. Apr 2023, 10:39 | |||||||||
Datenblatt und Anleitung kann man dort herunterladen. |
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Knulse
Stammgast |
#53 erstellt: 01. Apr 2023, 16:33 | |||||||||
Der zweite B750 (auch Mk II ?) hat auch einen Ersatz-RKT ? Stülpe dem Trafo doch mal probeweise eine olle Konservendose über, die mit Masse verbunden ist... ...aber keinen Kurzschluß fabrizieren! |
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Knulse
Stammgast |
#54 erstellt: 03. Apr 2023, 12:48 | |||||||||
Aus welchem Material sind eigentlich diese Bleche (gelbe Pfeile)? Sieht aus wie Aluminium. Aluminium hat die Eigenschaft, sich an der Luft mit einer nichtleitenden Oxidschicht zu überziehen. Damit ist dann keine gute Verbindung zur übrigen Gehäusemasse und zur Schaltungsmasse mehr gegeben, und die Schirmwirkung nimmt ab. Das solltest du mal überprüfen, auch wenn es kein Alu sein sollte. Das klingt ziemlich unwahrscheinlich, aber solche hartnäckigen Brummprobleme haben manchmal ganz banale Ursachen, und man muß eben alle Eventualitäten prüfen. [Beitrag von Knulse am 04. Apr 2023, 09:27 bearbeitet] |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#55 erstellt: 04. Apr 2023, 16:25 | |||||||||
Heute bin ich endlich dazu gekommen, die Zeichnung des Ringkerntrafos zu machen, wie ich sie von Revox Online verstanden und durch Messung verifiziert habe. Die Primärseite habe ich weggelassen, da die angeblich nur für die Spannung ausgelegt wird aus dem der Besteller kommt. Thermosicherungen dürften auch verbaut sein. Hier die händische Zeichnung, die ich hoffentlich verständlich genug angefertigt habe: die blauen Leitungen sind die Zuleitungen zum Netzteil: Die roten Zuleitungen gehen zu den Endstufen: Mittlerweile kann ich das Brummen auf eine lautstärkenunabhängige Einstreuung reduzieren. Ich hatte anfangs auch einen zusätzlichen lautstärkenabhängigen Brumm, den ich aber selbst durch ungenügendes Kurzschließen der Eingänge erzeugt habe. Verdrehen des Trafos oder Verlegen der Zuleitungen zum Netzteil bringt keine Verbesserung; leider. Die mit den gelben Pfeilen gekennzeichneten Bleche sind aus eine Alu-Legierung. Sie sind aber gut leitend; ich hab das Gehäuse in den wichtigsten Teilen mittels Widerstandsmessung überprüft, werde das aber noch detaillierter machen und vor allem die elektrischen Verbindungen noch genauer ansehen. Danke für den Hinweis. [Beitrag von Littleapple am 04. Apr 2023, 17:56 bearbeitet] |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#56 erstellt: 04. Apr 2023, 17:58 | |||||||||
Wird schwierig werden, weil die Leitungen sehr ungünstig liegen; werde es aber versuchen. |
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Knulse
Stammgast |
#57 erstellt: 05. Apr 2023, 05:54 | |||||||||
Um das nochmals klarzustellen: das Brummen ist jetzt nur noch im linken Kanal zu hören und sowohl in den Lautsprechern als auch im Kopfhörer? Und wie ist das mit dem zweiten, brummfreien Verstärker? Ist der identisch, also auch ein Mk2 mit Ersatzringkerntrafo? |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#58 erstellt: 05. Apr 2023, 13:50 | |||||||||
Entschuldige, ich hab Dich/Euch jetzt offensichtlich verwirrt. Den zweiten B750 habe ich nicht mehr; der hat einen neuen Besitzer. Daher kann ich keine aktuellen Vergleiche mehr anstellen. Es war auch ein MKll und hatte ebenfalls den gleichen RKT von Revox-online. Und war ganz ähnlich verdrahtet wie der vorliegende. Er diente mir als Ersatz für den vorliegenden bis ich die eine Endstufe repariert hatte. Das lautstärkenunabhängige Brummen ist in beiden Kanälen im KH zu hören; die Aussage, es nur in einem Kanal zu hören lag daran, dass der zuerst verwendete Kopfhörer einen zeitweisen einseitigen Aussetzer hat. In den Lautsprechern höre ich nur bei voller Lautstärke ein ganz geringes Brummen. Das Überstülpen einer Dose, das nur halb gelingt hat keinen Effekt bewirkt. Die metallischen Teile des Chassis sind gut leitend verbunden und sind mit dem 0V Ausgang des Netzteiles auf gleichem Potential. |
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Knulse
Stammgast |
#59 erstellt: 05. Apr 2023, 14:07 | |||||||||
Das ist dann aber eben nicht lautstärkeunabhängig. Und auch beidseitig? Im KH auch nur bei voller Lautstärke oder immer gleich laut, egal bei welcher Lautstärke?
Ähnlich ist nicht gleich... Was war denn anders? Und der hat definitiv nicht gebrummt? Auch nicht bei voller Lautstärke? [Beitrag von Knulse am 05. Apr 2023, 14:46 bearbeitet] |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#60 erstellt: 05. Apr 2023, 14:31 | |||||||||
Stimmt, Du hast recht mit Deiner Kritik. Das Komische ist, dass im KH die Lautstärke eben nicht zunimmt, wenn ich am Lautstärkeregler drehe. In den Lautsprechern höre ich das Brummen erst bei 4/5 Drehung des Lautstärkereglers. Und daher hatte ich das Brummen im KH als lautstärkenunabhängig beschrieben. Ich hab jetzt zwei Kopfhörer verwendet; beide brummen in diesem B750, in allen anderen Geräten (B225, A68, B739) nicht. Daher schließe ich die Kopfhörer mal aus. Der Unterschied in der Verlegung der Leitungen vom Trafo beim zweiten Verstärker lag darin, dass die blauen Drähte oben über das MU-Metallblech zwischen Trafo und Netzteil gelegt waren. Die roten Drähte zu den Endstufen waren identisch verlegt. Diese Drahtführung habe ich beim aktuellen Verstärker versucht, jedoch ohne Einfluss auf den Brumm. Auch die Stellung des Trafos in Bezug auf den „Auslass“ der Drähte war nahezu gleich; auch hier habe ich versucht, den Trafo zu verdrehen. Das hatte keinen Einfluss auf das Brummen. |
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Knulse
Stammgast |
#61 erstellt: 05. Apr 2023, 14:56 | |||||||||
Das geringe Brummen bei voller Lautstärke aus den LS könnte man ja vielleicht als Schönheitsfehler bezeichnen. Im Vergleich zu anderen Verstärkern dieser Größenordnung haben die Siebkondensatoren der Endstufen eine relativ kleine Kapazität, wie ich finde.
