Verstärker Pioneer A 717 Mark-II durchgebrannt - Was tun?

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schwarm2
Neuling
#1 erstellt: 09. Aug 2008, 05:33
Hallo!

Gestern habe ich meinen neuen Verstärker Pioneer A 717 Mark-II gebraucht bekommen (über Ebay). Habe ihn mit meinen Boxen Chario 100 T verbunden und über den Line In mit der SOundkarte von meinem PC. Als ich die Musik zum ersten Mal einschalte, schnalzt es dreimal, wobei aus der linken Box Musik kommt, aus der rechten, wie ich mir einbilde, nicht. Jedenfalls 5 Sekunden später gab es eine Flamme, die da aus einem Transistor und Widerstand rausgekommen ist.
Ich habe wirklich keine Ahnung von solchen Reparaturen, aber ich würde gerne wissen, ob es mein Fehler gewesen sein könnte. Kann man so ein Feuer durch flasches Anschliessen der Kabel produzieren?
Und zahlt es sich aus, meint ihr, das Gerät reparieren zu lassen (es hat mich 200 euro gekostet)? Ich kann die Stelle von aussen sehen, wo es gebrannt hat und da ist nicht viel kaputt - ein so ein Widerstand (oder so was ähnliches) ist da durchgeschmorrt.
Ich habe mich riesig gefreut auf das Teil und jetzt isses hin...Bitte helft mir! Danke.
Martin
audiophilanthrop
Inventar
#2 erstellt: 09. Aug 2008, 13:32

schwarm2 schrieb:
Ich habe wirklich keine Ahnung von solchen Reparaturen, aber ich würde gerne wissen, ob es mein Fehler gewesen sein könnte. Kann man so ein Feuer durch flasches Anschliessen der Kabel produzieren?

Ein Kurzschluß im Bereich der Boxenkabel ist die einfachste Möglichkeit. Das prüft man normalerweise aber vorher auch.

Es ist im übrigen nicht gesagt, daß nur die sichtbar kaputten Teile hin sind.

Tja, was nun. War ja schon nicht unbedingt das Oberschnäppchen (IMO - außer vom Händler oder so), mit Reparatur wird's nicht billiger.
armin777
Gesperrt
#3 erstellt: 12. Aug 2008, 08:46
Hallo Martin,

ich glaube vielmehr, daß der Defekt dieses richtig guten und unbedingt erhaltenwürdigen Verstärkers eher durch den Anschluß an Deinen PC verursacht wurde. An Soundkarten liegen oftmals die Massen nicht auf dem gleichen level wie bei Hifi-Geräten, weshalb man PC und Hifi-Geräte (wenn überhaupt!) nur mittels Mantelstromfilter (bei Conrad, Reichelt, etc. erhältlich) anscgließen sollte. Dieser verhindert Gleichspannungsanteile auf den durchgängig DC-gekoppelten Eingängen moderner Verstärker, die zu solchen Defekten führen können.

Ich befürchte der Pioneer muß in eine Werkstatt und besonders billig wird es wahrscheinlich auch nicht. Aber es lohnt sich, der A-757II war 1988 Testsieger bei nahezu allen Hifi-Zeitschriften.

Beste Grüße
Armin
audiophilanthrop
Inventar
#4 erstellt: 12. Aug 2008, 10:08
Ich habe seit Jahren verschiedene PCs in verschiedenen Wohnungen (teils noch mit klassischer Nullung) an meinem Receiver dran gehabt, da war nie was. Bei Verwendung beliebig schrottiger Netzteile an beliebig schrottigen Elektroinstallationen kann aber natürlich grundsätzlich alles passieren. Im Normalfall ist aber, selbst wenn etwas passiert, nur der Eingangswahl-IC hin, weil Cinchstecker dämlicherweise zuerst Signal und dann Masse verbinden, eventuelle Potentialunterschiede also im Zweifelsfall beim Einstöpseln über die Signalleitung ausgeglichen werden. (Und diese ICs sind in MOS ausgeführt und über Statik-Attacken nicht sonderlich happy.) Der A-717 hat freilich einen mechanischen Umschalter, zudem hat es erst im Betrieb geraucht.

