Harman Kardon Trafo

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Natanael
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 31. Aug 2009, 13:59
Hallo

ich hab einen Harman Kardon HK 6500 Verstärker. Wenn man den Einschaltknopf drückt passiert : Nichts. Hinter dem Trafo kommt keine Spannung an. Auf der Primärseite hab ich eine Sicherung entdeckt. Ich denke das ist eine Thermosicherung. Hier ein Bild:




Hoffentlich hat das mit dem Bild jetzt geklappt.

Also Der Widerstand bei dieser Sicherung ist unendlich groß. Ist sie dann kaputt ?

Gruß Ane


[Beitrag von Natanael am 31. Aug 2009, 14:02 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 31. Aug 2009, 14:55
Hallo Natanael,

das (leider unscharfe) Foto zeigt eine sog. Kleinstsicherung. Wenn da kein Durchgang mit dem Multimeter festzustellen ist, dürfte sie defekt sein. Ersatz gibt's bei den bekannten Versendern unter dem Stichwort Kleinstsicherungen. Der benötigte Wert ist auf dem rosa Kunststoffgehäuse aufgedruckt.

Gruß

PBienlein
Natanael
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 31. Aug 2009, 15:53
Okay,

Ich nehme an das diese Sicherung im heilen Zustand keinen Widerstand hat, deshalb habe ich die Sicherung mal für kurze Zeit überbrückt. Dann ist die Hauptsicherung vom Verstärker mit Leucht und Raucheffekt kaputt gegangen. Das heißt doch, dass die Ursache wo anders zu suchen ist ?! Vielleicht ist der Trafo kaputt und hat sich eine kürzere Wicklung geschmolzen (Ich denke das ist unwahrscheinlich). Naja im schlimmsten Fall löte ich den Trafo mal aus und mess alle Verbindungen und Wicklungen mal durch.

Gruß Ane
PBienlein
Inventar
#4 erstellt: 31. Aug 2009, 17:11
Hallo Natanael,

Du kennst vermutlich die "Krankengeschichte" des Verstärkers nicht, nehme ich mal an. Fest steht, dass der Einschaltstrom viel zu hoch ist! Die Frage ist, was das auslöst: vom defekten Netzteil bis zur zerstörten Endstufe ist vieles möglich.

Jetzt heißt es erst mal messen, messen und messen. Ohne Service Doku wird das (ungeübt) schwierig.

Den Trafo können wir vermutlich als Fehlerquelle ausschließen, denn den erwischt es äußerst selten. Möglicherweise hat der Gleichrichter im Netzteil einen Kurzschluß.

Auf jeden Fall immer die Sicherungen durch gleichartige Werte ersetzen, damit nicht mehr stirbt, als jetzt schon kaputt ist; also auch die primärseitige Sicherung - wahlweise während der Reparaturzeit als normale Schmelzsicherung. So würde ICH jedenfalls an die Sache gehen.

Gruß

PBienlein
bukongahelas
Inventar
#5 erstellt: 01. Sep 2009, 14:15
Die Betriebsspannungsverbindungen (B+ , B- , Masse) zwischen Trafo/Gleichrichter/Siebelko (Netzteil) und dem/den Endstufenmodul(en) auftrennen.
Alle durchgebrannten Sicherungen mit ORIGINALWERTEN erneuern.
Einschalten und messen, ob an den großen Siebelkos gegen Masse ca + und -50 Volt anliegen. Wenn ja, ist das NT OK.
Wenn Sicherungen wieder durchbrennen oder keine Spannung meßbar ist,im NT selbst die Sekundärwicklungen des Trafo von der Schaltung (Gleichrichter) trennen und die Sekundärwechselspannungen messen. Sind sie da, liegt der Fehler an defektem Gleichrichter oder Siebelkos (eher selten).
Ich vermute jedoch einen Kurzschluß der Endstufe selbst,Endtransistoren kurz. Netzstecker ziehen. Siebelkos entladen. Mit Multimeter im Halbleitertest (Diodensymbol auf Drehwähler) die Endtransistoren auf dem Kühlkörper prüfen bzw auf Kurzschluß testen.
Wenn ET defekt sind, müssen auch vorgeschaltete Treiber und andere Transistoren sowie evtl durchgebrannte Widerstände
erneuert werden, sonst brennen die Ersatzteile sofort wieder durch.Abschließend muß Gleichspannungsbalance und Ruhestrom eingestellt werden , dazu dienen Trimmpotis auf der Endstufenplatine.
bukongahelas
Natanael
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 04. Sep 2009, 13:37
Hi ihr fleißigen Helfer.