B225 und B739 kenne ich nicht, beim A68 fehlt dieser ominöse 10-nF-Kondensator zwischen KH-Buchsen- und Gehäusemasse; habe ich bei vielen anderen Verstärkern auch noch nicht gesehen. Ich habe es schon einmal gefragt, wiederhole es aber vorsichtshalber nochmals: diesen Kondensator hast du geprüft? Nicht, daß der irgendeine Macke hat. Vielleicht kannst du ihn ja auch mal testweise deaktivieren/entfernen. |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#62 erstellt: 05. Apr 2023, 16:00 | |||||||||
Stimmt, das sehe ich auch so, denn wer dreht die Lautstärke eines Verstärker bis auf Maximum auf. Und dieses geringe Brummen fällt im Tonsignal nicht auf.
Ja hab ich gemessen; aber ich werde in ablösen bzw. auch austauschen, je nachdem was besser tut. Dazu muss ich jedoch die Frontpartie zerlegen und das dauert etwas, weil ich das noch nie gemacht habe und nicht weiß, ob die Kippschalter auseinanderfallen, wenn ich die Printplatte dahinter abschraube. B225 ist der CD-Spieler und B739 ein Tuner+Vorverstärker. |
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Knulse
Stammgast |
#63 erstellt: 05. Apr 2023, 16:08 | |||||||||
Das ist im SM unter den Punkten 2.3 u. 2.4 beschrieben. Vielleicht helfen auch ein paar Fotos. Achtung: die Kippschalter brechen wohl leicht ab !!! [Beitrag von Knulse am 05. Apr 2023, 16:11 bearbeitet] |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#64 erstellt: 06. Apr 2023, 04:36 | |||||||||
Knulse, herzlichen Dank. so etwas hatte ich gesucht, wurde aber nicht fündig. Die Bilder sagen eigentlich alles. Bis zu der auf den Schaltern aufgeschraubten Printplatte bin ich gekommen und dann wurde ich unsicher. |
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Knulse
Stammgast |
#65 erstellt: 06. Apr 2023, 06:19 | |||||||||
Noch ein Hinweis: An den Buchsenmassen sämtlicher Eingänge (Cinch und DIN) gibt es jeweils einen 10-nF-Kondensator zum Gehäuse (an den Phonoeingängen sogar je einen pro Kanal), die auch geprüft werden sollten. Die Gehäusemasse sollte nullohmig mit der Schaltungsmasse verbunden sein, und zwar nur an einem einzigen Punkt. Wo das bei dem Gerät bewerkstelligt ist, weiß ich nicht; ich nehme an, in der Nähe der Netzteilplatine, evtl. über deren Verschraubung mit dem Gehäuse (Zahnscheiben!). Da können schlechte Steckverbindungen zu anderen Platinen auch Ärger bereiten. Das ist alles zu prüfen. |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#66 erstellt: 06. Apr 2023, 18:10 | |||||||||
Heute habe ich alle diese Kondensatoren gesucht, gefunden, angelötet, gemessen und wieder angelötet. Alle haben zwischen 9,5 und 10,5 nF. Den beim Kopfhörer habe ich probeweise weggelassen und leider den vertrauten Beumm vernommen.
Den Punkt habe ich noch nicht gefunden, aber auch noch nicht systematisch in Schaltbild und Realität gesucht. Kommt noch. Ihr seid doch alle Elektroniker oder Elektrotechniker!?! Kürzlich hab ich bei einem ehem. Elektroniker von Revox gelesen, dass es sehr ungünstig ist, Elkos mit überhöhter Spannungsfestigkeit einzusetzen, da in solchen auch der Reststrom größer ist. Jetzt sind in beiden Endstufen aber Elkos, die eine signifikant höhere Spannungsfestigkeit aufweisen. Kann das das Brummen auslösen? |
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Rabia_sorda
Inventar |
#67 erstellt: 06. Apr 2023, 19:07 | |||||||||
Was ist dran, an dieser These... Nun, du wirst sicherlich keine Elkos mit einer ABSOLUT höheren Spannungsfestigkeit verbaut haben ... Es gibt Elkos, die im Neuzustand mit einer Kurzschlussbrücke versehen sind, weil sie sich sonst beim Lagern aufs "unermessliche" selbst aufladen können. Aber deine Elkos werden dies kaum tun, allein, weil sie sich in der Schaltung befinden und sich somit irgendwie immer entladen. Selbstverständlich lasse ich mich auch des Besseren belehren, weil ich solche Aussagen nämlich nicht kenne. |
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oldiefan1
Inventar |
#68 erstellt: 06. Apr 2023, 22:08 | |||||||||
@ Littleapple Rabia-sorda 's Skepsis teile ich voll und ganz.
