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Drehschalter richtig reinigen+A -A |
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Autor |
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armin777
Gesperrt |
#1 erstellt: 03. Dez 2009, 11:06 | |
Hallo alle, weil ich immer wieder gebeten wurde, mal zu zeigen, wie ich Schalter reinige, komme ich dem nun heute mal nach. Hier an einem aktuellen Beispiel aus einem Pioneer SA-8800, dieser Eingangswahlschalter, der dort verbaut ist, findet sich so oder in ähnlicher Form in sehr vielen Geräten. Es handelt sich um einen Drehschalter mit (hier) drei Ebenen. Zunächst muss der Schalter ausgebaut werden aus der Platine, dann liegt er vor uns. Nun müssen die sechs Laschen, jeweils rechts und links von den Schaltplatinen aufgebogen werden. Vorne am Schalter müssen vier Blechlaschen gerade gebogen werden, damit die Achse abgezogen werden kann. Vorher sollte man sich genau merken (evtl. Zeichnung oder Foto anfertigen) wie die Achse stand, wie die Drehteller standen und welche Platine wo vorher saß! Nun kann man die Achse langsam nach vorn heraus ziehen. Hier sieht man den Schalter schon ohne Achse, man kann die Laschen, die die Platinen halten, gut erkennen. Jetzt können alle Platinen nach oben herausgezogen werden und sind zur Reinigung bereit. Hier ist eine Platine vor der Reinigung, na ja, 30 Jahre Betrieb sind nicht spurlos an ihr vorüber gegangen. Zunächst mit einem guten Kontaktspray (z.B. Teslanol Oszillin T6) die Schaltebenen einsprühen und dann mit einem Glasfaserpinsel und ganz leichtem Druck und recht lang eingestelltem Büschel die Kontaktflächen blank wischen. Die feststehenden Kontakte mit Kontaktspray getränkten Papier durchziehen. Dabei die Kontaktfläche drehen, damit auch die Flächen unter den feststehenden Kontakten sauber werden. Beide Seiten bearbeiten! Anschließend werden sämtliche bearbeiteten Flächen mit Sprühwäsche (z.B.Kontakt WL) gereinigt und anschließend mit Pressluft getrocknet (zu Hause kann man sie auch so trocknen lassen). Dann werden mit einer Versiegelung (z.B. Kontakt 61) alle Flächen gegen erneutes Anlaufen geschützt, zudem schmieren diese Mittel auch ein wenig. Auch wenige, vollkommen harzfreie, Öle lassen sich hierfür verwenden - das ist Ansichtssache. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Rückseite: Wenn alle Platinen dermaßen behandelt sind, kann man an den Zusammenbau gehen. Darauf achten, dass alle Drehteller wieder so stehen, dass sie fluchten in der Stellung wie vor der Demontage. Dann alle Platinen an ihren richtigen Platz, die Laschen zubiegen und dann die Achse wieder einschieben und die kleinen Laschen vorne wieder schräg stellen. So sieht das dann aus: Auch von hinten wieder neuwertig: So hält dieser Schalter wieder etwa 15-20 Jahre, das lohnt sich in jedem Fall. Ich brauche, samt Vorarbeiten wie Ausbau usw. etwa eine Stunde für diese Arbeit. Beste Grüße Armin |
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pelowski
Hat sich gelöscht |
#2 erstellt: 03. Dez 2009, 11:50 | |
Hallo armin, wie von dir gewohnt, wieder ein aussagekräftiger und großartig bebilderter Bericht - danke! Grüße - Manfred |
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UriahHeep
Inventar |
#3 erstellt: 03. Dez 2009, 21:41 | |
Spitzenmässig Armin. Ich lerne soviel hier wo ich früher nie drüber nachgedacht habe. Wenn nur die Löterei nicht wäre,damit tue ich mich am schwersten. |
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charlymu
Inventar |
#4 erstellt: 03. Dez 2009, 22:06 | |
Super Bericht Armin, diese Kur könnte mein Sansui Eight auch gut gebrauchen. Nur ich habe wirklich keine Lust die ( gefühlten ) 100 Kabel abzulöten und nacher natürlich auch wieder an zu löten..das Ganze natürlich bei einer gewissen räumlichen Enge.. Gruß Dirk |
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