Ich habe die Endstufe durchgemessen. Der Componenttester an meinem Oszi zeigt bei den Endstufentransistoren des 1. Kanals die typischen Kennlinien, ebenso bei den Treibern. Bei dem 2. Kanal zeigt es einen Kurzschluss an (zwischen allen Verbindungen), ebenso bei den Treibern.

Im Service Manual sehen beide Kanäle gleich aus, d.h. der Kanal mit den Kurzschlüssen wird der defekte sein oder ?

Hier das Manual: http://manuals.harman.com/HK/Service%20Manual/HK6500%20sm.pdf

soll ich nun noch alle Teile in der näheren Umgebung der defekten Transistoren durchmessen ? Gibt es noch Teile die typischerweise mit kaputt gehen ?

Und noch eine Frage: Das "Mainboard" ist mit den anderen Boarden ganz gut verkabelt und es sind nicht immer Steckverbindungen. schneidet man die Kabel am Besten durch, verlötet sie später wieder und macht z.b. schrumpfschlauch drumm oder soll ich die Kabel aus dem Board rauslöten ? Ist zwar nicht so wichtig aber vielleicht gibt es da ja eine "professionelle" Vorgehensweise.

Gruß Ane
Natanael
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 10. Sep 2009, 12:27
Hi nochmal. Also Das einzige was kaputt zu sein scheint sind die Endstufentransistoren. Die Treiber transistoren haben nur andere Werte wegen den Kurzschlüssen in den Endstufentransistoren. Nun brauche ich einen 2SA1302 und einen 2SC3281. Den 2SC3281 gibt es hier: http://www.heho-elektronik.de/index1.html

und zwar von ISC und Toshiba. den 2SA1302 http://www.heho-elektronik.de/index1.html gibt es aber nur von ISC. In meinem Verstärker sind aber Toshibatransistoren verbaut. Muss der Hersteller der gleiche sein ? Wie sieht es mit dem Gehäuse aus ? Ist das immer das gleiche, weil auf der Homepage steht ja keine Gehäusebezeichnung.

Danke Ane
semmeltrepp
Gesperrt
#8 erstellt: 10. Sep 2009, 15:18
ISC-Transistoren sind Chinaböller von zweifelhafter Herkunft mit unberechenbaren Spezifikationen. Nach Möglichkeit lieber Originaltypen kaufen oder zumindest Ersatztypen namhafter Hersteller( Motorola/Toshiba/Hitachi/NEC/Sanken usw.), wenn beschaffbar.
Natanael
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 14. Sep 2009, 13:38
HI nochmal,

Ich kann die benötigten Transistoren 2sc3281 und 2sa1302 nicht finden. Die gibts nur bei e*** aus China. Weiß jemand wo ich die her bekommen kann. Auch weiß ich nicht wie ich Ersatztypen finde. Ich hab gehört, dass diese das Original nicht immer perfekt ersetzten!? Vielen Dank für die Hilfe !
Toni_
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 15. Sep 2009, 17:43
Hallo Natanael,

frage hier mal nach :

Classic-Audio-Service
HiFi-Service-Center
Heinz Deppermann
service@cas-germany.com
Tel. Deutschland 02065 - 959085

MfG
Toni
_ardbeg_
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 16. Sep 2009, 07:11
Hallo Natanael,

ich könnte mal versuchen die guten aufzutreiben.
Wo läge deine Preisgrenze?
VG

Ardbeg
armin777
Gesperrt
#12 erstellt: 16. Sep 2009, 07:22
Hallo Natanel,

richtige Ersatztypen (100% und von Toshiba erhältlich) sind:

2SA1943 und 2SC5200 ! Kosten etwa 8 Euro/Stck.