Mit "Reststrom" ist der Leckstrom gemeint, der vom nicht perfekt unendlichen Isolationswiderstand herrührt. Zwar ist der Leckstrom bei der Spannung U in der Praxis nach der folgenden empirischen Formel abschätzbar (Quelle: Wikipedia): I = or < [0,01 x C (in µF) x U (in V)] + 3 µA wobei I = Leckstrom C = Nennkapazität U = Nennspannung Allerdings ist das der Leckstrom, wenn die Betriebsspannung = Nennspannung. Setzt man aber einen Elko mit höherer Nennspannung ein, betreibt ihn aber an niedrigerer Betriebsspannung, ist natürlich auch der Reststrom wieder entsprechend (= proportional) kleiner. Aufgrund von Elko-Ladung (die erst abgeschlossen sein muss) und anschliessender Formierung sinkt der Reststrom über die Zeit. Man muss also ggf. längere Zeit warten, bis er sich stabilisiert hat. Formierung schliesst "Isolationslecks" in der Anodisierungsschicht. Solche Defekte sind wiederum abhängig von der Lagerzeit der Elkos (deshalb bei Elkos NIE NOS-Ware kaufen!), und ihrer Vorgschichte, der Elektrolytzusammensetzung, der Ausgangsdicke der Anodisierung, usw. Die pauschale Aussage, dass Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit (Nennspannung) generell einen höheren Leckstrom hätten als solche mit einer niedrigeren Nennspannung ist nicht richtig. Es kommt für den Leckstrom viel mehr darauf an, an welcher Betriebsspannung sie tatsächlich betrieben werden und in welchem "Lagerzustand" sie eingebaut werden. Bei derselben Betriebsspannung haben Elkos mit höherer Spannungsfestigkeit nicht generell höheren Reststrom als Elkos mit kleinerer Spannungsfestigkeit. Ausreichend Reserve bei der Spannungsfestigkeit tut der Lebensdauer gut. Wenn also 15 V anliegen, tut man sich keinen Gefallen dem oben zitierten "Rat" zu folgen und deshalb einen Elko mit der niedrigen Nennspannung von 16 V einzusetzen, in der Meinung, damit die beste Wahl getroffen zu haben. Ein Elko mit 25 V Nennspannung ist hier richtig. Und wenn man stattdessen einen für 35 V oder 50 V nimmt, hat man damit auch nichts "falsch gemacht". Damit ich hier nicht "irgendwelche Behauptung" ungeprüft aufstelle, habe ich eben den Isolationswiderstand eines neuen 1 µF / 100 V Elko und eines 1 µF / 50 V Elkos gemessen: 1 µF / 50 V gemessen bei 50 V: >200 MegOhm, Reststrom <0,25 µA 1 µF / 100 V gemessen bei 50 V: >200 MegOhm, Reststrom <0,25 µA 1 µF /100 V gemessen bei 100 V: ca. 150 MegOhm, Reststrom ca. 0,6 µA Also bestätigt, bei gleicher Betriebsspannung ist der Reststrom des Elkos mit doppelter Nennspannung nicht generell höher. Bei höherer Betriebsspannung ist der Reststrom natürlich auch höher. Die zitierte Reihenmessung des Revox-Technikers vergleicht "Äpfel mit Birnen". https://www.pievox.de/Elko-Thema.html 1) Sie vergleicht Elkos des Typs Panasonic FC 4,7 µF / 50 V (das sind 105°C Typen mit flüssigem Elektrolyt) mit Tantalkondensatoren 4,7 µF / 35 V (das sind Elkos ganz anderer Bauart mit Festelektrolyt) bei 9 V Betriebsspannung. Die Tantalkondensatoren schneiden beim Reststrom tendenziell besser ab. Ein Tantalkondensator ist jedoch völlig anders aufgebaut, anderer Elektrolyt (MnO2), anderer Aufbau, andere Charakteristik. 2) Sie vergleicht auch Elkos des Typs Panasonic FC 4,7 µF / 50 V (das sind 105°C Typen) mit einem nicht identifizierten Elko "n.N. = no name" nicht genannter Spannungsfestigkeit, der beim Leckstrom (zufällig?) besser abschneidet. Auch hier wieder Äpfel mit Birnen verglichen, nämlich einen 105°C Elko eines Herstellers mit einem unspezifizierten Elko eines anderen Herstellers. Elkos mit 105°C Temperaturstabilität haben einen ganz anders zusammengesetzten Elektrolyten (nämlich i.d.R. wasserhaltig) als Elkos für 80°C. Daher rührt auch ihre Tendenz, nach längerer Lagerung eine Formierungszeit zu benötigen und dabei langsam "besser" zu werden (hinsichtlich Reststrom). Denn der Wassergehalt bekommt der Al-Anodisierung nicht so gut, ist aber für die 105°C nötig. Der "andere" n.N. Elko war mglw. ein konventioneller 80°C Typ mit ganz anderem (ggf. wasserfreiem) Elektrolyt, aber da ausser n.N. keine weitere Angabe, noch nicht mal zur Temperaturklasse, bleibt das Spekulation. Es ist jedenfalls aufgrund unterschiedlichem Elektrolyt plausibel, warum ein 80°C Al-Elko im Leckstrom besser abschneidet als ein 105°C Al-Elko - dieser Einfluss ist in der "Elko-Welt" bekannt. 