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Kanal „knackt“ bei Bass - Pioneer SA-8800+A -A |
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Autor |
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deibljone
Neuling |
#1 erstellt: 20. Jul 2023, 23:51 | |
Servus zusammen, Ich habe mir vor geraumer Zeit einen Pioneer SA-8800 mit dem blauen VU-Meter gekauft, welcher auf einem Kanal „knackt“ sobald er Bass wiedergeben soll. Es knackt auch schon bei sehr leiser Musik. Optisch sind alle Elkos etc unauffällig. Leider weiß ich an diesem Punkt nichtmehr weiter, da ich mit Audiotechnik nichts am Hut habe. Multimeter, Oszilloskop und Lötkolben wäre vorhanden. Ich würde mich über Tipps freuen. |
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CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 21. Jul 2023, 09:52 | |
Zunächst einmal sollte man soviel Informationen wie möglich sammeln, ohne das Gerät auseinander zuschrauben. Dies bedeutet: - verschiedene Schalterstellungen ausprobieren: a. der TONE SWITCH übergeht die Baugruppen der Klangregelung b. der MODE SWITCH schaltet u.a. auf MONO und kann die Kanäle gegenseitig wechseln ... wandert das Knacken mit? Dann kann man die Brücken aus den CINCH-Buchsen ziehen und dort einen anderen Vorverstärker oder eine andere Endstufe anschließen (soweit verfügbar). Da hier an beiden Seiten Koppelelkos verbaut sind, kann man die Brücken auch (im ausgeschalteten Zustand!) gegen kurze Cinch-Kabel ersetzen und dabei auch einmal über Kreuz verbinden (L/R getauscht). Diese Tests verorten das Problem schon einmal sehr viel genauer. In den weitaus meisten Fällen entsteht "Knacken" durch Kontaktprobleme (Lötstellen, defekte Trimmpotentiometer, defekte/korrodierte Schalter etc.). Man kann den Übeltätern dann durch eine akribische Sichtkontrolle und mechanische Tests (Abklopfen mit einem Holz-/Plastikstab) oder auch mit Kältespray/Warmluft auf die Spur kommen. Letzteres gilt insbesondere für Probleme im Inneren von Bauteilen. So ist der auch hier verbaute Doppeltransistor 2SA979 bekannt für solche Probleme, wenn auch mehr für Knistern. [Beitrag von CarlM. am 21. Jul 2023, 09:56 bearbeitet] |
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deibljone
Neuling |
#3 erstellt: 21. Jul 2023, 10:56 | |
Danke für die Tipps zur Fehlersuche. Ich hab das mal so getestet. Den Fehler verursacht die linke Endstufe. Was mit nich aufgefallen ist, was ich nicht mehr am Schirm hatte, ist das Brummen, es ist doch kein Knacken. Ohne ein angestecktes Eingangssignal und das Lautstärkepoti auf min brummt der linke Kanal schon. Ich hab mal verschiedene Frequenzen durchprobiert 100Hz, 300Hz, 500Hz, 700Hz und 1kHz. Im Bereich zwischen 5-700Hz ist das Brummen am deutlichsten. Sobald man das Signal anlegt kanns sein, dass es für ein paar Sekunden augenscheinlich nicht brummt, dann aber anfängt für ein paar Sekunden und wieder ein paar Sekunden aufhört oder aber dauerhaft brummt. Denke mal dass das mit der Erwärmung der Bauteile zu tun haben könnte. Jetzt wärs die Frage, wo ich am sinnvollsten ansetze um das Problem zu lösen? Elkos und eventuell Siebelkos der Endstufe checken? |
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CarlM.
Inventar |
#4 erstellt: 21. Jul 2023, 11:20 | |
Okay. Dann sind wir doch eher bei Dioden und Elkos ... Der SA-8800 besitzt zwar nur einen großen Trafo aber mit getrennten Wicklungen und Netzteilen für die Spannungsversorgung der Endstufen ("Rails"). Somit rücken die 12.000 µF-Elkos aber auch die Snubber-Kondensatoren sowie die Dioden der Gleichrichtung in den Fokus. Wenn es ohne Zweifel der linke Kanal ist *), gehört jener Netzteilbereich dazu, der durch die beiden roten Leitungen (rot-schwarz-rot) vom Trafo versorgt wird: Dioden D1 bis D4 Kondensator C1 Elkos C5 und C6 Nicht vergessen sollte man hier die zugehörigen Massepunkte sowie die übrigen Lötstellen - auch an den Platinenverbindern. Messungen: Wenn man sicher im Umgang mit dem Oszi ist, kann man die Spannungen an den Elkos (auch vergleichend mit dem rechten Kanal) auf Restwelligkeit hin untersuchen. Da die Unterseiten der Elkos schlecht erreichbar sind, kann man auch an den Dioden messen: Kathoden von D1 oder D3 entsprechen dem Pluspol des Elkos C5, Anoden von D2 und D4 entsprechen dem Minuspol von C6. Zur Erinnerung: zunächst den Messbereich 10 V/cm wählen und den internen DC-Filter (Blockierung) des Oszi einschalten (V AC). Grundsätzlich geht das auch mit einem Multimeter im Messbereich 0..200 VAC. Natürlich macht es auch immer Sinn, an den Lautsprecherbuchsen den DC-Offset bei Volume=0 zu messen (Messbereich 0..2 VDC). Ich habe mir angewöhnt für alle Messungen gegen GND (auch DC-Offset) irgendwo einen risikoarmen Befestigungspunkt für das mit einer Korokodilklemme versehene schwarze Messkabel zu suchen. Dann kann man sich auf die rote Messspitze konzentrieren und minimiert das Risiko von Kurzschlüssen. *) der NT-Bereich für den rechten Kanal ist komplizierter, weil dort das Netzteil für die Relaissteuerung abgezwackt wird. [Beitrag von CarlM. am 21. Jul 2023, 12:00 bearbeitet] |
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