Beste Grüße
Armin
Natanael
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Sep 2009, 17:43
Hi ardbeg. mehr als 8 € sollten sie nicht kosten. Ich schau mich aber auch mal nach den ersatztypen um.
Toni_
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 16. Sep 2009, 18:03
Qualität hat seinen Preis,

paß auf das Du keinen China Mist bekommst.
Natanael
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 17. Sep 2009, 04:46
Hi, also ich hab mir jetzt ein Paar von den genannten Erstztypen von Toshiba für 8€ bestellt. Die Treibertransistoren sind nach den Messwerten und Oszilloskopbildern in Ordnung. Trotzdem würde ich gern sicher gehen und die Endstufentransistoren schützen. Wie funktioniert das nochmal ? Muss ich bei der Wiederinbetriebnahme des Verstärkers auf noch etwas achten ?

mfg Natanael
_ardbeg_
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 17. Sep 2009, 05:41
Da war ich wohl zu langsam oder zu schnell.
Nach Anfrage bei meinem Händler für schwierige Fälle hätte ich dir je ein 2SA1302 bzw. 2SC3281 incl. Versand für 16 Euro anbieten können, aber wenn die Ersatztypen 100% identisch sind, passts ja auch so
Das schützen kannst du mit einer herkömmlichen 60W Birne realisieren. In Serie zum Verstärker schalten; wenn etwas nicht passt, brennt sie hell und es fällt ne Menge Spannung über ihr ab.
VG

Ardbeg
_ardbeg_
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 17. Sep 2009, 05:47
P.S. Je nachdem, wie viele Treibertransen verbaut sind und ob sie schwierig zu bekommen sind oder nicht, würde ich sie tauschen, auch wenn sie in Ordnung scheinen.
Bei meiner ersten Endstufenreparatur hab cih auch gemeint alle geprüft zu haben, außer den, der auf dem Kühlkörper zu Wärmekompensation da war. Da ich den Trick mit der Lampe auch noch nicht kannt, stiegen mehrere Stunden Arbeit und sicher insgesamt 20 Euronen als Opfger in dem Himmel empor
Viel Erfolg
Natanael
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 18. Sep 2009, 14:06
Hi Leute,

unglaublich aber wahr: Der Verstärker läuft wieder, und zwar auf beiden Kanälen. Ich hab ihn bis jetzt jedoch nur mit der Glühlampe betrieben. Nun muss ich den Ruhestrom einstellen oder ? Wie man das macht steht glaube ich im service manual. Gibt es jetzt noch irgendetwas auf das ich achten muss ? Im Trafo ist immer noch die kaputte Kleinstsicherung. Sollte ich diese auf jeden Fall ersetzen oder reicht die Hauptsicherung =?

mfg Natanael
PBienlein
Inventar
#19 erstellt: 18. Sep 2009, 14:23
Hallo Natanael,


Der Verstärker läuft wieder, und zwar auf beiden Kanälen.


Glückwunsch Dafür ist das Forum da


Nun muss ich den Ruhestrom einstellen


Korrekt. Geht aus dem SM hervor.


Im Trafo ist immer noch die kaputte Kleinstsicherung. Sollte ich diese auf jeden Fall ersetzen


Die Entwickler des Gerätes haben sich dabei sicher etwas gedacht, weshalb ich Dir nur raten kann, sie zu ersetzen und zwar mit dem gleichen Wert, wie das Original.

Gruß

PBienlein
Natanael
Ist häufiger hier
#20 erstellt: 19. Sep 2009, 12:34
Hi,
An dem Sicherungshalter steht T2A. heißt das Träge 2 Ampere ? Danke
armin777
Gesperrt
#21 erstellt: 19. Sep 2009, 13:45
Jepp ,heißt es ! Du liegst genau richtig.

Beste Grüße
Armin
Natanael
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 19. Sep 2009, 13:56
Hi,

Ich hab jetzt schön alles eingestellt und wieder zusammengelötet und jetzt funktioniert auf einmal der Kanal nicht mehr, der eigentlich die ganze Zeit funktionierte. Man hört nur was wenn man voll aufdreht. als ich die neuen Transistoren gerade drin hatte haben noch beide funktioniert. Naja ich check nochmal alles durch und hoffe das ich jetzt nicht wieder ein großes problem hab.
_ardbeg_
Ist häufiger hier
#23 erstellt: 19. Sep 2009, 14:30
Schau mal bei deinen PMs nacht
fehder
Neuling
#24 erstellt: 13. Mrz 2016, 23:45
Auch wenn der Thread hier ziemlich alt ist, möchte ich ihn gerne wiederbeleben. Mein HK6500 hat sehr ähnliche Symptome gezeigt, wie hier beschrieben. Ich habe die vier dicken Transistoren durchgemessen und die beiden auf einer Seite waren defekt (C-E-Durchgang). Jetzt habe ich die beiden durch die Ersatz-Transistoren ersetzt, danach den Verstärker eingeschaltet (ohne Birne) und die neue Sicherung ist gleich wieder durch ... den Transistoren scheint auf den ersten Blick nix passiert zu sein.