3. Sie vergleicht je 10 Stck 10uF / 63V und 10uF / 100V Al-Elkos. Meßspannung wieder 9V. Dieser Vergleich soll den Unterschied, den die Nennspannung für den Reststrom machen soll, untermauern. Unter gleichen Messbedingungen, nach 1 Stunde, beträgt der Bereich der gemessenen Messwerte (Spannungsabfall über 100k Widerstand) bei den 63 V Elkos: 1,3 bis 15,5 mV bei den 100 V Elkos: 7,2 bis 12,5 mV Also bei beiden Nennspannungen im gleichen Bereich und bei beiden Typen starke Streuung! Da dieses Ergebnis, das "gewünschte Resultat" (höhere Nennspannung = schlecht für Reststrom sein) nicht hergibt, wurde einfach der hohe Wert von 15,5 mV in der 63 V Reihe unterschlagen und danach Mittelwerte gebildet, obwohl bei der starken Schwankung der Messwerte ein Mittelwert von so wenig Messungen und ohne Angabe einer Standardabweichung und eines Vertrauensbereiches keine Aussage über einen angeblichen "signifikanten Unterschied" erlaubt. Es sind sind auch bei den 100 V Elkos keine Messwerte für 24 h mehr angegeben, die einen Vergleich mit den 24 h Werten der 63 V Elkos nach abgeschlossener Formierung erlaubt hätten. Man darf spekulieren, dass sich die Werte der 100 V Elkos sehr an die der 63 V Elkos annähern. Denn evtl. haben die 100 V Elkos eine andere "Geschichte", z.B. lagern seit Produktionsdatum schon länger - dann benötigen sie längere Formierung. Mit den Messwerten auf der Revox-Seite ergibt sich: 63 V Elkos: Mittelwert = 5,9; Standardabweichung = 4,2 Also für einfache Standardabweichung ein Vertrauensbereich des Mittelwerts von 5,9 +/- 4,2 (1,7 bis 10,1) Die Streuung ist hier nahezu so groß, wie der Mittelwert selbst. 100 V Elkos: Mittelwert = 9,8; Standardabweichung = 1,5 Also für einfache Standardabweichung ein Vertrauensbereich des Mittelwerts von 9,8 +/- 1,5 (8,3 bis 11,3) Damit überlappen die Vertrauensbereiche beider Mittelwerte stark, die Mittelwerte sind also nicht statistisch signifikant verschieden. Weder die im Link angegebenen Messreihen noch die Schlussfolgerung daraus, dass höhere Nennspannung = schlecht für Leckstrom sein soll, halte ich daher für überzeugend. Wäre das an einer wesentlich grösseren Anzahl (z.B. 100 Elkos des gleichen Typs mit lediglich verschiedener Nennspannung) nach vollständiger Formierung (z.B. 24 h Werte) gemessen worden und nach Standardabweichung und Vertrauensbereich statistisch signifikant, wäre das eine Sache, die man in Betracht ziehen könnte, so aber leider nicht. Den übrigen Ausführungen auf der Revox-Elko-Seite tut das aber keinen Abbruch, die sind voll und ganz richtig. [Beitrag von oldiefan1 am 06. Apr 2023, 23:33 bearbeitet] |
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Knulse
Stammgast |
#69 erstellt: 07. Apr 2023, 06:21 | |||||||||
@Dieter: Du hattest ja schon testweise Vor- und Endstufen aufgetrennt, die Eingänge der Endstufen kurzgeschlossen, und trotzdem hat es im KH gebrummt. Hast du schon die Verbindungen zwischen Netzteilmasse und den Endstufenmassen gemessen; sollten im Idealfall auch null Ohm sein. Auch zwischen Endstufenmassen und Gehäuse und zwischen Netzteilmasse und Gehäuse. Dann ist mir noch eine Diskrepanz zwischen Schalt- und Platinenbild der Endstufen aufgefallen: Im Schaltplan ist der Koppelkondensator C14 meiner Meinung nach verpolt dargestellt, im Platinenbild ist es umgekehrt. |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#70 erstellt: 07. Apr 2023, 07:28 | |||||||||
@Rabia_sorda @oldiefan1 Ganz herzlichen Dank für Eure Ausführungen. Ich hab selten einen so sorgfältigen Kommentar in einem Forum gelesen. Ich bin ja Chemiker und das was ich sofort nachvollziehen konnte, dass ein wasserhaltiger Elektrolyt in Dauerkontakt für den Oxidfilm auf dem Alu nicht besonders gut ist; ist halt Korrosion. Das, was ich auf der Pievox Seite gelesen habe war für mich nur der Versuch, es dem einfachen Leser wie mich zu demonstrieren. Aber rein mathematisch statistisch betrachtet ist es ungenügend. Deshalb hatte ich diese Aussage hier auch hinterfragt und eine ausgezeichnete Antwort erhalten Für mich als Anwender tauchen folgende Fragen auf: - Hat es einen dann einen Sinn höher temperaturbeständige Elkos in HiFi Geräten einzusetzen bzw. wann und unter welchen Umständen. Verstärker werden doch recht warm? Andererseits sind diese Geräte ja nur zeitweise in Betrieb und m.E. dann auch „gelagert“. - Die als Revisionsset gekauften Elkos haben alle eine Spannungsfestigkeit von 63V, auch dort, wo nur 16V spezifiziert waren. Aus Eurer Sicht OK? - Damit ergibt sich eine Zusatzfrage: Was sind audiophile Elkos, ich meine nicht die bipolaren Kondensatoren, sondern die, die für die HiFi Komponenten als audiophil verkauft werden. Welche Eigenschaften müssen sie aufweisen? - Und um zu meiner Ausgangsfrage zurückzukommen: Können Elkos durch ihre Streuungen im ungünstigen Fall auch zu Brummen führen, oder muss ich da ganz woanders suchen? Kann eine ungenügende Glättung in der Spannungsversorgung der Endstufe zu einem Brumm führen? |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#71 erstellt: 07. Apr 2023, 07:35 | |||||||||
Ja, das hab ich alles durchgemessen und habe die null Ohm (bei mir wegen der Messleitungen 0,2 Ohm) gemessen. Ich hab den Elko beim Austausch gemäß dem eingebaut, wie er auf der originalen Platine war. Dazu zeichne ich mir den Minuspol immer auf der Platine an. Diese Diskrepanz ist mir noch nicht aufgefallen. Das muss ich mir auf der Platine selbst ansehen. 10:42: der reale Bauteil ist so eingebaut, wie in der in der gezeichneten Platine, also auch hier im Widerspruch zur Schaltung. Die Auswirkung ist mir nicht klar. Da brauche ich Hilfe. [Beitrag von Littleapple am 07. Apr 2023, 08:44 bearbeitet] |
