Yamaha CR-600 - Linker Kanal defekt (ab und zu)

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Mattai
Stammgast
#1 erstellt: 05. Apr 2009, 18:12
Liebes Forum,

mein geliebter Verstärker-Reciever verweigert mir seit neuestem das Stereo-Erlebnis.

Der linke Kanal ist tot.
Das Aber auch nicht vollständig:

-bei Balance auf ganz links und Lautstärke Richtung maximal hört man den Klang ganz 'verhangen' und dumpf noch)

-nach mehrmaligem ein- und ausschalten hat man manchmal Glück und er springt doch mit an und verrichtet seinen Dienst.

-wenn man beschließt eben temporär nur mit dem rechten Kanal zu hören, schaltet sich der linke ab und zu dazu - um sich dann ebenso willkürlich abzumelden.

die Zeitspannen bei den Zu- oder ABschaltungen bewegen sich in der Größenordnung 30min-1h, also keine sehr kurzzeitigen Phänomene.

Ich habe das Gerät mal aufgeschraubt, bin aber hoffnungslos überfordert, da mein Physikgrundkurz doch ein wenig länger zurückliegt ;). Ein Spannungsprüfer hab ich hier - falls also jemand Rat wüsste und ferndiagnostisch Hinweise geben könnte wäre ich froh.

(Eine Reperatur wäre vermutlich zu teuer und aufwändig? Ich habe das Gerät bei Ebay für <80€ gekauft und würde da ungern die gleiche Summe fürs reparieren ausgeben)

Vielen Dank für sachdienliche Hinweise,
Mattai
armin777
Gesperrt
#2 erstellt: 06. Apr 2009, 09:46
Hallo Mattai,

schade, dass Du diese Einstellung zu dem Gerät hast! Du hast knapp 80 Euro ausgegeben für ein über 30 Jahre altes Gerät, welches, als es neu war, mal richtig viel gekostet hat (gemessen an der Kaufkraft von damals). Weil es so alt ist und sich bisher niemand an der Technik zu schaffen gemacht hat, deshalb ist so billig bei ebay. Aber Du hast ein hervorragendes Stück Technik erworben, das immerhin über 30 Jahre ohne technische Unterstützung (wie z.B. den ständig notwendigen Inspektionen bei den teuren Autos) einwandfrei funktioniert hat.

Nun stellen sich die ersten Probleme ein, zu 99,9% nur ein paar Kontaktprobleme, altersbedingt. Kaputt ist nicht wirklich etwas, keine große Sache, wie ein Austauschmotor oder ein neues Getriebe. Ich denke mal mit Versand muss man nicht mehr als 100 Euro für eine komplette Überholung ausgeben, dann strahlt der CR-600 wieder fast wie neu und funktioniert tadellos und verwöhnt obendrein mit richtig gutem Klang.

Ich an Deiner Stelle würde lieber in den CR-600 investieren und ihn noch viele, viele Jahre renoviert weiter benutzen, als in etwa die gleiche Summe in ein anderes ebay-Gerät zu stecken, welches dann nach kurzer Zeit die gleichen Probleme zeigen wird.

Beste Grüße
Armin


P.S. Du wärest wahrlich nicht der Einzige hier, der das exakt so macht! Ich mache Dir als Einsteiger ein Spezialangebot! Schreib mir eine PM, wenn Du Dich entschieden hast.
Mattai
Stammgast
#3 erstellt: 06. Apr 2009, 11:07
Hallo Armin,

Danke schön für die offenen Worte.
In der Tat weiss ich schon ganz gut, dass die guten alten Geräte von einer ganz anderen Qualität waren als die Plastikkisten von heute. Daher greift man dann ja auch lieber zu Ebay als zu GeizIstGeil.

Vor allem tut man das aber, wenn das Budget eines Studenten nicht mehr hergibt. Da sind ungeplante Mehrausgaben nun mal nicht so einfach machbar. Aber deine Argumentation leuchtet ja ein - und ich werde mal sehen, wo ich ein wenig Aufbauhilfe für den Dual herbeischaffen kann.