Wo kann man da noch suchen?
hf500
Moderator
#25 erstellt: 14. Mrz 2016, 19:32
Moin,
willkommen im Forum.
Einen frischreparierten Verstaerker ohne Vorschaltlampe in Betrieb zu nehmen, ist eigentlich Leichtsinn, wie du erfahren hast. Es ist dies die billigste Methode, groessere Schaeden abzuwenden, wenn man keinen Stelltrenntrafo mit Strommesser hat.
Nach der durchgebrannten Sicherung musst du die Endstufen nochmal ueberpruefen, denn die sind beim Sterben meist schneller als die Sicherungen.
Also Endstufen und Netzteil nochmal ueberpruefen/reparieren und dann mit Vorschaltlampe in Betrieb nehmen.

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#26 erstellt: 14. Mrz 2016, 20:26

Ich habe die vier dicken Transistoren durchgemessen und die beiden auf einer Seite waren defekt (C-E-Durchgang). Jetzt habe ich die beiden durch die Ersatz-Transistoren ersetzt,


Wahren es auch die richtigen Ersatz-Transistoren? Vergleichstypen haben nicht zwangsweise auch die gleiche PIN-Belegung. Wurden diese auch wieder elektrisch vom Kühlkörper getrennt (Glimmerscheibe)?
fehder
Neuling
#27 erstellt: 14. Mrz 2016, 22:31
Da habe ich mich ja wohl erstmal schön als Dilletant geoutet: Die eine Isolierscheibe hing tatsächlich noch am ausgebauten Transistor. Das habe ich jetzt korrigiert und mir eine Vorschaltlampe gebaut. Die leuchtet beim Einschalten kurz richtig hell, wird dann fast dunkel und später wieder heller. Ist das ein gutes oder ein schlechtes Zeichen?
hf500
Moderator
#28 erstellt: 14. Mrz 2016, 23:05
Moin,
kann passieren. Was auch schlimm werden kann, ist eine doppelte Glimerscheibe, weil man nicht gesehen hat, dass da noch eine am Kuehlkoerper klebt. Das kann dazu fuehren, dass der Verstaerker thermisch durchgeht, weil die Kuehlung des Transistors schlechter wird. Hatte ich mal bei einem Grundig MR100, da ging dann der Ruhestrom durch die Decke (bei Transitorendstufen ist es wichtig, dass alle mit dem Kuehlkoerper verbundenen Halbleiter etc. einen guten thermischen Kontakt mit diesem haben. Transistoren, die warm werden, ziehen mehr Strom, werden waermer, ziehen mehr Strom, werden waermer...., das muss die Ruhestromregelung verhindern, die dazu die Kuehlkoerpertemperatur misst).

Das Verhalten der Vorschaltlampe ist so normal. Zuerst muessen die Kondensatoren geladen werden (der erste "Blitz"), dann stellt sich der Ruhestrom ein, was sich am langsam heller werden zeigt. In diesem Zustand kann man schon mal den Ruhestrom ueberpruefen und ggf. nachstellen. Bei Betrieb ohne Lampe dann nochmal ueberpruefen.

73
Peter
Rabia_sorda
Inventar
#29 erstellt: 14. Mrz 2016, 23:52
Du, dass, oder ähnliche Sachen, sind uns allen schonmal passiert, schön das du das so ehrlich sagst

Dann noch weiterhin viel Erfolg
fehder
Neuling
#30 erstellt: 15. Mrz 2016, 23:55
So, Zeit für ein kleines Update: Ich wollte mich heute an den Ruhestrom machen. Leider bleibt der bei der "reparierten" Seite auch bei der niedrigsten Einstellung noch zu hoch (>60mV). Dann habe ich mal den Gleichstrom (DC Balance) gemessen: 12V.

Da ist dann wohl noch was kaputt bzw. ich habe mit meiner unbedarften Bastelei was geschrottet. Jetzt bin ich erstmal frustriert und gehe ins Bett.
PBienlein
Inventar
#31 erstellt: 16. Mrz 2016, 10:36
Hallo,

ja, da ist sicher mindestens noch ein Halbleiter defekt. Um den zu finden muss man messen, messen und nochmal messen... vorzugsweise im ausgeschalteten Gerät. Auch defekte Widerstände könnten sich da noch verstecken

Gruß
Harald
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