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Knulse
Stammgast |
#72 erstellt: 07. Apr 2023, 08:58 | |||||||||
Wenn das schon immer so war, dann laß es so; das ist meiner Meinung auch korrekt so, im Schaltplan ist es falsch dargestellt. _____________________ Viele Optionen bleiben ja nun nicht mehr. Eventuell ist die Schaltungsmasse unzulässigerweise an zwei oder mehr Stellen mit dem Gehäuse verbunden. Das zu finden, wird nicht einfach. Vielleicht stimmt mit dem Trafo irgendetwas nicht, speziell mit den roten Wicklungen, da der Brumm ja auch ohne Vorstufe vorhanden ist. Nach deiner Zeichnung kommen sechs rote Kabel aus dem Trafo. Sind die irgendwie gekennzeichnet oder numeriert? Oder sind es acht Kabel, wobei je zwei miteinander (schon von Seiten Revox-Online) verbunden sind? |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#73 erstellt: 07. Apr 2023, 09:32 | |||||||||
Es kommen acht Kabel aus dem Trafo, wobei davon schon zwei miteinander verbunden waren und alle nunmehr sechs Kabel mit Steckern versehen waren. Da konnte man nur mit Mühe etwas falsch machen . Ich hab auch versucht, bei einer Endstufe die Kabel für die Eingänge 4 und 5 miteinander zu vertauschen. Einfach probiert; ohne Erfolg. Dann werde ich mich weiter auf die Suche nach der/den Masseverbindungen machen. Ich finde es ganz großartig, mit welcher Geduld Du mich bisher unterstützt hast. Vielen Dank!! |
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hf500
Moderator |
#74 erstellt: 07. Apr 2023, 10:42 | |||||||||
Moin, 1.: Fuer mich ist das ok. Die hoehere Spannungsfestigkeit ist kein Nachteil und fuer denjenigen, der sie anbietet, eine Erleichterung beim Zusammensuchen. Einen Grund gibt es, auf die Spannungsfestigkeit zu achten: Wenn der Platz fehlt. Mit steigender Spannungsfestigkeit waechst auch die Baugroesse, vielleicht nicht so stark, aber es gibt Ecken, wo es darauf ankommt. Die Revox sind aber ziemlich locker bestueckt... 2.: Ich habe die immer als Marketingag wahrgenommen. Was soll daran so besonders sein? Schon ein gewoehnlicher Standardelko hat keinen nennenswerten Einfluss auf das Signal, sie werden auch fast immer mit einer festen Vorspannung betrieben und als Koppelkondensator ist die Spannung im Uebertragungsbereich des mit ihnen gebildeten Hochpases konstant. 3.: Brumm wird erst dann durch (fehlerhafte) Lade-/Siebkondensatoren auftreten, wenn ihre Kapazitaet wesentlich zu klein ist. Zudem haben so ziemlich alle modernen Endverstaerkerschaltungen "von Natur aus" etwas, das sich "Betriebsspannungsunterdrueckung" nennt. Auch eine "verbrummte" Betriebsspannung schlaegt so gut wie nicht auf das Ausgangssignal durch. Waere dem so, man muesste die Dinger grundsaetzlich mit stabilisierten Netzteilen ausstatten. Man messe mal mit dem Oszilloskop den Wechselspannungsanteil an den Ladekondensatoren bei Vollast und beobachte dabei auch die Gleichspannung.... Ein Verstaerker muss damit zurechtkommen. Oft genug ist es so, dass erst ein nahezu ausgefallener Ladekondensator im Endverstaerkernetzteil fuer erhoehten Brumm sorgt. 73 Peter |
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Knulse
Stammgast |
#75 erstellt: 07. Apr 2023, 16:35 | |||||||||
Ja, da müßte man sich schon sehr dumm anstellen, um das falsch anzuschließen. Was aber, wenn der Lehrling von Revox-Online beim Ancrimpen der Flachsteckhülsen gepennt hat und dann das dabei herauskommt: Ich bin mir nicht sicher, welche Auswirkungen das hätte; womöglich addieren sich dann Streufelder, die sich eigentlich gegenseitig eliminieren sollen...? Numeriert sind die roten Kabel nicht noch extra, oder wie kommst du auf die Kabelnummern? |
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oldiefan1
Inventar |
#76 erstellt: 07. Apr 2023, 18:42 | |||||||||
Ja, besonders in Bereichen, wo Ripple geglättet werden muss und in Bereichen, die warm werden. Selbst bei Koppelkondensatoren, die nicht warm werden, habe ich auch nach 20 Jahren bisher noch keinen Nachteil mit 105°C Elkos festgestellt. Wo es bei Koppelkondensatoren ganz besonders kritisch ist, keinen Reststrom zu haben, setze ich aber sowieso seit je her Folienkondensatoren (bis 4,7 µF) ein. Damit ist der Punkt "gegessen".
Das ist OK!
Sie müssen vor allem mit goldfarbiger Schrift auf farblich auffälligerem Untergrund bedruckt sein, um "Luxus" vorzutäuschen, damit sie alle Schlangenöl-Fetischisten einfangen, die bereit sind, dafür einen mehrfach überhöhten Preis zu bezahlen. Technisch sind sie identisch zu "normalen" Elkos. Die angeblichen Vorteile sollen sich angeblich nur beim Hören zeigen. Messtechnisch sind sie nämlich nicht nachweisbar.
Nein, nicht durch Exemplarstreuungen. Sie sind vom Schaltungsentwickler ausreichend dimensioniert. Nur wenn sie katastrophal defekt sind, können sie zu Brummen führen.