Man müßte, um da genaueres sagen zu können, wissen, wo es da geraucht hat und wo in der Schaltung das ist.
schwarm2
Neuling
#5 erstellt: 12. Aug 2008, 11:59

audiophilanthrop schrieb:

Ein Kurzschluß im Bereich der Boxenkabel ist die einfachste Möglichkeit. Das prüft man normalerweise aber vorher auch.


Danke für alle eure Antworten, wobei ich nicht allem ganz folgen kann, wegen meinem sehr reduzierten Technikverständnisses.

Also ein Kurzschluss im Bereich der Boxenkabel entsteht wie?
Indem ich Plus und Minus vertausche? Oder weil die Box ansich defekt ist?

Das Problem mit der Soundkarte war mir nicht bewusst, aber ist es nicht auffällig, dass anscheinend ein Lautsprecher funktioniert hat, während der andere gleich tot war?

Ohne die Brandstelle genau lokalisieren zu können (habe das Gerät schon zur Diagnose gebracht) kann ich soviel dazu sagen: ein Transistor auf der Platine trägt Rußspuren und die zwei kleinen Plastikschläuche wo die Leitung durchläuft (Ich weiss wirklich nicht wie die heißen, Widerstand vielleicht? Jedenfalls ist die Platine voll damit...)sind geschmolzen. Aber wahrscheinlich hilft diese dilletantische Beschreibung nicht viel.

Jedenfalls danke für eurer Bemühen!
Martin


[Beitrag von schwarm2 am 12. Aug 2008, 12:00 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 12. Aug 2008, 18:03

schwarm2 schrieb:
Also ein Kurzschluss im Bereich der Boxenkabel entsteht wie?
Indem ich Plus und Minus vertausche? Oder weil die Box ansich defekt ist?

Letzteres wäre ein Möglichkeit, dann müßte die aber richtig durch sein. (Wäre mit 'nem Multimeter leicht nachzuweisen.) Einfacher ist es, versehentlich Plus mit dem Gehäuse zu verbinden, was i.d.R. Minus und Masse entspricht, oder direkt Plus und Minus.

Das Problem mit der Soundkarte war mir nicht bewusst, aber ist es nicht auffällig, dass anscheinend ein Lautsprecher funktioniert hat, während der andere gleich tot war?

Das würde auch besser zur Kurzschlußtheorie passen.
schwarm2
Neuling
#7 erstellt: 12. Aug 2008, 18:35

audiophilanthrop schrieb:

Letzteres wäre ein Möglichkeit, dann müßte die aber richtig durch sein. (Wäre mit 'nem Multimeter leicht nachzuweisen.) Einfacher ist es, versehentlich Plus mit dem Gehäuse zu verbinden, was i.d.R. Minus und Masse entspricht, oder direkt Plus und Minus.

Dass ich das richtig verstehe: Wenn man nur Plus und minus vertauscht, passiert nichts? Und direkt Plus und Minus verbinden würde bedeuten, das rote und schwarze Ende des Lautsprecherkabels, das am Verstärker angeschlossen ist, zusammenzuhalten?
Und "Plus mit dem Gehäuse zu verbinden" würde in der Praxis wie aussehen?

Sorry für die Fragen, ich versuche nur dazu zu lernen, dass das nicht nochmal passiert

Danke!
Manuel5129
Stammgast
#8 erstellt: 13. Aug 2008, 19:57
Hallo schwarm2!

Herzlich Willkommen hier im Forum!

Also wenn man plus und minus bei beiden Boxen vertauscht, dann ist das kein besonderes Problem.
Wenn es jedoch nur bei einer vertauscht wurde, dann löscht sich besonders der Tieftonbereich gegenseitig aus, das hört man aber mit ein bisschen Erfahrung sofort. Also es ändert sich nur was Akustisch.