Danke,
Mattai
AndreasTV
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 06. Apr 2009, 12:12
Moin moin .
Das beschriebene Fehlerbild läßt eine sog. "Kalte Lötstelle" vermuten - eventuel bei genauer Inspektion der Platine schon zu erkennen (Manchmal nicht nur als "Riss" sondern oft auch als eine Art "Kringel" um / in der jeweiligen Lötstelle) .
Ich kenne den besagten Verstärker zwar nicht selbst doch wäre ich auch erstmal dafür einen eventuell leicht u. günstig zu behebenen Fehler zu suchen sowie gegebenenfalls dann zu reparieren .

MfG

Andreas
Rillenohr
Inventar
#5 erstellt: 06. Apr 2009, 15:10
Die Fehlerbeschreibung hört sich nach einem zickenden Relais an. Das ist sehr häufig die Ursache für Aussetzer eines Kanals.

Bei den beschriebenen Symptomen ist das immer das erste, das ich überprüfe: einfach bei offenem Gerät - Vorsicht Netzspannung! - mit einem Bleistift o.ä. bei Wiedergabe leicht an das Relais klopfen, dann merkt man sofort, ob dieses die Störquelle ist. Wenn ja - austauschen, ca. 10 EUR Materialkosten.


[Beitrag von Rillenohr am 06. Apr 2009, 15:11 bearbeitet]
Mattai
Stammgast
#6 erstellt: 06. Apr 2009, 19:04
Hallo Rillenrohr,

quote="Rillenohr"]Die Fehlerbeschreibung hört sich nach einem zickenden Relais an. Das ist sehr häufig die Ursache für Aussetzer eines Kanals.
[/quote]


Das mit dem Relais wurde mir auch von einem Halbelektroniker erzählt. Aber nachdem ich beim aufschrauben nur eines (statt erwähnter 2, für jeden Kanal einen) gesehen hatte wollte ich mal in die Runde fragen. Aber Bleistift und klopfen bekomm ich grade noch hin und werde das sogleich testen. Danke für den Hinweis!

Ahoi
Mattai
Rillenohr
Inventar
#7 erstellt: 06. Apr 2009, 19:16
In der Regel haben Verstärker/Receiver ein Relais, nämlich ein zweipoliges, über das die Signalwege beider Kanäle geleitet werden.
Kleinere Geräte kommen auch ohne Relais aus. Es dient zur Einschaltverzögerung der Boxen, damit der Verstärker erstmal auf den Betriebszustand einschwingen kann, bevor die Boxen zugeschaltet werden.


[Beitrag von Rillenohr am 06. Apr 2009, 19:17 bearbeitet]
Mattai
Stammgast
#8 erstellt: 06. Apr 2009, 23:01
Hallo Rillenrohr,

danke schön für die zusätzliche erläuterung.
ich hab mir die verstärkerplatine des recievers so gut wie möglich ausgebaut und das relais unter licht angeschaut.

und in der tat knisterts und wackelts in den lautsprechern, wenn man da an den kontakten umherschiebt (mit dem besagten bleistift - in meinem fall ein harter 6H ). und der magnet scheint schwach genug zu sein, dass die kontakte für beide kanäle aussetzen, wenn man das relaisauf die seite kippt.

Ob man nun ein baugleiches relais ausfindig macht (welche kenndaten sind denn da nötig?) und neuverlötet oder das alte flottbekommt (ich las von feinstem schleifpapier zwischen die kontakte schieben?) muss ich mal sehen. auf jeden fall danke ich für die Hinweise bisher.

schönen gruß
mattai
Rillenohr
Inventar
#9 erstellt: 06. Apr 2009, 23:13
Was meinst du, mit "an den Kontakten umherschiebt"?

Das Gehäuse dezent anklopfen reicht normalerweise. Dafür braucht man nicht die ganze Endstufenplatine auszubauen.

Wenn man ein Relais zu stark malträtiert, zickt auch ein neues.

Bitte kein Schleifpapier verwenden. Mit Tunerspray oder Kontakt WL getränktes dickeres Papier durch die angezogenen Kontakte ziehen, ist der richtige Weg. Aber noch besser ist ein neues Relais, dann hat man Ruhe. Ein Relais ist ein Verschleißteil.

Für einen Tausch erst mal gucken, was auf dem alten drauf steht. Evtl. gibt es dasselbe bei Reichelt, Conrad usw. Gewisse Daten dürften im Klartext drauf stehen, ob 12V oder 24V. Ein Ersatztyp ist in der Regel kein Problem.
Sicher gibt es hier im Forum Yamaha-Reparateure, die weiterhelfen können.
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