Nur, wenn die Glättung defekt ist. Oft ist eine defekte ("kalte") Lötstelle oder eine fehlende Masseverbindung oder Kabeldefekt anderer trivialer Fehler Schuld. Reinhard |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#77 erstellt: 07. Apr 2023, 20:33 | |||||||||
Mir ist das jetzt furchtbar peinlich, aber ich denke, ich habe den Fehler. Ich hab mir ein Oszilloskop ausgeborgt und einmal die Glättung der Versorgungsspannungen der Leistungstransistoren angesehen. Und da ist ein gewaltiger Unterschied zwischen beiden Endstufen. Ripplefrequenz einmal 50Hz und einmal 100Hz. Ich vermute, wie Knulse schon ausgeführt hat, dass auf einer Seite wirklich die falsche Paarung der Wicklungen vorgenommen wurde und eine Seite anders ist als die andere. Dummerweise stimmen die Spannungen bei beiden Endstufen, sodass mir das bisher nicht aufgefallen ist. 2017 hat das nur eine Seite betroffen. Die andere habe ich, weil ich die richtig angeschlossen habe, nicht mehr überprüft. Ich werde morgen das Netzteil entfernen und beide Endstufen abhängen und dann den Trafo durchmessen. |
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Valenzband
Inventar |
#78 erstellt: 07. Apr 2023, 20:51 | |||||||||
Zwei Wochen früher #25: "Wenn eine oder mehrere der Wicklungen falsch gepolt sind hast du keine Vollwellengleichrichtung mehr. Das führt nicht nur zu erhöhter Brummspannung an den Rails, sondern auch zu erhöhtem Streufeld ... Hast du eine Anleitung beim Trafo gehabt? " |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#79 erstellt: 07. Apr 2023, 21:08 | |||||||||
Es wäre zwar meine Verantwortung gewesen, aber der Trafo ist seitens des Herstellers vorkonfektioniert. Es galt ihn nach Anleitung anzustecken und das hab ich getan. Dass die zwei Wicklungen falsch zusammengeschlossen geliefert sein könnten, das kam mir nicht in den Sinn, da das ja sicher nicht der einzige Trafo war, der hergestellt wurde. Das war mein Fehler. [Beitrag von Littleapple am 08. Apr 2023, 08:04 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#80 erstellt: 07. Apr 2023, 21:23 | |||||||||
Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser... Bei der Gelegenheit solltest du auch alle Brückengleichrichter durchmessen. |
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Knulse
Stammgast |
#81 erstellt: 08. Apr 2023, 06:00 | |||||||||
Und auch die beiden 220-nF-Kondensatoren C2 und C3. Auch C8 und C17 (beide 10 nF), die beiden Bleeder R1 und R4 (warum haben die eigentlich unterschiedliche Werte?) und evtl. die beiden Dioden D2 und D3 (1N4004). |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#82 erstellt: 08. Apr 2023, 06:52 | |||||||||
Danke, mach ich. (Falls wer meine Frage, die hier ursprünglich stand gelesen hat; ich hab sie gelöscht; war einem Denkfehler entsprungen.) Wenn ich die Verbindung der Wicklungen des einen Kanals nun aufmache und dann so zusammenlöte, dass die Wicklung bifilar wird, dann kann ich das ja in zweierlei Weise machen, je nachdem welche Enden ich dann verbinde. Ist das hinsichtlich möglicher Einstreuungen egal, ob dies in Relation zum zweiten Kanal gleichsinnig oder gegensinnig erfolgt? Auf Masse sind sie ja dann miteinander verbunden. [Beitrag von Littleapple am 08. Apr 2023, 07:42 bearbeitet] |
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Knulse
Stammgast |
#83 erstellt: 08. Apr 2023, 07:51 | |||||||||
Moin, also erst einmal: ich bin, wie viele hier, nur ein autodidaktischer Hobbyelektroniker. In der Trafo-Theorie stecke ich nicht drin, das ist fast schon eine Wissenschaft für sich. Daß die korrekten Spannungen trotz evtl. falscher Verknüpfung anliegen, erklärt sich eigentlich aus deiner von mir modifizierten Zeichnung. Ich erkläre mir das so: die Wicklungen beeinflussen sich natürlich auch gegenseitig. Da sie aber im Fall der roten Wicklungen vermutlich unterschiedlich verknüpft wurden (nicht spiegelsymmetrisch), beeinflussen sie sich nicht so, wie es eigentlich vorgesehen ist, was dann zu diesen Brummstörungen führt. Keine Ahnung, ob diese Erklärung einigermaßen zutreffend ist. P.s.: danke für deine Mail. Es war übrigens Valenzband, der schon früh darauf hingewiesen hat, nicht ich. Frohe Ostern allen hier im Forum [Beitrag von Knulse am 08. Apr 2023, 08:17 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#84 erstellt: 08. Apr 2023, 08:24 | |||||||||
Schlechter als jetzt kann es nicht werden. In welcher Schicht und in welchem Wickelsinn die einzelnen Wicklungen liegen wird man äußerlich nicht erkennen können. Du kannst natürlich sämtliche Parasitärkapazitäten und Streuinduktivitäten ausmessen und in einem Modell schaltungstechnisch miteinander kombinieren/optimieren. Aber damit wirst du, schon wegen der Vielzahl der Windungen, 1) eine gefühlte Ewigkeit verbringen und 2) am Ende so gut wie nichts gewinnen. Eigentlich sollte so ein Trafo nur mit eindeutig gekennzeichneten Wicklungsenden und einem entsprechenden Anschlußschema im Aufdruck ausgeliefert werden. |
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Knulse
Stammgast |
#85 erstellt: 08. Apr 2023, 08:38 | |||||||||
Danach (Numerierung der Kabel) habe ich schon mehrmals gefragt. Soviel ich verstanden habe, sind die blauen Kabel numeriert und die roten wohl nicht(?). [Beitrag von Knulse am 08. Apr 2023, 08:43 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#86 erstellt: 08. Apr 2023, 09:03 | |||||||||