Die Minus Klemme des Lautsprecher Ausgangs, ist meistens auch die Gerätemasse (Gehäuse).
Es würde demnach bei Verbinden Der Minus und Plus Klemme, oder bei Verbindung der Plus Klemme, mit der Gerätemasse (Gehäuse) ein Kurzschluss entstehen.

Ich würde unbedingt einmal die Boxen mit nen Ohmmeter nachmessen, es könnte sein, das eine defekt ist, und die dann die Endstufen geschrottet hat.

MFG Manuel
hf500
Moderator
#9 erstellt: 14. Aug 2008, 18:17
Moin,
so schnell stirbt auch so ein Verstaerker bei Kurzschluss nicht.
In der Regel haben die einen elektronischen Ueberlastsicherung, damit sie einigermassen "DAU-sicher" sind.
Die Sicherung greift, sobald der maximal zulaessige Ausgangsstrom ueberschritten wird, wofuer man schon einiges an Lautstaerke (Ausgangsspannung) einstellen muss.
In der Regel wird dann der Ausgangsstrom begrenzt.
(Nach Grundig Serviceanleitungen soll die Sicherung durch Kurzschluss bei Vollaussteuerung geprueft werden. Die Stromaufnahme des Verstaerkers durfte nicht nennenswert ansteigen)

Ich vermute daher, dass der Verstaerker schon einen Knacks hatte, oder einen dummen Zufall.

73
Peter
schwarm2
Neuling
#10 erstellt: 14. Aug 2008, 20:05
Ja, also des Rätsels Lösung: wie ich heute vom Reparaturservice erfahren habe ist der Endverstärker für den rechten Lautsprecherausgang durchgebrannt. Kostet (zum Glück nur) 50 euro.
Jetzt muss ich wohl den Lautsprecher überprüfen lassen. Wenn der der Auslöser für den Defekt war, hat der dann einen Totalschaden, und muss ich mir neue Lautsprecher zulegen?
MfG,M


[Beitrag von schwarm2 am 14. Aug 2008, 20:05 bearbeitet]
Altgerätesamler
Inventar
#11 erstellt: 15. Aug 2008, 19:56
Ein Verstärker ist normalerweise gegen Kurzschlüsse abgesichert.

Das heisst, wenn wirklich deine Lautsprecher einen kurzzschluss verursacht haben, müsste die Sicherung durchgebrannt sein...

Und fals dein Verstärker über keine solcher Sicherungen verfügt, sollten die Relais nicht durchschalten...


Ich denke, da war schon was defekt...


[Beitrag von Altgerätesamler am 16. Aug 2008, 07:27 bearbeitet]
audiophilanthrop
Inventar
#12 erstellt: 15. Aug 2008, 20:21

Altgerätesamler schrieb:
Ein Verstärker ist normalerweise gegen Kurzschlüsse abgesichert.

Schön wär's. Eine Strombegrenzung ist zwar oft drin, aber die ist auch nur endlich schnell. Da sollte man sich also nicht drauf verlassen.

Es ist aber natürlich gut möglich, daß von vornherein was faul war. Man sollte aber vorsichtshalber einmal die Lautsprecher mit angeschlossenem Kabel mit dem Multimeter im Ohmbereich durchmessen.


[Beitrag von audiophilanthrop am 15. Aug 2008, 20:22 bearbeitet]
Altgerätesamler
Inventar
#13 erstellt: 16. Aug 2008, 07:29

Schön wär's. Eine Strombegrenzung ist zwar oft drin, aber die ist auch nur endlich schnell. Da sollte man sich also nicht drauf verlassen.

Es ist aber natürlich gut möglich, daß von vornherein was faul war. Man sollte aber vorsichtshalber einmal die Lautsprecher mit angeschlossenem Kabel mit dem Multimeter im Ohmbereich durchmessen.


Ja, das würde ich in diesem Fall auch tun..
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