Die Anschlussbelegung des MKII Trafos im Servicemanual ist übrigens falsch... Bei der MK1 Version hat man auf die Spaghetti-Zeichnung gleich ganz verzichtet. Die richtige Anschlussweise ist bei den anderen kleineren Spannungen zu sehen: Der gemeinsame Punkt einer Doppelwicklung wird, im Sinne einer Mittenanzapfung, auf Masse gelegt. Die beiden Außenenden werden auf jeweils einen der beiden AC Eingänge des Brückengleichrichters gelegt, wobei diese beiden Anschlüsse ohne Bedenken vertauscht werden können. Die Beschaltung bewirkt, dass in jeder Halbwelle beide Zweige des Gleichrichters und damit beide Siebelkos gleichzeitig bestromt werden, da beide Außenenden der Wicklung gegenphasig sind, "Plus und Minus" immer gleichzeitig geladen werden, daher ist das eine Vollwellengleichrichtung Ist eine der Teilwicklungen "verdreht" ergibt sich praktisch eine Halbwellengleichrichtung, denn, ausgehend vom Masseanschluss, sind nun beide Außenenden der Wicklung gleichphasig, also entweder "nur Plus" oder "nur Minus", was deutlich höhere Brummspannung hinter dem Gleichrichter erzeugt. Die Siebelkos werden nicht mehr gleichzeitig, sondern abwechselnd hintereinander (nach)geladen, der jeweils abgehängte Elko muss erst mal warten bis der andere Elko von beiden Teilwicklungen bedient wurde. Ist etwa so wie in einer Kneipe, in der ein Gast immer von zwei Kellnern bedient wird, der Gast am Nachbartisch muss leider warten bis der andere abgefüllt ist... [Beitrag von Valenzband am 08. Apr 2023, 09:03 bearbeitet] |
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Knulse
Stammgast |
#87 erstellt: 08. Apr 2023, 09:14 | |||||||||
Klingt interessant - wo finde ich die Kneipe? |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#88 erstellt: 08. Apr 2023, 09:18 | |||||||||
Nein die roten Kabel sind nicht durchnummeriert. Die roten Kabel pro Kanal sind mit Schrumpfschlauch zusammengefasst und mit Steckern versehen. Pro Kanal gibt es ja zwei Wicklungen und diese sind an einer Seite in einem Stecker zusammengefasst und eingelötet. Es existieren also pro Kanal 3 Anschlüsse, einer mit zwei Leitungen, der auf Anschluss 3 auf der Endstufe gehört. Die anderen zwei sind laut Revox-online beliebig auf die Anschlüsse 4 und 5 zu verteilen. Das gleiche gilt sinngemäß auch für den anderen Kanal. Mehr an Anleitung gibt es nicht. Mein Trafo hat jetzt eine bifilare Wicklung und eine serielle Wicklung. Wie gesagt, auf die Idee, das zu überprüfen bin ich trotz Deines frühen Hinweises absolut nicht gekommen. Ich konnte mir nicht vorstellen, dass eine doch sehr renommierte Firma so etwas ohne Qualitätskontrolle verschickt; vor allem, da die Stückzahlen vermutlich überschaubar und damit eine 100%-Kontrolle erwartbar ist. |
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Valenzband
Inventar |
#89 erstellt: 08. Apr 2023, 09:34 | |||||||||
Du kannst den richtigen Wicklungssinn einfach prüfen, indem du zwischen den Außenenden der jeweiligen Wicklung misst. Dazwischen muss die doppelte Nennspannung einer (Teil)Windung anliegen. Wenn das aktuell schon der Fall sein sollte ist der Trafo ok und der Fehler liegt doch woanders. Daher mein voriger Hinweis auf den/die Gleichrichter. Auch diese versagen nicht selten durch hohe Einschaltstromstöße (Lötstellen inkl.). |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#90 erstellt: 08. Apr 2023, 10:38 | |||||||||
Danke Valenzband. Das alles erklärt jetzt auch die falschen Schlussfolgerungen im Jahr 2017, die ich getroffen habe. Ich bin immer von dem Schaltbild von Revox ausgegangen. Und wie es der negative Zufall will war das genau die Seite der Wicklungen, die verkehrt zusammengeschlossen sind. Für mich war es daher OK, dass ich an der Gesamtwicklung 0V gemessen habe. Da hab ich manches wohl grundverkehrt verstanden und bin von einem falschen Bild ausgegangen. Vielen Dank für diese Erklärung. Damit ist auch das Problem mit dem Trafo leichter zu lösen. Wäre das so gewesen, wie im Schaltbild von Revox hätte ich nicht gewusst, welche beiden Enden der Einzelwicklung ich zusammenschließen hätte müssen. So kann ich im Ernstfall einfach die Anschlüsse 4 und 5 miteinander vertauschen, wenn der Wickelsinn zwischen den beiden roten Wicklungen wichtig wäre, um Brumm zu vermeiden; wenn es also wichtig sein sollte, ob 1, 1_2, 2 und 3, 3_4, 4 oder 1, 1_2, 2 und 4, 4_3, 3 besser zu Brummvermeidung ist. [Beitrag von Littleapple am 08. Apr 2023, 10:38 bearbeitet] |
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Knulse
Stammgast |
#91 erstellt: 08. Apr 2023, 10:56 | |||||||||
Da frage ich mich, wie diese Endstufe dann überhaupt funktionieren konnte. Oder ist dir nie aufgefallen, daß eine Seite nicht funktioniert? Also du brauchst vier Wicklungen à 41,5 V, zwei pro Endstufe. Zwei Wicklungen pro Kanal werden jeweils in Reihe aka seriell geschaltet, und zwar so, daß ein Wicklungsende mit dem Wicklungsanfang der nächsten Wicklung verbunden wird; diese Verbindung ist gleichzeitung die Bezugsmasse für die jeweilige Endstufe. Zwischen den Enden der beiden verbundenen Wicklungen ist die Summe der Einzelspannungen zu messen (41,5 V + 41,5 V = 83 V). Sollten 0 V gemessen werden, wurden entweder die beiden Wicklungsenden oder -anfänge miteinander verbunden, was falsch wäre. [Beitrag von Knulse am 08. Apr 2023, 10:58 bearbeitet] |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#92 erstellt: 08. Apr 2023, 11:46 | |||||||||
Das Erstaunliche ist, sie hat funktioniert, die Ripplespannung war halt doppelt so groß, die Frequenz halbiert, aber beide Versorgungsspannungen lagen auf +/- 56V; deswegen hatte ich auch keinen Verdacht. Und beide Lautsprecher haben funktioniert. Komisch, aber es war so. Das Einzige, was mich derzeit hindert, alles umzusetzen ist das Fehlen von Steckern. Die sind gecrimmt und daher kein zweites Mal verwendbar. Und jetzt ist Ostern, da krieg ich hier in Ö nichts mehr. |
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Knulse
Stammgast |
#93 erstellt: 08. Apr 2023, 12:08 | |||||||||
....... |
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Valenzband
Inventar |
#94 erstellt: 08. Apr 2023, 12:21 | |||||||||
Wie Littleapple berichtet, das Ergebnis ist ein Verstärker, der zwar auf den ersten Blick normal erscheint, bei genauerem Hinsehen bzw. Hinhören aber auffällig ist. Abgesehen von erhöhter Brummspannung im Niedriglast-Betrieb, die sich hier bereits durch leicht erhöhtes Brummen am Ausgang bemerkbar macht, wird der Unterschied bei hoher Last noch wesentlich höher ausfallen. Ggf. wird die Nennleistung nicht mehr ereicht, weil die Spannung auf den Rails zwischen zwei 50Hz Halbwellen dann deutlich absackt. Das hat weiterhin zur Folge, dass die Ladestromspitzen auf den Elkos deutlich größer sind, denn der Trafo bringt seine Spitzenspannung so oder so rüber, dann eben mit zwei Wicklungen parallel. [Beitrag von Valenzband am 08. Apr 2023, 12:23 bearbeitet] |
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MosFetPapa
Stammgast |
#95 erstellt: 08. Apr 2023, 16:47 | |||||||||
Bezogen auf den original Schnittbandkern-Trafo mit den zwei identischen Spulenpaketen (W1 / W2 gestrichelt Dargestellt) ist das SM durchaus richtig. Die Magnetflußrichtung bzw. der Wickelsinn in den Paketen ist gegenläufig deswegen werden die Hauptspannungen (scheinbar) über Kreuz verbunden um elektrisch die Reihenschaltung aus beiden Paketen zu haben. Für die Hilfsspannungen muß das nicht gemacht da die jeweils einem Spulenpaket entnommen werden. Ein entsprechender Hinweis zur Phasenlage wäre im SM durchaus hilfreich. Bezogen auf einen Ringkerntrafo paßt das ohne den Hinweis dann natürlich nicht 1:1 Wie immer liegen die Tücken im Detail. @Littleapple dann schon mal Glückwunsch zu Deiner Hartnäckigkeit dem Übel auf den Grund zu gehen. Das ist schon traurig vom Spezialisten einen falsch verschalteten Trafo zu erhalten. |
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Valenzband
Inventar |
#96 erstellt: 08. Apr 2023, 17:26 | |||||||||
Das ist so oder so irreführend, denn Wickelpakete "hin oder her", das Schaltbild zeigt die Wicklungen allesamt in einer Reihe übereinander auf einem Kern. Dass die zwei Wickelpakete "selbstverständlich" so orientiert sind, dass sich daraus die korrekte Beschaltung ergibt, ist per se nicht ableitbar. Wenn es darauf ankommt werden gleichphasige Wicklungsenden oft mit einem dickeren Punkt im Schaltplan markiert. Das hätte auch hier ganz gut getan... |
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Littleapple
Ist häufiger hier |
#97 erstellt: 08. Apr 2023, 19:17 | |||||||||
Mittlerweile habe ich passende Stecker in meinen Vorräten gefunden, die von Euch angesprochenen Bauteile vermessen, als gut befunden, und den Verstärker in Betrieb genommen. Das Brummen im Kopfhörer ist deutlich leiser geworden, aber immer noch hörbar. Im Lautsprecher ist selbst bei maximaler Lautstärke auf einem Kanal so etwas wie ein Brummen vernehmbar. Nur, wer braucht je maximale Lautstärke?! Jetzt hätte ich gerne einen weiteren B750 als Vergleich, da ich ja in den letzten Tagen intensiv trainiert wurde auf den Brumm zu hören. Eure Ausführungen zum Trafo sind für mich hochinteressant. Ich hab wieder einmal eine Menge gelernt. Danke an alle, die mir mit Geduld und vielen Vorschlägen beigestanden sind. |
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Valenzband
Inventar |
#98 erstellt: 08. Apr 2023, 19:29 | |||||||||
"Spasseshalber" könntest du noch die Ripple-Spannungen/Frequenzen kontrollieren, letztere sollten jetzt 100Hz betragen. Wenn nicht, liegt auch noch ein Gleichrichterdefekt vor. Hattest du diese noch einmal geprüft? [Beitrag von Valenzband am 09. Apr 2023, 15:51 bearbeitet] |
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Knulse
Stammgast |
#99 erstellt: 09. Apr 2023, 06:25 | |||||||||
Wer weiß, ob der Trafo nicht ganz allgemein schlampig hergestellt wurde und eigentlich in den Ausschuß gehört... Die vier 4700-µF-Siebkondensatoren auf den Endstufen hattest du ja erneuert, oder? [Beitrag von Knulse am 09. Apr 2023, 06:35 bearbeitet] |
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Valenzband
Inventar |
#100 erstellt: 09. Apr 2023, 10:03 | |||||||||
Das würde ich weitgehend ausschließen. Der Trafo ist laut Lieferant DIN und CE konform. Als Sonderfertigung wird er sehr wahrscheinlich von einer Transformatorenwicklerei in D nach Vorgaben für Sekundärspannungen und -Ströme in Kleinserie oder auf Einzelabruf hergestellt. Tauscher wäre ein potentieller Hersteller. Das Problem mit der verdrehten Wicklung ist bei der nachfolgenden Kabel-Konfektionierung entstanden, die wahrscheinlich beim Lieferanten vorgenommen wurde, nicht beim Orig-Hersteller. |
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Knulse
Stammgast |
#101 erstellt: 09. Apr 2023, 13:42 | |||||||||
Ja, das wäre wirklich mal interessant. |
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